Lambrechtshagen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Bad Doberan | |
Amt: | Warnow-West | |
Koordinaten: | Koordinaten: 54° 6′ N, 12° 1′ O54° 6′ N, 12° 1′ O | |
Höhe: | 21 m ü. NN | |
Fläche: | 13,52 km² | |
Einwohner: | 2967 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 219 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 18069 | |
Vorwahlen: | 0381, 038203, 038207 | |
Kfz-Kennzeichen: | DBR | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 51 043 | |
Adresse der Amtsverwaltung: |
Schulweg 1a 18198 Kritzmow |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Gerhard Matthies (CDU) | |
Lage von Lambrechtshagen im Landkreis Bad Doberan | ||
Lambrechtshagen ist eine Gemeinde im Landkreis Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Warnow-West mit Sitz in der Gemeinde Kritzmow verwaltet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde Lambrechtshagen liegt auf dem "Hägerort", zwischen der unteren Warnow und Bad Doberan in der Nähe der Ostseeküste. Sie grenzt direkt an den Westen der Hafen- und Hansestadt Rostock. Der zum Gemeindegebiet zählende Mönkwedener Buchenmischwald ist seit 1994 ein Landschaftsschutzgebiet.
Zu Lambrechtshagen gehören die Ortsteile Allershagen, Sievershagen, Vorweden und Mönkweden.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Lambrechtshagen
Der Ort Lambrechtshagen war lange Zeit zweigeteilt: der westliche Teil war der Hof Lambrechtshagen, der östliche Teil das Dorf Lambrechtshagen. Auch heute sind diese Strukturen teilweise noch zu erkennen. Als Dorf Lambrechtshagen wurde die Kirche und die einzeln an einem Weg liegenden Bauernstellen bezeichnet. Hof Lambrechtshagen war das Gutshaus mit angrenzenden Stallungen, Gutspark und einige an der Dorfstraße gelegene Tagelöhnerkaten.
Lambrechtshagen wurde am 8. Juli 1233 erstmalig urkundlich erwähnt. Nach 1300 waren die Familien von Schwaß und von Barnekow als Eigentümer größerer Ländereien verzeichnet, um 1400 das Geschlecht derer von Gummern. 1505 verkaufte Anna von Gummern das Gut an die mecklenburgischen Herzöge. Mit der Auflösung der Klosters Marienehe 1552 unterstand das Kirchspiel Lambrechshagen der lutherischen Landeskirche. Der erste Pastor nach der Reformation war 1541 ein Johann Leverick, von dem es hieß, „dass er noch ein Papist gewesen“ sei.
Ab 1618 wurde das Domanialgut Hof Lambrechtshagen regelmäßig verpachtet.
1656, acht Jahre nach Beendigung des 30jährigen Krieges, wandten sich Bauern des Dorfes an den Herzog und baten um wirtschaftliche Hilfe. 1676 wurde Lambrechtshagen von dänische Soldaten geplündert.
1704 legte Pastor Johannes Friedrich ein Beichtkinderverzeichnis an. Im Dorf lebten danach 93 Menschen. 1728 verwüstete wiederholt ein heftiger Orkan das Dorf. 1745/46 wurden die Holländerei und die Gutsscheune durch ein Feuer vernichtet.
Am 1. Oktober 1873 erfolgte die Bildung der Gemeinde Lambrechtshagen, bestehend aus Dorf Lambrechtshagen, dem Erbpachthof Vorweden und der Holzwärterei Mönkweden. Hof Lambrechtshagen erhielt ab 1913 elektrischen Strom, die Pfarre und die Küsterei folgten erst 1930 nach. Gemäß eines Beschlusses der Landesregierung wurde im gleichen Jahr die Trennung von Schule und Kirche durchgeführt.
Am 1. April 1937 erfolgte die Eingliederung von Hof Lambrechtshagen in die Gemeinde Lambrechtshagen.
Am 1. Mai 1945 rollten Panzer der Roten Armee durch Sievershagen, der Zweite Weltkrieg war damit beendet. In den folgenden Monaten kam es immer wieder zu Plünderungen. Schon am 15. Juni 1945 fanden wieder regelmäßig Gottesdienste in der Kirche statt. Das Pfarrhaus und die Kirche überstanden den Krieg mit kleineren Schäden durch Flaksplitter. Am 1. Oktober nahmen die Schulen in Allershagen, Lambrechtshagen und Sievershagen den Betrieb wieder auf. Im Herbst 1945 erfolgte die Aufteilung der Ländereien des Domanialpachtgutes Hof Lambrechtshagen im Zuge der Bodenreform.
Die Sportgemeinschaft „Traktor Sievershagen“ wurde am 8. Juni 1950 gegründet.
Einen schweren Rückschlag mussten einige Neubauern in der Nacht vom 30. zum 31. Dezember 1950 erleiden: ein Großbrand vernichtete zahlreiche Höfe. Durch eine landesweite Spendenaktion konnte der Ruin abgewendet werden. 1951 erfolgte eine erste Zusammenlegung einiger „Landwirtschaftlichen Dorfgenossenschaften“, am 23. Februar 1956 die Gründung der LPG Lambrechthagen/Allershagen. Seit 1956 gehört Allershagen, seit 1961 Sievershagen zur Gemeinde.
Am 18. Juni 1964 kam es zu einem, durch die vorherrschenden Strohdächer begünstigt, verheerenden Brand in Sievershagen. 1976 wurden Sievershagens und Lambrechtshagen an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. 1983 hat die Gemeinde Lambrechtshagen 1023 Einwohner.
Im Jahr 1988 wurde die Schule Lambrechtshagen aufgelöst, die Kinder gingen bis 1994 im Rostocker Stadtteil Reutershagen zur Schule.
Mit der politischen Wende 1989/90 wurde der Truppenübungsplatz Vorweden stillgelegt, neue Wohngebiete erschlossen und 1994 ein Einkaufspark an der B105 errichtet. 1991 wurde das Amt Warnow-West gebildet. Das ehemalige Gutshaus wurde durch einen Jugendverein rekonstruiert. Ab der Kreisgebietsreform 1994 wechselte die Zugehörigkeit der Gemeinde vom Kreis Rostock-Land zum Landkreis Bad Doberan. Durch die Nähe zur Hansestadt Rostock und günstige Baukonditionen konnte die Gemeinde gegen den Trend in Mecklenburg-Vorpommern ihre Einwohnerzahl stark erhöhen.
[Bearbeiten] Sievershagen
Der Name Sievershagen leitet sich vom ersten Hagemeister Sievert, der 1326 die Rodungen zur Landgewinnung leitete und die Gründung des Ortes vornahm, her. Am 5. Juni 1326 wurde Sievershagen erstmalig urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert besaß die Kirche, einige adligen Familien, aber auch Rostocker Bürger Land in Sievershagen. 1418 kaufte der Bürgermeister Heinrich Katzow aus Rostock den Ort. Im Jahr 1435 war das Kloster Marienehe Eigentümer. Nach der Reformation gelangte 1552 der Ort in den Besitz der mecklenburgischen Herzöge. Das Dorf, das seit 1557 zum Herzogtum Güstrow gehörte, wurde 1611 dem Herzogtum Mecklenburg-Schwerin zugeschlagen. Im Dreißigjährigen Krieg 1618 bis 1648 erlitten die Bauern schwere wirtschaftliche Schäden. Im Jahr 1669 hatte Sievershagen 75 Einwohner. Ab 1753 wurden Büdnereien gebildet und Landwirte angesiedelt. 1821 erfolgte eine Neuvermessung der Ackerflächen und eine Flurbereinigung. 1857 wurde die neue Schule eingeweiht. Im Jahr 1859 grassierte eine Choleraepidemie und forderte 33 Todesopfer.
Nach der politischen Wende 1989 entwickelte sich Sievershagen zum beliebten Siedlungsort für ehemalige Rostocker Bürger. Die Einwohnerzahl vervielfältigte sich durch den Bau neuer Wohngebiete und die Ansiedlung von Gewerbebetrieben.
[Bearbeiten] Vorweden
Der Name Vorweden wurde 1774 erstmalig dokumentiert. 1819-1820 erfolgte der Bau des Erbpachthofes aus den Steinen des abgerissenen Rostocker Oberlandesgerichts. Auf dem „Papenland“ wurden ab 1821 Büdnereien gebildet.
[Bearbeiten] Mönkweden
1653 wurde Mönkweden als „der Mönke Weden“ (die Weiden der Mönche) erstmalig erwähnt. 1802 diente der Wald von Mönkweden der herzoglichen Familie als Jagdrevier. Um 1808 wurde Mönkweden Ausflugsort der Rostocker, aber nach dem Bau der Straße von Rostock nach Bad Doberan 1825 verlor das Waldlokal seine Gäste und verödete. 1871 gab es nur sechs Einwohner. 1891 plante die großherzogliche Forstbehörde in Doberan die vollständige Abholzung des Mönkwedener Forstes, dazu kam es aber nicht. Bis 1918 führten die Offiziere des Rostocker Füselier-Regiments regelmäßig Jagden durch. Nach elf Jahren Streit erhielt der Forsthof 1939 endlich elektrischen Strom. 1942 wurde Mönkweden aus nicht erklärlichen Gründen durch alliierte Flugzeuge angegriffen.
[Bearbeiten] Allershagen
Am 4. Oktober 1273 wurde Allershagen erstmalig urkundlich erwähnt. Wegen der Erbstreitigkeiten zwischen den mecklenburgischen Fürsten und dem dänischen König im Jahr 1312 wurden die hier ansässigen Bauern schwer geschädigt. Ab 1387 unterstand Allershagen der Vogtei Schwaan. Nach der 1552 bis 1557 erfolgten Enteignung des Klosters Doberan kommt Allershagen zum herzoglichen Domanialamt Doberan. 1704 gab es im Ort 72 Einwohner. Am 1. Juli 1871 wurde die Gemeinde Allershagen gebildet, 1880 die Schule eröffnet. Am 26. Juli 1883 nahm die Eisenbahnstrecke Rostock-Bad Doberan den Betrieb auf. 1911 wurde die Gemeinde elektrifiziert.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: Das Wappen zeigt in Blau einen goldenen Wellenschrägfaden begleitet beiderseits von je einer ausgerissenen goldenen Kopfweide.
[Bearbeiten] Kirche
Sehenswert ist das denkmalgeschützte Ensemble um die Kirche mit der reetgedeckten Pfarrscheune, dem gepflegten Friedhof und dem 1799-1800 errichteten Pfarrhaus, dem aus dem ehemaligen Stall entstandenen Begegnungshaus der Kirchgemeinde. Die Kirche stammt in ihren ältesten Teilen aus dem 13. Jahrhundert. Aus dieser Zeit sind noch Deckenmalereien im Gewölbe zu sehen. Am 28. Mai 1995 feierte die Kirchgemeinde Orgelweihe. Durch eine Schenkung ermöglicht, erklang erstmalig eine Orgel in der Lambrechtshäger Kirche. Sie wurde durch die Orgelbaufirma Eule in Bautzen gebaut.
[Bearbeiten] Weblinks
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