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Prüm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Prüm. Für den Fluss gleichen Namens siehe Prüm (Fluss).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Prüm
Prüm
Deutschlandkarte, Position von Prüm hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Prüm
Koordinaten: Koordinaten: 50° 12′ N, 6° 25′ O50° 12′ N, 6° 25′ O
Höhe: 460 m ü. NN
Fläche: 22,86 km²
Einwohner: 6012 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 263 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54595
Vorwahl: 06551
Kfz-Kennzeichen: BIT
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 296
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Tiergartenstr. 54
54595 Prüm
Webpräsenz:
Stadtbürgermeisterin: Mathilde Weinandy (CDU)

Prüm ist eine Stadt in der Westeifel (Rheinland-Pfalz), ehemalige Kreisstadt, heute Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Prüm liegt am Fluss Prüm (Nebenfluss der Sauer) am Fuß des Schneifel-Höhenzuges zwischen Ardennen und Eifel. Höhe: 420-490 m NN.

Entfernung zu anderen Städten (für PKW):

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Zur Stadt Prüm gehören die Ortsteile Kalvarienberg, Tafel, Wirbelscheid und Walcherath. Nach 1969 wurden die Ortschaften Dausfeld, Niederprüm, Steinmehlen und Weinsfeld eingemeindet.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Geschichte

siehe auch: Abtei Prüm

  • 720 als "villa prumia" erwähnt.
  • 721 erfolgt die Erstgründung des Klosters Prüm.
  • Prüm war ehemals der Sitz einer von den Karolingern gegründeten reichsunmittelbaren gefürsteten Benediktinerabtei, die im Mittelalter durch ihre Klosterschule berühmt war. Nach der Teilung von Prüm zog sich Kaiser Lothar I. 855 hierher zurück und starb wenige Tage später als Mönch.
  • 855 erfolgt die sogenannte Teilung von Prüm. Kaiser Lothar veranlasst die Teilung seines Reiches unter seinen Söhnen.
  • 1016 erhält Prüm Markt- und Münzrecht durch Kaiser Heinrich I.
  • 1307 Gründung des Nikolaus-Hospitals in der Stiftsstraße.
  • 1576 wird die Fürstabtei Prüm dem Kurfürstentum Trier einverleibt.
  • 1696 Bau der Kalvarienbergkapelle (1949 zerstört).
  • Ab 1721 werden Abteikirche und -gebäude neu errichtet.
  • 1769 werden bei einem großen Stadtbrand 214 (von 294) Häusern zerstört.
  • 1794 marschieren französische Revolutionstruppen ein.
  • 1798 wird Prüm Arrondissement- und Kantonsort im französischen Departement Saar und Sitz einer Unterpräfaktur
  • 1802 wird die Abtei und das Marienstift aufgehoben. Abteikirche wird Pfarrkirche.
  • 1815 kam Prüm als Folge des Wiener Kongresses an Preußen. Aus dem Arrondisssement Prüm wird der Kreis Prüm.
  • 1822 wird die Stiftskirche des Marienstifts abgerissen und auf deren Grundstück entsteht die Hahnstraße.
  • 1841 die erste eigene Zeitung (Prümer Intelligenzblatt) erscheint.
  • 1856 wird Prüm der Titel "Stadt" durch königlichen Erlass verliehen.
  • 1860 werden in der Abteikirche die Gebeine Kaiser Lothars und die Reliquien der Märtyrer Primus und Felicianus wieder aufgefunden.
  • 1869 Gründung des St. Joseph Hospitals
  • 1887 Gründung und Bau des Bischöflichen Konvikts (2001 aufgelöst)
  • 1883 erfolgt der Anschluss an das Eisenbahnnetz Gerolstein
  • 1892 werden die ersten privaten Wasserleitungen gebaut.
  • 1894 Bau der evangelischen Kirche.
  • 1901 erster elektrischer Strom.
  • Ab 1908 erfolgt der Bau der Kanalisation.
  • Seit 16. September 1944 ist die Stadt Prüm Ziel von amerikanischem Artilleriebeschuss. Vor allem seit dem 23. Dezember nehmen die Bombenangriffe zu (Ardennenoffensive). Die Stadt wird zu 80% zerstört.
  • Heiligabend 1945 kurz vor der Christmette stürzt das Gewölbe des rechten Seitenschiffes und des gesamten Langschiffes infolge der Kriegsbeschädigungen unerwartet ein.
  • Die Arbeiten zum Wiederaufbau erhielten einen schweren Rückschlag, als am 15. Juli 1949 ein Feuer in einem Stollen unter dem Kalvarienberg ausbrach und rund 500 Tonnen Sprengstoff explodierten, die für die Sprengung von Bunkern des Westwalls vorgesehen waren. Die Explosion riss einen über 20 Meter tiefen Krater in den Berg; Erd- und Steinbrocken wurden zum Teil mehrere Kilometer weit geschleudert und beschädigten viele der wiederaufgebauten Häuser, zum Teil schwer. Bedingt durch eine frühzeitige Entscheidung zur Evakuierung der Stadt waren nur wenige Opfer (12 Tote und 15 Verletzte) zu beklagen.
  • 1971 wird mit der Kreisreform der Kreis Prüm mit dem Kreis Bitburg zum Landkreis Bitburg-Prüm zusammengelegt. Die Behörden werden überwiegend nach Bitburg verlagert. Prüm wird Sitz der Verbandsgemeinde Prüm.
  • 1984 Eröffnung des neuen St. Josef Krankenhauses auf dem Kalvarienberg
  • 2005 Unterzeichnung des Prümer Vertrags zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EU.

[Bearbeiten] Stadtteil Dausfeld

  • 816 erste Erwähnung als "deofansfeld" (der Ort gehörte zur Urpfarrei Rommersheim)
  • 1330 selbständige Pfarrei
  • 1570-1802 gehörten von den 6 Höfen 3 zur Pfarrei Olzheim und drei zu Weinsheim
  • Im 20. Jahrhundert wurden Brandgräber der Hunsrück-Eifel-Kultur gefunden
  • Heute hat Dausfeld ca. 600 Einwohner und besteht aus den drei Teilen Dausfelder Höhe, Alt-Dausfeld und Dausfelder Mühle.
  • Die Dausfelder Höhe ist ein Gewerbe-und Wohngebiet mit etwa 550 Einwohnern und gehört zur Stadt Prüm, Alt-Dausfeld sowie Dausfelder-Mühle gehören zur Pfarrei Weinsheim

[Bearbeiten] Stadtteil Niederprüm

  • 762 schenkt König Pippin dem Kloster Prüm das Hofgut Niederprüm.
  • 1190 entsteht das Kloster der Benediktinerinnen und damit beginnt die Besiedlung des Hofguts. Zwischen 1285 und 1296 erhielt dieses Kloster als Schenkung ein Hofgut, den deshalb so genannten Niederprümer Hof, in Schweich an der Mosel.
  • 1670 Neubau der Klostergebäude, das heute ein Progymnasium der Vinzentiner beherbergt.

[Bearbeiten] Stadtteil Steinmehlen

  • vermutliche Entstehung vor 816

[Bearbeiten] Stadtteil Weinsfeld

  • In einer Stiftungsurkunde der Bertrada von Mürlenbach aus dem 8. Jahrhundert wird der Hof des Winand erwähnt.
  • 1282 erste Erwähnung von Weinsfeld.
  • 1735 Bau des Kirchturms (heute Ehrenmal).
  • Glocke von 1533.
  • Im 20. Jahrhundert: Funde von römischen und fränkischen Gräbern.
  • Heute ist Weinsfeld eine reine Wohnsiedlung.


[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen der Stadt Prüm zeigt das Prümer Lamm, das (dort allerdings liegend) auch von der Abtei Prüm im Wappen geführt wurde.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

  • Museum im Rathaus in der Tiergartenstraße 54
  • Infostätte Mensch und Natur, Tiergartenstraße 78
Abteikirche Prüm
Abteikirche Prüm

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Naturdenkmäler


[Bearbeiten] Veranstaltungen

Detailkarte: Lage von Prüm und Mürlenbach
Detailkarte: Lage von Prüm und Mürlenbach

Im Juni, Juli und August findet der Prümer Sommer statt. Den Auftakt bildet ein Markt und ein Straßenmusikanten-Wettbewerb am letzten Sonntag im Juni. An den folgenden acht Donnerstagen finden Abendveranstaltungen auf dem Prümer Sommerplatz vor dem Rathaus statt, darunter Auftritte von Musikgruppen und Tanzensembles sowie Wettbewerbe im Melken, Bierkrugstemmen und Baumstammsägen. Auch eine Fahrrad-Sternfahrt und eine Modenschau gehören seit Jahren zum Programm. An vier Sonntagen finden in diesem Zeitraum jeweils direkt vor der Basilika spezielle Konzerte statt (Klassik, Jazz, Folk etc.).

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Prüm ist Sitz eines Amtsgerichtes. Der Bezirk des Amtsgerichts Prüm umfasst die Verbandsgemeinden Arzfeld, Obere Kyll und Prüm (§ 6 Nr. 4 e Gerichtsorganisationsgesetz von Rheinland-Pfalz vom 5. Oktober 1977). Für Strafsachen, die zur Zuständigkeit des Schöffengerichtes gehören, besteht eine Zuständigkeit des Amtsgerichtes in Bitburg

[Bearbeiten] Wirtschaft

Zu den größten Arbeitgebern der Region gehören die Milchunion-Hocheifel,die Andreas Stihl AG, Streif AG und PRÜM-Türenwerk GmbH.

[Bearbeiten] Verkehr

Bahnhof Prüm, Straßenseite
Bahnhof Prüm, Straßenseite

Am 22. Dezember 1883 wurde Prüm mit der Eröffnung der Westeifelbahn von Gerolstein an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. Im Oktober 1886 wurde die Verbindung Richtung belgische Grenze bis nach Bleialf erweitert. Zwei Jahre später waren dann Bahnfahrten bis nach St. Vith möglich. Von 1980 bis 1999 konnte man mit der Bahn nicht mehr nach Prüm gelangen, es verkehrten lediglich einzelne Güterzüge. Im Dezember 2000 hielt der letzte Zug - ein Sonderzug der lokalen Eisenbahnfreunde - am Bahnhof der Abteistadt. Mittlerweile wurden die Gleisanlagen des Bahnhofs Prüm demontiert.

Die Bundesstraßen B 265 und B 410 kreuzen sich in Prüm, die Autobahn A 60 und die B 51 verlaufen unweit der Stadt.

[Bearbeiten] Bildung

Prüm ist Mittelzentrum und mit einem Gymnasium, einem Progymnasium und weiteren Schulen auch Schulzentrum der Westeifel.

Regino-Gymnasium, Vinzenz-von-Paul-Gymnasium, Kaiser-Lothar-Realschule, Wandalbert-Hauptschule, Berufsbildende Schule, Astrid-Lindgren-Schule für Lern- und Geistig-Behinderte, Bertrada-Grundschule, Volkshochschule.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Heiliger Hungerus Frisus (* um 800 in Friesland, † 22. Dezember 866 in Prüm) Bischof von Utrecht, Mönch in Prüm


[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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