Fritz Weber (Schriftsteller)
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Fritz Weber (* 4. Juni 1895 in Wien; † 1. Juni 1972 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller und Erzähler.
Von 1910 bis 1915 Artillieriekadettenschule in Traiskirchen (Niederösterreich). Im Mai 1915 rückt er als Fähnrich des Festungsartilleriebaons Nr. 6 in das Panzerwerk Verle (300 Mann, 10 Geschütze, 15 Maschinengewehre) an der italienische Front ein. Der Kommandant räumt im Zuge schwerer italienischer Beschießungen mit dem Großteil der Besatzung das Fort. Fritz Weber übernimmt mit etwa 50 Mann für einige Tage das Kommando. Nach der Rückkehr der Besatzung unter einem neuen Kommandanten kämpft er bis zum Juni 1916 in Fort Verle. Während dieser Zeit lernt er Luis Trenker kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft. Das Fort wird später weitgehend geräumt, und Fritz Weber nimmt an mehreren Isonzoschlachten teil. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie kehrte er als Hauptmann mit seiner Batterie über den Semmering nach Wien zurück, wo er die verbliebene Ausrüstung im Arsenal abgibt.
Nach dem Krieg arbeitet er für die italienisch-österreichische Grenzvermessungskommission bei der Vermessung der neuen Grenze am Brennerpass mit. In dieser Zeit vertieft sich seine Liebe zu Südtirol, die später in vielen seiner Werke zum Ausdruck kommt. 1921 kehrt er nach Wien zurück und studiert Rechtswissenschaften. Bald beginnt er, sich auch journalistisch zu betätigen. Ab 1925 widmet er sich ausschließlich dem Schreiben. Unter anderem ist er Mitarbeiter der "Neuen Freien Presse". 1926 heiratet er Herta Demmer. Sein erstes Werk war der utopische Roman "Die Toten der Svea" (1930). Ab 1931 verfasst er mehrere Bücher über die Kriegsereignisse an der Südfront im Ersten Weltkrieg. Sie werden zu Standardwerken über den Krieg in den Alpen und die zwölf Isonzoschlachten. Übersetzungen werden auch in Italien verlegt. In der zweiten Hälfte der Dreißigerjahre schreibt Fritz Weber wieder Romane. Es kommt zur Zusammenarbeit mit Luis Trenker. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit erscheinen später während des Zweiten Welkriegs die Romane "Sperrfort Rocca Alta", "Der Feuerteufel", "Hauptmann Ladurner" und "Sterne über den Gipfeln". Fritz Weber verfasst auch das Drehbuch zu Luis Trenkers Film "Der Rebell".
Parallel dazu beginnt er wieder als Journalist zu arbeiten. Er wird Redakteur von Tageszeitungen und der Wochenendausgabe des "Wiener Tagblatt". 1936 übersiedelt er nach München, wo er Redakteur der "Welt am Sonntag" ist. 1939 kehrt er nach Wien zurück. 1940 wird er als Hauptmann in den Kriegsdienst eingezogen. Er lehnt die Leitung einer Berichterstatterkompanie ab und kommt nach Griechenland und Jugoslawien, wo er im Stab arbeitet. Gegen Kriegsende ist er kurz an der italienischen Front und gerät 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach 1945 lebt er in Grieskirchen (Oberösterreich) und in Mattsee (Salzburg). Ende der Vierzigerjahre Scheidung. Anlässlich einer Lesung aus seinem Buch "Das Ende einer Armee" lernt er 1949 in Unterach am Attersee Gertraud Athenstaedt, eine Tochter des Erfinders Viktor Kaplan, kennen, die er 1949 heiratet. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne und eine Tochter.
Anfang der Fünfzigerjahre kommt es zum Bruch mit Luis Trenker, nachdem dieser die Urheberschaft Fritz Webers an den oben genannten Büchern bestreitet. Fritz Weber bringt 1954 in dieser Frage eine Feststellungsklage ein. 1958 zieht er nach Wien. 1961 Scheidung. Ab 1962 lebt er in Salzburg.
1970 erkrankt er schwer und stirbt 1972 in Wien. Er wird am Dorffriedhof von Mattsee beigesetzt.
[Bearbeiten] Werke
Romane
- Die Toten der Svea, 1930
- Die Trommel Gottes, 1936
- Im Feuerkreis der Liebe, 1938
- Sperrfort Rocca Alta, 1938 (Luis Trenker, geschrieben von Fitz Weber)
- Der Feuerteufel, 1940 (Luis Trenker, geschrieben von Fritz Weber, weitgehend textgleich mit Der Mann von Rinn)
- Hauptmann Ladurner, 1940 (Luis Trenker, geschrieben von Fritz Weber)
- Sterne über den Gipfeln (Luis Trenker, geschrieben von Fritz Weber)
- Der zerrissene Himmel, 1948
- Der römische Brunnen, 1943
- Die Irrfahrt des Martin Rupp, 1952
- Der Mann von Rinn, 1949
- Der Berg schweigt, 1951
- Das Paradies ohne Engel, 1957
- Unsterbliche Geliebte du!, 1960
Novellen
- Frontkameraden, 1935
Memoiren
- Das Ende einer Armee (1959 u.d.T. "Das Ende der alten Armee")
- 1. - Granaten und Lawinen (1931)
- 2. - Menschenmauer am Isonzo (1932)
- 3. - Sturm an der Piave (1932)
- 4. - Das Ende der Armee (1933)
Kriegshistorisches
- Isonzo 1915, 1933
- Isonzo 1916, 1933
- Isonzo 1917, 1933
- Alpenkrieg, 1934
- Hurra die Gams, 1956 (Julius Ringel, geschrieben von Fritz Weber)
Italienische Übersetzungen
- Tappe della disfatta (Das Ende einer Armee)
- Dal Monte Nero a Caporetto (Isonzo 1915, 1916, 1917)
- Guerra sulle Alpi (Alpenkrieg)
Gedichte, Satiren, Grotesken
- Der Weisheit letzter Schluß, 1951
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Weber, Fritz |
| KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller und Erzähler |
| GEBURTSDATUM | 4. Juni 1895 |
| GEBURTSORT | Wien |
| STERBEDATUM | 1. Juni 1972 |
| STERBEORT | Wien |
