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Nastassja Kinski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nastassja Kinski (* 24. Januar 1961 [1] in Berlin als Nastassja Aglaia Nakszynski) ist eine deutsche Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

Am 30. Oktober 1960 heiratete der deutsche Schauspieler und Rezitator Klaus Kinski in Berlin die 20-jährige Ruth Brigitte Tocki, nachdem seine erste Ehe mit der Sängerin Gislinde Kühlbeck 1955 geschieden worden war. Ruth Tocki trat in den 1950er Jahren in der beliebten Dahlemer Jazz-Kneipe „Eierschale“ [2] als Brigitte Bardot von Berlin“ [3] auf. Durch die verschiedenen Drehorte ihres Vaters wuchs Nastassja Nakszynski in Berlin, München und Rom auf. Nach der Trennung der Eltern im Jahr 1968 verließ sie mit ihrer Mutter Italien und lebte bis 1971 in München, dann kurzzeitig in Caracas (Venezuela) und ab 1972 erneut in München; diesmal zusammen mit ihrer Mutter in einer Kommune. Den Besuch des Münchner Willi-Graf-Gymnasium schloss sie 1977 vorzeitig mit der Mittleren Reife ab. Ihre Halbgeschwister Pola Kinski (* 23. März 1952), aus der ersten Ehe ihres Vaters, und Nikolai Kinski (* 30. Juni 1976), aus der dritten, sowie ihre Cousine Lara Naszinsky (* 21. März 1967) sind ebenfalls Schauspieler.

Lisa Kreuzer, eine wichtige Darstellerin des Neuen Deutschen Films der 1970er Jahre, entdeckte Kinskis darstellerisches Talent und vermittelte der 13-Jährigen 1974 die Rolle der stummen Mignon in Wim Wenders' Film Falsche Bewegung. Als Schauspielerin erregte sie in Deutschland erstmals große Aufmerksamkeit in dem 1976 von Wolfgang Petersen gedrehten Fernseh-Krimi Reifezeugnis (Teil der Tatort-Reihe; Erstausstrahlung am 27. März 1977 in der ARD). Fotos, die der Regisseur Roman Polański im selben Jahr für das französische Modeblatt Vogue von Nastassja Kinski aufnahm, stießen auf das Interesse der internationalen Filmwelt. 1977 erhielt Kinski in New York Schauspielunterricht bei Lee Strasberg. Polanski inszenierte 1979 ihre erste größere Filmrolle Tess, für deren Darstellung Kinski den Golden Globe bekam. Ihre Hollywood-Rollen waren dagegen weniger erfolgreich. Trotz ihrer weltweit bewunderten, außergewöhnlichen Schönheit, galt sie bald als regelrechtes Kassengift, vor allem nach dem Misserfolg des aufwändigen Historien-Films Revolution (1985), in dem sie an der Seite von Al Pacino spielte. In Filmabspännen taucht sie auch unter den Alternativnamen Anastasiya Kinski, Nastassia Kinski oder Nastasha Kinski auf.

Neben ihrer Arbeit als Filmschauspielerin war Nastassja Kinski häufig als begehrtes Fotomodell auf Titelseiten von Modezeitschriften wie Vogue, Marie Claire oder Elle, Film- und Fernsehzeitschriften, illustrierten Boulevardblättern sowie Männermagazinen zu sehen.

Am 10. September 1984 heiratete Kinski den Produzenten Ibrahim Moussa, mit dem sie den Sohn Aljosha (* 29. Juni 1984) und die Tochter Sonia Leila (* 2. März 1986) bekam. Die Ehe wurde 1992 geschieden. Von 1991 bis 1997 lebte sie mit dem Komponisten Quincy Jones zusammen. Aus dieser Beziehung stammt die Tochter Kenya Julia Miambi Sara (* 9. Februar 1993). Ihre Tochter Sonia arbeitet inzwischen ebenfalls als Fotomodell.

Erstrangige Filmrollen Nastassja Kinskis sind seit den 1990er Jahren selten geworden, obwohl sie weiterhin regelmäßig Filme dreht. Außer Deutsch spricht sie Englisch, Französisch, Italienisch und Russisch. Sie ist Vegetarierin und unterstützt das Internationale Rote Kreuz.

[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 1975 - Filmband in Gold (Bundesfilmpreis) für Falsche Bewegung (gemeinsam mit Marianne Hoppe, Lisa Kreuzer und Hanna Schygulla ; Kategorie: Schauspieler-Ensemble)
  • 1978 - Bambi für Reifezeugnis
  • 1980 - César: nominiert für Tess (Kategorie: Meilleure actrice)
  • 1981 - Golden Globe für Tess (Kategorie: New Star of the Year in a Motion Picture)
  • 1983 - Filmband in Gold (Bundesfilmpreis) für Frühlingssinfonie (Kategorie: Herausragende Einzelleistung: Schauspielerin)
  • 1983 - Saturn Award: nominiert für Cat People (Kategorie: Best Actress)
  • 1985 - Nastri d'Argento (Silberband) des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani (SNGCI) für Maria's Lovers (Kategorie: Migliore Attrice Straniera - beste ausländische Schauspielerin)
  • 1988 - César: nominiert für Maladie d'amour (Kategorie: Meilleure actrice)
  • 2000 - Wine Country Film Festival (Kalifornien): The Magic of Marciano (Kategorie: Best Actress)

[Bearbeiten] Zitate

  • „There are so many people who are prettier than me, better actresses than me. I guess it's just because ...it's me. But frankly, I just don't understand it at all. I guess that's what's nice about love. It's unexplainable.“ (Nastassja Kinski, interviewt von Jodie Foster, Film Comment, September 1982)
  • „Nastassja Kinski war noch nie so gut. Zum Erschrecken schön, konzentriert in jedem Augenblick.“ (Wolf Donner über Frühlingssinfonie, Tip 8/1983)
  • „La Beauté de l'Intelligence Nastassja Kinski“ (Aufmacher in der französischen Diätzeitschrift Oxygène, Februar 1986)
  • „The elusive, beautiful Nastassja Kinski is back“ (Über In weiter Ferne, so nah!; Tom Charity, Sheila Benson: Kith and Kinski, Interview Magazine, Dezember 1993)
  • „ If I had had somebody to protect me, or if I had felt more secure about myself, I would not have accepted certain things. Nudity things. And inside it was just tearing me apart.“ (Nastassja Kinski in einem Interview mit Louise Farr, Kinski Business, W Magazine, Mai 1997)
  • „Her father was a sex maniac who abandoned her, her mother was an otherworldly hippy who couldn't cope.“ (David Jenkins: Kith and Kinski, The Daily Telegraph, 8. Januar 2001)
  • „She speaks in a shy, breathy whisper, allowing her long, often rambling sentences to peter into silence, unresolved.“ (David Thomas: The doe-eyed tearaway, The Daily Telegraph, 23. Mai 2002)
  • „Et Nastassja, avec sa peau de lait et sa voix de velours, a fait la conquête de l'equipe, qui l'adorait.“ (Über Gefährliche Liebschaften; Henry-Jean Servat: Les enfants d'abord, Paris Match, 4. September 2003)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Jo Burger: Nastassja Kinski : unser rätselhafter Weltstar. AC-Verlag, Grünwald 1983.
  • Dirk Manthey (Hrsg.), Hans-Werner Asmus (Mitarb.): Göttinnen des erotischen Films. 1. Aufl. Kino-Verlag, Hamburg 1985, ISBN 3-88724-012-X (Ein Filmbuch von Cinema ; 12)

[Bearbeiten] Interviews

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Im Internet kursieren verschiedene falsche Versionen zu Nastassja Kinskis Geburtsdatum. Laut Internet Movie Database ist es der 24. Januar 1959. Der Sachbuchautor Dirk Jasper behauptet in seinem Online-Filmlexikon, der 24. Januar 1960 sei der Geburtstag (beide Quellen: siehe Weblinks). Die Welt des Wissens von Michael Stolle aus Leipzig glaubt sogar, die Filmschauspielerin sei erst am 24. Januar 1962 geboren worden. filmportal.de (siehe), zelluloid.de und Focus Online/Who's Who (siehe) liegen hingegen richtig. Weitere (Nicht-Internet-)Quellen für das Geburtsjahr 1961 sind das Internationale Biographische Archiv und die Brockhaus Enzyklopädie.
  2. Die Eierschale war ein Jazzlokal, das der Posaunist Hans-Wolf Schneider 1952/53 zunächst in einer Kriegsruine am Rathaus Schöneberg gegründet hatte. Nach Abriß der Ruine zog er 1956 in einen Keller am Breitenbachplatz und 1977 in eine Villa am U-Bahnhof Podbielskiallee (Angelika Köhler: Eierschale; Berliner Zeitung, 31. Dezember 1999). Im Dezember 2000 wurde das Traditionslokal geschlossen (As Time goes by...; Tagesspiegel, 14. Dezember 2000). Im Oktober 2005 begann die Umgestaltung zu einer Gaststätte (Linda Paczkowski: Sanierungsbeginn am Restaurant Eierschale; Die Welt, 22. Oktober 2005).
  3. Der Spiegel erwähnte am 22. Februar 1961 in dem Titelbeitrag über Klaus Kinski Abende eines Fauns (Nr. 9/1961, S. 62-71) auch dessen zweite Ehefrau Ruth Tocki: „Zuweilen lässt sich Kinski auf Reisen von seiner Frau begleiten. Der 20jährigen Ruth Tocki, einst im Dahlemer Kellerlokal ‚Eierschale’ als ‚B. B. von Berlin’ umschwärmt, gelang es nach zweimaligem vergeblichem Anlauf (der Trauungstermin musste beide Male verschoben werden), Kinski zum Standesamt zu bugsieren. Es war seine zweite Ehe; die erste hatte man kurz vor seinen Selbstmordversuchen geschieden und das Sorgerecht für seine vierjährige Tochter der Mutter zugesprochen. Ehefrau Ruth hat bisher weder vermocht, die Exzentrik ihres Künstler-Gatten einzudämmen, noch auf sein Äusseres Einfluss zu nehmen.“
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