Bogorodizk
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Zentralrussland |
Föderationssubjekt: | Oblast Tula |
Postleitzahl: | 301835 |
Telefonvorwahl: | (+7) 48761 |
Einwohner: | 30.100 (2005) |
Geografische Lage: | Koordinaten: 53° 46' N, 38° 7' O53° 46' N, 38° 7' O |
Liste der Städte in Russland |
Bogorodizk (russisch Богородицк) ist eine Stadt in Russland. Sie hat 30.100 Einwohner (2005) und liegt in der Oblast Tula.
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt liegt 65 Kilometer südostlich von Tula am rechten Ufer des Flusses Upjorta, eines Zuflusses der Upa, die ihrerseits wieder ein rechter Nebenfluss der Oka ist. Die nächstgelegene Eisenbahnstation ist Schdanka. Bogorodizk liegt an der russischen Fernstraße M 4 von Moskau nach Noworossijsk.
[Bearbeiten] Geschichte
Das heutige Bogorodizk wurde 1663 durch Ukas des Zaren Alexei Michailowitsch an den damals südlichen Grenzen des Moskauer Großfürstentums als Festung gegründet. Da das Gebiet in jener Zeit noch von Nogai-Tataren und Krimtataren heimgesucht wurde, erhielt die neue Siedlung hölzerne Befestigungsanlagen. Nach dem Bau einer Kirche wurde der Ort zum Dorf und erhielt nach der Benennung der Kirche den Namen Bogorodizkoje.
Mit der Vergrößerung des russischen Territoriums Anfang des 18. Jahrhunderts verlor Bogorodizk aber seine Bedeutung als Grenzfestung - 1715 entstand an Stelle der abgerissenen Befestigungsanlagen ein Gestüt, das 1773 einem Schloss weichen musste, das von Iwan Starow für den Grafen Alexei Grigorjewitsch Bobrinski, einen illegitimen Sohn von Katharina II., errichtet wurde. 1777 erhielt Bogorodizk die Stadtrechte. In den Jahren 1778-1796 wirkte der russische Agrarwissenschaftler Andrei Timofejewitsch Bolotow als Verwalter in Bogorodizk.
In den Jahren des Kommunismus wurden zwei Kirchen - darunter die älteste der Stadt - und ein Teil der Schlossanlage zerstört. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss ebenso wie weite Teile der Stadt zerstört. Seit 1967 rekonstruiert, beherbergt das Schloss seit 1988 ein Museum.