Wollersheim
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Wollersheim ist ein Stadtteil von Nideggen im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.
Der Ort hat 707 Einwohner (31. Dezember 2005). Ortsvorsteher ist Hubert Müller, CDU.
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[Bearbeiten] Lage
Wollersheim liegt am Nordrand der Eifel. Direkt an den Ortsrand grenzt die Zülpicher Börde. Um Wollersheim gibt es eine geologische und eine botanische Besonderheit, nämlich die Muschelkalkkuppen, die von zahlreichen seltenen Arten der Kalktrift bewachsen sind.
Südwestlich vom Ort entspringt der Neffelbach.
An Wollersheim grenzen Embken, Langendorf (Stadt Zülpich), Vlatten (Stadt Heimbach) und Berg-Thuir.
[Bearbeiten] Geschichte
Eine immense Zahl von Bodenfunden lässt auf eine frühe Besiedlung schließen. 1931/32 wurden im Quellgebiet des Neffelbaches sechs Töpferöfen und mehrere aus Sandstein errichtete Brunnen ausgegraben. Sogar der Name eines Töpfereibesitzers ist erhalten. Auf einer Tonscherbe aus dem 2. Jahrhundert steht der Name Verecundus. Auf dem nahen Pützberg und in der Nähe der Burg Gödersheim wurden römische Skelettgräber und zahlreiche Matronensteine aus kelto-romainscher Zeit gefunden. Der Mutterstein (Matronenstein) am Pützberg war der Göttin Veteranehae geweiht, deren Kultzentrum um Wollersheim vermutet wird.
Die Wollersheimer Heide war Austragungsort der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 zwischen den Franken unter Chlodwig I. und den Alamannen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wollersheim im Jahre 1231 als Wolrisheim. Der Name wird auf den heiligen Willibrord zurückgeführt. Bereits 1184 ist für das Kölner Stift St. Maria im Kapitol ein Frauenhof bezeugt.
1388 schlossen der französische König Karl VI. und der Jülicher Herzog im Ort den Wollersheimer Frieden.
[Bearbeiten] Kirche
Der Ort hat zwei Kirchen, und zwar die alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert und die neue Kirche von 1903.
Im Jahre 1958 sollte die alte Kirche abgebrochen und ins Freilichtmuseum Kommern gebracht werden. Dagegen wehrten sich die Einwohner. Die alte Kirche gilt als eines der ältesten Sakralbauwerke im Kreis Düren.
Wollersheim gehört zum Erzbistum Köln.
Im ehemaligen Stiftshof zwischen den beiden Kirchen ist eine Außenstelle des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland untergebracht.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Um Wollersheim wird viel Eifeler Braugerste angebaut und von der Brauerei Cramer zu Bier verarbeitet. Die Brauerei mit der angeschlossenen Gaststätte besteht seit 1891 und ist damit die älteste Brauerei in der Eifel.
[Bearbeiten] Vereine, Vereinigungen
Neben der Löschgruppe Wollersheim der Freiwilligen Feuerwehr Nideggen mit Jugendfeuerwehr gibt es den Geschichtsverein Wollersheim, die Karnevalsgesellschaft Wollersheim 1972 e.V., die Singgemeinschaft Wollersheim, den TTC Blau Weiß Wollersheim 1948 e.V. und die SV Wollersheim.
[Bearbeiten] Verkehr, Busse
Von 1922 bis 1926 wurde auf öffentlichen Schotterstraßen auf einem Rundkurs Nideggen-Wollersheim-Vlatten-Heimbach-Schmidt-Nideggen in der Eifel vom ADAC das Eifelrennen veranstaltet.
An Wollersheim vorbei führt die Bundesstraße 265 auf ihrem Weg von Köln nach Prüm.
1993 wurde die Ortsumgehung eingeweiht, so dass es im Dorf kaum noch Duchgangsverkehr gibt.
Busse der RVE verbinden den Ort auf den Linien 231 (Düren-Schleiden) und 233 (Zülpich-Nideggen) mit den Nachbarorten.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 40' 14" N, 6° 33' 51" O