Besançon
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Koordinaten: 47° 14′ 35″ N 06° 01′ 19″ O
Besançon | ||
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Region | Franche-Comté (Präfektur) | |
Département | Doubs | |
Arrondissement | Besançon | |
Kanton | Chef-lieu von 6 Kantonen | |
Geografische Lage | 47° 14′ N 06° 01′ O | |
Höhe | 281 m (235 m–610 m) |
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Fläche | 65,05 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(2005) 122.308 Einwohner 1810 Einw./km² |
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Postleitzahl | 25000 | |
INSEE-Code | 25056 | |
Website | http://www.besancon.fr/ | |
Besançon (deutsch veraltet: Bisanz, lat. Vesontio) ist eine Stadt in Frankreich. Sie ist Verwaltungssitz des Départements Doubs in der Region Franche-Comté.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
In der Bronzezeit, um 1500 v. Chr., werden das erste Mal gallische Stämme innerhalb der Doubsschleife sesshaft. Aufgrund der strategisch günstigen Lage wählt im Jahre 58 v. Chr. Julius Caesar die Stadt als Stützpunkt aus. 843 wird durch den Vertrag von Verdun das Kaiserreich Karls des Großen (Carolus Magnus) aufgeteilt. Besançon gehört von nun an zum Königtum Lotharingen und steht unter der Herrschaft der Grafen von Burgund.
Besançon kam mit dem Königreich Burgund (Arelat) 1032/34 an das Heilige Römische Reich. Der Erzbischof wird zum Herren der Stadt und Besançon somit von der Grafschaft Burgund unabhängig. Auf dem Reichstag zu Besançon (1157) drängte das Kaisertum das Papsttum zurück.
Ab 1307 war die Stadt als Freie Reichsstadt reichsunmittelbar, erst seit 1493 aber auch tatsächlich unabhängig von den Fürsten der Umgebung. Die Streitigkeiten zwischen Erzbischof und Stadt ziehen sich ebenfalls bis ins 15. Jahrhundert und werden u.a. auf dem Konzil von Basel verhandelt.
1664 verlor die Stadt ihre Reichsunmittelbarkeit, als sie im Tausch gegen die Stadt Frankenthal an das Herzogtum Burgund kam, das damals von dem Habsburger Philipp IV. beherrscht wurde.
1668 wurde die Stadt erstmals von dem französischen König Ludwig XIV. erobert, kehrte jedoch anschließend zu Spanien zurück. 1674 wird Besançon und die gesamte Franche-Comté dann endgültig vom Sonnenkönig erobert und 1678 durch die Friedensverträge von Nimwegen an Frankreich angegliedert.
Der Erzbischof von Besançon blieb geistlicher Reichsfürst und war bis 1803 im Reichsfürstenrat des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation mit einer Virilstimme vertreten.
Heute ist Besançon Präfektur der Region Franche-Comté.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die sehr sehenswerte Altstadt wird von einer Schlaufe des Doubs umflossen und von der Zitadelle (La Citadelle) überragt, dem Wahrzeichen Besançons. Hier finden sich ein Aquarium sowie ein kleiner Zoo mit Noctarium.
Bemerkenswert sind auch die Befestigungsanlagen der Zitadelle und die fünf weiteren, kleineren Befestigungen gegenüber der Zitadelle, die zum Schutz derselben errichtet wurden. Die Stadtbefestigungen wurden durch Vauban erbaut.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die vorrangigen Wirtschaftszweige sind die Mikrotechnologie und die Uhrenindustrie. Daneben bestehen Textil- und metallverarbeitende Betriebe. Die Gegend um Besançon ist für seine Milchprodukte berühmt, insbesondere Käse (Comté und Morbier). In Besancon befindet sich ein großes Werk, in welchem wichtige Komponenten des Hochgeschwindigkeitszuges TGV hergestellt werden.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt liegt an der Autobahn A36 ("La Comtoise") Dole-Belfort. Außerdem besteht ein TGV-Anschluss nach Dijon, sowie Bahnanschlüsse nach Belfort, Mulhouse und La Chaux-de-Fonds (Schweiz). Östlich der Stadt existieren zwei kleinere Flugplätze; der nächste größere Flughafen befindet sich bei Basel.
[Bearbeiten] Bildung
Die Universität der Franche-Comté hat rund 21.000 Studenten. Daneben bestehen 5 Gymnasien, 11 weitere Oberschulen und 39 Grundschulen.
[Bearbeiten] Berühmte Personen, die in Besançon geboren wurden
- John Acton, Premierminister von Neapel unter Ferdinand IV. (Neapel)
- Tristan Bernard (1866–1947) – Journalist und Humorist
- Hilaire de Chardonnet (1838–1924) – Erfinder der künstlichen Seide
- Charles Fourier (1772–1837) – Erfinder der sozialistischen "Phalansterien"
- Claude Goudimel (1510–1572) – Musiker
- Antoine Perrenot de Granvelle (1517–1586) – Kardinal, Diplomat und Humanist. Berater von Karl V., Vizekönig von Neapel
- Victor Hugo (1802–1885) – Schriftsteller
- Brüder Auguste Lumière (1862–1954) und Louis Lumière (1864–1948) – Erfinder der Kinematografie (bzw. des Kinos)
- Charles Nodier (1780–1844) – Schriftsteller der Romantik
- Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865) – Journalist (Le Peuple)
- Jean Claude Eugène Péclet – Physiker, dessen Name durch die Péclet-Zahl bekannt ist
- Louis-Jean Résal (1854–1920) – Ingenieur, der den Pont Mirabeau und den Pont Alexandre III in Paris errichtete
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Twer (Russland)
Freiburg im Breisgau (Deutschland)
Kuopio (Finnland)
Huddersfield - Kirklees (England)
Bielsko-Biała (Polen)
Neuchâtel (Schweiz)
Bistriţa (Rumänien)
Pavia (Italien)
Chadera (Israel)
Douroula (Burkina Faso)
Man (Elfenbeinküste) (Elfenbeinküste)