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Manaus - Wikipedia

Manaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Manaus
Land: Brasilien
Bundesstaat: Amazonas
Fläche: 11.401 km²
Einwohner: 1.644.690
(Schätzung: 2006)
Höhe: 92 m ü. NN
Postleitzahl: 69000-000
Telefonvorwahl: (+55) 92
Geografische Lage: Koordinaten: 3° 7' 45" s. Br. 60° 1' 17" w. L.3° 7' 45" s. Br. 60° 1' 17" w. L.
Zeitzone: UCT-4
Manaus in Brasilien
Lage von Manaus in Brasilien
Manaus im Bundesstaat Amazonas

Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, fast direkt am Zusammenfluss von Rio Negro und Rio Solimões zum Amazonas gelegen. Die Einwohnerzahl steigt stark an, 2006 lag sie bei über 1,6 Millionen. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 waren es knapp 1,4 Millionen, bei der 1996 1,15 Millionen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte Manaus' begann im Jahre 1669 als kleines portugiesisches Fort mit dem Namen „Forte de São José da Barra do Rio Negro“. Die Bevölkerung, die sich um das Fort herum niederließ wurde immer größer, so dass Missionare im Jahr 1695 die Kapelle „Nossa Senhora da Conceição“ bauten. Im Jahr 1787 hatte das Fort schon 301 Einwohner, davon 243 Indianer, 47 Weiße und 11 dunkelhäutige Sklaven.

Um die 1830er Jahre fanden in und um Manaus viele Kämpfe um die Vorherrschaft in der Stadt statt. Sowohl der Gouverneur der Provinz Pará als auch Rebellen wollten die Stadt regieren.

Im Laufe der Zeit erhielt die Stadt viele verschiedene Namen. Am 13. November 1832 wurde Manaus zum Dorf, am 24. Oktober 1848, welcher heute als Geburtstag der Stadt gilt, erhielt es mit dem Gesetz 145 den Stadtstatus - damals allerdings noch unter dem Namen „Cidade da Barra do Rio Negro“ - obwohl Manaus noch nicht viel hatte was eine Stadt ausmacht. So existierte zum Beispiel ein öffentliches Schulsystem praktisch noch nicht. Am 4. September 1856 nannte sie der Gouverneur Herculano Ferreira Pena schließlich Manaus (Gesetz 68), in Anlehnung an den Indianerstamm der Manaós. Das Wort bedeutet soviel wie „Mutter Gottes“.

Manaus wurde zur Zeit des Kautschukbooms reich. Dadurch war Manaus um 1890 die wohl weitest entwickelte Stadt Brasiliens, obwohl am 24. Mai 1884 die Sklaverei in der Stadt abgeschafft wurde. Sie war die einzige Stadt des Landes mit elektrischem Licht und einem Wasser- und Abwassersystem. Damals nannte man Manaus auch das „Paris der Tropen“. Der damalige Reichtum ist noch bis heute erkennbar, zum Beispiel am Theater Teatro Amazonas.

Nach dem Verlust des Weltmonopols an Kautschuk setzte Anfang des letzten Jahrhunderts der Niedergang der Stadt ein. Dies änderte sich jedoch, nachdem Brasilien nach dem Zweiten Weltkrieg Manaus zur Freihandelszone (Zona Franca) erklärt hat. Firmen, die in Manaus produzieren, können Ihre Rohmaterialien nahezu zollfrei einführen. Dies führte seit den 1970er Jahren zu einem Wirtschaftsboom und einem Wiedererwachen des öffentlichen Lebens in der Stadt.

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

  • Einwohner: 1.644.690 (52,07% Frauen, 47,93% Männer)
  • Einwohnerdichte: 144,2 Einwohner pro km² (im Stadtgebiet 3.914 Einwohner pro km²)
  • Kindersterblichkeit bis zum Alter von 5 Jahren: 22,7‰
  • Kinderrate: 4,74 Kinder pro Frau
  • Analphabeten: 3,37%

Manaus ist heute (basierend auf Daten von 2006) mit 1.644.690 Einwohner die achtgrößte Stadt Brasiliens. Nur die Städte Curitiba, Brasília, Belo Horizonte, Fortaleza, Salvador, Rio de Janeiro und São Paulo sind größer. Der Stadtteil „Cidade Nova“ (Neue Stadt) ist mit 500.000 Einwohnern sowohl von der Einwohnerzahl als auch von der Fläche der größte Stadtteil von Manaus. Er wurde von Gouverneur José Lindoso gegründet, mit der Absicht Wohnraum zu schaffen für die Menschen, die aus ganz Brasilien kamen, auf der Suche nach Arbeit in der Zona Franca von Manaus. Es war zunächst ein Projekt mit 1.800 Häusern, doch der Stadtteil wuchs sehr schnell.

Die Einwohnerzahl nahm in den letzten 50 Jahren eine rasante Entwicklung. Waren es im Jahr 1960 noch gerade mal 343.038 Einwohner, so wuchs die Stadt über 622.733 Einwohner 1970 und 1.025.979 im Jahr 1990 auf den heutigen Stand, der 60% der Bevölkerung des Staates Amazonas entspricht.

Die Lebenserwartung ist in Manaus mit 73 Jahren (im Vergleich zum Rest Brasiliens) relativ hoch. 86,9% der Haushalte sind an das städtische Stromnetz angeschlossen, 74,61% an die Abwasserentsorgung, 68,61% an die Wasserversorgung und 96,54% an die Müllabfuhr.

        Jahr         Einwohner
1787 301
1914 50.000
1960 343.038
1970 622.733
1990 1.025.979
1998 1.150.000
2000 1.400.000
2006 1.644.690

[Bearbeiten] Wappen der Stadt

Die Sonne am oberen Teil des Wappens (Abbildung siehe oben) trägt die Inschrift 21. November 1889, der Tag an dem sich die damalige Provinz, zu der Manaus gehörte, dem Ausruf der Republik anschloss.

Die Abbildung oben links zeigt das Zusammentreffen der beiden Flüsse Rio Negro und Rio Solimoes, das sogenannte „Encontro das aguas“ sowie zwei kleine Boote, die sich am Zusammenfluß befinden. Des weiteren soll es auf die Entdeckung des Rio Negro durch Francisco de Orellana hinweisen.

Oben rechts wird die Gründung der Stadt, bzw. des „Forte de São José da Barra do Rio Negro“ dargestellt. In der Mitte des Bildes befinden sich zwei Personen, ein portugiesischer Soldat sowie eine indianische Figur. Diese symbolisieren den geschlossenen Frieden der Portugiesen mit den Indianern, der durch die Hochzeit einer Häuptlingstochter mit dem portugiesischen Kommandanten zustande kam. Links von ihnen sieht man das Fort mit der portugiesischen Flagge, rechts befinden sich Häuser, die die ersten Häuser der Stadt darstellen sollen.

Der große untere Teil bezieht sich auf den Kautschukboom. Im hintere Teil sieht man den Fluß, im Vordergrund einen Kautschukbaum.

[Bearbeiten] Geographie

Manaus auf einem Satellitenfoto der NASA
Manaus auf einem Satellitenfoto der NASA

Manaus liegt auf einer Höhe von 92 m ü. NN am linken (östlichen) Ufer des Rio Negro, ca. 11 km westlich des Zusammenflusses mit dem Rio Solimões zum Amazonas. Bis zur Mündung des Amazonas in den Atlantischen Ozean bei Belem sind es rund 1.700 km entlang des Amazonas und 1.500 km Luftlinie. Bis Manaus können problemlos Schiffe fahren, die sonst nur auf Weltmeeren verkehren. Aufgrund der Nähe zum Äquator (3° südlich) gibt es in Manaus zwischen Sommer und Winter keine Zeitumstellung.

Manaus liegt inmitten des Dschungels. Es gibt nur eine noch befahrbare Straßenverbindung in den brasilianischen Nachbarstaat Roraima mit der Hauptstadt Boa Vista. Diese Straße ist die einzige Überlandverbindung von Brasilien nach Venezuela. Sonst ist Manaus nur per Schiff oder Flugzeug erreichbar.

In der Umgebung von Manaus gibt es einige wenige kleine Städte wie zum Beispiel Iranduba, Rio Preto da Eva, Presidente Figueiredo, Careiro, Careiro da Várzea, Itacoatiara, Manacapuru und Manaquiri.

Manaus ist aufgeteilt in sechs Zonen (Zona Leste, Zona Norte, Zona Oeste, Zona Centro-Oeste, Zona Sul und Zona Centro-Sul), vierzehn Distrikte und 222 Stadtteile.

[Bearbeiten] Klima

Klimadiagramm von Manaus
Klimadiagramm von Manaus

Aufgrund der Nähe zum Äquator ist das Klima in Manaus heiß und mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Während der Regenzeit (Dezember bis Mai) gehen fast täglich starke Schauer nieder. Die Niederschlagsmenge pro Jahr beträgt über 2 Meter, weshalb auch der Wasserstand der Flüße zwischen der Hochwasserperiode (März bis Juli) und der Niedrigwasserperiode (August bis Februar) um bis zu 14 Meter schwankt.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Öffentlicher Nahverkehr

Straßen in Manaus
Straßen in Manaus
Busfahrkarte für eine Fahrt mit beliebiger Strecke
Busfahrkarte für eine Fahrt mit beliebiger Strecke

In Manaus gibt es keinerlei S- oder U-Bahnen. Der öffentliche Nahverkehr besteht ausschließlich aus Bussen, die in zahlreichen Linien durch die Stadt fahren. Die Busse zeigen vorne jeweils die Liniennummer sowie die Zielhaltestelle an. Ob der Bus die richtige Route nimmt, muss man selbst wissen.

Einsteigen muss man in die Busse durch die hintere Tür, ausgestiegen wird durch die vordere Tür. Zwischen den beiden Türen befindet sich ein Drehkreuz, an dem ein Kassierer sitzt, der den Fahrpreis kassiert, der je Fahrt gleich hoch ist unabhängig von der zurückgelegten Wegstrecke. Innerhalb der Stadt gibt es 6 sogenannte Terminals, innerhalb derer man kostenlos umsteigen kann. Man kann auch im Voraus Fahrkarten kaufen (viele Menschen bekommen die auch von ihrem Arbeitgeber), die man dann einfach beim Kassier abgibt. Für die Zukunft ist ein elektronisches Zugangssystem für die Busse geplant. Hierzu kann eine Art Scheckkarte mit Geld geladen werden und im Bus wird dann automatisch beim Gang durch das Drehkreuz der richtige Fahrpreis abgebucht.

[Bearbeiten] Hafen von Manaus

Hafen von Manaus
Hafen von Manaus

Der Hafen ist der bedeutendste Umschlagplatz für Waren in der Amazonasregion, da es wenige Straßen und keine Eisenbahnlinie gibt (Ausname Madeira-Mamoré-Eisenbahn). In den typischen mehrstöckigen Amazonasbooten werden meist Waren (Unterdeck) und Passagiere (darüber) befördert.

[Bearbeiten] Internationaler Flughafen Eduardo Gomes

Außer mit dem Schiff und über eine einzige Straße von Venezuela ist Manaus nur mit dem Flugzeug zu erreichen.

Der Internationale Flughafen von Manaus „Eduardo Gomes“ wurde am 31. März 1976 eröffnet und liegt 14 km vom Zentrum der Stadt entfernt. Er besitzt eine 2750 m lange und 45 m breite Piste, zwei Fracht- und zwei Passagier-Terminals, sieben Hangars, vier Ankunfts- sowie acht Abflughallen.

Das jährliche Passagieraufkommen beträgt ca. 4,6 Millionen Menschen, damit ist er der fünfte in der Liste der meistfrequentierten Flughäfen Brasiliens.

[Bearbeiten] Bildung

Manaus beherbergt zahlreiche Bildungsinstitutionen, sowohl staatlicher als auch privater Natur. Die bekannteste Oberschule (vergleichbar mit dem deutschen Gymnasium) ist wohl die Fundaçao Nokia, die mitten im Industriegebiet der Stadt liegt. Die bekannteste und größte Universität ist die staatliche Universidade Federal do Amazonas (Ufam).

Die Universidade Federal do Amazonas bietet sowohl technische Kurse, wie z. B. Elektrotechnik oder Informatik, als unter anderem auch Kurse in Medizin, Jura, Biologie und viele Fächer auf Lehramt an. Sie wurde am 17. Januar 1909 unter dem Namen „Escola Universitária Livre de Manáos“ gegründet. Damit war sie die erste Universität Brasiliens. Am 13. Juli 1913 wurde sie in „Universidade de Manaós“, also Universität von Manaus umbenannt. Allerdings wurde sie am 12. Juni 1962 an einer neuen Örtlichkeit innerhalb der Stadt, durch den Zusammenschluss einiger Institute, darunter auch das Institut für Recht der alten Universität, per Gesetz neu gegründet. Dabei erhielt sie den Namen „Universidade do Amazonas“. Erst im Jahre 2002 erhielt sie ihren heutigen Namen.

Ein Faultier im Campus der Universität UFAM
Ein Faultier im Campus der Universität UFAM

Sie liegt jetzt mitten in einem Urwaldgebiet in der Stadt und besitzt nur einen Ein- und Ausgang wie viele Universitäten in Brasilien, die während der Militärdiktatur gebaut wurden. Diese Bauweise machte es für das Militär einfach, im Falle eines Studentenaufstands die Studenten von der Außenwelt abzuschotten. Durch die Lage mitten im Dschungel wird der Kampus nachts und am frühen Morgen von Affen, Faultieren und wild lebenden Hunden beherrscht. Auch während des Tages kann man die Urwaldbewohner zum Teil beobachten.

Das Eintrittsalter in die Universität ist in Brasilien mit 16 bis 17 Jahren relativ niedrig, allerdings dauern Kurse an der Uni mit dem Abschluss Bachelor dafür auch 5 Jahre. Aufgrund der hohen Zahl an Studienplatzbewerbern verlangen öffentliche wie auch private Hochschulen eine Aufnahmeprüfung („Vestibular“).

[Bearbeiten] Wirtschaft und Zona Franca

Nach dem Ende des Kautschukbooms, lag die Wirtschaft in Manaus am Boden. Deshalb wurde am 28. Februar 1967 das Gesetz n° 288 erlassen, welches die Freihandelszone (Zona Franca) in Manaus ins Leben rief. Durch dieses Gesetz bekommen Firmen, die sich in Manaus niederlassen, nicht zuletzt auch wegen der ungünstigen Verkehrslage von Manaus, Steuer- und Zollvergünstigungen. Aufgrund dieser Vergünstigungen ließen sich mehr als 450 Firmen in Manaus nieder und schufen so ca. 120.000 direkte und 500.000 indirekte Arbeitsplätze. Außerdem kann man in der Stadtmitte, in der eigentlichen „Zona Franca“, zoll- und steuerfrei einkaufen.

In Manaus werden nun vor allem chemische und technische Produkte wie Motorräder, Fahrräder, Fernseher und Computermonitore, Handys, DvDs mit Zubehör und Klimaanlagen im Wert von ca. 19 Milliarden US$ pro Jahr hergestellt und zum Teil auch entwickelt.

Das Industriegebiet von Manaus, in dem die meisten der Firmen ansässig sind, heißt „Distrito Industrial Castelo Branco“ und liegt im Südwesten Manaus'.

Einige der hier ansässigen Firmen sind:

Manaus ist heute aufgrund der großen Wirtschaftskraft und des Tourismus nach São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília die viertreichste Stadt Brasiliens.

[Bearbeiten] Einkaufszentren

Das Amazonas Shopping
Das Amazonas Shopping

Neben den zahlreichen Geschäften und Läden in der Innenstadt rund um das Teatro Amazonas und den noch zahlreicheren Straßenständen in der ganzen Stadt gibt es einige große Einkaufszentren.

  • Amazonas Shopping ist mit 86.800 m² Fläche das größte Einkaufszentrum des Staates Amazonas. Es wurde am 7. November 1991 eröffnet und liegt nördlich des Zentrums in der Nähe des Sambódromos an der Kreuzung der Straßen Avenida Darcy Vargas und Avenida Djalma Batista. Neben zahlreichen Geschäften, Schnellimbißrestaurants und Banken beherbergt es auch noch ein Kino mit sechs Sälen.
  • Studio 5 liegt am dem Zentrum zugewandten Ende des Industriebezirks. Es beherbergt ähnlich wie das Amazonas Shopping mehrere Geschäfte, Schnellimbißrestaurants und ein Kino mit mehreren Sälen. Auf dem Gelände von Studio 5 befindet sich außerdem das Restaurant Felice, welches frisch nach deutscher Art gebrautes Bier anbietet.
  • Shopping Cecomiz ist ein sehr kleines in zwei Baraken untergebrachtes Einkaufszentrum ganz in der Nähe von Studio 5.

Außer diesen gibt es weitere Einkaufszentren, die größten davon sind Millennium Shopping Mall, Tvlandia Mall und Shopping São José.

[Bearbeiten] Politik

Manaus wird momentan vom Bürgermeister Serafim Fernandes Corrêa genannt Serafim Corrêa regiert, der der Partei „Partido Socialista Brasileiro“ (PSB) angehört. Corrêa ist 58 Jahre alt und gebürtiger Manauser. Nach zwei gescheiterten Versuchen 1996 und 2000 sowie einer gescheiterten Kandidatur zum Gouverneur von Amazonas 2002, wurde er 2004 zum Bürgermeister gewählt und ist nun seit dem 1. Januar 2005 mit seinem Vize-Bürgermeister José Mário Frota Moreira genannt Mário Frota im Amt. Er studierte Jura an der UFAM.

Vor 1962 und zwischen 1965 und Ende 1985 wurden die Bürgermeister vom Governeur des Staates Amazonas ernannt (was auch die unterschiedliche Dauer der Amtszeiten erklärt), zwischen 1962 und 1965 sowie seit 1985 wurden die Bürgermeister von den Bürgern der Stadt gewählt.

Die Liste zeigt die Bürgermeister seit der ersten Wahl, in den Weblinks findet sich eine vollständige Liste aller Bürgermeister.

Bürgermeister von Manaus Amtszeit
Josué Cláudio de Souza 23.02.1962 - 14.10.1964
João Zany dos Reis 14.10.1964 - 1964
Xenofonte Antony 1964 - 23.03.1965
Vinicius Monte Conrado Gomes 23.03.1965 - 24.11.1965
Paulo Pinto Nery 24.11.1965 - 23.11.1972
Frank Abrahim Lima 23.11.1972 - 15.04.1975
Jorge Teixeira de Oliveira 15.04.1975 - 15.04.1979
José de Oliveira Fernandes 15.04.1979 - 15.03.1982
João de Mendonça Furtado 15.03.1982 - 15.03.1983
Amazonino Armando Mendes 25.03.1983 - 01.01.1986
Manoel Henriques Ribeiro 01.01.1986 - 06.07.1988
Alfredo Pereira do Nascimento 06.07.1988 - 05.12.1988
Manoel Henriques Ribeiro 05.12.1988 - 01.01.1989
Arthur Virgílio do Carmo Ribeiro Neto 01.01.1989 - 01.01.1993
Amazonino Armando Mendes 01.01.1993 - 1994
Carlos Eduardo de Souza Braga 1994 - 01.01.1997
Alfredo Pereira do Nascimento 01.01.1997 - 12.03.2004
Luiz Alberto Carijó 12.3.2004 - 01.01.2005
Serafim Fernandes Corrêa 01.01.2005 - ?

Außer dem Bürgermeister und dem Vize-Bürgermeister gibt es in Manaus derzeit noch 31 Sekretäre und das „Gabinete Civil“ (etwa: Stadtrat). Die Sekretäre haben alle ihren speziellen Aufgabenbereich, wie etwa den öffentlichen Nahverkehr oder die Sicherheit. Sie sind am ehesten mit Ministern oder Unterbürgermeistern zu vergleichen. Der heutige Bürgermeister (Serafim Fernandes Corrêa) war früher (1989) der Finanzsekretär der Stadt. Das Gabinete Civil arbeitet dem Bürgermeister und dem Vize-Bürgermeister zu, ihr Vorsitzender (Roberto Augusto Rodrigues Campainha) ist gleichzeitig einer der Sekretäre.

[Bearbeiten] Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Haupttourismusattraktion in Manaus ist sicherlich der die Stadt umgebende Urwald. Es gibt zahlreiche Hotels mitten im Urwald, die nur per Schiff erreichbar sind. Darüber hinaus bieten verschiedene Veranstalter auch ein- oder mehrtägige Ausflüge in den Dschungel an. Übernachtet wird bei solchen Ausflügen entweder in Hütten im Dschungel und/oder auf Hängematten, die zwischen zwei Bäume gespannt sind. Es stehen unter anderem Boots- und Wandertouren durch den Dschungel, Angeln von Piranhas, Alligatorenjagd (bei der die Aligatoren gefangen und anschließend wieder freigelassen werden) sowie Bewunderung des Sonnenunter- bzw. -aufgangs an. Darüberhinaus gibt es einige wenige weitere Sehenswürdigkeiten:

[Bearbeiten] Theater

  • Das Teatro Amazonas ist ein Opernhaus, welches im Jahre 1896 im Stil der italienischen Renaissance von Ingenieuren aus Lissabon vollendet und dessen Bau am 14. Juni 1881 beschlossen wurde. Der Baubeginn war am 2. Juni 1884, zwischen 1886 und 1893 ruhten die Bauarbeiten. Der in Paris lebende Brasilianer Crispim do Amaral aus Pernambuco gestaltete das Innere des Theaters, während sich der Italiener Enrico Mazolani um das Äußere kümmerte. Die Deckengemälde stammen von dem italienischen Maler Domenico de Angelis. Das Theater wurde durch Einnahmen des Kautschukbooms finanziert und fast ausschließlich mit Materialien gebaut, die aus Europa oder anderen Teilen der Welt eingeführt wurden. So stammen die Kacheln der Kuppel beispielsweise aus Deutschland. Das Theater wurde am Abend des 31. Dezember 1896 vom Gouverneur des Bundesstaates Amazonas Fileto Pires Ferreira eröffnet. Bis heute finden im Teatro Amazonas, welches jetzt unter Denkmalschutz steht, Opern- und Theaterveranstaltungen statt und auch rings um das Theater finden mehrmals im Jahr Veranstaltungen und Feste statt. Im Saal des Theaters befinden sich Sitze für 700 Personen sowie mehrere Balkone. Vor dem Theater findet man noch Schienen der ersten brasilianischen Straßenbahn, die allerdings nicht mehr existiert. Die Pflastersteine vor dem Theater wurden aus Portugal eingeführt. Das Teatro Amazonas liegt im historischen Stadtkern von Manaus nahe dem Hafen und ist heute das Wahrzeichen von Manaus. Es spielte außerdem die zentrale Rolle im Film Fitzcarraldo von Werner Herzog.

[Bearbeiten] Museen

  • Das Museu do Homem do Norte (Museum des Nordmannes) zeigt Ausstellungsstücke aus dem Leben der Menschen des Nordens Brasiliens. Dabei handelt es sich um kleine Hütten, Boote, Waffen und Werkzeuge, die die im Dschungel lebenden Menschen noch bis heute verwenden.
  • Das Museu do Índio ist recht ähnlich zum Museu do Homem do Norte, nur dass hier der Schwerpunkt auf dem Leben der Indianer liegt. Das Museum zeigt mehr als 3000 Ausstellungsstücke wie Keramiken, Jagdwaffen und Musikinstrumente von indianischen Völkern, die am Oberlauf des Rio Negros beheimatet sind oder waren.
  • Das Museu de Ciências Naturais da Amazônia ist das wohl schönste und größte Museum von Manaus. Es handelt sich um ein Naturkundemuseum, in dem vor allem die Tierwelt des Dschungels und des Amazonas vorgestellt wird. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Schmetterlingen, Käfern, Spinnen und Fischen. Das Museum hat eine große Zahl von Exponaten, die die Artenvielfalt des Amazonasgebiet erahnen lässt. Es liegt im asiatischen Viertel von Manaus relativ weit vom Zentrum der Stadt entfernt. Wenige Einheimische kennen es, aber für Besucher ist es oft die einzige Chance den 2 Meter langen Pirarucu im Museumsaquarium und andere Fauna der Region zu sehen. Das Museum wurde eigenhändig von einem japanischen Schmetterlingsspezialisten auf eigene Kosten errichtet.

[Bearbeiten] Bauwerke

Mercado Municipal Adolpho Lisboa
Mercado Municipal Adolpho Lisboa
  • In der Markthalle am Hafen (Mercado Municipal Adolpho Lisboa) findet bis heute der Markt von Manaus statt. Zu kaufen gibt es neben Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und exotischen Früchten auch Souvenirs wie T-Shirts oder Handarbeiten. Die Markthalle wurde nach dem Vorbild der Pariser Les Halles gebaut und am 15. Juli 1883 eröffnet. Die Pläne für die Eisengerüste der Markthalle stammen von Gustave Eiffel. Sie wurde von der Firma Francis Morton aus Liverpool importiert und in Manaus zusammen gebaut.
Hafen mit Rio Negro im Hintergrund
Hafen mit Rio Negro im Hintergrund
Andere Ansicht des Hafens mit Alfandega
Andere Ansicht des Hafens mit Alfandega
  • Die Doks des Hafens von Manaus sind schwimmende Doks. Dies ist nötig, da der Wassstand des Amazonas zwischen Regen- und Trockenzeit zum Teil um bis zu 14 Meter schwankt. Die Doks/Kais sind 300 Meter lang und wurden um 1900 von englischen Ingenieuren erbaut. Heute stehen sie unter Denkmalschutz. Nach der Eröffnung des Hafens entwickelte er sich sehr schnell zum Zentrum der Stadt, wo sich Cafés, Bars, Restaurants, Modeboutiquen und englische Importfirmen niederließen. Auch heute noch ist der Hafen das Zentrum der Stadt, in dessen Nähe sich viele Einkaufsmöglichkeiten befinden. Anfang der 1960er Jahre wurde der Hafen für den Containerverkehr erweitert, denn bis nach Manaus können die großen Ozeanriesen den Amazonas hinauffahren.
Alfândega - das Zollhaus von Manaus
Alfândega - das Zollhaus von Manaus
  • Die Alfândega ist das frühere Zollhaus am Hafen von Manaus. Es wurde im Jahr 1906 von englischen Ingenieuren in vorgefertigten Blöcken aus England eingeführt und zusammen gebaut. Es steht heute unter Denkmalschutz.
Palácio Rio Negro
Palácio Rio Negro
  • Der Palácio Rio Negro wurde 1910 vom deutschen Kautschukhändler Waldemar Scholz als Wohnsitz erbaut und war deshalb auch unter dem Namen „Palacete Scholz“ bekannt. Scholz war durch den Handel mit Kautschuk reich und einer der einflussreichsten Männer von Manaus geworden. Durch den Ende des Kautschukbooms und den ersten Weltkrieg, der die Verbindungen Scholz` nach Deutschland zum Erliegen brachte, bekam Scholz finanzielle Schwierigkeiten. Deshalb belastete er seinen Palacio mit einer Hypothek und ging zurück nach Europa. Durch die Hypothek ging der Palacio in den Beitz von Luiz da Silva Gomes über, der ihn im Jahre 1918 dem Staat Amazonas verkaufte. Ab diser Zeit diente der Palacio bis einschließlich ins Jahr 1995 als Regierungssitz. Seit 1996 ist das gut erhaltenen Gebäude eine Art Museum, das mit englisch- oder portugiesischsprachigen Führungen besichtigt werden kann. Im Jahr 2003 begann der Gouverneur des Staates Amazonas Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten wie Regierungschefs anderer Bundesstaaten im Palacio abzuhalten.
Palácio da Justiça
Palácio da Justiça
Kathedrale von Manaus
Kathedrale von Manaus
  • Der Palácio da Justiça (Justizpalast) ist das frühere Gerichtsgebäude der Stadt. Es liegt genau gegenüber des Teatro Amazonas. Heute hat das Gebäude keine Funktion mehr, sondern dient nur als Touristenattraktion. Im Palast selbst kann man sich die Räumlichkeiten, unter anderem auch die früheren Gerichtsräume ansehen und von Zeit zu Zeit finden auch gespielte Gerichtsverhandlungen statt. Am 18. April 1894 unterzeichnete der Gouverneur Eduardo Ribeiro den Vertrag zum Bau des zweistöckigen Palacio mit mehr als 5000 m² Fläche. Im Jahr 1900 wurde das Gebäude nach einigen Bauunterbrechungen vom neuen Gouverneur José Cardoso Ramalho Júnior eröffnet.
  • Die Kathedrale „Cathedral De Nossa Senhora Da Conceição“ wurde im Jahr 1877 erbaut. Sie steht in Hafennähe bei der Alfândega.

[Bearbeiten] Parks

  • Der Bosque da Ciência ist ein 130000 m² großer Lehrwald mitten in Manaus. Er ist dem INPA (Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia) angeschlossen, welches u.a. mit dem Max-Planck-Institut für Limnologie zusammenarbeitet. Im Wald selbst kann man verschiedene Tierarten, die zum Teil frei im Wald, zum Teil zooähnlich in Gehegen gehalten werden, beobachten. Außerdem befindet sich das Haus der Forschung (Casa da Ciência) im Wald, das die Forschung des INPA zeigt.
Jaguar im Zoo von Manaus
Jaguar im Zoo von Manaus
  • Der Zoo (CIGS - Centro Integrado de Guerra na Selva) von Manaus ist ein relativ kleiner Zoo, der sich vor allem auf die Tierwelt des umliegenden Dschungels konzentriert. So kann man dort z. B. verschiedene Affen, Jaguare und Schlangen beobachten.
  • Der Mindú-Park (Parque do Mindú), auch „Parque Dez“ genannt, ist ein 330000 m² im Stadtgebiet (6 km nordöstlich vom Zentrum) gelegenes Waldgebiet. Er eignet sich vor allem für Spaziergänge, zum Gang in das enthaltene Orchideenhaus oder zum Beobachten von Schmetterlingen, Primaten oder vielen Insektenarten. Am Wochenende finden hier zahlreiche Veranstaltungen wie zum Beispiel Theatervorstellungen statt. Sonntags werden hier regionale Kaffeespezialitäten - vor allem an Touristen - verkauft.

[Bearbeiten] Natur

Zentimeterscharfe Grenze des braunen Wassers des Rio Solimoes und des schwarzen Wassers seines Zuflusses Rio Negro
Zentimeterscharfe Grenze des braunen Wassers des Rio Solimoes und des schwarzen Wassers seines Zuflusses Rio Negro
Der Zussammenfluss
Der Zussammenfluss
  • Zusammenfluss von Rio Solimoes und Rio Negro zum Amazonas (sog. Encontro das Aguas - Treffen der Wasser). Hier fließen die beiden Flüsse zusammen und vereinen sich zum Amazonas. Das besondere daran ist, dass beide eine sehr unterschiedliche Farbe haben (Rio Solimoes bräunlich-gelblich, Rio Negro schwarz). Die Flüsse fließen 6 km im selben Flussbett nebeneinander her bevor sich ihr Wasser vermischt und der Fluss wieder eine einheitliche Farbe aufweist. Die farbliche Grenze der beiden Flüsse ist sowohl auf Satelitenbildern als auch von einem Schiff aus deutlich zu sehen. Der Zusammenfluss befindet sich ca. 10 Kilometer von Manaus entfernt und ist in ca. einer Stunde mit dem Schiff zu erreichen. Es werden verschiedene Ausflüge zum Encontro das aguas angeboten, die sich auch mit Ausflügen in den Dschungel verbinden lassen.
Urwald bei Manaus
Urwald bei Manaus
Die berühmten riesigen Seerosen Vitória Régia auf der Manaus gegenüberliegenden Flussseite
Die berühmten riesigen Seerosen Vitória Régia auf der Manaus gegenüberliegenden Flussseite
  • Urwald der Umgebung mit Alligatoren (bras. jacaré), Piranhas und exotischen Pflanzen. Im Dschungel rings um Manaus gibt es sehr viele Lodges/Hotels, in denen Touristen sich einmieten und so der Natur ganz nah sein können. Von extrem einfach bis absoluter Luxus ist dabei alles vertreten. Die Unterkünfte sind zumeist nur mit dem Boot erreichbar und oft nur mit organisierten Touren buchbar. Zu den Aktivitäten auf solchen Touren zählen Rundgänge durch den Wald, Piranhafischen, Alligatorenjagd (um sie den Touristen zu zeigen und anschließend wieder frei zu lassen), Kanufahrten und Nachtlager auf Hängematten im Dschungel.
  • In der 107 km nördlich von Manaus gelegenen Stadt Presidente Figueiredo gibt es eine große Zahl kleinerer und größerer Wasserfälle. Einige der Wasserfälle sind frei zugänglich, andere liegen auf Privatbesitz und sind nur gegen eine kleine Gebühr zu besichtigen. An den meisten Wasserfällen kann auch gebadet werden.
Strand am Rio Negro
Strand am Rio Negro

[Bearbeiten] Strände

Trotz der Piranhas und nachtaktiven Alligatoren kann man um Manaus herum relativ gefahrlos baden. Es gibt zahlreiche schöne Sandstrände an den Flüssen oder auch an den Nebenarmen.

Promenade der Ponta Negra
Promenade der Ponta Negra
Der riesige Rio Negro
Der riesige Rio Negro
  • Die Ponta Negra ist sowohl Flaniermeile von Manaus als auch der stadtinnere Strand des Rio Negros. Hier befinden sich verschiedene Bars, Beachvolleyballfelder und das wohl beste Hotel der Stadt, das Hotel Tropical, welches einen eigenen kleinen Kleintierzoo besitzt. An der Ponta Negra trifft sich das Leben der Touristen mit dem Leben der in der Stadt lebenden Menschen. Hier finden von Zeit zu Zeit kleinere Festivals und sonstige Veranstaltungen statt. Die Ponta Negra liegt 13 km in nordwestlciher Richtung vom Stadtkern entfernt.
  • Rund um Manaus gibt es verschiedene Sandstrände am Amazonas oder seinen Neben- und Zuflüssen. Hier kann gebadet werden oder es können die rund um Manaus vorkommenden Süßwasserdelphine beobachtet werden. Die bekanntesten Strände sind die Praia da Lua (Mondstrand), die Praia Durada und die Praia do Tupé.


[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Antônio Calmon, Drehbuchautor
  • Antonio Pizzonia, brasilianischer Formel-1-Rennfahrer
  • Aurélio Michiles, Filmemacher
  • Cláudio Santoro, Komponist
  • Daniel Pellizzari, Schriftsteller und Übersetzer literarischer Texte
  • Djalma Limongi Batista, Filmemacher
  • Francisco Xavier de Albuquerque, Jurist und Präsident des obersten brasilianischen Gerichtshofs (1981 - 1983)
  • José Augusto Branco, Schauspieler des brasilianischen Fernsehsenders Rede Globo
  • Juciane Pinto, Opernsängerin
  • Malvino Salvador, Schauspieler des brasilianischen Fernsehsenders Rede Globo
  • Marcelo Mourão Gomes, Solotänzer des 'American Ballet Theatre' in New York, USA
  • Márcio Souza, brasilianischer Schriftsteller (z. B. „Mad Maria“)
  • Milton Hatoum, brasilianischer Schriftsteller und Literaturprofessor an der UFAM und der Universität von Kalifornien in Berkeley
  • Terezinha Morango, Miss Brasil 1957 und zweite bei der Wahl zur Miss Universum
  • Vinícius Cantuária, Sänger und Komponist

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Kulinarisches

Graviola
Graviola
Açai
Açai
Pupunha
Pupunha
geöffnete Cupuacu Frucht
geöffnete Cupuacu Frucht

Typisch für die Manauser Küche sind vor allem die Fischgerichte mit den Fischen aus dem Amazonas bzw. seinen Zuflüssen. Die Vielfalt an Fischen ist sehr groß, weshalb es auch sehr viele verschiedene Fischgerichte gibt. Des Weiteren gibt es in Manaus - wie in ganz Brasilien - viel Reis, Rindfleisch, Bohnen und Farinha (was aus Maniok hergestellt wird). Typisch für ganz Brasilien sind ebenfalls die Pizzarien oder die Churrascarias, die es in Manaus ebenfalls gibt. Die Pizzarien funktionieren dabei sehr oft wie die Churrascarias: man bezahlt einen Festpreis und kann dann so viel essen wie man möchte (sogenanntes Rodízio). Kellner kommen mit Tellern/Schüsseln mit verschiedenen Pizzen oder Pasti (je nachdem was es an diesem Tag gibt) an die Tische, stellen kurz vor, was sie haben und geben dann jedem der möchte ein Stück davon.

Ebenso typisch für Manaus sind die vielen verschiedenen, bei uns fast unbekannten, Früchte, die fast allesamt auch als Säfte angeboten werden und die aus dem Manaus umgebenden Urwald stammen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die folgenden Früchte: Graviola, Cupuaçu, Açaí, Jenipapo, Bacuri, Pupunha und Tucumã.

[Bearbeiten] Musik

Eine sehr beliebte Musikrichtung in Manaus ist der Forró (ausgesprochen als foho). Forró wird als Paartanz getanzt und in der Stadt gibt es zahlreiche Lokalitäten an denen vor allem am Wochenende Forró getanzt wird. In Manaus wird erzählt, dass diese Musik durch die britischen Einwanderer entstand, die ihre Musik „for all“ tauften, was sich im Laufe der Jahre zu Forró entwickelte.

Der ursprünglch aus Salvador da Bahia stammende Axé ist in Manaus ebenfalls sehr populär. Ursprünglich handelte es sich hier um eine Musik, die lediglich während des Karnevals aufgeführt wurde. Mittlerweile allerdings gibt es Musikgruppen und -lokale, die das ganze Jahr über Axé spielen.

[Bearbeiten] Festivals/Feste

[Bearbeiten] Karneval

Der Karneval in Manaus ist sehr ähnlich zu dem in Rio de Janeiro, nur insgesamt etwas kleiner. Deshalb gilt Manaus als die zweite Welthauptstadt des Samba.

Im Vorfeld (Januar/Februar) des eigentlichen Karnevals finden in Manaus an verschiedenen Lokalitäten Konzerte von Karneval-Bands, wie zum Beispiel Olodum, statt. Diese Konzerte beginnen meist gegen 20:00 und gehen bis in die frühen Morgenstunden. Es treten jeweils mehrere in Brasilien zum Teil sehr bekannte Bands hintereinander auf. Der eigentliche Höhepunkt des Karnevals von Manaus, die Parade der Sambaschulen, findet an zwei aufeinander folgenden Tagen statt. Der Veranstaltungsort ist wie in Rio de Janeiro das sogenannte Sambódromo. Hierbei handelt es sich um einen ca. 500 Meter langen Straßenzug, der rechts und links von Tribünen gesäumt wird, die mehr als 100.000 Zuschauer fassen.

Dabei ziehen die Sambaschulen eine nach der anderen mitsamt ihrer Percussiontruppe, ihrer Wagen, den Tanzpaaren, Sambatänzerinnen und Tanzgruppen durch das Sambódromo. Pro Schule dauert das Spektakel ca. eine Stunde. Zu Beginn des jeweiligen Abends (20:00) ziehen die kleineren Schulen durch das Sambódromo, doch je später der Abend wird desto größer werden die Wagen und desto prachtvoller werden die Kostüme. Gegen 5:00 des jeweiligen Abends treten die beiden favorisierten Schulen auf.

Gegen eine geringe Gebühr kann jeder vor der Show ein Kostüm der Schule seiner Wahl kaufen und in großen Tanzgruppen mit durch das Sambódromo ziehen.

[Bearbeiten] Boi-Bumba

Ein Teil des Sambódromos während der Boi-Bumba 2003
Ein Teil des Sambódromos während der Boi-Bumba 2003

Das Festival Bumba-meu-boi, welches ebenfalls im Sambódromo von Manaus stattfindet, ist ähnlich zu dem bekannteren in Parintins. Es treten auch zwei „Mannschaften“ (die blauen Boi Caprichoso sowie die roten Boi Garantido) gegeneinander an.

Entlang des Sambódromos werden kleinere Bühnen aufgebaut auf denen sich die Tänzer beider Mannschaften anschließend in Vierergruppen messen. Nun ziehen die Bands der Mannschaften abwechselnd durch das Sambódromo und geben ihre selbstkomponierten Stücke zum Besten. Für jedes Lied gibt es eigene Tanzschritte. Die Tänzer auf den Bühnen tanzen zu den Liedern und hinter dem Wagen, der die Band durchs Sambódromo fährt, kann jeder der möchte mittanzen. Am Ende des zweitägigen Wettkampfs entscheidet eine Jury, welche Mannschaft gewonnen hat.

Das Festival findet in Manaus immer um den Geburtstag der Stadt am 24. Oktober statt. Außerdem gibt es in Manaus noch ein weiteres Boi-Festival, das sogenannte Carnaboi. Es findet kurz vor Karneval statt, läuft ähnlich ab wie Bumba-meu-boi. Es leitet seinen Namen vom portugiesischen Wort für Karneval (Carnaval) ab.

[Bearbeiten] Festival Amazonas de Ópera

Das Theater mit einer riesigen Warteschlange für Tickets, die fast um das ganze Gebäude reicht
Das Theater mit einer riesigen Warteschlange für Tickets, die fast um das ganze Gebäude reicht

Das Festival Amazonas de Ópera findet immer im April und Mai statt. Während des Festivals werden verschiedene Opern im Teatro Amazonas aufgeführt.

[Bearbeiten] Folklore Festival (Festival Floclórico do Amazonas)

Das Festival findet im Juni statt und erreicht seinen Höhepunkt am 29. Juni. Während des Festivals finden verschiedene folklorische Veranstaltungen statt, so etwa auch Feste, bei denen die Einheimischen historische Kleidung tragen und zum Beispiel Hochzeiten aus früheren Tagen nachspielen. Der Höhepunkt am 29. des Monats ist die St. Peter Fluß Prozession (Procissão Fluvial de São Pedro), bei der hunderte Boote auf den Rio Negro hinausfahren, um den Schutzheiligen der Fischer zu ehren.

[Bearbeiten] Sport

Es gibt verschiedene Fußball-Vereine in Manaus. Der höchstklassige Verein São Raimundo Esporte Clube spielt in der dritten brasilianischen Liga (bis 2006 noch in der zweiten Liga). Die Spiele dieses Vereins finden in einem kleineren Stadion mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern statt. Die anderen Vereine der Stadt spielen in regionalen Ligen, zum Teil im Sportstadion der Stadt, welches direkt neben dem Sambódromo liegt. Das Stadion heißt Vivaldo Lima (Vivaldão) und fasst bis zu 45.000 Zuschauer.

[Bearbeiten] Weblinks

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