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Fastentuch - Wikipedia

Fastentuch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Das Fastentuch (auch Hungertuch, Palmtuch [vgl. Palmsonntag], Passionstuch oder Schmachtlappen, lateinisch velum quadragesimale) verhüllt während der Fastenzeit in katholischen Kirchen die bildlichen Darstellungen Jesu, in der Regel das Kruzifix. Es entstand aus dem jüdischen Tempelvorhang, der im Neuen Testament im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu mehrfach erwähnt wird (Mt 27,51; Mk 15,38; Lk 23,45).

Fastentuch Freiburger Münster

[Bearbeiten] Liturgie

Das Fastentuch hängt während der gesamten Quadragesima von Aschermittwoch bis Karsamstag im Chor (daher lat. velum quadragesimale "Tuch der 40 Tage", als Bezug auf den Tempelvorhang auch velum templi), trennt die Gemeinde optisch von Altarraum und Reliquien und erlaubt es ihr lediglich, die Messe hörend zu verfolgen.

Dies stellt eine symbolische Trennung von Gott dar, der sich in Gestalt des Allerheiligsten den Gläubigen zur Strafe für ihre Sünden bis zur Auferstehung Jesu entzieht; zur körperlichen Buße des Fastens tritt eine seelische. Der volkssprachliche Ausdruck am Hungertuch nagen bezieht sich so auch nicht etwa auf materielle Armut, sondern auf die als Bedrängnis empfundene Gottesferne.

Fastentücher dieser Art gibt aus dem Ende des 13. Jahrhunderts sowie aus dem 15. Jahrhundert (Güglingen, Württemberg, und Dresden).

[Bearbeiten] Kunstgeschichte

Bereits die "Consuetudines" des Fafna erwähnten um 1000 den Brauch des Fastentuchs. Bis ins 12. Jahrhundert blieb es ein rein symbolisches Objekt aus einfarbigem Stoff, der nur im Einzelfall durch ornamentale Stickerei verziert wurde. Es wurde danach als Form der Sakralkunst entdeckt und blieb für mehrere Jahrhunderte produktiv. Eine Beschreibung aus dem Jahr 1493 belegt, dass zwischen 1126 und 1149 im Kloster St. Ulrich und Afra zu Augsburg ein (nicht mehr erhaltenes) Fastentuch mit künstlerischen Darstellungen entstand.

Die Schwerpunkte der künstlerischen Entwicklung waren einerseits die Alpenregion, vornehmlich Kärnten und Tirol, andererseits in Norddeutschland Westfalen und Niedersachsen. Einheitlich blieb der Motivkreis der Darstellungen, die im Sinne einer Bilderbibel Szenen aus dem Leben Jesu zeigten, im weiteren Verlauf die gesamte Heilsgeschichte, lokal beschränkt auch Heiligenlegenden.

[Bearbeiten] Alpenländischer Kulturkreis

Die alpenländische Tradition veränderte die Werkstoffe; das Fastentuch bestand hier aus mehreren horizontal vernähten Bahnen fester Leinwand, die in der Praxis der so genannten Tüchleinmalerei schon mit Temperafarben bemalt wurden. Dadurch entstand eine Frühform der Tuchmalerei, während der gebräuchlichste Malgrund noch bis ins 15. Jahrhundert hinein Holz blieb. Ein künstlerischer Höhepunkt ist das Fastentuch in der romanischen Basilika zu Gurk (1458), das 99 Einzelmotive in horizontal angeordneten Streifen zeigt. Es ist in seiner Motivverknüpfung und in der erzählerischen Bildstruktur ein typisches Beispiel sequenzieller Kunst. Das Fastentuch ist üblicherweise ein schlichtes oder in Weißzeug gesticktes, auch mit biblischen Darstellungen versehenes Tuch.

[Bearbeiten] Norddeutscher Kulturkreis

Die SchöpferInnen von Fastentüchern aus Westfalen und Niedersachsen behielten zwar Leinen als Material und Stickerei als Arbeitstechnik bei, veränderten jedoch die Gestaltung, indem sie einzelne Motive auf kleineren Rechtecken abbildeten, die durch Leinenstege verbunden sind – ein Flickenteppich bzw. textiles Mosaik. Vereinzelt wurde auf straff gespanntem Leinen aber auch Malerei versucht.

Ausgehend von der norddeutschen Tradition setzten sich allmählich Motive der Passion Christi durch. Ein zentrales Thema seit dem 16. Jahrhundert wurde die Kreuzigung, die Bildkomposition nahm die Arma Christi, die Marterwerkzeuge Christi auf. Darin tritt ein Paradoxon zwischen theologischer und künstlerischer Idee zu Tage, hatte doch das Fastentuch bisher dazu gedient, den Anblick des Kruzifix zu verweigern.

[Bearbeiten] Traditionspflege

Millstätter Fastentuch, Detail: Gefangennahme
Millstätter Fastentuch, Detail: Gefangennahme

Das Fastentuch wurde als religiöses Brauchtum bis ins 18. Jahrhundert nur in katholischen Gegenden beibehalten, da sich Luther gegen diese Tradition der Sakralkunst als "Gaukelwerk" aussprach. Obwohl diese Tradition einst weit über die ursprünglichen Grenzen hinausreichte, ist es doch nach der Reformation nur in den Entstehungsbieten erhalten geblieben; vereinzelt existieren dort noch Kirchen, die diese Tradition pflegen. Allerdings zeigt sich, dass das Fastentuch als Kunstform neu entdeckt wird.

  • Das Hungertuch im Freiburger Münster von 1612 ist mit 1014×1225 cm das größte noch erhaltene Stück in Europa. Als spätes Werk aus nachreformatorischer Zeit zeigt es eine große Nähe zur Bildwelt Dürers.
  • Zittau (Oberlausitz) besitzt mit dem Großen Fastentuch (8,20×6,80 m) von 1472 und dem Kleinen Fastentuch in der Arma-Christi-Darstellung (4,31×3,49 m) von 1573 im Nordflügel des Kulturhistorischen Museums Franziskanerkloster, beide in Tempera auf Leinen, zwei einzigartige Kunstschätze. Das Kleine wie auch das Große Zittauer Fastentuch sind die einzigen überlieferten Exemplare ihrer Art in Deutschland und gehören zu den bedeutendsten überhaupt.
  • Das von Konrad von Friesach 1458 geschaffene Fastentuch im Dom zu Gurk ist das größte (9x9 m) und älteste Fastentuch Österreichs.
  • Die Pfarrkirche von Millstatt (Kärnten) beherbergt ein 1593 von Oswald Kreusel mit 41 Szenen bemaltes Werk, das im Original erhalten blieb.
  • Stubenberg (Steiermark) entdeckte erst im 21. Jahrhundert die Tradition des Fastentuchs neu.
  • Traun (Oberösterreich) ist eher der norddeutschen Tradition verpflichtet, da es die Bildflächen von Kindern bemalen lässt.
  • Villach (Kärnten) verwendet ein 2003 entstandenes Fastentuch, das einem Schülerprojekt entstammt.
  • Die Pfarre Am Schüttel in Wien lässt jährlich Fastentücher von zeitgenössischen Künstlern erstellen. St. Othmar in Mödling ist dieser Tradition ebenso verpflichtet.
  • Die kath. Kirchengemeinde Herz Jesu in Bernau (b.Berlin) erstellte mit Jugendlichen in einer 48-Stunden-Aktion das größte Hungertuch der Welt - Hungertuch XXL mit über 220 qm Größe
  • 2007 hängst zum erstem Mal auch ein Fastentuch im Bonner Münster. Geschaffen hat die moderne Fotografik der Wormser Fotograf und Grafiker Norbert Bach. Es nimmt Bezug auf das Elisabeth-Jahr und verknüpft die Geschichte der Elisabeth mit modernen Formen der Werke der Barmherzigkeit.

[Bearbeiten] Weblinks

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