Butch Cassidy
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Butch Cassidy (* als Robert Leroy Parker; 13. April 1866 in Beaver, Utah; † 1908(?) in Bolivien(?)) war ein amerikanischer Gesetzloser.
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[Bearbeiten] Frühe Jahre
Butch Cassidy wurde am 13. April 1866 in Utah als Robert Leroy Parker geboren. Er war das älteste von 13 Kindern mormonischer Siedler aus England. Seine Kindheit verbrachte er auf dem Gehöft seiner Eltern in Circleville, Utah. Er war erst Viehzüchter, bevor er später zum Bank- und Eisenbahnräuber avancierte und Chef der Bande "Butch Cassidys wilder Haufen" wurde.
[Bearbeiten] Gangsterkarriere
[Bearbeiten] Viehdieb
Zum ersten Mal geriet er mit dem Gesetz in Konflikt, als er in ein Geschäft in Hay Springs, Utah einbrach, wo er auf einer Farm arbeitete. Er stahl eine Hose und hinterließ einen Zettel, dass er sie später bezahlen würde. Es ist nicht überliefert, ob er das jemals tat. Nachdem seine Eltern ihre Farm in einem Rechtsstreit verloren hatten, begann er einen örtlichen Rancher, Mike Cassidy, zu bewundern. Cassidy war wegen seiner fragwürdigen Karriere bekannt und möglicherweise an Roberts ersten Viehdiebstählen beteiligt. Etwa 1884 nahm Robert den Namen "Butch Cassidy" an. Cassidy stahl üblicherweise Vieh von größeren Farmen, die versuchten, kleinere aus dem Geschäft zu drängen. Viele Historiker glauben, dass seine Taten anfangs gut gemeint waren. Er wird oft als "Robin Hood des Wilden Westens" bezeichnet.
[Bearbeiten] Verbrechen
Sein erstes schriftlich belegtes Verbrechen war der Raubüberfall auf die San Miguel Valley Bank in Telluride, Colorado im Juni 1889, wo er mit seiner Bande etwa 20.000 US$ erbeutete. Er war einer der Pioniere des berüchtigten "Treck der Gesetzlosen" (Outlaw Trail), der von Kanada durch Montana und Utah nach Mexiko zog. Nachdem er die Jahre 1894 bis 1896 wegen Pferdediebstahls im Gefängnis verbracht hatte, organisierte er eine Gruppe von Verbrechern, die als "Wilder Haufen" bekannt waren. Das berühmteste Mitglied dieser Gruppe war Harry Longabaugh, der auch "Sundance Kid" genannt wurde. Zwischen 1896 und 1901 raubte die Bande über ein Dutzend Banken und Züge aus. Im Jahr 1901 flohen Cassidy und Sundance zusammen mit dessen Frau Etta Place über New York City nach Argentinien, wo sie einige Jahre in Cholila in Patagonien friedvoll als Farmer auf einer Ranch lebten. Nachdem Etta etwa 1905 in die Staaten zurückkehrte, begannen Butch und Sundance wieder mit ihren kriminellen Aktivitäten und erarbeiten sich einen ähnlich legendären Ruf wie in den Vereinigten Staaten. Über Chile erreichten sie Bolivien, wo sie etwa 1908 von bolivianischen Soldaten gefasst wurden. Man vermutet, dass sie von diesen erschossen wurden, doch über das genaue Datum und ob sie dort tatsächlich getötetn oder nur verletzt wurden, gibt es keine zuverlässigen Quellen.
[Bearbeiten] Verbleib
In dem bolivianischen Bergarbeiter-Ort San Vicente (4500 m ü.NN) steht eine Gedenktafel, die an den Tod der beiden Gesetzlosen erinnert. Angeblich wurden sie auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt. Dies ist allerdings völlig unbewiesen und in einigen Reiseführern die verbreitete Version.
Damit ist das Geheimnis um das Ableben der Outlaws jedoch noch nicht gelüftet. Im Jahr 1992 exhumierte man die Gebeine von "amerikanischen Desperados" in jenem Dorf. Der anschließende DNS-Test ergab Anfang 1993 jedoch, dass es sich bei den geborgenen Überresten nicht um Butch Cassidy und Sundance Kid gehandelt hatte. Einige Leute behaupteten damals, die beiden später noch gesehen zu haben. Es gab ebenso Gerüchte, dass die zwei verletzt überlebten und den Rest ihres Lebens unter falschen Namen in Uruguay oder in den USA verbrachten.
Butch Cassidys Schwester Lula Parker Betenson behauptete, er sei zurückgekehrt und hätte wieder in den USA weitergelebt. Einer anderen Behauptung zufolge, hätte er unter dem Namen William K. Phillips ein neues Leben angenommen und sei in Spokane, Washington im Jahre 1937 gestorben. Über Sundance Kid gab es ähnliche Gerüchte.
Das Duo wurde in einem bekannten Film von 1969 portraitiert: "Butch Cassidy und Sundance Kid" mit Paul Newman und Robert Redford in den Hauptrollen.
[Bearbeiten] Literatur
- "Patagonien" von Bruce Chatwin
- "Digging Up Butch and Sundance" von Anne Meadows
- "Butch Cassidy", eine Biography von Richard Patterson
- "Desperate Men" von James D. Horan
Personendaten | |
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NAME | Butch Cassidy |
ALTERNATIVNAMEN | Parker, Robert Leroy (bürgerlicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Gesetzloser |
GEBURTSDATUM | 13. April 1866 |
GEBURTSORT | Beaver/Utah |
STERBEDATUM | 1911 (?) |
STERBEORT | Bolivien (?) |