Birs
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Birs (frz. La Birse) ist ein 73 Kilometer langer Nebenfluss des Rheins im Schweizer Juragebirge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verlauf
Die Birs entspringt einer Quelle in 760 Meter Höhe etwas südwestlich von Tavannes im Berner Jura. Sie tritt als richtiger Fluss ans Tageslicht (Stromquelle), denn die grosse Wassermenge stammt von einem unterirdischen Flusssystem. Tief im Berginnern sammelt sich das Regenwasser und durchfliesst ein weitverzweigtes kilometerlanges Höhlennetz.
Die Birs schlängelt sich abwechslungsweise durch weite Talmulden (Vallée de Tavannes) und bald durch enge, von hohen Felswänden eingeschlossene Klusen (Schluchten). Bei Delémont (Delsberg), der Hauptstadt des Kantons Jura, vereinigt sie sich mit den beiden Bächen La Sorne und La Scheulte. Hinter der Stadt verlässt sie das französische Sprachgebiet und tritt in das deutschsprachige, zum Kanton Basel-Landschaft gehörende Laufental über.
Bei der Klus Angenstein durchquert der Fluss die Blauenkette und gelangt ins Birseck, das Tiefland bei Aesch. Zwischen Äsch und Dornach sind in der Birs zahlreiche Krebse zu finden, welche sich im ruhigen Gewässer sehr wohl fühlen; wobei roter amerikanischer Krebs, weil aggressiv, Gefahr für die einheimischen Krebsarten darstellt und diese zunehmend wegdrängen würde. Der Oberlauf der Birs gehört der Forellenregion an, der Unterlauf geht in die Aeschenregion über. Früher war die Birs durch den Menschen und die Industrie stark veschmutzt und eingedämmt, doch dank zahlreichen Renaturierungsprojekten gedeiht heute eine vielfältige Flora und Fauna.
Bis hierhin hat die Birs acht Gebirgsketten durchschnitten und es ist gar nicht vorstellbar, wieviel Gestein sie beim Durchbrechen der Klusen weggeräumt hat. Nach der Klus Angenstein konnte sich die Birs je nach Wassermenge stark ausbreiten und sich ihren Weg bahnen. Daher wurde schon früh versucht, diesen Fluss in ein enges Korsett zu zwängen. Vor dem Bau der Jurabahn wurde der Fluss im Jahre 1875 begradigt und teilweise eingedämmt. So wurde trockenes Weide- und Bauland gewonnen und der Bau von sicheren Übergängen für den wachsenden Verkehr ermöglicht. Einzig der dichte Auwald bei der Heide in Reinach BL blieb übrig. Die Reinacherheide ist ein Naturschutzgebiet mit Magerrasenbeständen, Trockengebüschen und dem Auenwald. Sie ist ein wahres Vogelparadies mit 83 verschiedenen Vogelarten.
Der Unterlauf der Birs bildet die Grenze zwischen den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft und wurde im Jahr 2004 von einem schnurgeraden Betonkanal zu einem lebendigeren, naturnäheren Fluss zurückgebaut. Schon sind wieder Spuren des lange verschwundenen Bibers gesichtet worden. Die Stadtgrenze von Basel und Birsfelden bildend mündet die Birs beim Birskopf nach 73 Kilometern auf nur noch 246 Meter über Normalnull in den Hochrhein.
[Bearbeiten] Einzugsgebiet
Ihr Einzugsgebiet beträgt 922,3 km² und erstreckt sich über zwei Sprachregionen (französisch und deutsch), fünf Kantone (Bern, Jura, Solothurn, Basel-Landschaft, Basel-Stadt) und - das französische Gebiet eingerechnet - sechs Hoheitsgebiete.
[Bearbeiten] Zuflüsse
Unter anderen münden diese Zuflüsse in die Birs:
- La Birse:
- La Trame
- R. de Chaluet
- La Challère
- La Raus
- La Scheulte
- La Sorne
- R. de Mettembert
- Birs (Sprachgrenze):
- Lützel/La Lucelle
- Wahlenbach
- Lüssel
- Ibach
- Chastelbach
- Seebach