Brezno
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Brezno | |
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Kraj (Landschaftsverband): | Banskobystrický kraj |
Okres (Bezirk): | |
Region: | keine Angabe |
Fläche: | 121,96 km² |
Einwohner: | 22.417 (31.12.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 183,81 Einwohner je km² |
Höhe: | 498 Meter |
Postleitzahl: | 977 01 |
Telefonvorwahl: | 0 48 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 48′ N, 19° 38′ O48° 48′ N, 19° 38′ O |
Kfz-Kennzeichen: | BR |
Gemeindekennziffer: | 508497 |
Struktur | |
Gemeindeart: | Stadt |
Gliederung Stadtgebiet: | 5 Stadtteile |
Verwaltung (Stand: Februar 2007) | |
Bürgermeister: | Demian Jaroslav |
Adresse: | Mestský úrad Brezno Námestie M. R. Štefánika 1 977 01 Brezno |
Offizielle Webpräsenz: | www.brezno.sk |
Die Stadt Brezno (1927-1948 Brezno nad Hronom; deutsch Bries[en], ungarisch Breznóbánya) befindet sich in der Slowakei am Rande der Niederen Tatra, im Breznianska kotlina (deutsch Brieser Talkessel) am Fluss Hron (deutsch Gran).
Die Stadt ist ein wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum des entsprechenden Okres (Bezirks).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühgeschichte und Mittelalter
Das Gebiet der Stadt ist ein alter Siedlungsplatz - es gibt hier unter anderem Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Obwohl auf dem heutigen Stadtgebiet keine alten slawischen Funde gefunden wurden, gab es eine solche Siedlung in seiner Nähe.
Im 13. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach Edelmetallen und die Herrscher sahen im Bergbau eine neue Einkommensquelle. Sie luden reiche deutsche Bergbauunternehmer in die gebirgigen Gebiete des Königreichs Ungarn und so lösten sie auch die Entwicklung der Städte im Gebiet der oberen Hron aus. Die deutschen Bergleute gründeten ihre Siedlungen den Hron abwärts. So entstanden zum Beispiel die Städte Banská Bystrica (deutsch Neusohl), Ľubietová (deutsch Libethen) und auch Brezno.
Neben der früheren slowakischen Siedlung gründeten deutsche Bergleute also im frühen 13. Jahrhundert einen typischen viereckigen Markt, der die Grundlage für die heutige Stadt bildete. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt erst aus dem Jahr 1265 in der Form Berezune (andere Quellen sprechen von Berchun). Der Name ist vom slowakischen Wort "breza" (Birke) abgeleitet, das in slowakischen Ortsnamen ausgesprochen oft vorkommt.
1380 bekam die Siedlung Bryzna iuxta Gron (die heutige Stadt Brezno) vom König Ludwig I. ihre Stadtrechte. Bergbau hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt. Brezno als eine Bergbaustadt bekam auch verschiedene Sonderprivilegien – das Marktrecht, Mühlen, Brauerei, eine Mautstation. In Brezno wurde Gold, Silber und Kupfer gewonnen.
[Bearbeiten] Neuzeit
Das 16. und 17. Jahrhundert brachten wesentliche Änderungen ins Wirtschaftsleben der Stadt. Der erhöhte Eisenverbrauch eröffnete den Einwohnern neue Möglichkeiten. Brezno wurde zu einem wichtigen Standort der Holzproduktion und Forstwirtschaft. Die neuen Arbeitsmöglichkeiten zogen neue Siedler - Holzfäller und Köhler an. 1650 erhob der König Ferdinand III. Brezno zu einer königlichen Freistadt. Eine Perspektive für die nächsten Jahrhunderte stellten die Handwerke dar. Es entstanden verschiedene Zünfte (ab 1604). Die Handwerker zogen die kleinen Wohnorte vor, weil man dort auch ein Stück Land bekommen konnte. Landwirtschaft und Handwerke waren die Hauptquellen des Lebensunterhaltes der Einwohner.
Im 18. Jahrhundert fand eine Renaissance des Bergbaus statt, die aber wegen mangelnder Effektivität sehr schnell wieder aufhörte. Das 18. Jahrhundert war auch durch Konflikte mit zahlreichen in der Umgebung der Stadt lebenden Räubern gekennzeichnet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in dieser Gegend Eisenerz angebaut und die entsprechende Eisenverarbeitungsindustrie ausgebaut.
Im 19. Jahrhundert war die typisch slowakische Stadt eines der Zentren des slowakischen Nationalbewegung. Dieses Jahrhundert brachte in Brezno auch ein reges Kulturleben. Unter Anderen arbeitete hier der slowakische Dramatiker Samo Chalupka, nach dem das hiesige Theaterensemble benannt wurde. 1894 wurden aus folgenden ehemaligen Stadtteilen von Brezno eigenständige Gemeinden: Bystrá, Mýto pod Ďumbierom, Jarabá, Michalová. Ein Jahr später erhielt die Stadt eine Eisenbahnverbindung mit Banská Bystrica.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Vor dem Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt eine landwirtschaftlich-handwerkliche Kleinstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier jedoch zahlreiche Betriebe angesiedelt, sodass sich Brezno in eine Industriestadt des Grantals wandelte.
Erfolgreich ist heute die Literatur- und Musikveranstaltung Chalúpkovo Brezno (wörtlich Chalupkas Bries). 1850-1860, 1883-1960 und 1990(?)-2003 war Brezno Hauptstadt eines gleichnamigen Okres (Bezirks). Ende der 30er Jahre lebten in Brezno etwa 5.500 Einwohner. Ihre Ausbildung konnten sie an einer Bürgerschule, einer Landwirtschaftsschule, einem Lyzeum für Frauenberufe oder einem Gymnasium erhalten.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Marktplatz:
- interessante Häuser
- ehemaliges Rathaus (heute Museum)
- Stadtturm
- Marien-Säule
- Kirchen:
- katholische Kirche (klassizistisch)
- evangelische Kirche (klassizistisch)
- Synagoge (1900 erbaut)
- Piaristenkloster
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in folgende 5 Stadtteile:
- Brezno
- Bujakovo
- Mazorníkovo
- Predné Halny
- Zadné Halny
[Bearbeiten] Söhne und Töchter
- Karol Kuzmány * 1806, Schriftsteller und Theologe
- Adriana Karembeu * 1971, Supermodel
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Meudon, Frankreich
- Nový Bydžov, Tschechien
- Ciechanów, Polen
[Bearbeiten] siehe auch
Commons: Brezno – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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