Israeliten
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Die Israeliten waren die nach der Bibel aus den zwölf Söhnen Jakobs, der den Ehrennamen Israel erhielt, hervorgegangenen Zwölf Stämme Israels. Sie bilden in ihrer Gesamtheit und Generationenfolge das Volk Israel. Sie werden zusammen mit den Aramäern, Midianitern, Edomitern und Joktanitern zu den Hebräern gerechnet. Oft wird dieser Ausdruck aber nur für die Israeliten verwendet, insbesondere jenen Teil, der aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurde.
1209 v. Chr. wurde ein Stamm oder Volk „Israel“ in Kanaan auf einer Stele des Pharaos Merenptah erstmals als yzrj3r erwähnt:
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[Bearbeiten] Nach biblischem Bericht
- Aus den Vorvätern Abraham, Isaak und Jakob entstehen die zwölf Stämme Israels.
- Josef, einer der Söhne Jakobs, wird nach Ägypten verkauft (an den Hof des Pharao) und wird der zweithöchste Mann in Ägypten.
- Aufgrund einer schweren Hungersnot ziehen die Söhne Jakobs mit ihren Familien (72 Personen) nach Ägypten (ins Land Goschen).
- Die Israeliten geraten in Knechtschaft und müssen Sklavenarbeit verrichten. Sie rufen zu ihrem Gott und Er sendet ihnen Mose, um sie aus der Sklaverei zu befreien. Beim Auszug aus Ägypten waren es 600.000 Israeliten (Frauen und Kinder nicht mitgezählt).
- Gemäß dem biblischen Bericht wanderten die Israeliten unter der Führung des Gottes Israels, der sich Moses erwählte und nachdem dieser gestorben war Josua erwählte im 13. oder 15. Jahrhundert v. Chr. nach Kanaan (auch bekannt als Eretz (Land, Erde) Israel oder Palästina) ein (Landnahme). Das Land war ihnen von Gott verheißen und wurde unter Kampf eingenommen, bei der Eroberung der Stadt Jericho stürzten die Mauern ein. Ob dies mehr als friedliches Einsickern oder kriegerische Eroberung geschah, ist umstritten.
- Im späten 11. Jahrhundert bildeten die Israeliten nach der Bibel das Königreich Israel, davor waren sie ohne einheitliche Führung in Stämmen organisiert (Kritarchie; die früher oft vertretene These einer Amphiktyonie ist umstritten).
- Laut der Bibel teilte sich das Reich nach der Herrschaft König Salomos in das südliche Reich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem und das Nordreich Israel (1_Kön 12,20 EU). Nach der Eroberung durch die Assyrer im Jahr 722 v. Chr. wurde die Bevölkerung (zumindest teilweise) umgesiedelt (2_Kön 17,6 EU), um ihr die Identität als Volk zu nehmen. Diese Stämme werden auch als die zehn "verlorenen Stämme" bezeichnet.
[Bearbeiten] Kontinuität und Diskontinuität zum heutigen Judentum und Staat Israel
Einige fundamentalistische Bewegungen vertreten Theorien wie den Anglo-Israelismus, wonach die Israeliten bis nach Nordwesteuropa weitergewandert sind. Dagegen werden in den Falascha (Äthiopische Juden) die Nachkommen des Stammes Dan vermutet. Das Volk der Bnej Menashe in Afghanistan wurde als Nachkommen des Stammes Manasse identifiziert und nach entsprechenden Gutachten vom Staat Israel als „Juden“ anerkannt.
Die verbliebenen Stämme Juda, Benjamin und Teile Levis werden seit der Reichsteilung als Jehudi bezeichnet. Daraus ging über die römische Provinz Judäa die Bezeichnung Juden hervor, die sich heute auf alle Nachfahren der früheren Israeliten und Angehörigen des Judentums erstreckt.
Orthodox-religiose Juden beanspruchen heute teilweise auch die Bezeichnung Israeliten und Israel für sich. Auch die Samaritaner als Mischbevölkerung von Eingewanderten (2_Kön 17,24 EU) und im Lande verbliebenen bzw. zurückgekehrten Resten der Bevölkerung des früheren Nordreichs Israel haben Anspruch auf diesen Namen.
In deutschen Bibelübersetzungen heißen die Angehörigen des Volkes Israel bis heute so. Wie bei allen analog gebildeten Namen liegt das griechische Zugehörigkeitssuffix -it- zu Grunde, das der hebräischen Volksbezeichnung angehängt wurde (hoi Israêlitai).