Reichsministerium der Finanzen
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Das Reichsministerium der Finanzen existierte von 1919 bis 1945. Es ging aus dem Reichsschatzamt hervor.
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[Bearbeiten] Weimarer Republik
Die hohen Reparationsforderungen der Alliierten und die darauf folgende Finanznot des Reiches machten eine Zentralisierung der Finanzverwaltung notwendig (Erzberger'sche Finanzreform). Zur Verwaltung der Steuern und Zölle wurde das Reichsschatzamt in das Reichsfinanzministerium umgewandelt. Gleichzeitig gründete man das Reichsschatzministerium, welches sich mit der Verwaltung des reichseigenen Besitzes und Einnahmen (ohne Steuern und Zölle) beschäftigte. Das Reichsschatzministerium ging 1923 im Reichsfinanzministeriums auf. Das RFM war Oberbehörde innerhalb der Reichsfinanzverwaltung
[Bearbeiten] Drittes Reich
Der schon im Kabinett Papen ernannte Minister von Krosigk hatte sein Amt bis Kriegsende inne. Die Zeit des Nationalsozialismus war gekennzeichnet von der finanziellen Vorbereitung auf den Krieg und die Ausbeutung jüdischen Vermögens.
[Bearbeiten] Gliederung
Das Ministerium war im Jahr 1941 wie folgt gegliedert:
Reichsfinanzminister
Staatssekretär
Abteilung I: Reichshaushalt, Länder- und Gemeindefinanzen, Finanzausgleich
Abteilung II: Verwaltung der Zölle und Verbrauchssteuern
Abteilung III: Verwaltung der Besitz- und Verkehrssteuern
Abteilung IV: Beamten- und Versorgungsangelegenheiten, Angestellten- und Arbeiterfragen, Liegenschafts- und Bausachen
Abteilung V: Allgemeine Finanz- und Wirtschaftsfragen
Abteilung VI: Personal- und Verwaltungsangelegenheiten
Ferner unterstanden dem Ministerium folgende Behörden:
Oberfinanzpräsidien
Reichsbaudirektion Berlin
Reichsbauverwaltung
Reichsfinanzhof
Reichsfinanzzeugamt
Reichshauptkasse
Reichsmonopolamt für Branntwein
Schulungswesen des RFM: Finanzakademie, Reichsfinanzschulen, Zollschulen
Statistisches Reichsamt
Zollgrenzschutz
[Bearbeiten] Ressortchefs
[Bearbeiten] Staatssekretäre
Name | Amtsantritt | Ende der Amtszeit | Partei | Minister |
---|---|---|---|---|
Stephan Moesle* | 1919 | 31. Dezember 1920 | ? | ? |
Carl Bergmann* | Jul/Aug 1919 | September 1921 | ? | Erzberger, Wirth |
Franz Schroeder | ca. 1920 | 1924 | ? | Wirth, Hermes, Hilferding, Luther (1) |
Heinrich Zapf | ca. 1920 | 1924 | ? | Wirth, Hermes, Hilferding, Luther (1) |
David Fischer | 1. Dezember 1921 | September 1926 | ? | Hermes, Hilfering, Luther (1), Schlieben, Luther (2) |
Johannes Popitz | Januar 1925 | 31. Dezember 1929 | Parteilos | Schlieben, Luther (2), Reinhold, Köhler, Hilferding (2), Moldenhauer |
Hans Schäffer | 1. Januar 1930 | 10. Juni 1932 | ? | Moldenhauer, Brüning, Dietrich, Schwerin von Krosigk |
Arthur Zarden | 10. Juni 1932 | 31. März 1933 | DVP | Schwerin von Krosigk |
Fritz Reinhardt | 6. April 1932 | Mai 1945 | NSDAP | Schwerin von Krosigk |
* = Zu Beginn Unterstaatssekretär
[Bearbeiten] Siehe auch
Geräuschlose Kriegsfinanzierung, Mefo-Wechsel, Reichsfluchtsteuer, Steueranpassungsgesetz von 1934, Weltwirtschaftskrise
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Friedenberger: Die Reichsfinanzverwaltung im Nationalsozialismus, 2002, ISBN 3-861083-77-9
- Horst Bathe: Die Mittelbehörden der Reichsfinanzverwaltung und ihre Präsidenten 1919 - 1945, Brühl 2001
- Bundesministerium der Finanzen: Von der Reichsschatzkammer zum Bundesfinanzministerium, 1969
- Herbert Leidel: Die Begründung der Reichsfinanzverwaltung, 1964
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.topographie.de/wilhelmstr/wh61/wh61.htm Der Sitz des Reichsfinanzministeriums
- http://home.arcor.de/kerstinwolf/ Reichsfluchtsteuer und Steuersteckbriefe 1932 - 1944