Manaus
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Manaus | |
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Land: | Brasilien |
Bundesstaat: | Amazonas |
Fläche: | 11.401 km² |
Einwohner: | 1.644.690 (Schätzung: 2006) |
Höhe: | 92 m ü. NN |
Postleitzahl: | 69000-000 |
Telefonvorwahl: | (+55) 92 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 3° 7' 45" s. Br. 60° 1' 17" w. L.3° 7' 45" s. Br. 60° 1' 17" w. L. |
Zeitzone: | UCT-4 |
Manaus in Brasilien | |
Manaus im Bundesstaat Amazonas | |
Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, fast direkt am Zusammenfluss von Rio Negro und Rio Solimões zum Amazonas gelegen. Die Einwohnerzahl steigt stark an, 2006 lag sie bei über 1,6 Millionen. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 waren es knapp 1,4 Millionen, bei der 1996 1,15 Millionen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte Manaus' begann im Jahre 1669 als kleines portugiesisches Fort mit dem Namen „Forte de São José da Barra do Rio Negro“. Die Bevölkerung, die sich um das Fort herum niederließ wurde immer größer, so dass Missionare im Jahr 1695 die Kapelle „Nossa Senhora da Conceição“ bauten. Im Jahr 1787 hatte das Fort schon 301 Einwohner, davon 243 Indianer, 47 Weiße und 11 dunkelhäutige Sklaven.
Um die 1830er Jahre fanden in und um Manaus viele Kämpfe um die Vorherrschaft in der Stadt statt. Sowohl der Gouverneur der Provinz Pará als auch Rebellen wollten die Stadt regieren.
Im Laufe der Zeit erhielt die Stadt viele verschiedene Namen. Am 13. November 1832 wurde Manaus zum Dorf, am 24. Oktober 1848, welcher heute als Geburtstag der Stadt gilt, erhielt es mit dem Gesetz 145 den Stadtstatus - damals allerdings noch unter dem Namen „Cidade da Barra do Rio Negro“ - obwohl Manaus noch nicht viel hatte was eine Stadt ausmacht. So existierte zum Beispiel ein öffentliches Schulsystem praktisch noch nicht. Am 4. September 1856 nannte sie der Gouverneur Herculano Ferreira Pena schließlich Manaus (Gesetz 68), in Anlehnung an den Indianerstamm der Manaós. Das Wort bedeutet soviel wie „Mutter Gottes“.
Manaus wurde zur Zeit des Kautschukbooms reich. Dadurch war Manaus um 1890 die wohl weitest entwickelte Stadt Brasiliens, obwohl am 24. Mai 1884 die Sklaverei in der Stadt abgeschafft wurde. Sie war die einzige Stadt des Landes mit elektrischem Licht und einem Wasser- und Abwassersystem. Damals nannte man Manaus auch das „Paris der Tropen“. Der damalige Reichtum ist noch bis heute erkennbar, zum Beispiel am Theater Teatro Amazonas.
Nach dem Verlust des Weltmonopols an Kautschuk setzte Anfang des letzten Jahrhunderts der Niedergang der Stadt ein. Dies änderte sich jedoch, nachdem Brasilien nach dem Zweiten Weltkrieg Manaus zur Freihandelszone (Zona Franca) erklärt hat. Firmen, die in Manaus produzieren, können Ihre Rohmaterialien nahezu zollfrei einführen. Dies führte seit den 1970er Jahren zu einem Wirtschaftsboom und einem Wiedererwachen des öffentlichen Lebens in der Stadt.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
- Einwohner: 1.644.690 (52,07% Frauen, 47,93% Männer)
- Einwohnerdichte: 144,2 Einwohner pro km² (im Stadtgebiet 3.914 Einwohner pro km²)
- Kindersterblichkeit bis zum Alter von 5 Jahren: 22,7‰
- Kinderrate: 4,74 Kinder pro Frau
- Analphabeten: 3,37%
Manaus ist heute (basierend auf Daten von 2006) mit 1.644.690 Einwohner die achtgrößte Stadt Brasiliens. Nur die Städte Curitiba, Brasília, Belo Horizonte, Fortaleza, Salvador, Rio de Janeiro und São Paulo sind größer. Der Stadtteil „Cidade Nova“ (Neue Stadt) ist mit 500.000 Einwohnern sowohl von der Einwohnerzahl als auch von der Fläche der größte Stadtteil von Manaus. Er wurde von Gouverneur José Lindoso gegründet, mit der Absicht Wohnraum zu schaffen für die Menschen, die aus ganz Brasilien kamen, auf der Suche nach Arbeit in der Zona Franca von Manaus. Es war zunächst ein Projekt mit 1.800 Häusern, doch der Stadtteil wuchs sehr schnell.
Die Einwohnerzahl nahm in den letzten 50 Jahren eine rasante Entwicklung. Waren es im Jahr 1960 noch gerade mal 343.038 Einwohner, so wuchs die Stadt über 622.733 Einwohner 1970 und 1.025.979 im Jahr 1990 auf den heutigen Stand, der 60% der Bevölkerung des Staates Amazonas entspricht.
Die Lebenserwartung ist in Manaus mit 73 Jahren (im Vergleich zum Rest Brasiliens) relativ hoch. 86,9% der Haushalte sind an das städtische Stromnetz angeschlossen, 74,61% an die Abwasserentsorgung, 68,61% an die Wasserversorgung und 96,54% an die Müllabfuhr.
[Bearbeiten] Wappen der StadtDie Sonne am oberen Teil des Wappens (Abbildung siehe oben) trägt die Inschrift 21. November 1889, der Tag an dem sich die damalige Provinz, zu der Manaus gehörte, dem Ausruf der Republik anschloss. Die Abbildung oben links zeigt das Zusammentreffen der beiden Flüsse Rio Negro und Rio Solimoes, das sogenannte „Encontro das aguas“ sowie zwei kleine Boote, die sich am Zusammenfluß befinden. Des weiteren soll es auf die Entdeckung des Rio Negro durch Francisco de Orellana hinweisen. Oben rechts wird die Gründung der Stadt, bzw. des „Forte de São José da Barra do Rio Negro“ dargestellt. In der Mitte des Bildes befinden sich zwei Personen, ein portugiesischer Soldat sowie eine indianische Figur. Diese symbolisieren den geschlossenen Frieden der Portugiesen mit den Indianern, der durch die Hochzeit einer Häuptlingstochter mit dem portugiesischen Kommandanten zustande kam. Links von ihnen sieht man das Fort mit der portugiesischen Flagge, rechts befinden sich Häuser, die die ersten Häuser der Stadt darstellen sollen. Der große untere Teil bezieht sich auf den Kautschukboom. Im hintere Teil sieht man den Fluß, im Vordergrund einen Kautschukbaum. [Bearbeiten] GeographieManaus liegt auf einer Höhe von 92 m ü. NN am linken (östlichen) Ufer des Rio Negro, ca. 11 km westlich des Zusammenflusses mit dem Rio Solimões zum Amazonas. Bis zur Mündung des Amazonas in den Atlantischen Ozean bei Belem sind es rund 1.700 km entlang des Amazonas und 1.500 km Luftlinie. Bis Manaus können problemlos Schiffe fahren, die sonst nur auf Weltmeeren verkehren. Aufgrund der Nähe zum Äquator (3° südlich) gibt es in Manaus zwischen Sommer und Winter keine Zeitumstellung. Manaus liegt inmitten des Dschungels. Es gibt nur eine noch befahrbare Straßenverbindung in den brasilianischen Nachbarstaat Roraima mit der Hauptstadt Boa Vista. Diese Straße ist die einzige Überlandverbindung von Brasilien nach Venezuela. Sonst ist Manaus nur per Schiff oder Flugzeug erreichbar. In der Umgebung von Manaus gibt es einige wenige kleine Städte wie zum Beispiel Iranduba, Rio Preto da Eva, Presidente Figueiredo, Careiro, Careiro da Várzea, Itacoatiara, Manacapuru und Manaquiri. Manaus ist aufgeteilt in sechs Zonen (Zona Leste, Zona Norte, Zona Oeste, Zona Centro-Oeste, Zona Sul und Zona Centro-Sul), vierzehn Distrikte und 222 Stadtteile. [Bearbeiten] KlimaAufgrund der Nähe zum Äquator ist das Klima in Manaus heiß und mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Während der Regenzeit (Dezember bis Mai) gehen fast täglich starke Schauer nieder. Die Niederschlagsmenge pro Jahr beträgt über 2 Meter, weshalb auch der Wasserstand der Flüße zwischen der Hochwasserperiode (März bis Juli) und der Niedrigwasserperiode (August bis Februar) um bis zu 14 Meter schwankt. [Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten] Öffentlicher NahverkehrIn Manaus gibt es keinerlei S- oder U-Bahnen. Der öffentliche Nahverkehr besteht ausschließlich aus Bussen, die in zahlreichen Linien durch die Stadt fahren. Die Busse zeigen vorne jeweils die Liniennummer sowie die Zielhaltestelle an. Ob der Bus die richtige Route nimmt, muss man selbst wissen. Einsteigen muss man in die Busse durch die hintere Tür, ausgestiegen wird durch die vordere Tür. Zwischen den beiden Türen befindet sich ein Drehkreuz, an dem ein Kassierer sitzt, der den Fahrpreis kassiert, der je Fahrt gleich hoch ist unabhängig von der zurückgelegten Wegstrecke. Innerhalb der Stadt gibt es 6 sogenannte Terminals, innerhalb derer man kostenlos umsteigen kann. Man kann auch im Voraus Fahrkarten kaufen (viele Menschen bekommen die auch von ihrem Arbeitgeber), die man dann einfach beim Kassier abgibt. Für die Zukunft ist ein elektronisches Zugangssystem für die Busse geplant. Hierzu kann eine Art Scheckkarte mit Geld geladen werden und im Bus wird dann automatisch beim Gang durch das Drehkreuz der richtige Fahrpreis abgebucht. [Bearbeiten] Hafen von ManausDer Hafen ist der bedeutendste Umschlagplatz für Waren in der Amazonasregion, da es wenige Straßen und keine Eisenbahnlinie gibt (Ausname Madeira-Mamoré-Eisenbahn). In den typischen mehrstöckigen Amazonasbooten werden meist Waren (Unterdeck) und Passagiere (darüber) befördert. [Bearbeiten] Internationaler Flughafen Eduardo GomesAußer mit dem Schiff und über eine einzige Straße von Venezuela ist Manaus nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Der Internationale Flughafen von Manaus „Eduardo Gomes“ wurde am 31. März 1976 eröffnet und liegt 14 km vom Zentrum der Stadt entfernt. Er besitzt eine 2750 m lange und 45 m breite Piste, zwei Fracht- und zwei Passagier-Terminals, sieben Hangars, vier Ankunfts- sowie acht Abflughallen. Das jährliche Passagieraufkommen beträgt ca. 4,6 Millionen Menschen, damit ist er der fünfte in der Liste der meistfrequentierten Flughäfen Brasiliens. [Bearbeiten] BildungManaus beherbergt zahlreiche Bildungsinstitutionen, sowohl staatlicher als auch privater Natur. Die bekannteste Oberschule (vergleichbar mit dem deutschen Gymnasium) ist wohl die Fundaçao Nokia, die mitten im Industriegebiet der Stadt liegt. Die bekannteste und größte Universität ist die staatliche Universidade Federal do Amazonas (Ufam). Die Universidade Federal do Amazonas bietet sowohl technische Kurse, wie z. B. Elektrotechnik oder Informatik, als unter anderem auch Kurse in Medizin, Jura, Biologie und viele Fächer auf Lehramt an. Sie wurde am 17. Januar 1909 unter dem Namen „Escola Universitária Livre de Manáos“ gegründet. Damit war sie die erste Universität Brasiliens. Am 13. Juli 1913 wurde sie in „Universidade de Manaós“, also Universität von Manaus umbenannt. Allerdings wurde sie am 12. Juni 1962 an einer neuen Örtlichkeit innerhalb der Stadt, durch den Zusammenschluss einiger Institute, darunter auch das Institut für Recht der alten Universität, per Gesetz neu gegründet. Dabei erhielt sie den Namen „Universidade do Amazonas“. Erst im Jahre 2002 erhielt sie ihren heutigen Namen. Sie liegt jetzt mitten in einem Urwaldgebiet in der Stadt und besitzt nur einen Ein- und Ausgang wie viele Universitäten in Brasilien, die während der Militärdiktatur gebaut wurden. Diese Bauweise machte es für das Militär einfach, im Falle eines Studentenaufstands die Studenten von der Außenwelt abzuschotten. Durch die Lage mitten im Dschungel wird der Kampus nachts und am frühen Morgen von Affen, Faultieren und wild lebenden Hunden beherrscht. Auch während des Tages kann man die Urwaldbewohner zum Teil beobachten. Das Eintrittsalter in die Universität ist in Brasilien mit 16 bis 17 Jahren relativ niedrig, allerdings dauern Kurse an der Uni mit dem Abschluss Bachelor dafür auch 5 Jahre. Aufgrund der hohen Zahl an Studienplatzbewerbern verlangen öffentliche wie auch private Hochschulen eine Aufnahmeprüfung („Vestibular“). [Bearbeiten] Wirtschaft und Zona FrancaNach dem Ende des Kautschukbooms, lag die Wirtschaft in Manaus am Boden. Deshalb wurde am 28. Februar 1967 das Gesetz n° 288 erlassen, welches die Freihandelszone (Zona Franca) in Manaus ins Leben rief. Durch dieses Gesetz bekommen Firmen, die sich in Manaus niederlassen, nicht zuletzt auch wegen der ungünstigen Verkehrslage von Manaus, Steuer- und Zollvergünstigungen. Aufgrund dieser Vergünstigungen ließen sich mehr als 450 Firmen in Manaus nieder und schufen so ca. 120.000 direkte und 500.000 indirekte Arbeitsplätze. Außerdem kann man in der Stadtmitte, in der eigentlichen „Zona Franca“, zoll- und steuerfrei einkaufen. In Manaus werden nun vor allem chemische und technische Produkte wie Motorräder, Fahrräder, Fernseher und Computermonitore, Handys, DvDs mit Zubehör und Klimaanlagen im Wert von ca. 19 Milliarden US$ pro Jahr hergestellt und zum Teil auch entwickelt. Das Industriegebiet von Manaus, in dem die meisten der Firmen ansässig sind, heißt „Distrito Industrial Castelo Branco“ und liegt im Südwesten Manaus'. Einige der hier ansässigen Firmen sind:
Manaus ist heute aufgrund der großen Wirtschaftskraft und des Tourismus nach São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília die viertreichste Stadt Brasiliens. [Bearbeiten] EinkaufszentrenNeben den zahlreichen Geschäften und Läden in der Innenstadt rund um das Teatro Amazonas und den noch zahlreicheren Straßenständen in der ganzen Stadt gibt es einige große Einkaufszentren.
Außer diesen gibt es weitere Einkaufszentren, die größten davon sind Millennium Shopping Mall, Tvlandia Mall und Shopping São José. [Bearbeiten] PolitikManaus wird momentan vom Bürgermeister Serafim Fernandes Corrêa genannt Serafim Corrêa regiert, der der Partei „Partido Socialista Brasileiro“ (PSB) angehört. Corrêa ist 58 Jahre alt und gebürtiger Manauser. Nach zwei gescheiterten Versuchen 1996 und 2000 sowie einer gescheiterten Kandidatur zum Gouverneur von Amazonas 2002, wurde er 2004 zum Bürgermeister gewählt und ist nun seit dem 1. Januar 2005 mit seinem Vize-Bürgermeister José Mário Frota Moreira genannt Mário Frota im Amt. Er studierte Jura an der UFAM. Vor 1962 und zwischen 1965 und Ende 1985 wurden die Bürgermeister vom Governeur des Staates Amazonas ernannt (was auch die unterschiedliche Dauer der Amtszeiten erklärt), zwischen 1962 und 1965 sowie seit 1985 wurden die Bürgermeister von den Bürgern der Stadt gewählt. Die Liste zeigt die Bürgermeister seit der ersten Wahl, in den Weblinks findet sich eine vollständige Liste aller Bürgermeister.
Außer dem Bürgermeister und dem Vize-Bürgermeister gibt es in Manaus derzeit noch 31 Sekretäre und das „Gabinete Civil“ (etwa: Stadtrat). Die Sekretäre haben alle ihren speziellen Aufgabenbereich, wie etwa den öffentlichen Nahverkehr oder die Sicherheit. Sie sind am ehesten mit Ministern oder Unterbürgermeistern zu vergleichen. Der heutige Bürgermeister (Serafim Fernandes Corrêa) war früher (1989) der Finanzsekretär der Stadt. Das Gabinete Civil arbeitet dem Bürgermeister und dem Vize-Bürgermeister zu, ihr Vorsitzender (Roberto Augusto Rodrigues Campainha) ist gleichzeitig einer der Sekretäre. [Bearbeiten] Tourismus und SehenswürdigkeitenHaupttourismusattraktion in Manaus ist sicherlich der die Stadt umgebende Urwald. Es gibt zahlreiche Hotels mitten im Urwald, die nur per Schiff erreichbar sind. Darüber hinaus bieten verschiedene Veranstalter auch ein- oder mehrtägige Ausflüge in den Dschungel an. Übernachtet wird bei solchen Ausflügen entweder in Hütten im Dschungel und/oder auf Hängematten, die zwischen zwei Bäume gespannt sind. Es stehen unter anderem Boots- und Wandertouren durch den Dschungel, Angeln von Piranhas, Alligatorenjagd (bei der die Aligatoren gefangen und anschließend wieder freigelassen werden) sowie Bewunderung des Sonnenunter- bzw. -aufgangs an. Darüberhinaus gibt es einige wenige weitere Sehenswürdigkeiten: [Bearbeiten] Theater
[Bearbeiten] Museen
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Parks
[Bearbeiten] Natur
[Bearbeiten] SträndeTrotz der Piranhas und nachtaktiven Alligatoren kann man um Manaus herum relativ gefahrlos baden. Es gibt zahlreiche schöne Sandstrände an den Flüssen oder auch an den Nebenarmen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten] Kultur[Bearbeiten] KulinarischesTypisch für die Manauser Küche sind vor allem die Fischgerichte mit den Fischen aus dem Amazonas bzw. seinen Zuflüssen. Die Vielfalt an Fischen ist sehr groß, weshalb es auch sehr viele verschiedene Fischgerichte gibt. Des Weiteren gibt es in Manaus - wie in ganz Brasilien - viel Reis, Rindfleisch, Bohnen und Farinha (was aus Maniok hergestellt wird). Typisch für ganz Brasilien sind ebenfalls die Pizzarien oder die Churrascarias, die es in Manaus ebenfalls gibt. Die Pizzarien funktionieren dabei sehr oft wie die Churrascarias: man bezahlt einen Festpreis und kann dann so viel essen wie man möchte (sogenanntes Rodízio). Kellner kommen mit Tellern/Schüsseln mit verschiedenen Pizzen oder Pasti (je nachdem was es an diesem Tag gibt) an die Tische, stellen kurz vor, was sie haben und geben dann jedem der möchte ein Stück davon. Ebenso typisch für Manaus sind die vielen verschiedenen, bei uns fast unbekannten, Früchte, die fast allesamt auch als Säfte angeboten werden und die aus dem Manaus umgebenden Urwald stammen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die folgenden Früchte: Graviola, Cupuaçu, Açaí, Jenipapo, Bacuri, Pupunha und Tucumã. [Bearbeiten] MusikEine sehr beliebte Musikrichtung in Manaus ist der Forró (ausgesprochen als foho). Forró wird als Paartanz getanzt und in der Stadt gibt es zahlreiche Lokalitäten an denen vor allem am Wochenende Forró getanzt wird. In Manaus wird erzählt, dass diese Musik durch die britischen Einwanderer entstand, die ihre Musik „for all“ tauften, was sich im Laufe der Jahre zu Forró entwickelte. Der ursprünglch aus Salvador da Bahia stammende Axé ist in Manaus ebenfalls sehr populär. Ursprünglich handelte es sich hier um eine Musik, die lediglich während des Karnevals aufgeführt wurde. Mittlerweile allerdings gibt es Musikgruppen und -lokale, die das ganze Jahr über Axé spielen. [Bearbeiten] Festivals/Feste[Bearbeiten] KarnevalDer Karneval in Manaus ist sehr ähnlich zu dem in Rio de Janeiro, nur insgesamt etwas kleiner. Deshalb gilt Manaus als die zweite Welthauptstadt des Samba. Im Vorfeld (Januar/Februar) des eigentlichen Karnevals finden in Manaus an verschiedenen Lokalitäten Konzerte von Karneval-Bands, wie zum Beispiel Olodum, statt. Diese Konzerte beginnen meist gegen 20:00 und gehen bis in die frühen Morgenstunden. Es treten jeweils mehrere in Brasilien zum Teil sehr bekannte Bands hintereinander auf. Der eigentliche Höhepunkt des Karnevals von Manaus, die Parade der Sambaschulen, findet an zwei aufeinander folgenden Tagen statt. Der Veranstaltungsort ist wie in Rio de Janeiro das sogenannte Sambódromo. Hierbei handelt es sich um einen ca. 500 Meter langen Straßenzug, der rechts und links von Tribünen gesäumt wird, die mehr als 100.000 Zuschauer fassen. Dabei ziehen die Sambaschulen eine nach der anderen mitsamt ihrer Percussiontruppe, ihrer Wagen, den Tanzpaaren, Sambatänzerinnen und Tanzgruppen durch das Sambódromo. Pro Schule dauert das Spektakel ca. eine Stunde. Zu Beginn des jeweiligen Abends (20:00) ziehen die kleineren Schulen durch das Sambódromo, doch je später der Abend wird desto größer werden die Wagen und desto prachtvoller werden die Kostüme. Gegen 5:00 des jeweiligen Abends treten die beiden favorisierten Schulen auf. Gegen eine geringe Gebühr kann jeder vor der Show ein Kostüm der Schule seiner Wahl kaufen und in großen Tanzgruppen mit durch das Sambódromo ziehen. [Bearbeiten] Boi-BumbaDas Festival Bumba-meu-boi, welches ebenfalls im Sambódromo von Manaus stattfindet, ist ähnlich zu dem bekannteren in Parintins. Es treten auch zwei „Mannschaften“ (die blauen Boi Caprichoso sowie die roten Boi Garantido) gegeneinander an. Entlang des Sambódromos werden kleinere Bühnen aufgebaut auf denen sich die Tänzer beider Mannschaften anschließend in Vierergruppen messen. Nun ziehen die Bands der Mannschaften abwechselnd durch das Sambódromo und geben ihre selbstkomponierten Stücke zum Besten. Für jedes Lied gibt es eigene Tanzschritte. Die Tänzer auf den Bühnen tanzen zu den Liedern und hinter dem Wagen, der die Band durchs Sambódromo fährt, kann jeder der möchte mittanzen. Am Ende des zweitägigen Wettkampfs entscheidet eine Jury, welche Mannschaft gewonnen hat. Das Festival findet in Manaus immer um den Geburtstag der Stadt am 24. Oktober statt. Außerdem gibt es in Manaus noch ein weiteres Boi-Festival, das sogenannte Carnaboi. Es findet kurz vor Karneval statt, läuft ähnlich ab wie Bumba-meu-boi. Es leitet seinen Namen vom portugiesischen Wort für Karneval (Carnaval) ab. [Bearbeiten] Festival Amazonas de ÓperaDas Festival Amazonas de Ópera findet immer im April und Mai statt. Während des Festivals werden verschiedene Opern im Teatro Amazonas aufgeführt. [Bearbeiten] Folklore Festival (Festival Floclórico do Amazonas)Das Festival findet im Juni statt und erreicht seinen Höhepunkt am 29. Juni. Während des Festivals finden verschiedene folklorische Veranstaltungen statt, so etwa auch Feste, bei denen die Einheimischen historische Kleidung tragen und zum Beispiel Hochzeiten aus früheren Tagen nachspielen. Der Höhepunkt am 29. des Monats ist die St. Peter Fluß Prozession (Procissão Fluvial de São Pedro), bei der hunderte Boote auf den Rio Negro hinausfahren, um den Schutzheiligen der Fischer zu ehren. [Bearbeiten] SportEs gibt verschiedene Fußball-Vereine in Manaus. Der höchstklassige Verein São Raimundo Esporte Clube spielt in der dritten brasilianischen Liga (bis 2006 noch in der zweiten Liga). Die Spiele dieses Vereins finden in einem kleineren Stadion mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern statt. Die anderen Vereine der Stadt spielen in regionalen Ligen, zum Teil im Sportstadion der Stadt, welches direkt neben dem Sambódromo liegt. Das Stadion heißt Vivaldo Lima (Vivaldão) und fasst bis zu 45.000 Zuschauer. [Bearbeiten] Weblinks
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