Groupie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Groupie (engl.) ist eine meist weibliche Person, die ihre sexuelle Aufmerksamkeit einem angehimmelten Idol oder Star aus der Kunst und Kultur widmet. Das Groupietum geht weit über das „normale“ Verhalten eines Fans hinaus, ohne jedoch als Stalker zu gelten, da von den Empfängern zumeist erwünscht und erwartet.
Groupies reisen oft mit den von ihnen begehrten Stars mit und teilen ihre Lebensweise, wozu nicht selten Alkohol- und andere Drogenexzesse gehören. Gelegentlich wandern Groupies von einem Musiker zum anderen. Öfters gehen sie auch Beziehungen ein, die von längerer Dauer sind. Kennzeichnend für diese Art der Beziehung ist auch eine gewisse emotionale und finanzielle Abhängigkeit. Eine Ehe gehen die Stars mit ihren Groupies in der Regel nicht oder nur äußerst selten ein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die ersten „Groupies“ gab es bereits Mitte der 1940er Jahre, als Frank Sinatra bei öffentlichen Auftritten von tausenden kreischenden (weiblichen) „Bobby-Soxern“ im Teenageralter umschwärmt wurde. Zu einem kulturellen Phänomen wurden sie aber in den 1960er Jahren mit dem Aufkommen der Popkultur und der sexuellen Revolution. Eine bekannte Groupiegruppe waren die GTO’s aus den späten 1960er Jahren im Umfeld von Frank Zappa. Pamela Des Barres, die zu ihnen gehörte, schrieb später über diese Zeit ein Buch. Es war oft üblich, dass sich Groupies durch die komplette Roadcrew eines Stars bis zu diesem „hochschliefen“. Frank Zappa kreierte dafür in seinem Werk Joe's Garage von 1979 den abfälligen Ausdruck crew slut (etwa: Gruppenschlampe). Der Umgang mit den Groupies von Seiten der Rockbands und ihrer Crews war häufig von Abwertung, Verachtung und teilweise körperlicher Gewalt bestimmt (häufig unter starker Einwirkung von Drogen), es gab jedoch auch Ausnahmen, wo die von einem starken Machtgefälle bestimmten Begegnungen zu echten Liebesbeziehungen führten.
Im Zeitalter von AIDS verlor das Groupietum für viele junge Frauen nachhaltig an Attraktivität. Heute erlebt der Begriff jedoch eine Art Renaissance in Form von minderjährigen Mädchen bei minderjährigen Boygroups.
Homosexuelle Rockstars wie Elton John und Freddie Mercury hatten auch männliche Groupies.
[Bearbeiten] Groupies im Film
Der Film This is Spinal Tap nahm 1984 auf satirische Art unter anderem auch das Groupieleben aufs Korn. Auch der 1999 gedrehte Film Almost Famous – Fast berühmt mit Kate Hudson spielt im selben Milieu. In der 2002 gedrehten Komödie Groupies Forever (Originaltitel: The Banger Sisters) spielen Goldie Hawn und Susan Sarandon zwei in die Jahre gekommene ehemalige Groupies.
[Bearbeiten] Trivia
Groupies in der Formel 1 nennt man umgangssprachlich Boxenluder.
[Bearbeiten] Bekannte Groupies
- Cynthia Plaster Caster (Cynthia Albritton)
- Bebe Buell
- Monika Dannemann
- Anita Pallenberg
- Nancy Spungen
- Uschi Obermaier
[Bearbeiten] Lieder über Groupies
- Love Is The Drug von Roxy Music, 1975
- Groupy Girl von Tony Joe White, 1970
- Billie Jean und Dirty Diana von Michael Jackson, 1987
- Angelika von Udo Lindenberg, 1978
- Starf*ckers Inc. von Nine Inch Nails, 1999
- Young Lust von Pink Floyd, 1979
- Crew Slut von Frank Zappa, 1979
- Famous Groupies von den Wings, 1978
- Lovely Lubina von Lone Star, 1977
- No Head No Backstage Pass von Funkadelic, 1975
- Rip This Joint von The Rolling Stones, 1972
- Black Dog von Led Zeppelin, 1971
- Ladies of the Road von King Crimson, 1971
- Superstar von den Carpenters, 1971
- Star Star (Starfucker) von The Rolling Stones, 1973
- Elke von Die Ärzte
- Groupie Love von G Unit, 2003
- Groupie Luv von 213, 2004
- Queen of 1964 von Neil Sedaka, 1975
- Superhuman von Velvet Revolver ( Contraband 2004 )
- Tiny Dancer von Elton John
- Loretta von Will Smith
- Ab 18 von Bushido
- Stan von Eminem
- Kreischie von Killerpilze
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Bebe Buell: Rebel Heart: An American Rock 'n' Roll Journey. St. Martin's Press, 2001, ISBN 0312266944
- Connie Hamzy: Rock Groupie: The Intimate Adventures of „Sweet Connie“ from Little Rock. Spi Books, 1995, ISBN 1561713619
- Pamela Des Barres: Take Another Little Piece of My Heart: A Groupie Grows Up. William Morrow & Co, 1992, ISBN 0688091490
- Pamela Des Barres: I'm with the Band: Confessions of a Groupie. New English Library, 1989, ISBN 0450506371
- Jenny Fabian: Groupie. Rowohlt, 1972, ISBN 3499114771
[Bearbeiten] Weblinks
- www.taz.de Geschichte und soziale Betrachtung der Groupies
- electricgypsy.com Rolling-Stone-Artikel von 1969 über Pamela Des Barres und die GTO’s (engl.)