Wansleben am See
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Mansfelder Land | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Seegebiet Mansfelder Land | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 28′ N, 11° 45′ O51° 28′ N, 11° 45′ O | |
Höhe: | 110 m ü. NN | |
Fläche: | 7,84 km² | |
Einwohner: | 1840 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 235 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06318 | |
Vorwahl: | 034601 | |
Kfz-Kennzeichen: | ML | |
Gemeindeschlüssel: | 15 2 60 065 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstrasse 9 06318 Wansleben am See |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Tilo Schiemann |
Wansleben am See ist eine Gemeinde im Landkreis Mansfelder Land. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Seegebiet Mansfelder Land an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Röblingen am See hat.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Wansleben liegt gut 15 km westlich von Halle.
[Bearbeiten] Geschichte
In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Wansleben als zehntpflichtiger Ort Wenzesleba im Friesenfeld urkundlich erwähnt. Der salzige See ist heute verschwunden.
In der Gegend um Wansleben gab es einen Kalibergbau. Östlich von Wansleben befinden sich die mittlerweile verfüllten Schächte Georgi (1898) und Neumansfeld (1910). Während der Weltwirtschaftskrise wurde die Förderung der meisten Kalibergwerke in der Umgebung gegen Zahlung einer Prämie beendet.
In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich ab 1944 bei den Kalibergwerken eine Außenstelle des KZ Buchenwald. Etwa 1.400 Häftlinge waren ständig im Einsatz. Unter dem Codenamen "Wilhelm" and "Biber II" ließ man sie unterirdische Hallen für die Kriegsproduktion errichten und in der Produktion von Motoren für Flugzeuge von Junkers für die Luftwaffe, Teilen der V1 und V2 und Pumpen für Messerschmitt-Flugzeuge sowie an der Herstellung von Granatzündern mitarbeiten.
Von Oktober 1943 bis zum Frühjahr 1945 wurden Kunstgegenstände in die unterirdischen Anlagen eingelagert, unter anderem 500 Kisten aus dem Bibliotheks- und Archivbestand der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle.
Am 12. April 1945 um 5 Uhr früh begann für die Häftlinge in 5er-Reihen der Todesmarsch in Richtung Dessau und Schönebeck. Gegen 8 Uhr wurden auf diesem Marsch die ersten Häftlinge erschossen, die nicht mehr laufen konnten. Am 14. April 1945 wurde das Lager von einer kleinen Einheit der 104. US-Infanteriedivision (genannt Timberwolf, unter General Terry Allen) befreit. Man fand die im Lager zurückgebliebenen Häftlinge krank oder tot vor.
Der Salzbergbau der Nachkriegszeit wurde in den 1960er Jahren eingestellt. Heute lebt der Ort unter anderem vom Tourismus. Die "Entwicklungsgesellschaft Seengebiet Mansfelder Land" bemüht sich um die Wiederherstellung des Sees.
[Bearbeiten] Literatur
- Sven Röbel, Nico Wingert: "Das vergessene Geheimnis." In: Der Spiegel. Ausgabe 38/2005, S. 46–50.
- Christoph Pauly, Nico Wingert: "Geheimes KZ im Untergrund." In: Der Spiegel. Ausgabe 19/2006, S. 70–71.
[Bearbeiten] Weblinks
- Film Das vergessene KZ[1]
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