Thy
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Thy ist die Bezeichnung für den westlichen Teils der Insel, die nördlich des Limfjordes den Norden Dänemarks bildet. Den östlichen Teil bildet die Landschaft Vendsyssel.
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[Bearbeiten] Name
Erstmals erwähnt wurde Thy im Erdbuch König Waldemars im Jahre 1231 als Thythæsysæl. Der erste Teil des Namens stammt vom altnordischen Thyhir, was „Volk“ bedeutet.
[Bearbeiten] Geologie
Thy verdankt seine Entstehung dem Geschiebe der letzten Kaltzeit (Eiszeit). Ursprünglich bestand die Landschaft aus mehreren kleineren und größeren Inseln. Erst ein geologischer Hebeprozess ließ die Inseln untereinander und mit der östlich gelegenen Insel Vendsyssel zusammenwachsen. An der Nordseeseite begann sich eine Ausgleichsküste herauszubilden, die schließlich im Südwesten ein Zusammenwachsen mit dem dänischen Festland bei Thyborøn zur Folge hatte. Im Jahre 1825 brach das Meer an dieser Stelle zum Limfjord durch und machte ganz Vendsyssel wieder zur Insel.
[Bearbeiten] Geschichte
Menschliche Besiedlung ist auf Thy bereits 4000 v. Chr. nachzuweisen. Zeugen dafür sind die überall zu findenden auffälligen Grabhügel. Ins Licht der schriftlich festgehaltenen Geschichte trat Thy früher als jeder andere Ort in Skandinavien: Hier hatten die Teutonen ihre Heimat, die um 120 v. Chr. ihre Wanderung nach Südeuropa begannen. Sie besiegten mehrfach römische Heere, bis sie 102 v. Chr. im heutigen Frankreich vernichtend geschlagen wurden. In der Wikingerzeit 800 bis 1050 waren die Inseln und Buchten des westlichen Limfjordes Ausgangspunkt für Eroberungsfahrten zu den britischen Inseln. Im Zweiten Weltkrieg war der Nordwesten Thys Teil des Atlantikwalls.
Zur Natur- und Siedlungsgeschichte von Thy bietet das „Museet for Thy og Hanherred“ in Thisted, Jernbanegade, Anschauungsunterricht.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Stein- und Bronzezeit
- Flintmine von Hov
- Langdolmen in Thistedt
- Ganggrab mit Nebenkammer im Lundehøj, Heltborg
- Steinkiste in Ellidsbøl nahe der A11
- Steinreihe im Torup Wald (Rest eines Hünenbettes)
- Grabhügel bei Skårup, Hov Dås (Langhügel), der Thorshøj (Fundplatz der 100 Goldboote vom Thorshøj), Edshøjene bei Vester Vandet und Oldtidskirkegården auf der Ydby Heide
- Wikingerzeit
- die Aggersborg, die größte Wikingerburg Sven Gabelbarts in Dänemark
- Grabplatz Højstrup mit Bautasteinen
- Runenstein in der Vang und der Bildstein in der Hørdum Kirke
- Klosterfriedhof und Heilige Quelle von St. Thøger
- die Grabhügel auf der Ydby Hede
[Bearbeiten] Landschaft und Naturschutz
Thy besteht auf Grund seiner geologischen Entwicklung zum größten Teil aus hügeligen Hochflächen. An ihren oft steilen Rändern, den ehemaligen Steilküsten, finden sich oft nur wenig über den Meeresspiegel sich erhebende Wiesen, Sümpfe und Binnenseen. Diese Gebiete sind in vielen Fällen als Vogelreservate unter Schutz gestellt. Thy war durch Raubbau über viele Jahrhunderte völlig baumlos, was große Probleme durch Flugsand und Wanderdünen hervorrief. Holz musste aus Norwegen eingeführt werden. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts begann man planmäßig im großen Stil Kiefernwälder anzulegen. Besonders die Westküste besteht aus Dünen mit Sandstränden zum Meer hin.
[Bearbeiten] Besiedlung und Verkehr
Verwaltungszentrum von Thy ist die Stadt Thisted an einem Ausläufer des Limfjordes. Große Bedeutung hat auch das nördlich davon an der Küste des Skagerrak gelegene Hanstholm, ein ehemaliger Fischereihafen, von dem aus heute regelmäßig Fähren nach Norwegen, den Färöer, den Shetlandinseln und Island verkehren. Thy ist über zwei Brücken und zwei Autofähren mit dem dänischen Festland verbunden.
[Bearbeiten] Literatur
- Jette Kjaer: Altertümer aus Thy. Hrsg. Sparkasse Thy, Thisted 1976