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Littau LU

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

LU ist das offizielle Kürzel für den Kanton Luzern und wird hier verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen zu vermeiden.
Wappen
Wappen von Littau
Basisdaten
Kanton: Luzern
Bezirk: Luzern
BFS-Nr.: 1060Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 6014
Koordinaten: 662707 / 211295 Koordinaten: 47° 2' 59" N, 8° 15' 50" O47° 2' 59" N, 8° 15' 50" O
Höhe: 511 m ü. M.
Fläche: 13.25 km²
Einwohner: 16'160 (31. Dezember 2005)
Website: www.littau.ch
Karte
Karte von Littau

  Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma

Littau ist eine Agglomerationsgemeinde der Stadt Luzern in der Schweiz. Sie gehört zum Amt Luzern im Kanton Luzern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Die Gemeinde liegt im Westen und Nordwesten der Stadt Luzern. Ihre Ostgrenze bildet die Reuss. Ausserdem verläuft ein Teil der Grenze zu Emmen entlang der Kleinen Emme . Die Kleine Emme mündet beim Ortsteil Reussbühl von links in die Reuss. Bei Haldenweid verlässt die Grenze die Kleine Emme und führt mehrere Kilometer in nordwestlicher Richtung bis zur Quelle des Buzibachs . Von dort dreht sie nach Südwesten bis zum Weiler Sagenhübeli kurz vor Hellbühl. Südostwärts gehend kommt sie schliesslich zum Thorenbergkanal und zur Kleinen Emme. Das ganze Gebiet trägt den Namen Littauerberg, weil es auf einer welligen Hochebene liegt. Die Westgrenze verläuft entlang dem Lauf des Renggbachs. Von Renggloch an folgt sie in östlicher Richtung dem Nordhang des Sonnenbergs bis zum Gütschwald. Vom Gütschwald geht sie zurück zur Reuss.

Im Gebiet zwischen Kleiner Emme, Reuss und Sonnenberg liegen die Hauptsiedlungen. Denn auf dem Littauerboden bestehen die Siedlungen aus Einzelgehöften und Häusergruppen.

An der Reuss liegt das Quartier Reussthal, welches westlich von der bewaldeten Zimmeregg begrenzt wird. Westlich davon, an der Strasse von Luzern nach Malters, liegt Rönnimoos. Dieses ist zusammengewachsen mit dem nachfolgenden Littau Dorf. Beide liegen leicht erhöht.

Nördlich vom Dorf liegt im Tal unten der Littauer Boden. Dieses Gebiet zwischen Kleiner Emme, Reuss und Zimmeregg teilt sich in verschiedene Quartiere auf. Das grösste davon ist Reussbühl. Nördlich davon, gegenüber von Emmenbaum (Gemeinde Emmen), liegt Rothen. An einer Schleife der Kleinen Emme liegt der Roter Wald. Direkt unterhalb von Littau Dorf entstanden in den letzten Jahrzehnten einige Neubauquartiere. Zuerst beim Bahnhof, heute vermehrt im Littauer Boden westlich von Reussbühl. An der Kleinen Emme liegt eine grosse Industriezone.

Abgesehen von einigen kleinen Waldstücken im Littauerberg sind nur die Zimmeregg (mit dem Zimmereggwald), der Nordhang des Sonnenbergs und der Roter Wald von Wald bedeckt.

Vom Gemeindeareal von 1328 ha ist ein Viertel (24,8%) Siedlungsfläche. 21,1% sind von Wald und Gehölze bedeckt. Und 52,3% der Gemeindefläche wird landwirtschaftlich genutzt.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Littau grenzt an Emmen, Kriens, die Stadt Luzern, Malters und Neuenkirch.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1798-1920
Jahr Einwohner
1798 668
1837 1'104
1850 1'314
1860 1'644
1870 2'050
1880 2'661
1888 3'293
1900 3'699
1910 4'272
1920 4'365
Bevölkerungsentwicklung
1930-2004
Jahr Einwohner
1930 5'036
1941 5'131
1950 5'644
1960 8'715
1970 13'495
1980 14'996
1990 15'432
1995 15'600
2000 15'929
2004 16'020

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Zwischen 1798 und 1850 verdoppelte sich die Einwohnerzahl (1798-1850:+96,7%). Bis heute gibt es ein beständiges Bevölkerungswachstum. Zwischen 1850 und 1900 betrug es 181,5%, als Littau Zielpunkt der abwandernden Landbevölkerung wurde. Damals entstanden im Littauer Boden , in Rothen und in der benachbarten Emmenweid (Gemeinde Emmen) grosse Industrieunternehmen, die viele Arbeitskräfte benötigten. Die Bevölkerungszunahme hielt auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in abgeschwächter Form an (1900-1950:+52,6%). Innert der nächsten zwanzig Jahre wurde Littau vom Dorf zur Stadt (1950-1970:+139,1%). Seit 1980 hat das Bevölkerungswachstum gemässigtere Formen angenommen (1980-2000:+6,2%) und stagniert seit dem Jahr 2000 erstmals in 200 Jahren.

[Bearbeiten] Sprachen

Die Bevölkerung benutzt im Alltag ein hochalemannisches Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 75,64% Deutsch, 6,23% Italienisch und 5,96% Serbokroatisch als Hauptsprache an.

[Bearbeiten] Religionen, Konfessionen

Früher war die gesamte Bevölkerung Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation so aus. Es gibt 63,75% römisch-katholische-, 10,31% evangelisch-reformierte- und 5,85% orthodoxe Christen. Daneben findet man 7,97% Muslime, 5,43% Konfessionslose und 1,42% Anhänger anderer nichtchristlicher Bekenntnisse.

Bevölkerung nach Nationalität (Volkszählung 2000)
Nationalität Anzahl
ohne Doppelbürger
Anzahl
mit Doppelbürger
Schweiz 9'543 10'454
Serbien-Montenegro 1'484 1'562
Italien 1'143 1'503
Portugal 505 515
Bosnien-Herzegowina 423 449
Kroatien 401 431
Spanien 385 417
Sri Lanka 291 313
Mazedonien 252 294
Deutschland 134 189
Türkei 122 163
Österreich 46 65

Die Muslime sind zwar in der Mehrheit Albaner aus dem Kosovo und Mazedonien sowie Bosniaken; dazu kommen aber auch viele Türken, Kurden, Araber und Somalis. Die Orthodoxen sind mehrheitlich Serben und Montenegriner. Einige Mazedonier und Griechen stossen dazu. Die Anhänger anderer nichtchristlicher Bekenntnisse sind grossmehrheitlich Hindus tamilischer Herkunft. Ausserdem gibt es unter ihnen noch einige Budhhisten vietnamesischer und chinesischer Herkunft.

[Bearbeiten] Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2004 16'020 Einwohnern waren 10'291 Schweizer und 5'729(=35,8%) Ausländer. Die Gemeinde hat den höchsten Ausländeranteil aller 103 Luzerner Gemeinden. In den Ortsteilen Reussbühl und Reussthal/Fluhmühle ist eine Mehrheit der Bewohner ausländischer Herkunft. In Littau Dorf und in den Quartieren im Littauer Boden ist der Ausländeranteil dagegen weit unter dem Durchschnitt der Gemeinde. Diese "zwei Littaus" führt zu gewissen politischen Spannungen auch innerhalb des Orts, das sich bei Wahlen bemerkbar macht. Bei der letzten Volkszählung im Jahr waren 59,91% (einschliesslich Doppelbürger 65,63%) Schweizer Staatsangehörige. Die Verteilung auf die wichtigsten Nationalitäten kann man nebenstehender Tabelle entnehmen.

[Bearbeiten] Verkehr

Littau liegt an der Bahnstrecke Luzern–Bern und hat einen Bahnhof. Der öffentliche Verkehr erschliesst die Gemeinde aber mehr durch diverse Buslinien. Reussthal und Reussbühl liegen an der Linie 2 (Luzern Bahnhof–Emmenbrücke Sprengi) der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL). Rönnimoos und Littau Dorf werden von der Linie 12 (Luzern Bahnhof-Littau Gasshof) erschlossen. Der Littauer Boden ist durch die Linie 13 (Emmenbrücke Seetalplatz–Littau Dorf–Littau Bahnhof), die Linie E5 ((Ortsbus Emmen/Emmenbrücke(Emmebrücke Chörbli-Emmen Center-Littau Bahnhof)) sowie der S-Bahn Linie 6 (Luzern-Langenthal) ans Netz des Öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Ein Teil der Gemeinde (Littau Dorf u.a.) liegt an der Strasse Luzern–Malters–Wolhusen. Die Ortsteile im Reusstal liegen an der Strasse Luzern–Emmenbrücke. Die nächsten Autobahnanschlüsse Emmen-Süd und Luzern-Zentrum sind nur wenige Kilometer entfernt.

[Bearbeiten] Geschichte

Littau gehörte zu den Dinghöfen des Benediktinerklosters im Hof in Luzern, doch wird es geschichtlich unter dem Namen Litowo zum ersten Mal im Jahr 1178 in einer Stiftungsurkunde der Leutpriesterpfründe der Stadt Luzern erwähnt. Das Kloster Murbach im Elsass übte jahrhundertelang die Herrschaft aus. Im Jahr 1291 erwarben die Habsburger die Gemeinde. In ihrem Namen übten die Herren von Littau die Herrschaft aus. Nachdem die Luzerner und Berner 1415 den Habsburgern den Aargau entrissen hatten, verschwand der letzte Rest von Einfluss seitens der Habsburger. In den folgenden Jahrzehnten war Littau in den Händen verschiedener adliger Familien aus Luzern und wurde 1481 von der Stadt Luzern übernommen. Littau war ein sehr rebellischer Besitz und beteiligte sich sowohl am sogenannten Zwiebelnkrieg im Jahr 1513 wie auch am Bauernkrieg 1653 . Bis 1798 bildete es zusammen mit der Nachbargemeinde Malters eine Luzerner Landvogtei. Seit 1803 gehört es zum Amt Luzern. In Rothen wurde 1843 die Grundlage zum Sonderbund gelegt. In den Jahren 1844 und 1845 fanden auf Littauer Boden Kampfhandlungen im Rahmen der Freischarenzüge statt. Und 1847 wurden eidgenössische Truppen einquartiert, um den Sonderbund zu stoppen. Am 17. Juni 2007 wird in einer Volksabstimmung darüber abgestimmt, ob die Gemeinde Littau mit der Stadt Luzern fusionieren soll.

[Bearbeiten] Weblinks

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