Havelland
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Havelland ist ein mehrdeutiger Begriff. Geographisch wird als Havelland das von der Havel umflossene U zwischen Oranienburg im Nordosten und Rhinow im Nordwesten verstanden. Den nördlichen Abschluss des Havellandes bildet der Fluss Rhin und der Rhinkanal.
Touristisch ist eine etwas andere Abgrenzung durch den Tourismus-Verband Havelland gewählt worden. Er schließt ein den Landkreis Havelland, die Stadt Brandenburg und den Norden des Landkreis Potsdam-Mittelmark einschließlich der Gemeinden südlich der Havel, die sonst schon der Landschaft Zauche zugeordnet werden.
Der Landkreis Havelland (Kennzeichen: HVL) umfasst den Kern des Havellandes. Hinzu kommen der Südteil des Ruppiner Landes mit dem Havelländischen Luch, der Westteil des Berliner Bezirkes Spandau, die Städte Potsdam und Brandenburg und einige Orte des Landkreises Potsdam-Mittelmark.
Theodor Fontane hat das Havelland wie auch die anderen Landschaften Brandenburgs beschrieben. Durch das Gedicht Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland hat er dieser Region zu besonderer Bekanntheit verholfen.
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[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Natur
Grund- und Endmoränen der Saale- und Weichseleiszeit bestimmen das Landschaftsbild im Havelland. Ein großer Teil des Havellandes liegt auf der Nauener Platte.
Große Teile des Havellandes machen sandige Böden aus. Andere Teile sind Feuchtgebiete. Die Besiedlung des Havellandes und die landwirtschaftliche Nutzung setzte umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen voraus. Vor allem im Norden des Havellandes wurden seit etwa 1700 bis in die 50'er Jahre des 20. Jahrhunderts umfangreiche Gebiete durch Kanäle entwässert. Rhinluch und Havelländisches Luch sind die größten so urbar gemachten Gebiete.
Der Westteil des Gebietes zwischen Rhinow und Premnitz gehört zum Naturpark Westhavelland. Dieser bildet das größte Feuchtgebiet im westeuropäischem Binnenland.
[Bearbeiten] Besiedlung
Das Havelland ist recht dünn besiedelt. An Havelübergängen entwickelten sich die größeren Städte Spandau, Potsdam, Brandenburg und Rathenow. Weitere zentrale Orte für das Havelland sind Rhinow, Premnitz, Werder (Havel), Nauen, Fehrbellin und Friesack. Stark wachsend ist die Stadt Falkensee mit den umgebenden Ortschaften.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr
Ackerbau und Viehhaltung prägen weite Gebiete des Havellandes. Vor allem rund um Werder ist Obst- und Gemüseanbau stark vertreten. Hier erfolgt auch die Verarbeitung zu Säften, Obst- und Gemüsekonserven. Die Havel und die Havelseen bieten noch einigen Fischern ein Auskommen.
Der Tourismus spielt eine zunehmend wichtige Rolle im Havelland, dass zu den Naherholungsgebieten der Metropole Berlin zu zählen ist.
Am Rande Berlins ist in Wustermark ein Güterverkehrszentrum entstanden. In Paaren (Glien) bietet das Märkische Ausstellungs- und Freizeitzentrum die Möglichkeit zu größren Messen und Veranstaltungen.
Ein Problem des Havellandes war und ist die Verkehrserschließung. Die Havel ist einerseits eine wichtige Wasserstraße, vor allem zwischen Brandenburg und Oranienburg, andererseits ist sie mit ihren Seen und den großen Feuchtgebieten ein Hindernis für Straßen und Eisenbahnen.
Die wichtigsten Straßen sind die B 5 von Berlin über Nauen in Richtung Hamburg, von der die B 188 nach Rathenow abzweigt. Nord-Süd-Tangenten sind die B 102 von Brandenburg über Rathenow nach Rhinow und im Osten der Berliner Autobahnring A 10. Von Spandau aus führen zwei Eisenbahnstrecken mit Schnellverkehr durch das Havelland. Dies sind die Strecken Berlin-Hamburg über Nauen und die Lehrter Bahn über Rathenow. Im Westen verbindet die Brandenburgische Städtebahn Brandenburg mit Rathenow. Im Osten tangiert der Berliner Außenring das Gebiet.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52°30'00 N 12°45'00 O