Logistik
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Logistik ist die Planung, Steuerung und Kontrolle von Material-, Personen-, Energie- und Informationsflüssen.
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[Bearbeiten] Entwicklung der Logistik
Historisch hat die Logistik ihren Ursprung im Militärwesen. Sie stellte den Nachschub für die Streitkräfte sicher.
Ursprünglich als Hauptfunktion der Materialwirtschaft verstanden, wird Logistik heute v. a. als betriebliche Querschnittsfunktion über die Bereiche Beschaffung, betriebl. Leistungserstellung (Produktion i. w. S.) und Absatz betrachtet.
[Bearbeiten] Ziele, Aufgaben und Bereiche der Logistik
Konkreter wird Logistik daher definiert als integrierte Planung, Organisation, Steuerung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und Warenflusses mit den damit verbundenen Informationsflüssen, beginnend beim Lieferanten, durch die (eigenen) betrieblichen Wertschöpfungsstufen (z. B. Produktions- und/oder Distributionsstufen), bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.
Pragmatischer wird dies auch durch die sechs R der Logistik ausgedrückt: Es gilt, kundenorientiert und kostenminimal, das richtige Produkt, zur richtigen Zeit, zum richtigen Preis, am richtigen Ort, in der richtigen Menge und der richtigen Qualität, bereitzustellen.
Man untergliedert die Logistik i. e. S. daher horizontal auch in die fünf Subsysteme:
- Beschaffungslogistik (vom Lieferanten ins Eingangslager = Inbound)
- Produktionslogistik (Material- & Warenwirtschaft, Verwaltung von Halbfabrikaten in Zwischenlägern, z. T. auch Fertigungswirtschaft)
- Distributionslogistik (Absatzlogistik) (vom Vertriebslager zum Kunden = Outbound)
- Ersatzteillogistik (Sicherstellung der Einsatzfähigkeit der verkauften Produkte durch Ersatz- oder Wartungsprodukte)
- Entsorgungslogistik (Reverselogistik) (Rücknahme von Abfällen, Leergut, Recycling)
Im Rahmen der Distributionslogistik wird auch von Marketinglogistik gesprochen. Die Personallogistik ist hingegen Kernaufgabe der Personalabteilung (Personaleinsatzplanung).
Durch moderne Konzeptionen wie ECR, Supply Chain Management, Category Management (CM) und Technologien wie z. B. EDI (Electronic Data Interchange) kann Logistik effizienter gestaltet werden. Beispiele sind JIT-Belieferung und Kanban.
Nach Art der Tätigkeit wird auch zwischen Lagerlogistik (Lagerwesen), Verpackungslogistik und Transportlogistik unterschieden. Häufig taucht in diesem Zusammenhang auch der Begriff Intralogistik auf, der i.d.R. die kompletten logistischen Vorgänge an einem Standort übergreifend zusammenfasst und je nach Betrieb eine Kombination aus Produktionslogistik, Lagerlogistik und Verpackungslogistik darstellt.
[Bearbeiten] Aufgaben und Einflussfaktoren
Eine der wichtigsten Aufgaben der Logistik ist der Transport. Logistik ist verantwortlich für den Transport vom Hersteller zum Unternehmen, den innerbetrieblichen Transport, sowie den Transport zum Kunden. Sie ist damit stark abhängig von einer ausgebauten und effizienten Verkehrsinfrastruktur.
Weitere Funktionsbereiche sind:
- Warenprüfung und Handhabung
- Lagerung und Kommissionierung
- Verpackungen
- Steuerung und Planung der Produktionsabläufe
- Koordination der Prozessdurchführung
Spezialaufgaben der Logistik sind z. B. die Sicherung der Güter während der Lagerung und während des Transportes, dies nicht nur bei wertvollen Gütern wie Geldtransporte, sondern auch ganz besonders beim Gefahrgut.
Die Ziele der Logistik sind die Erbringung einer hochwertigen Leistung, Qualität und Kostensenkung. Hierbei entstehen Zielkonflikte. Beispielsweise wird ein hoher Lagerbestand zwar die Fehlmengenkosten vermindern sowie die Lieferbereitschaft erhöhen, jedoch steigen dadurch automatisch die Lagerhaltungskosten. Die Logistik-Kostenrechnung dient hierbei als Instrument zur Optimumsermittlung.
[Bearbeiten] Die logistische Kette
Der logistische Kanal (der Weg vom Hersteller bis zum Endkunden) wird durch Schnittstellen miteinander verbunden, die Grenzen darstellen und den logistischen Fluss behindern. Das Ziel der logistischen Kette ist es, diese Schnittstellen in Nahtstellen zu transformieren, indem sie durchgängig abgestimmt und Prozessabläufe systemübergreifend gesteuert werden.
Die logistische Kette bringt u. a. folgende Vorteile:
- Durch das Zusammenfassen der Hauptprozessketten wird die Duplizierung logistischer Aktivitäten vermieden.
- Transporteinheiten werden aufeinander abgestimmt, wodurch der Umschlags- und Verpackungsaufwand vermindert wird.
- Die logistische Flussorientierung wird verwirklicht.
[Bearbeiten] Siehe auch
Glossar der Logistik, Supply Chain Management, Operations Research, Informationslogistik
[Bearbeiten] Literatur
- Arnold, D., Isermann, H., Kuhn, A., Tempelmeier, H.: Handbuch Logistik, 2. Aufl., Springer: Heidelberg 2002.
- Ehrmann, Harald: Logistik, 5. Auflage, Kiehl Verlag: Ludwigshafen/Rhein 2005.
- Göpfert, Ingrid: Logistik Führungskonzeption; Grundlagen, Aufgaben und Instrumente des Logistikmanagements und -controllings, München 2000.
- Klaus, Peter und Krieger, Winfried: Gabler Lexikon Logistik, 3. Aufl., Wiesbaden: Gabler, 2004.
- Klaus, Peter: Die TOP 100 der Logistik, 3. Aufl., Hamburg, Deutscher Verkehrsverlag, 2003.
- Kummer, S.; Grün, O.; Jammernegg, W.: Grundzüge der Beschaffung, Produktion und Logistik, Pearson Studium, München 2006.
- Pfohl, Hans-Christian: Logistiksysteme - Betriebswirtschaftliche Grundlagen, 7. Aufl., Springer: Heidelberg et al. 2003.
- Schulte, Christof: Logistik, 3. Auflage, Verlag Franz Vahlen: München 2004. ISBN 3800624540
- Thonemann, U.: Operations Management, Pearson Studium, München 2004.
- Wildemann, Horst: Logistik Prozeßmanagement, 2. Aufl., München 2001.
- Werner, Hartmut: " supply chain management; Grundlagen, strategien, instrumente und controlling, 2. Aufl. ,Gabler 2002