Horst Niendorf
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horst Niendorf (* 28. Juni 1926 in Piesteritz, Wittenberg als Horst Hermann Heinrich Niendorf; † 17. Juni 1999 in Spanien) war ein deutscher Schauspieler, Theaterintendant und Synchronsprecher.
[Bearbeiten] Leben
Horst Niendorf besuchte 1946 und 1947 die Deutsche Schauspielschule für Bühne und Film in Berlin. Ein Jahr später gab er als Leander in Franz Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen im Stadttheater Bad Godesberg sein Bühnendebüt. Nach einem kurzen Theaterengagement in Bad Godesberg fand er an den Bühnen Berlins seine künstlerische Heimat. Neben seiner regen Bühnentätigkeit übernahm er 1981 in der Nachfolge Paul Essers die Intendanz des Hansa-Theaters in Berlin, das er bis 1994 leitete und für das er selbst Stücke spielte und inszenierte.
Ab 1949 wirkte Niendorf zudem als Kabarettist, u.a. im Ensemble der Stachelschweine.
Ebenfalls 1949 gab Niendorf zudem sein Filmdebüt. In seiner über 40 Jahre währenden Film- und Fernsehkarriere verkörperte Niendorf oft sympathische und bodenständige Typen „mit Herz und Schnauze“ wie als Familienvater in der gleichnamigen ZDF-Serie – eine seiner letzten Rollen. Er spielte in den Chef des F.B.I. im Jerry Cotton-Thriller Dynamit in grüner Seide, in Wolfgang Staudtes Drama Kirmes, in Am grünen Strand der Spree nach Hans Scholz, im Fernsehspiel Die Revolution entlässt ihre Kinder nach Wolfgang Leonhard, im Abenteuerfilm Die letzten drei der Albatros (neben Harald Juhnke) sowie in der Dieter Hallervorden-Komödie Onkel & Co.. Daneben ermittelte er als Inspektor Halm in der Krimireihe Kriminalmuseum und spielte als Fußballtrainer Wulff eine Serienhauptrolle. Außerdem übernahm er zahlreiche Gastauftritte in Fernsehserien wie Ein Fall für zwei, Die fünfte Kolonne, Café Wernicke, Der Alte und Beschlossen und verkündet.
Darüber hinaus arbeitete Horst Niendorf von 1952 bis kurz vor seinem Tod besonders umfangreich in der Synchronisation. Mit Synchronhauptrollen in über 500 Produktionen gehörte er zu den meistbeschäftigten deutschsprachigen Synchronsprechern. Oft lieh er seine tiefe und markante Stimme Lex Barker (u.a. Der Schatz im Silbersee und Tarzan bricht die Ketten), Gene Hackman (u.a. French Connection und Superman II), Charlton Heston (u.a. Der Omega-Mann und Weites Land), Burt Lancaster (u.a. Airport und Der rote Korsar), Rod Taylor (u.a. Hotel International und L – der Lautlose) und Peter Ustinov (u.a. Tod auf dem Nil, Wir sind keine Engel und Topkapi). Daneben synchronisierte er international bekannten Schauspielkollegen wie Marlon Brando (Julius Caesar), Charles Bronson (Von der Polizei gehetzt), Yul Brynner (Die Schlange), Richard Burton (Der große Regen), James Cagney (Der Mann mit den 1000 Gesichtern), James Coburn (Todesmelodie), Kirk Douglas (Fremde, wenn wir uns begegnen), Glenn Ford (Brennt Paris?), James Garner (Was diese Frau so alles treibt), Richard Harris (Meuterei auf der Bounty), William Holden (Damien – Omen II), Rock Hudson (Die Geier warten schon), Dean Martin (El Capitano), Lee Marvin (Der Wilde), Robert Mitchum (Engelsgesicht), Michel Piccoli (Tagebuch einer Kammerzofe), Burt Reynolds (Sam Whiskey), Telly Savalas (Brutale Stadt), Omar Sharif (Der gelbe Rolls-Royce), Robert Shaw (Liebesgrüße aus Moskau), James Stewart (Nackte Gewalt) und Lino Ventura (Ich – die Nummer eins).
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1952 Postlagernd Turteltaube
- 1960 Kirmes
- 1960 Am grünen Strand der Spree TV-Mehrteiler
- 1962 Die Revolution entlässt ihre Kinder
- 1963 Das Kriminalmuseum Fernsehserie – Folge: Fünf Fotos
- 1963 Das Kriminalmuseum Fernsehserie – Folge: Der stumme Kronzeuge
- 1965 Die letzten drei der Albatros
- 1966 Quadrille
- 1967 Das Kriminalmuseum Fernsehserie - Folge: Teerosen
- 1968 Dynamit in grüner Seide
- 1972 Fußballtrainer Wulff
- 1974Der Scheingemahl
- 1974 Unter einem Dach
- 1977 Ein verrücktes Paar
- 1978 Café Wernicke
- 1981 Onkel & Co.
- 1985 Nessie, das Monster von Loch Ness
- 1989 Radiofieber
- 1994 Mit Herz und Schnauze
[Bearbeiten] Weblink
Personendaten | |
---|---|
NAME | Niendorf, Horst |
ALTERNATIVNAMEN | Niendorf, Horst Hermann Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Intendant und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1926 |
GEBURTSORT | Piesteritz, Wittenberg |
STERBEDATUM | 17. Juni 1999 |
STERBEORT | Spanien |