Bernhard Dernburg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bernhard Dernburg (* 17. Juli 1865 in Darmstadt; † 14. Oktober 1937 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Bankier.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Dernburg war ein Sohn des Publizisten und Politikers Friedrich Dernburg (1833-1911), der der Nationalliberalen Partei angehörte. Nach Tätigkeiten bei verschiedenen Banken, u.a der Deutschen Bank wurde er 1889 Direktor der Deutschen Treuhand-Gesellschaft. 1901 wechselte er als Vorstand zur Darmstädter Bank für Handel und Industrie.
Er erwarb sich früh einen Ruf als Sanierer. So gründete er 1901 zusammen mit Hugo Stinnes aus verschiedenen unprofitablen Unternehmen die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG (DL), die in der Folge schnell zu einem der größten und expansivsten deutschen Montankonzerne wurde. Dernburg hatte zahlreiche Aufsichtsratsmandate in der Schwerindustrie inne, so bei der DL und der Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb.
1906 wechselte Dernburg in die Politik, zuerst als preußischer Bevollmächtigter beim Bundesrat, 1907 dann als Staatssekretär im Reichskolonialamt. Mit seinem Namen ist ein grundlegender Reformkurs in der deutschen Kolonialpolitik verbunden.
Nach dem ersten Weltkrieg beteiligt sich Dernburg an der Gründung der DDP und wird Mitglied des Reichsvorstandes. Er gehört 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an. Vom 17. April bis 20. Juni 1919 war Dernburg im Kabinett Scheidemann Finanzminister und Vizekanzler des Deutschen Reiches.
1920 bis 1930 gehörte er dem Reichstag als Abgeordneter der DDP an.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Koloniale Finanzprobleme, 1907
- Koloniale Lehrjahre, 1907
- Südwestafrikanische Eindrücke, 1909
- Industrielle Fortschritte in den Kolonien, 1909
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Schiefel: Bernhard Dernburg 1865-1937. Kolonialpolitiker und Bankier im wilhelminischen Deutschland. Atlantis-Verlag, Zürich 1974.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger ––––– |
Staatssekretär im Reichskolonialamt 1907–1910 |
Nachfolger |
Eugen Schiffer | Bernhard Dernburg | Matthias Erzberger | Joseph Wirth | Andreas Hermes | Rudolf Hilferding | Hans Luther | Otto von Schlieben | Hans Luther | Peter Reinhold | Heinrich Köhler | Rudolf Hilferding | Paul Moldenhauer | Heinrich Brüning | Hermann Dietrich | Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk
Philipp Scheidemann (Ministerpräsident, SPD) | Eugen Schiffer (DDP) | Bernhard Dernburg (DDP) | Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau (parteilos) | Hugo Preuß (DDP) | Otto Landsberg (SPD) | Rudolf Wissell (SPD) | Robert Schmidt (SPD) | Gustav Bauer (SPD) | Gustav Noske (SPD) | Johannes Bell (Zentrum) | Johannes Giesberts (Zentrum) | Georg Gothein (DDP)
Eduard David (SPD) | Matthias Erzberger (Zentrum)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dernburg, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker und Bankier |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1865 |
GEBURTSORT | Darmstadt |
STERBEDATUM | 14. Oktober 1937 |
STERBEORT | Berlin |
Kategorien: Politiker (Deutsches Reich) | Reichstagsabgeordneter | Vizekanzler (Weimarer Republik) | Reichsminister (Deutschland) | Person des Reichsfinanzwesens | DDP-Mitglied | Deutsche Kolonialgeschichte | Bankier | Staatssekretär (Deutsches Reich) | Mitglied des Preußischen Herrenhauses | Deutscher | Geboren 1865 | Gestorben 1937 | Mann