Hans Söhnker
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Albert Edmund Söhnker (* 11. Oktober 1903 in Kiel; † 20. April 1981 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Söhnker war der Sohn eines Buchhändlers und Tischlers. Er besuchte in Kiel die Mittelschule und die Höhere Handelsschule, entwickelte aber schon früh eine Neigung zum Theater. Er nahm Schauspielunterricht bei Clemens Schubert und erhielt 1922 sein erstes Engagement am Kieler Schauspielhaus. 1924 wechselte er nach Frankfurt an der Oder und 1925 nach Danzig, wo er in musikalischen Lustspielen mitwirkt. Söhnker nahm Unterricht in Gesang, um sich als Operetten-Tenor ausbilden zu lassen - was 1929 beinahe an einer Knotenbildung an den Stimmbändern scheitert.
Nach dem erfolgreichen Heilungsprozess, der ihn allerdings mehrere Monate außer Gefecht gesetzt hatte, folgten Auftritte in Baden-Baden, Danzig, Chemnitz und Bremen. Schließlich wurde Söhnker 1933 von Viktor Janson für den Film Der Zarewitsch und damit für die Ufa entdeckt. Söhnker spielte unter anderem in den Filmen Jede Frau hat ein Geheimnis (1934), Der Mustergatte (1937), Frau nach Maß (1940), Ein Mann mit Grundsätzen (1943) und Der Engel mit dem Saitenspiel (1944).
Während der Zeit des "Dritten Reiches" verbarg Söhnker in Kooperation mit anderen Filmleuten immer wieder Juden vor den Nazis, wodurch er selbst mehrfach auf die schwarze Liste der Gestapo gelangte.
Nach dem Krieg spielte Söhnker dann in Hallo, Fräulein (1949), Weiße Schatten (1951), Die Stärkere (1953), Hoheit lassen bitten (1954), Worüber man spricht (1958), Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (1962) und in weiteren Filmen. Darüber hinaus nahm er an Fernseh-Produktionen, wie Der Forellenhof (1965) und Salto Mortale (1968) teil. Anders als in der ersten Hälfte seiner Filmkarriere, als er stets den eleganten Charmeur gab, spielte er nach dem Krieg häufig Charaktere, in deren Gesicht die schicksalhaften Erfahrungen abzulesen waren.
1968 wurde Söhnker zum Staatsschauspieler ernannt. 1973 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und 1977 mit dem Filmband in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Memoiren veröffentlichte er 1974 unter dem Titel "...und kein Tag zuviel".
Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler wurde der als charmanter Plauderer bekannte Söhnker gern bei verschiedensten Anlässen als Conférencier oder Moderator eingesetzt. In seinen Filmen gab man Söhnker zudem oft Gelegenheit zum Singen, und viele seiner in den Filmproduktionen vorgetragenen Lieder (aber auch viele andere Titel) erschienen auf Schallplatte.
Söhnker starb 1981 in Berlin-Grunewald. Seine Urne wurde seinem Wunsch gemäß außerhalb der Dreimeilen-Zone in der Ostsee versenkt.
Seine Urenkelin Anneke Kim Sarnau ist ebenfalls eine populäre Schauspielerin.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- In der Fernsehserie Salto Mortale spielte er den Direktor Kogler
- Die Weber (1979)
- Vorhang auf, wir spielen Mord (1977)
- Der Hund von Blackwood Castle (1967)
- Der Forellenhof - (Fernsehserie von 1965) als Otto Buchner
- Briefe der Liebe (1965)
- Jetzt dreht die Welt sich nur um dich (1964)
- Sechs Stunden Angst (1964)
- Das Phantom von Soho (1964)
- Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (1962) (als Professor Moriarty)
- Unser Haus in Kamerun (1961)
- Fast ein Poet (1961)
- Schachnovelle (1960)
- Jacqueline (1959)
- Immer, wenn der Tag beginnt (1957)
- Wie schön, daß es dich gibt (1957)
- Geliebte Corinna (1956)
- Wenn wir alle Engel wären (1956)
- Studentin Helene Willfüer (1956)
- Männer im gefährlichen Alter (1953)
- Das singende Hotel (1953)
- Mein Freund, der Dieb (1951)
- Schatten über Neapel (1951)
- Geliebter Lügner (1950)
- Hallo Fäullein! (1949)
- 1 x 1 der Ehe (1949)
- Tierarzt Dr. Vlimmen (1944)
- Der Engel mit dem Saitenspiel (1944)
- Große Freiheit Nr. 7 (1944) (als Werftarbeiter Willem)
- Nacht ohne Abschied (1943)
- Ein Mann mit Grundsätzen? (1943)
- Liebespremiere (1943)
- Meine Frau Teresa (1942)
- Blutsbrüderschaft (1940)
- Frau nach Maß (1940)
- Gold in New Frisco (1939)
- Irrtum des Herzens (1939)
- Brand im Ozean (1939)
- Nanette (1939)
- Männer müssen so sein (1939)
- Geld fällt vom Himmel (1938)
- Die vier Gesellen (1938)
- Der Tag nach der Scheidung (1938)
- Die Fledermaus (1937)
- Und du mein Schatz fährst mit (1937)
- Flitterwochen (1936)
- Die Drei um Christine (1936)
- Wo die Lerche singt (1936)
- Faithul (1936)
- Herbstmanöver (1935)
- Liebesträume (1935)
- Der junge Graf (1935)
- Die Czardasfürstin (1934)
- Annette im Paradies (1934)
- Die große Chance (1934)
- Ich sing mich in Dein Herz hinein (1934)
- Jede Frau hat ein Geheimnis (1934)
- Sie und die Drei (1934)
- Schwarzwaldmädel (1933)
- Der Zarewitsch (1933)
[Bearbeiten] Lieder
- Mein Verhängnis sind die Frauen (1937)
- Für wen macht eine Frau sich schön? (1937)
- Auf der Rue Madeleine in Paris (Duett mit Anny Ondra, 1937)
- Ich hab kein Schloß und Du kein Palais (Duett mit Anny Ondra, 1937)
- Wem gehört Ihr Herz am nächsten Sonntag, Fräulein? (Duett mit Magda Schneider, 1937)
- Musik für Dich (1937)
- Früchte, die verboten sind (1936)
- Zum Auto gehört eine schöne Frau (1936)
- Man kann beim Tango sich so schöne Dinge sagen (1936)
- Dummes kleines Ding (1936)
- Morgens einen, mittags einen, abends einen Kuß (1936)
- Unter den Pinien von Argentinien (1936)
- Der Trotzkopf (1936)
- Ich glaube, es ist Zeit (1936)
- Lieber Kamerad, reich mir Deine Hand (mit den Metropol Vokalisten, 1935)
- Sei mir wieder gut, kleine Frau (1935)
- Baden-Baden (Duett mit Eugen Rex, 1934)
- Zur Liebe gehört ein Hauch Romantik (mit den Fünf Parodisters, 1934)
- Ich sing mich in Dein Herz hinein (1934)
- Jede Frau hat ein Geheimnis (1934)
- Ein Kuß nach Ladenschluß (1934)
- Man sieht ein Mädel an (1934)
[Bearbeiten] Synchronisation
Als Synchronsprecher lieh er u. a. Rex Harrison (Die Ungetreue), Laurence Olivier (Besuch zur Nacht) und Michael Wilding (Ein idealer Gatte) seine Stimme.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1947: Joachim Gottschalk-Preis für Wie es euch gefällt
- 1960: Goldener Bildschirm
- 1966: Bambi
- 1968: Ernennung zum Berliner Staatsschauspieler
- 1973: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1977: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans Söhnker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans Söhnker in der Internet Movie Database
- Biografie auf film-zeit.de
- Hans Söhnker in www.filmportal.de
Personendaten | |
---|---|
NAME | Söhnker, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1903 |
GEBURTSORT | Kiel |
STERBEDATUM | 20. April 1981 |
STERBEORT | Berlin |