Horst Brasch
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Horst Brasch (* 23. Dezember 1922 in Berlin; †18. August 1989 in Berlin) war Kommunist, SED-Parteifunktionär, zeitweise stellvertretender Minister für Kultur der DDR, verheiratet mit Gerda Brasch (†1975), Vater der Schriftsteller Thomas Brasch (* 1945, †2001) und Peter Brasch (* 1955, †2001), des Schauspielers Klaus Brasch (* 1950, †1980) sowie der Journalistin und Radio-Moderatorin Marion Brasch (* 1961).
Der Sohn einer jüdischen Textilfabrikanten-Familie und Stiefsohn des Schriftstellers und Biologen Curt Thesing besuchte bis 1938 in Bayern die Schule. 1939 emigrierte er aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach Großbritannien, wo er in den 1940er Jahren am dortigen Aufbau der FDJ beteiligt und seit 1942 ihr Vorsitzender war.
1944 Beitritt zur KPD. Im darauf folgenden Jahr siedelt Horst Brasch zunächst allein in die sowjetische Besatzungszone über, 1947 folgt ihm wie geplant seine Familie. In der Anfangszeit Arbeit als Zeitungsredakteur, u.a. Chefredakteur der "Jungen Welt", von 1950-1952 Volksbildungsminister im Lande Brandenburg, anschließend bis 1957 Sekretär des Rates des Bezirks Cottbus, später Vorsitzender dieses Rates.
Ab 1960 war Brasch Vorsitzender des Büros des Präsidenten des Nationalrates der Nationalen Front, drei Jahre später wurde er Abgeordneter der Volkskammer, 1965-1969 schließlich stellvertretender Minister für Kultur.
Die politischen Aktivitäten seines Sohnes Thomas Brasch, der nach Protesten gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 in Haft geriet, sorgten für das Ende der Nomenklatura-Karriere Horst Braschs. Er wurde zu einem weiterbildenden Studium nach Moskau geschickt und danach (1971-1975) als 2. Sekretär der SED in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) eingesetzt. 1975 wurde er auf Grund einer Auseinandersetzung mit einem Politbüromitglied von seiner Funktion entbunden und mit einer lediglich repräsentativen Funktion als Generalsekretär der Liga für Völkerfreundschaft betraut.
Horst Brasch starb am 18. August 1989 an einer Krebserkrankung.
[Bearbeiten] Literaturhinweise (Auswahl)
- Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945-1990. Hg. v. Gabriele Baumgartner & Dieter Hebig. München 1996 f.
- Thomas Brasch: Liebe Macht Tod. Stücke und Materialien. Frankfurt (Main) 2002.
- Das blanke Wesen. Arbeitsbuch Thomas Brasch. Hg. v. Martina Hanf & Kristin Schulz. Berlin 2004.
[Bearbeiten] Links
- Chemnitzer Köpfe: Horst Brasch. Stadtstreicher Stadtmagazin, Mai 2005
Personendaten | |
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NAME | Brasch, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | SED-Parteifunktionär, zeitweise stellvertretender Minister für Kultur der DDR |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1922 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 18. August 1989 |
STERBEORT | Berlin |