Hans Löscher
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Löscher (eigentlich Dr. phil. Gustav Robert Löscher, (* 19. April 1881 in Dresden; † 7. Mai 1946 ebd.) war ein Schriftsteller und Pädagoge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Löscher wuchs in Pfaffroda bei Olbernhau im Erzgebirge als Sohn eines Polizeibeamten auf. Er besuchte ab 1895 ein Lehrerseminar in Nossen und arbeitete dann von 1901 bis 1905 als Lehrer. Von 1906 bis 1910 studierte er an der Universität Leipzig Deutsch, Geschichte und evangelische Theologie auf Lehramt und promovierte später. 1907 trat er der SPD bei, wobei er insbesondere religiös-sozialistische Auffassungen vertrat. Löscher wurde 1910 an einer höheren Schule. Er litt an einem schweren Herzfehler und war daher vom Wehrdienst freigestellt. 1915 wurde er Direktor, zunächst an der Bürger- und Fortbildungsschule in Stollberg/Erzgeb. und später in Plauen.
Seine pädagogische Arbeit wurde durch soziale, liberale und kindorientiert Reformansätze geprägt. Löscher wurde Funktionär in der SPD und wurde 1921 von Hermann Beims als Stadtschulrat nach Magdeburg berufen. Magdeburg wurde unter seinem Wirken zum reformpädagogischen Zentrum Deutschlands. Er begründete 1922 die erste reformpädagogische Versuchsschule, erwirkte 1923 die Eröffnung weltlicher Schulen in Magdeburg, erkämpfte 1924 die städtische Selbstverwaltung im Schulwesen. 1926 veranlasste er den Bau der Gartenschule Rothensee, 1927 den Bau der Waldschule im Fort IV, 1929 die Schule an den Harsdorfer Worthen und 1930 der höheren Reformschule "Berthold Otto" am Sedanring. 1933 wurde er bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten entlassen. Nach einer kurzen Tätigkeit am Institut für Völkerkunde verzog er mit seiner Familie 1935 nach Dresden. Hier wurde er verstärkt als Schriftsteller tätig. Wesentlichste Werke sind "Alles Getrennte findet sich wieder. Ein Buch vom wahren Leben", sowie der unvollendete Roman "Der schöne Herr Lothar".
Nach Kriegsende erhielt er erneut ein Angebot nach Magdeburg zu kommen. Aufgrund einer schweren Erkrankung konnte er diesem Ruf jedoch nicht folgen.
[Bearbeiten] Ehrung
Magdeburg hat eine Straße (Hans-Löscher-Straße) nach ihm benannt.
An seinem Sterbehaus (Barteldesplatz 1 in Dresden-Blasewitz) ist eine Gedenktafel mit folgendem Text angebracht:
- In Dankbarkeit
- Schriftsteller
- Hans Löscher
- * 19.4.1881 in Dresden
- † 7.5.1946 in diesem Haus
- Christ - Arbeiterfreund - Antifaschist
- verf.u.a. "Alles Getrennte findet sich wieder"
[Bearbeiten] Literatur
- Reinhard Bergner, in Magdeburger Biographisches Lexikon, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans Löscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Löscher, Hans |
ALTERNATIVNAMEN | eigentlich Dr. phil. Gustav Robert Löscher |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller und Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 19. April 1881 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 7. Mai 1946 |
STERBEORT | Dresden |