Chandigarh
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ਚੰਡੀਗੜ੍ਹ चंडीगढ़ Caṇḍīgaṛh Chandigarh |
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Staatsform | indisches Unionsterritorium Hauptstadt zweier Bundesstaaten |
Hauptstadt | Chandigarh |
Fläche | 114 km² |
Einwohnerzahl | 900.914 (2001) |
Lokale Sprache | Hindi, Punjabi |
Die indische Stadt Chandigarh (punjabi: ਚੰਡੀਗੜ੍ਹ, hindi: चंडीगढ़, Caṇḍīgaṛh, [ʧʌɳɖiːgʌɽʰ]) die selbst den Status eines Unionsterritoriums genießt, ist zugleich die Hauptstadt der beiden indischen Bundesstaaten Punjab im Westen und Haryana im Osten der Stadt.
Im Jahre 2001 betrug die Einwohnerzahl des Unionsterritoriums 900.914 Menschen, die der eigentlichen Stadt Chandigarh 808.796. Hauptsprachen sind Hindi, Punjabi und Englisch. Die Analphabetenrate liegt unter 20 %.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Im Sommer 1947 wurden Indien und Pakistan von London aus dem britischen Kolonialreich in die Selbständigkeit entlassen, was mit einer neuen Grenzziehung zwischen Indien und Pakistan verbunden war. Lahore, die Hauptstadt im Nordwesten Indiens, fällt in der Neugliederung dieses Territoriums an Pakistan, worauf Indien für den Punjab die Errichtung eines neuen Regierungssitzes beschließt. Als Position erwählt man ein Gelände am Fuße des Himalaya unmittelbar anschließend an das Dorf Chandigarh, dessen Namen man auf die neue Hauptstadt überträgt.
Für die Errichtung einer neuen Hauptstadt wurden zunächst der amerikanische Städteplaner Albert Mayer und sein Partner, der Architekt Maciej Nowicki (Matthew Nowitzki) beauftragt. Nachdem Nowicki tödlich verunglückte, schied auch sein Partner Mayer aus der Planung aus. Nachfolger für die Planung wurde auf besonderen Wunsch Nehrus, des Ministerpräsidenten des befreiten Indiens, der französischsprachige Schweizer Architekt Le Corbusier.
Nach der Abspaltung des hindisprechenden Punjab (Haryana) wurde keine neue Hauptstadt gebaut, so dass Chandigarh Hauptstadt für beide Bundesstaaten blieb. Chandigarh selbst jedoch gehört nicht zu den beiden Staaten, sondern wird als Unionsterritorium von der Zentralregierung in Neu-Delhi aus verwaltet.
Die Inder nennen Chandigarh City Beautiful (Die Schöne Stadt).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art ist das etwa 10 Hektar große Landschaftskunstprojekt "Rock Garden", seit Mitte der 60er Jahre gestaltet von Nek Chand als eine Art Gegenwelt zur modernen Planstadt von Le Corbusier.
Chandigarh ist in sogenannte Sektoren aufgeteilt, der kontrovers diskutierte Architekt Le Corbusier entflocht dabei die städtischen Funktionen zu relativ monokulturlichen Zonen. In diesen wird entweder gewohnt, verkauft oder gearbeitet. So ist z.B. Sektor 17 der Shopping-Sector, Sektor 35 Kneipen- und Restaurantsektor. Für die großen Distanzen zwischen den Zonen ist das ideale Transportmittel der Personenkraftwagen, die Fahrrad- oder Autorikscha.
Der Bahnhof Chandigarhs liegt acht Kilometer außerhalb der Stadt. Die strenge Funktionenteilung im Innern der Stadt macht Chandigarh zur Stadt der langen Wege. Im Gegensatz zu vielen anderen indischen Städten, die unter täglichem Verkehrschaos und chaotischer Bevölkerungsdichte leiden, hat Le Corbusier solche Engpässe in der städtischen Infrastruktur durch seine vorausschauende und großzügige Planung vermieden. Architektonisch ist Chandigarh in mehrfacher Hinsicht sehr reizvoll. Die meist vom Le Corbusiers Cousin Pierre Jeanneret oder Schülern geplanten differenziert gestalteten Wohnbauten mit vielen unterschiedlichen Bautypen, vielen Blendgittern und Transennen an den Fassaden, die in den feuchtheißen Sommern dieser Region für Beschattung und Durchlüftung sorgen, geben der Stadt ein eigenes Flair. Viele davon sind schon mehrfach verändert worden.
Die monumentalen Regierungsbauten Le Corbusiers machen die Stadt zu einer Architektenpilgerstätte. Die in Sichtbeton ausgeführten Bauwerke liegen in Sektor 1, dem "Kopf" der Stadt. Ursprünglich plante Le Corbusier drei Regierungsbauwerke, den Justizpalast, das Parlament und den Gouverneurspalast. Letzteres wurde jedoch nicht realisiert. Neben dem künstlichen Plateau, auf dem die Regierungsbauten stehen, findet sich das 250 Meter lange Sekretariatsgebäude, ebenfalls ein Entwurf von Le Corbusier. Von weitem gesehen sind die Bauwerke immer noch beeindruckend. Man wird aber sehr bald die meisten dieser Bauten sanieren oder aus Sicherheitsgründen für die Benutzung sperren müssen. Der Beton zeigt bereits alle Stadien arger Auflösungserscheinungen.
Interessanterweise nehmen alle neuen indischen Städte Chandigarh als Planungsvorbild.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Wie in vielen indischen Städten ist öffentlicher Nahverkehr fast nicht existent, die oft überfüllten und altersschwachen Busse sind die einzige Ausnahme. Individualverkehr hat einen hohen Stellenwert.
Die Verbindung zu Delhi werden durch eine tägliche Flugverbindung und den Shatabdi Express (Fernzug) gewährleistet.
[Bearbeiten] Bildung
In Chandigarh hat die Panjab University ihren Sitz.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Jeev Milkha Singh, Profigolfer
[Bearbeiten] Literatur
- Jaspreet Takhar (Hrsg.): Celebrating Chandigarh : [50 years of the idea ; 9 - 11 January 1999, Chandigarh, India, conference] / ed. Jaspreet Takhar. [organized by Chandigarh Administration through Chandigarh Perspectives]. Chandigarh, India: Chandigarh Perspectives, 2002 ISBN 1890206385
- Udo Weilacher: "Märchenhafte Weltenschöpfung. Rock Garden in Chandigarh", in: Udo Weilacher: In Gärten. Basel Berlin Boston 2005 ISBN 376437084X
- Vikramaditya Prakash: Chandigarh's Le Corbusier: The Struggle for Modernity in Postcolonial India. Seattle [u.a.] : Univ. of Washington Press 2002 (Studies in Modernity and National Identity) ISBN 0295982071
- Klaus-Peter Gast: LeCorbusier 'Paris - Chandigarh'. Basel Berlin Boston 2000 ISBN 3764360887
- Frank E. Strasser: Chandigarh überdenken. Neue Zürcher Zeitung, 05.03.1999
- Thomas Göbel-Gross: "Der Rock Garden in Chandigarh : Zwischen Indischem Garten und >Outsider Art<. In: Die Gartenkunst 11. Jg. (1999) Heft 1, S. 1-21
- Heike Werner: "Das Capitol von Chandigarh" In: Baumeister - Zeitschrift für Architektur, 96. Jg., Mai 1999, Heft 5, S. 42-47
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 30° 44' 7" N, 76° 47' 28" O