Abstrakter Expressionismus
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Der Abstrakte Expressionismus, oft auch Informelle Malerei (art informel) genannt, ist ein Stil in der Malerei, der nach dem 2. Weltkrieg entstand und die Stilrichtungen Kubismus, Konstruktivismus und Surrealismus ablöste. Zum ersten Mal umschloss eine Kunstrichtung aus den USA fast die ganze Welt; sie entstand in den USA (New York) und kurz danach in Frankreich (Paris). [[Kandinskys frühe Improvisationen waren ein Vorläufer.
Der Abstrakte Expressionismus teilt sich in verschiedene Strömungen:
- Das in den USA entstandene Action Painting, hauptsächlich vertreten durch Pollock, de Kooning, Gorky.
- Der in Europa entstandene Tachismus (Wols, Fautrier), der ähnlich wie das Action Painting dem spontanen Schaffensakt dem durchkomponierten Bild herkömmlicher Art den Vorzug gab.
- Die Farbfeldmalerei (Colour Field Painting), geprägt durch die Künstler Newman, Still und Rothko
- Art Brut (Rohe Kunst), spontane Bilder, angeregt durch den Anblick von Kindern oder Geisteskranken (vertreten durch die Gruppe CoBrA)
- Lyrische Abstraktion
Allen Ausprägungen des Abstrakten Expressionismus ist gemeinsam, dass das Gefühl, die Emotion und die Spontaneität wichtiger sind als Perfektion, Vernunft und Reglementierung.
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[Bearbeiten] Abstrakter Expressionismus in den USA
Der Zweite Weltkrieg, Hitlers Verfolgung der Juden und die Verdammung der modernen Kunst durch die Nationalsozialisten als "entartet" führte zu einer Immigrationswelle europäischer Avantgarde-Künstler in die Vereinigten Staaten von Amerika, vor allem nach New York. Dies hatte eine starke Beeinflussung zeitgenössischer amerikanischer Künstler zur Folge.
Eine Gruppe junger New Yorker Künstler gründeten die erste wahrhaft amerikanische Bewegung, die auch großen Einfluss auf ausländische Künstler haben sollte: den abstrakten Expressionismus. Dabei handelt es sich weniger um eine Stilrichtung als ein Konzept, Kunst in spontaner Weise und ohne die Beschränkung durch herkömmliche Formen auszuführen. Zu den führenden Kräften der Bewegung zählten Jackson Pollock, Willem de Kooning und Mark Rothko. Die surrealistische Haltung zur freien Schaffung hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Anfänge des Abstrakten Expressionismus.
Seine Wurzeln liegen im Werk des in Russland geborenen Malers Wassily Kandinsky, für dessen Bilder, welche nicht gegenständlich waren, dieser Begriff erstmals in den 1920er Jahren von A. H. Barr, dem damaligen Direktor des New Yorker Museum of Modern Art, verwendet wurde. Maler der europäischen Avantgarde, die während des Zweiten Weltkrieges nach New York kamen, darunter Max Ernst, Marcel Duchamp, Marc Chagall und Yves Tanguy, weckten bei amerikanischen Künstlern das Interesse für abstrakte Malerei und leiteten in den 1940er und 1950er Jahren den Abstrakten Expressionismus in den USA ein.
Ziel war es, eine freie und gerechte Gesellschaft zu errichten, in der das Individuum seine Entfremdung überwinden kann. Die Veränderung der Gesellschaft steht dabei nicht (mehr) im Vordergrund. Es geht um das Individuum und sein Selbstbewusstsein. Es wird vor der Kunst und mit der Kunst immer wieder neu konstituiert. Von einem Glauben an den Fortschritt kann kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Abwurf der Atombombe auf Hiroschima bei Vertretern des Abstrakten Expressionismus wie Barnett Newman und Mark Rothko nicht die Rede sein. Sie sind im Grunde genommen gleichzeitig modern und postmodern: modern in ihren Mitteln, mit denen sie postmoderne Ideen verwirklichen.
Viele amerikanische Maler wurden auch durch die subjektiven Abstraktionen des Armeniers Arshile Gorky, der 1920 nach Amerika ausgewandert war, und durch den deutschstämmigen amerikanischen Maler und Dozenten Hans Hofmann, der die dynamischen Interaktionen farbiger Flächen in den Mittelpunkt rückte, beeinflusst.Die nächste Künstlergeneration bevorzugte eine völlig andere Form der Abstraktion: Arbeiten aus Medienmix. Zu dieser Generation gehörten Robert Rauschenberg und Jasper Johns, die für ihre Kompositionen Fotos, Zeitungsausschnitte und Abfall-Objekte verwendeten. Pop-Künstler wie Andy Warhol, Larry Rivers und Roy Lichtenstein reproduzierten mit satirischer Genauigkeit Alltagsgegenstände und Bilder der amerikanischen Popkultur wie Coca Cola-Flaschen, Suppendosen oder Comics. Eine der wichtigsten künstlerischen Bewegungen des 20.Jahrhunderts in den 1950er und 1960er Jahren entstand, die Pop Art. Pop Art beeinflusste nicht nur die Arbeiten nachfolgender Künstler, sondern hatte auch eine weitreichende Wirkung auf Werbespots, Graphik und Modedesign.
Die Bilder der Pop Art, Kurzname für popular art (populäre Kunst) wurden der Massenkultur entlehnt. Einige Künstler vervielfältigten Bierflaschen, Straßenzeichen und ähnliche Gegenstände in Gemälden, Collagen und Skulpturen. Andere integrierten die Gegenstände selbst in ihre Gemälde oder Skulpturen, manchmal in erschreckender modifizierter Form. Materialien von modernen Technologien, wie Plastik, Schaum und Acrylfarbe wurden oft auffällig bemalt. Die historischen Vorfahren der Pop Art schließen die Arbeiten der Dadaisten ein, wie von dem französischen Künstler Marcel Duchamp, sowie eine Tradition, in der U.S. Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, von trompe-l'oeil Bildern und anderen Darstellungen vertrauter Gegenstände. Zudem hatten einen Vielzahl von Pop Art-Künstler bei Zeiten ihr Lebensunterhalt von der Arbeit als kommerzieller Künstler verdient. Die Pop Art-Bewegung selbst, fing aber erst als eine Reaktion gegen den abstrakten expressionistischen Stil in den Vereinigten Staaten, sowie auch in Großbritannien von 1940 und 1950 an, welchen die Pop Art Künstler als übermäßig intellektuell, subjektiv und sich von der Wirklichkeit abwendend, betrachteten.
[Bearbeiten] Künstler
- Hans Hartung (1904 – 1989)
- Wols (1913 – 1951)
- Jackson Pollock (1912 – 1956)
- Conrad Marca-Relli (1913 – 2000)
- Mark Rothko (1903 – 1970)
- Christel Arnold (* 1948)
- Barbara Wenzel-Winter (* 1948)
- Arshile Gorky (1904 – 1948)
- Philip Guston (1913-1980)
- Pierre Soulages (* 1919)
- Hans Hofmann (1880 – 1966)
- Jean Dubuffet (1901 – 1985)
- Seymour Lipton (1903 - 1986)
- Karel Appel (* 1921)
- Philip Guston (1913 – 1980)
- Helen Frankenthaler (* 1928)
- Franz Kline (1910 – 1962)
- Willem de Kooning (1904 – 1997)
- Barnett Newman (1905 – 1970)
- Robert Motherwell (1915 – 1991)
- Richard Pousette-Dart (1916 – 1992)
- Georges Mathieu (* 1921)
- Ad Reinhardt (1913 – 1967)
- Grace Hartigan (*1922)
- Jean-Paul Riopelle (1923 – 2002)
- Michael Goldberg (*1924)
- Clyfford Still (1904 – 1980)
- Karl O. Götz (* 1914)
- K. R. H. Sonderborgh (* 1923)
- Antonio Saura (1930 – 1998)
- Antoni Tàpies (* 1923)
- Mark Tobey (1890 - 1976)
- Bradley Walker Tomlin (1899-1953)
- Helmut Jahn (Maler) (* 1936)