Giovanni di Lorenzo
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Giovanni di Lorenzo (* 9. März 1959 in Stockholm) ist ein deutsch-italienischer Journalist. Er ist Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT, Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegels und Talkshowmoderator bei Radio Bremen.
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[Bearbeiten] Leben
Di Lorenzo wurde als Sohn einer Deutschen und eines Italieners geboren, besuchte das Ratsgymnasium und die Tellkampfschule in Hannover und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Kommunikationswissenschaft, Neue Geschichte und Politik. Seine Magisterarbeit schrieb er über "Strategie und Aufstieg des Privatfernsehens in Italien am Beispiel der Networks von Silvio Berlusconi".
Seine journalistische Tätigkeit begann er von 1979 bis 1982 bei der hannoverschen Tageszeitung Neue Presse, wo er auf seinen journalistischen Mentor Michael Radtke traf.
Erste Erfahrungen im Fernsehen erlangte di Lorenzo in Live aus dem Alabama, dem wöchentlichen Jugendmagazin des Bayerischen Rundfunks. Ab März 1984 ergänzte er das Moderatorenteam der Sendung und wurde 1986 zusammen mit seinen Kollegen für eine Sendung über AIDS mit dem Adolf-Grimme-Preis in Silber ausgezeichnet.1988 und 1989 moderierte er die ARD-Kulturreportage live vom Münchner Filmfest. Seit 1989 wird die Fernseh-Talkshow 3 nach 9 von ihm mitmoderiert.
1985 bis 1986 wirkte er als Berater an der Neugestaltung der Süddeutschen Zeitung und des Münchner Stadtanzeigers mit. Im Mai 1987 wurde di Lorenzo Mitglied der innenpolitischen Redaktion der Süddeutschen Zeitung, von Mai 1994 bis Ende 1998 Ressortleiter der Reportagen vorbehaltenen Seite Drei. Anfang 1999 wechselte er als Chefredakteur zur Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. Seit 15. August 2004 ist er Chefredakteur der ebenfalls bei der Verlagsgruppe Holtzbrinck erscheinenden Wochenzeitung DIE ZEIT und außerdem einer von zur Zeit drei Herausgebern des Tagesspiegels.
1992 organisierte di Lorenzo die ersten deutschen Lichterketten gegen Fremdenfeindlichkeit unter dem Motto München - eine Stadt sagt Nein.
[Bearbeiten] Kuriosa
Aufgrund seines Buches über einen Rechtsradikalen im Jahr 1984 wurde di Lorenzo von der damaligen Moderatorin Amelie Fried für eine Sendung über das Thema Rechtsradikalismus bei Live aus dem Alabama aufgesucht. Beide verband die gemeinsame Studienzeit. Im gleichen Jahr noch übernahm di Lorenzo die Mitmoderation. Di Lorenzo: "Ich kam als Gast und ging als Moderator." 1998 "revanchierte" sich di Lorenzo bei Amelie Fried, als eine Nachfolgerin für die verstorbene Juliane Bartel bei 3 nach 9 gesucht wurde. Seit 1998 moderieren di Lorenzo und Fried nun diese Talkshow gemeinsam.
Di Lorenzos erster Zeitungsartikel erschien unter dem Pseudonym Hans Lorentz, da der verantwortliche Redakteur di Lorenzos Namen für einen Künstlernamen hielt und dieser ihm zu fantasievoll erschien.
1987 drehte er für den Bayerischen Rundfunk die Sendereihe "Briefe aus Italien", bei der er im Wechsel mit Aviva Ronnefeld über italienische Kleinode berichtete.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 2007 Chefredakteur des Jahres - Auszeichnung vom Medium-Magazin
- 2006 Medienpreis für Sprachkultur - Sparte Presse
- 2005 Premio Ischia - italienischer Journalistenpreis
- 2001 Preis der europäischen Presse - RAI/Radiotelevisione Italiana
- 2001 Goldene Feder für seine Tätigkeit als Chefredakteur des Tagespiegels
- 2001 München leuchtet
- 1993 Theodor-Wolff-Preis
- 1992 Bambi
- 1986 Adolf-Grimme-Preis
[Bearbeiten] Werke
- 1984 Stefan, 22, deutscher Rechtsterrorist: Mein Traum ist der Traum von vielen ISBN 3-498-03827-3, Rowohlt Verlag
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Giovanni di Lorenzo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [1] Meine Lehrjahre: Giovanni di Lorenzo
- [2] Radio-Interview Nordwestradio
Personendaten | |
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NAME | Lorenzo, Giovanni di |
KURZBESCHREIBUNG | Journalist |
GEBURTSDATUM | 9. März 1959 |
GEBURTSORT | Stockholm, Schweden |