Brennerpass
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Der Brenner (auch Brennerpass, italienisch Brennero) ist ein wichtiger Grenzpass in den Ostalpen zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und dem zu Italien gehörenden Südtirol (Autonome Provinz Bozen-Südtirol).
Er ist die meistbefahrene Verbindung zwischen Österreich und Italien und auch für Süddeutschland von großer Bedeutung. Im Gegensatz zu den Schweizer Pässen liegt das Schwergewicht hier nicht auf der Eisenbahn, sondern im Straßenverkehr. Der Brenner ist mit 1.374 m ü. A. der niedrigste Pass des Alpenhauptkamms in den Zentralalpen.
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[Bearbeiten] Brennerachse
Die Brennerroute ist zwar der wichtigste Übergang zwischen beiden Hälften Tirols, aber heute für den internationalen Verkehr von wesentlich größerer Bedeutung als für das in Nord-Süd-Richtung relativ schmale Tirol.
Die Verkehrsverbindung umfasst:
- eine vierspurige Autobahn – die in den 1960ern gebaute Brennerautobahn (A 13 / Brenner Autobahn in Österreich und die A22 in Italien) – mit Mautpflicht und zahlreichen technisch-geologisch anspruchsvollen Brücken,
- eine Eisenbahnstrecke (Brennerbahn) – die in nächster Zukunft durch den Brennerbasistunnel (BBT) ergänzt werden soll
- sowie die „alte“ Bundesstraße (auf österreichischer Seite) bzw. Staatsstraße (auf italienischer Seite).
Die Brenner-Route verbindet München über Innsbruck (574 m) und über Bozen (262 m) mit der Poebene. Zusätzlich soll bis zum Jahr 2015 ein langer Eisenbahntunnel fertiggestellt sein, der Brennerbasistunnel (BBT). Er soll die Alpen in einer Länge von etwa 70 km zwischen Innsbruck und Franzensfeste unterqueren. An der Finanzierung wird sich die EU beteiligen, doch über das Ausmaß und die Problematik des enormen Transitverkehrs wird noch verhandelt.
[Bearbeiten] Geographie
Der Brenner und die von ihm nach Osten und Westen verlaufenden Gebirgsketten bilden die Wasserscheide zwischen der Sill (siehe auch Wipptal) und dem Eisack – und damit die Hauptwasserscheide zwischen der Adria und dem Schwarzen Meer. Regional trennt diese Wasserscheide die Einzugsgebiete der großen Nordalpenströme Inn und Donau vom Gebiet südlich des Alpenhauptkamms (Trient-Südtirol und Oberitaliens, das hauptsächlich von der Etsch (italienisch Adige) und dem Po entwässert wird.
[Bearbeiten] Geschichte
Schon in der Steinzeit gab es Wege, die über den Brenner führten (der Eismann „Ötzi“ starb vor 5.300 Jahren 50 km westlich auf 3.200 m). Zwischen 195 und 215 ließ der römische Kaiser Septimius Severus die alten, unbefestigten Pfade ausbauen und befestigte Straßen errichten, die jedoch relativ schmal und teilweise auch sehr steil waren. Zwischen Bozen und Kollmann verlief die Militärstraße nicht durch das schmale Eisacktal, sondern über das Ritten-Massiv.
Aufgrund der guten Bauweise und des Unterbaus hielt sich die Handelsroute in Teilen bis ins Mittelalter und war in dieser Zeit der meist passierte Alpenpass, allerdings machte der zunehmende Verfall auf vielen Abschnitten nur mehr den Transport mit Saumtieren möglich. Die enge Schlucht des Eisacks nördlich von Bozen blieb völlig weglos; Reisende und Transporte mussten bis ins 14. Jahrhundert südlich von Brixen über das Ritten-Massiv ausweichen. Auf Initiative des Bozener Patriziers Kunter wurde die Schlucht 1314 mit einem Saumpfad gangbar gemacht (daher heißt dieser Abschnitt Kunterschlucht). Erst 1480 wurde dieser Saumpfad zur Fahrstraße erweitert, dabei wurde erstmalig Schwarzpulver zur Sprengung von Felsen verwendet.
Wie alle anderen Alpenpässe war auch dieser nicht ungefährlich: Hochwasser im Sommer, Lawinen im Winter machten die Alpenquerung unsicher. Erst 1777 baute Kaiserin Maria Theresia die Römerstraße aus, 90 Jahre später (1867) wurde die erste Eisenbahnlinie fertiggestellt.
Seit 1919 verläuft auf dem Brennerpass die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien, beim Grenzort Brenner.
1957 begann der Bau der Europabrücke – und somit die Umsetzung des Pionierprojektes „Brennerautobahn“. Am 17. November 1963 wurde die Autobahn für den Verkehr freigegeben.
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 47° 0′ 12″ N, 11° 30′ 27″ O