Prinz-Albrecht-Palais
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Das Prinz-Albrecht-Palais war ein herrschaftliches Stadtpalais in der Berliner Friedrichstadt. Es befand sich in der Wilhelmstraße 102, gegenüber dem östlichen Ende der Kochstraße.
Das Gebäude wird zwischen 1737 und 1739 im Auftrage des Königs Friedrich Wilhelm I. für den Baron Vernezobre de Laurieux errichtet. Das dreigeschossige Hauptgebäude mit zur Straße hin offenem Ehrenhof und zwei links und rechts vom Eingang liegenden Wirtschaftsflügeln liegt zu Beginn seiner Geschichte noch etwas abseits in der Nähe der Stadtmauer und der hinter dem Haus liegende Park erstreckt sich bis an diese, d. h. bis hin zur heutigen Stresemannstraße. Nach dem Auszug der Vernezobres wird es zunächst als Berliner Sommerresidenz der Äbtissin von Quedlinburg, der Prinzessin Anna Amalie, genutzt. Nach deren Tod 1787, dient es u. a. 1796 als Quarantänestation für die damals spektakuläre Pockenschutzimpfung des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm III..
Danach verfällt es und wird um 1830 vom Prinzen Albrecht von Preußen erworben, der es von Karl Friedrich Schinkel renovieren und umgestalten lässt.
1860 – 1862 erfolgt eine weitere Umgestaltung durch den Architekten Adolf Lohse.
Nach dem Tod Albrechts nutzt auch sein Sohn, Albrecht das Gebäude als Wohnung.
Ab 1928 wird es Gästehaus der Reichsregierung. 1934 zieht der Sicherheitsdienst (SD) der SS in das Gebäude und nutzt es für das SD-Hauptamt und als Dienstsitz des Chefs der Sicherheitspolizei Reinhard Heydrich.
1935 werden die benachbarten Gebäude Wilhelmstraße 101 und 103/104 in den Komplex der Prinz-Albrecht-Straße integriert.
Bei einem Luftangriff wird das Palais am 23. November 1944 schwer beschädigt.
1955 werden die auf dem Gelände befindlichen Gebäudereste und Trümmer abgeräumt und 1961 von den Hohenzollernerben der Stadt überlassen.
Seit 1987 befindet sich auf dem Gelände des Prinz-Albrecht-Palais und der benachbarten Kunstgewerbeschule die Gedenkstätte Topographie des Terrors, die seit 1992 von der gleichnamigen Stiftung betrieben wird. Dort entsteht in den nächsten Jahren ein Dokumentationszentrum zur Geschichte des Reichssicherheitshauptamts.
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Koordinaten: 52° 30′ 22" N, 13° 23′ 8" E