Uttar Pradesh
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Uttar Pradesh (hindi: उत्तर प्रदेश, Uttar Pradesh [ˈutɘɽ prɘˈdeːɕ], etwa "Nördlicher Bundesstaat") ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 243.286 km². Mit seinen 166 Millionen Einwohnern (Stand 2004) ist Uttar Pradesh bevölkerungsreichster Bundesstaat Indiens. Die Hauptstadt Uttar Pradeshs ist Lakhnau, die Landessprache ist hauptsächlich Hindi, daneben Urdu, Bengali, Punjabi, Bhojpuri und Englisch.
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[Bearbeiten] Geografie
Uttar Pradesh grenzt an die Bundesstaaten Bihar, Jharkhand, Chhattisgarh, Madhya Pradesh, Rajasthan, Haryana – mit dem es gemeinsam Delhi umschließt – und an Uttarakhand (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten), sowie im Nordosten an Nepal.
[Bearbeiten] Größte Städte
(Stand: Volkszählung 2001)
Stadt | Einwohner |
---|---|
Kanpur | 2.532.138 |
Lakhnau | 2.207.340 |
Agra | 1.259.979 |
Varanasi | 1.100.748 |
Merath | 1.074.229 |
Allahabad | 990.298 |
Ghaziabad | 968.521 |
Bareli | 699.839 |
Aligarh | 667.732 |
Muradabad | 641.240 |
Gorakhpur | 624.570 |
Saharanpur | 452.925 |
Jhansi | 383.248 |
Muzaffarnagar | 316.452 |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gebiete des heutigen Bundesstaates Uttar Pradesh wurden von den Engländern hauptsächlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts von den Mogulkaisern erworben. Bis zum Jahre 1833 waren sie Teile der Präsidentschaft Bengalen, dann wurden sie als eigene Nordwestprovinzen konstituiert, wobei der Verwaltungssitz öfter zwischen Agra und Allahabad wechselte. Der Verwaltung wurde im Jahr 1877 auch das 1857 annektierte Gebiet Awadh unterstellt. 1902 wurden diese beiden Provinzen auch formell vereinigt und der Name in Vereinigte Provinzen von Agra und Awadh (United Provinces of Agra and Oudh, in Kurzform United Provinces) geändert. Nach der indischen Unabhängigkeit wurde das Gebiet schließlich in Uttar Pradesh umbenannt, wodurch die gebräuchliche Abkürzung UP erhalten blieb.
In jüngster Zeit kam es im Bundesstaat wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Hindus und Moslems. Am 6. Dezember 1992 zerstörten militante Hindus die 400 Jahre alte Babri-Moschee in Ayodhya, um einen Tempel auf dem Gelände zu errichten. In der folgenden bewaffneten Auseinandersetzung starben Tausende von Menschen. Im Jahr 2003 wurden im Bundesstaat Uttar Pradesh Zehntausende radikaler Hindus festgenommen, die erneut für die Errichtung des Tempels demonstriert hatten.
Im Jahr 2000 wurde der nordwestliche Teil Uttar Pradeshs, die Bergregionen im Himalaya, unter dem Namen Uttaranchal (seit 2007 Uttarakhand) zum eigenen Bundesstaat.
[Bearbeiten] Politische Gliederung
Administrativ besteht Uttar Pradesh aus 70 Distrikten, die auf 17 Divisionen aufgeteilt sind.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Uttar Pradesh zählt zu den ärmsten Bundesstaaten Indiens und ist immer noch größtenteils landwirtschaftlich ausgerichtet. Die Böden der fruchtbaren Gangesebene ermöglichen mancherorts zwei Ernten pro Jahr.
Bedeutende Handelsstädte sind neben der Landeshauptstadt Lakhnau sind Muradabad (bekannt für das Metallhandwerk), Varanasi (für Saris und Seide), Mirzapur (für die umgebende Teppichindustrie), Kanpur und Agra (beide für Lederwaren). Als Industriestädte gelten Allahabad und Noida.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Touristische Hauptanziehungspunkte in Uttar Pradesh sind die Stadt Agra mit dem Mausoleum Taj Mahal und dem Roten Fort, sowie die Städte Varanasi und Fatehpur Sikri.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Uttar Pradesh – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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