Nowogard
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Nowogard / Naugard | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Westpommern | ||
Landkreis: | Goleniów | ||
Fläche: | 12,46 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 53° 40' N, 15° 07' O53° 40' N, 15° 07' O | ||
Höhe: | 47 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 16.733 (2004) | ||
Postleitzahl: | 72-200 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | ||
Kfz-Kennzeichen: | SGL |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Stettin–Koszalin | ||
Schienenweg: | Stettin–Kołobrzeg | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Stettin-Goleniów | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Fläche: | 338,66 km² | ||
Einwohner: | 24.426 (2004) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Kazimierz Ziemba | ||
Adresse: | pl. Wolności 1 72-200 Nowogard |
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Webpräsenz: | www.nowogard.pl |
Nowogard (deutsch: Naugard) ist eine Stadt mit 17.330 Einwohnern in Polen. Sie gehört dem Kreis Goleniów in der Woiwodschaft Westpommern an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Lage
Nowogards Umgebung ist geprägt von großen Wiesenniederungen und Waldgebieten. Die Stadt liegt am östlichen Ende des Sees Jezioro Nowogardzkie. In der Nähe fließt der Rega-Nebenfluss Saplana vorbei. Stettin liegt 70 km südwestlich entfernt. Nowogard liegt an der Bahnstrecke an der Strecke (Stettin)–Goleniów–Trzebiatów–(Kołobrzeg).
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort wird 1248 anlässlich einer Schenkung des Pommernherzogs Barnim I. an das Bistum Cammin erstmals als „Nogart“ erwähnt. Der Name ist pommeranischen (slowinzischen) Ursprungs. Das Eversteinsche Grafengeschlecht erwirbt 1274 die Burg und die Ortschaft Naugard als Lehen. Die Eversteiner bleiben Burgherren bis zu ihrem Aussterben 1663. Am 30. April 1309 verleiht Herzog Wratislaw IV. von Pommern-Wolgast Naugard das lübische Stadtrecht. Die fortschreitende Entwicklung der Stadt wird durch die Errichtung der Marienkirche sichtbar, die 1334 fertig gestellt wird. Eine Pestepidemie sucht Naugard im Jahre 1348 heim.
Mit der Einführung der Reformation in Pommern werden auch die Bürger Naugards 1534 evangelisch. Während des Dreißigjährigen Krieges wütet erneut die Pest in der Stadt, es bleiben nur etwa 300 Einwohner, darunter lediglich sieben Ehepaare am Leben. Nach dem Aussterben der Eversteiner Grafen 1663 kommt Naugard an die Mark Brandenburg. Während des brandenburgisch-schwedischen Krieges (1674–1679) wird Naugard 1675 von schwedischen Truppen überfallen und geplündert, die Eversteiner Burg wird zerstört. Ein Großbrand zerstört Naugard im Jahre 1699. Als 1720 der Nordische Krieg mit dem Frieden von Stockholm endet, wird Naugard preußische Garnisionsstadt, sie hat zu diesem Zeitpunkt aber nur etwa 600 Einwohner.
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts hält die Industrialisierung Einzug, es entstehen eine Tuchmacherei, eine Lohngerberei und eine Lederfabrik. Während des Koalitionskrieges gegen Napoleon wird auch um Naugard gekämpft. Ferdinand von Schill verzögert 1807 durch die Verteidigung der Stadt den Vormarsch der Franzosen gegen Kolberg. Schließlich können Napoleons Soldaten die Stadt doch einnehmen und machen sie ihrerseits zur Garnisionsstadt. Nach dem Wiener Kongress (1815) wird Pommern eine preußische Provinz und Naugard zur Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Die seit fast 150 Jahren zerstörte Burg Everstein wird 1820 zu einer Männer-Strafanstalt umgebaut. Nach Fertigstellung der Eisenbahnlinie Altdamm–Kolberg wird 1883 der Naugarder Bahnhof eröffnet. Zu dieser Zeit leben in Naugard etwa 4.800 Menschen. 1892 wird Otto von Bismarck, der in jungen Jahren Gutsherr im pommerschen Kniephof und zeitweilig Kreisdeputierter in Naugard gewesen war, zum Ehrenbürger der Stadt Naugard ernannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstehen eine Molkerei, eine Brennerei und eine Stärkefabrik, und eine rege Bautätigkeit setzt ein. Kreiskrankenhaus, Postamt und Landratsamt werden ebenso errichtet wie ein Gaswerk und ein Umspannwerk. Südlich des Bahnhofes entsteht die Wohnsiedlung „Gute Hoffnung“. 1911 bauen sich Naugards Bürger ein neues Rathaus.
Der Erste Weltkrieg geht nahezu spurlos an der Stadt vorbei, aber zu seinen Nachwirkungen zählt das eigene Notgeld, das die Stadt 1920 herausgibt. In den zwanziger Jahren bemüht man sich um den Fremdenverkehr, das Hotel „Fürst Bismarck“ wird gebaut, die Badeanstalt am nahe gelegenen Dammschen See wird erneuert, der Reinke-Park angelegt und im Stadtzentrum die modernen Geschäftsstraßen ausgebaut. 1939 werden 8.202 Einwohner in der Städt gezählt. Der Zweite Weltkrieg berührt Naugard zunächst kaum. Als sich jedoch im März 1945 die Front auf die Stadt zubewegt, setzt eine Fluchtbewegung der Einwohner ein. Am 4. März 1945 beginnen die Kämpfe um die Stadt, die einen Tag später mit der Eroberung und der Zerstörung der Innenstadt durch die Rote Armee enden. Die noch in der Stadt verbliebenen Deutschen werden am 24. Juni 1945 von den polnischen Behörden ausgewiesen, und nachdem Polen endgültig die Verwaltung Hinterpommerns übernommen hat, erhält die Stadt den polnischen Namen Nowogard.
In der alten Burg befindet sich heute ein Gefängnis. Für die Landesstraße 6 (Stettin–Danzig) wird eine Umgebungsstraße gebaut, mit der Fertigstellung wurde für 2006 gerechnet.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Gotische Marienkirche aus dem Jahre 1334, deren Turm am 3. Dezember 2005 infolge eines Brandes allerdings einstürzte.
- Stadtbefestigung
[Bearbeiten] Städteparterschaften - und -patenschaften
Die Stadt unterhält Städtepaten- bzw. -parnterschaften mit[1]:
- eine Patenschaft mit der Stadt Heide in Holstein.
- Gützkow
- Kävlinge (Schweden)
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Fußnoten
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