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Lichtenfels (Oberfranken)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Lichtenfels
Lichtenfels
Deutschlandkarte, Position von Lichtenfels hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Lichtenfels
Koordinaten: Koordinaten: 50° 8′ N, 11° 2′ O50° 8′ N, 11° 2′ O
Höhe: 271 m ü. NN
Fläche: 122,27 km²
Einwohner: 21.369 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner je km²
Postleitzahl: 96215
Vorwahl: 09571
Kfz-Kennzeichen: LIF
Gemeindeschlüssel: 09 4 78 139
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1,5
96215 Lichtenfels
Webpräsenz:
Erste Bürgermeisterin: Dr. Bianca Fischer
Lage der Stadt Lichtenfels im Landkreis Lichtenfels
Karte

Lichtenfels ist die Kreisstadt und zugleich Mittelzentrum des Landkreises Lichtenfels im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Lichtenfels liegt in Oberfranken im Ober-Maintal zwischen Bamberg und Coburg im sogenannten "Gottesgarten am Obermain" und bezeichnet sich selbst als deutsche Korbstadt. Die Lichtenfelser bezeichnen sich als die sogenannten "Tümpelschöpfer" (gesprochen: "Dümblschöbfä"). Diesen Namen erhielten sie nach dem Dreißigjährigen Krieg, als sie den vorher dort geretteten Stadtschatz aus einem fließenden Gewässer durch "Ausschöpfen" zurückholen wollten.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Zur Stadt gehören folgende Stadtteile: Oberwallenstadt, Unterwallenstadt, Krappenroth, Degendorf, Mistelfeld, Klosterlangheim, Kösten, Stetten, Weingarten, Seubelsdorf, Buch am Forst, Mönchkröttendorf, Isling, Köttel, Eichig, Lahm, Oberlangheim, Roth, Rothmannsthal, Trieb, Schney, Hammer, Seehof und Reundorf.

[Bearbeiten] Geschichte

Lichtenfels wurde 1142 erstmals urkundlich erwähnt und besitzt seit 1231 Stadtrecht.

[Bearbeiten] Politik

  • CSU
  • SPD
  • Junge Bürger
  • Freie Wähler
  • Bündnis 90/Die Grünen

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • seit 2002: Dr. Bianca Fischer (parteilos)
  • 1991-2002: Winfred Bogdahn (SPD)
  • 1959-1991: Dr. Günther Hauptmann (CSU)
  • 1958: Otto Betz (CSU)
  • 1951-1958: Johann Unrein (bis 1952 CSU, dann Freie Wählergruppe)
  • 1945-1951: Dr. Julian Wittmann (CSU)
  • 1945: Dr. Baptist Hofmann
  • 1938-1945: Wilhelm Krautheim (NSDAP)
  • 1930-1938: Josef Ullenberger
  • 1928-1930: Dr. Norbert Schier
  • 1912-1928: Andreas Mahr (liberal)
  • 1870-1912: Adam Wenglein (liberal)

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit dem Berliner Bezirk Reinickendorf und Bad Bergzabern.

[Bearbeiten] Patenschaft

  • 1978 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Gemeinde Altendorf im Kreis Bärn übernommen.
  • 1986 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Marktgemeinde Deutschhause im Kreis Sternberg übernommen.

[Bearbeiten] Regionale Bedeutung

Lichtenfels ist das Mittelzentrum des gleichnamigen Landkreises und Sitz der Kreisverwaltungsbehörde. Es ist auch Sitz eines Amtsgerichts und mehrerer Behörden und Ämter wie das Finanzamt, eine Zweigstelle der Bundesagentur für Arbeit und eine Polizeiinspektion. Auch befindet sich das für die medizinische Versorgung des gesamten Landkreises wichtige Helmut-G.-Walther-Klinikum in Lichtenfels. Ebenso gibt es in Lichtenfels Einkaufsmöglichkeiten von größerer Bedeutung für die umliegende Region wie z. B. ein Kaufhaus in der Fußgängerzone der Innenstadt sowie Filialen größerer Baumarktketten und größere Verbrauchermärkte auf der „grünen Wiese“. Die Fußgängerzone ist durch zwei sich in unmittelbarer Nähe befindliche Parkhäuser auch für Autofahrer leicht zu erreichen.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt Lichtenfels (z. T. auch in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Lichtenfels) sowie die Stadtwerke Lichtenfels betreiben mehrere öffentliche Einrichtungen. Die wichtigsten Einrichtungen wären:

  • das Jugendzentrum
  • Stadtmuseum (mit wechselnden Ausstellungen zur Stadtgeschichte und -entwicklung)
  • zwei Bäder, darunter das Freizeitbad Merania und ein am Main gelegenes Flussbad
  • einen beliebten Campingplatz
  • das Stadtschloss, welches für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Theateraufführungen genutzt wird
  • zwei Parkhäuser
  • eine im Rathaus befindliche Bücherei
  • die Stadthalle (überregionaler Veranstaltungspunkt für Konzerte und Veranstaltungen)
  • eine Langlaufloipe (wetterabhängig)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof von Lichtenfels
Bahnhof von Lichtenfels
Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Lichtenfels
Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Lichtenfels

[Bearbeiten] Wirtschaft

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Die Stadt mit ihren rund 21.500 Einwohnern weißt eine überduchschnittliche Beschäftigungsquote auf, welche auf die vor allem im klein- und mittelständischen Bereich anzusiedelnden Unternehmen zurückzuführen ist. Traditionell sind mehrere Betriebe aus den Bereichen Polstermöbel und die damit verbundenen Zulieferindustrie wie z. B. Holzverarbeitung und Schaumstoffherstellung in Lichtenfels angesiedelt. Aber auch Unternehmen aus den Bereichen Maschinen-, Werkzeug- und Modellbau sowie der kunststoffverarbeitenden Industrie sind angesiedelt. Als sehr innovationsfreudig hervorgetan hat sich der Bereich des Werkzeug-/Modellbaus und eines in diesem Bereich agierenden Unternehmens das einzigartige Maschinen zur Laserbearbeitung hervorgebracht hat. Aber auch die Speditionsbranche ist durch ein großes, international agierendes Unternehmen vertreten. Die nennenswertesten Unternehmen sind:

  • Unternehmensgruppe Hofmann HIG AG (Modellbau Hofmann, Werkzeugbau Hofmann, CONCEPT Laser GmbH)
  • Krauss und Weinbeer GmbH (Polstermöbel)
  • Veenendaal Schaumstoffwerke
  • Kraus & Pabst GmbH (Internationale Spedition)
  • Innotech Sondermaschinen und Vorrichtungs GmbH
  • Müller Kunststoffe GmbH
  • PRO POLY TEC GmbH (Extrusionstechnologie)
  • AW-GmbH (Kunststoff-Farbkonzentrate)
  • Lifocolor Farben GmbH & Co KG
  • Rießner Gase GmbH & Co. KG (technische und medizinische Gase)

Weitere bedeutende Arbeitgeber für die Stadt und die Region sind auch das Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels welche beide unter den 100 größten oberfränkischen Arbeitgebern zu finden sind.

[Bearbeiten] Wirtschaftsverbände

  • Industrie- und Handelsgremium Lichtenfels
  • Kreishandwerkerschaft Lichtenfels mit Lehrbauhof
  • Bayerischer Bauernverband, Geschäftsstelle Lichtenfels


[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Straßenverkehr

Lichtenfels liegt am Main. Die Bundesstraßen B 173 und B 289 führen durch die Stadt. Die B 173 ist autobahnähnlich ausgebaut und wird bis zum Jahr 2008 zur Autobahn A 73 aufgestuft. Die A 73 nähert sich dann von Norden kommend der Stadt und es wird im Bereich zwischen den Stadtteilen Seubelsdorf und Reundorf ein Autobahndreieck aus der A 73 und der autobahnähnlichen B 173 entstehen.

[Bearbeiten] Schienenverkehr

Die Hauptbahnstrecke von Nürnberg nach Saalfeld führt durch Lichtenfels und hat dort einen ICE-Halt. Nach der geplanten Fertigstellung der ICE-Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt im Jahr 2016 wird Lichtenfels allerdings vom ICE-Fernverkehr abgeschlossen. Die Bahnstrecken Lichtenfels—Kulmbach—Hof und Lichtenfels—Coburg—Sonneberg beginnen bzw. enden hier.

[Bearbeiten] Luftverkehr

Durch den Flugplatz Lichtenfels ist die Stadt auch über den Luftverkehr leicht zu erreichen. Der Verkehrslandeplatz hat eine 700 m lange Grasbahn und ist für ein maximales Abfluggewicht von 3,7 Tonnen zugelassen.

[Bearbeiten] Nahverkehr

Die Stadtwerke Lichtenfels betreiben in Zusammenarbeit mit einem lokalen Busunternehmen den öffentlichen Nahverkehr. Sie bedienen im gesamten Stadtgebiet und den umliegenden Ortschaften insgesamt sechs Buslinien. Die Linien werden teilweise im 1/2 Stundentakt bedient und stellen somit ein preisgünstiges und umweltfreundliches Verkehrskonzept für die Stadt Lichtenfels dar.

[Bearbeiten] Bildung und Forschung

[Bearbeiten] Allgemeinbildende Schulen

  • Meranier-Gymnasium
  • Private Wirtschaftsschule
  • Schulzentrum an der Friedenslinde mit
    • Herzog-Otto-Schule (Hauptschule)
    • Musikschule

[Bearbeiten] Berufsbildende Schulen

  • Staatliche Berufsfachschule für Korbflechterei
  • staatliche Berufsschule mit Fachschule für Informatik
  • Krankenpflegeschule
  • Maintal-Berufsfachschule für Kosmetik

[Bearbeiten] Förderschulen

  • Maximilian-Kolbe-Schulzentrum mit
    • Schule zur individuellen Lernförderung
    • Schule zur individuellen Lebensbewältigung

[Bearbeiten] Erwachsenenbildung

  • Volkshochschule (Hauptstelle Lichtenfels)
  • Schule für Dorf- und Flurerneuerung (im Konventbau des ehemaligen Kloster Langheim im Stadtteil Klosterlangheim)

[Bearbeiten] Forschungs- und Innovationseinrichtungen

  • Innovations- Technologie- und Designzentrum für das deutsche Flechthandwerk

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Kino

In Lichtenfels ist mit der Neuen Filmbühne ein kleines Kinocenter vorhanden, welches als Neubau 1999 entstanden ist. Es befindet sich in dem ebenfalls 1999 neu gebauten Kaufhauskomplex in der Innenstadt nahe der Fußgängerzone und verfügt über drei Vorführungssäle mit insgesamt 365 Sitzplätzen.

[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Bauwerke

Marktplatz mit Katholischer Stadtpfarrkirche und Oberem Tor
Marktplatz mit Katholischer Stadtpfarrkirche und Oberem Tor
  • Katholische Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" (spätmittelalterlich, Chor 1487 geweiht; barocke Ausstattung)
  • Martin-Luther-Kirche (evangelisch-lutherisch, errichtet 1902/03 nach Plänen von Gustav Haeberle)
  • Kapelle St. Jakob (katholisch)
  • Spitalkirche (katholisch)
  • Stadtschloss (errichtet 1555/56 als Adelssitz, ab 17. Jh. Getreidespeicher, 1891-1970 Flechtmaterialienlager, seit 1991 Veranstaltungs- und Tagungsstätte)
  • Oberer oder Kronacher Torturm (untere Geschosse frühes 15. Jh., mittlere 16. Jh., oberstes Geschoss 1802)
  • Unteres oder Bamberger Tor
  • Roter Turm (höchster Punkt der ehemaligen Stadtbefestigung)
  • Teile der alten Stadtmauer
  • Ehemaliges Forsthaus (heute Buchhandlung)
  • Kastenhof
  • barockes Rathaus (errichtet 1742/43 nach Plänen von Justus Heinrich Dientzenhofer)
  • Rathaus II (ehemaliges Landgericht, ab 1861 Bezirksamt, ab 1916 Vermessungsamt)
  • Bahnhof
  • Stadtmuseum (untergebracht seit 1999 in der ehemaligen Direktorenvilla der Bayerischen Bierbrauerei)
  • Aussichtsturm am Herberg im Norden von Lichtenfels
  • Wasserturm (genutzt als Kletterraum vom DAV Sektion Lichtenfels)
  • barocke Klosteranlage des ehemaligen Zisterzienserklosters Langheim mit Konventbau im Stadtteil Klosterlangheim
  • Gutshof Nassanger im Stadtteil Trieb
  • Schloss Schney
  • unterirdische Gänge unter der Altstadt

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Korbmarkt an jedem dritten Wochenende im September
  • Schützenfest 10 Tage ab dem zweiten Wochenende im Juli
  • Stadttorfest im August
  • Ragnarök Pagan Metal Festival im März
  • Flugplatzfest am ersten Wochenende im August
  • K12/K13 Session: Viermal im Jahr veranstaltet die aktuelle Kollegstufe des Meranier-Gymnasiums eine Session in der Stadthalle.
  • Führung durch die unterirdischen Gänge von Lichtenfels
  • Lichtenfelser Sonnentage (Ausstellung über erneuerbare Energien im Landratsamt jährlich Ende Juli)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Günter Dippold: Lichtenfels. Korb- und Eisenbahnerstadt am oberen Main. Stuttgart 1997.
  • Günter Dippold (Hrsg.): Bayerische Justiz am Obermain. Festgabe zur 100-Jahr-Feier des Amtsgerichts Lichtenfels. Lichtenfels 2003.

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Lichtenfels – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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