José Calvo Sotelo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

José Calvo Sotelo (* 6. Mai 1893 in Tui, Pontevedra, † (ermordet) 13. Juli 1936 in Madrid ) war ein spanischer Politiker und Minister.

Nach einer Ausbildung zum Staatsanwalt und verschiedenen journalistischen Tätigkeiten, wurde er von Miguel Primo de Rivera als Staatssekretär in das Regierungsministerium (Ministerio de Gobernación) berufen, um ein Autonomiestatut für die Regionen, Kommunen und Kreise in administrativer und sozialer Hinsicht zu entwickeln.

Nach getaner Arbeit wurde Calvo Sotelo Finanzminister, was er bis 1930 blieb. Er schaffte es in dieser Zeit, die Einnahmen des Staates deutlich zu steigern. Unter anderem führte er das staatliche Erdölmonopol (CAMPSA) ein und bekämpfte die Steuerhinterziehung vor allem der oberen Schichten. Calvo Sotelo scheiterte an der hohen Inflation und trat deswegen 1930 zurück.

In der zweiten spanischen Republik wurde Calvo Sotelo für seine Kollaboration mit der Diktatur von Primo de Rivera gezwungen, ins Exil zu gehen, zuerst nach Lissabon, später nach Paris.

1934 wurde er nach dem Wahlsieg der Rechten amnestiert und wurde in der Folge als Politiker der Renovación Española (dt. Spanische Erneuerung), einer monarchistisch-autoritären Partei, aktiv. Demokrat in seinen Jugendjahren, hatte Calvo Sotelo während des erzwungenen Exils eine Wandlung zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der spanischen Rechten vollzogen.

1934 gründete er auch den Bloque Nacional, einen losen Zusammenschluss der beiden monarchistischen Strömungen (Alfonsinos und Carlistas) und verschiedenen regionalen rechten Gruppierungen, dessen Vorsitzender er wurde.

Nach dem Wahlsieg der linken Frente Popular (dt. Volksfront) wurde Calvo Sotelo zum Führer der Opposition. Die Regierung, Opfer ihrer eigenen Extremisten, konnte die öffentliche Ordnung nicht sicherstellen. Es kam zu Massenstreiks, Anschlägen auf Großgrundbesitzer und andere Vertreter der politischen Rechten, rechte Parteizentren und Privathäuser.

Obwohl Calvo Sotelo die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung immer wieder gefordert hat und seine eigenen Anhänger zum Gewaltverzicht aufforderte, fällt er selbst in der Nacht des 13. Juli 1936 einem Attentat durch Angehörige der sozialistischen Milizen und der republikanischen Polizei zum Opfer.

Es ist davon auszugehen, dass dieses Attentat den Militärs Rückhalt in der konservativen Bevölkerung verschaffte, den sie 4 Tage später, zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges dann tatsächlich erfuhren.

In Kreisen der spanischen Rechten gilt Calvo Sotelo noch heute als Märtyrer.

[Bearbeiten] Literatur

Bullón de Mendoza, Alfonso: José Calvo Sotelo, Barcelona: Ariel Ed., 2004, ISBN 84-344-6718-6

Personendaten
NAME	Calvo Sotelo, José
KURZBESCHREIBUNG	spanischer monarchistischer Politiker
GEBURTSDATUM	6. Mai 1893
GEBURTSORT	Tui, Pontevedra
STERBEDATUM	13. Juli 1936
STERBEORT	Madrid