ProSieben
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Senderlogo | |
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Allgemeine Informationen | |
Empfang: | Antenne (DVB-T), Kabel (analog, DVB-C), Satellit (analog, DVB-S, DVB-S2), IPTV (T-Home) |
Länder: | Deutschland, Österreich (ProSieben Austria) & Schweiz |
Eigentümer: | ProSiebenSat.1 Media AG |
Sendeanstalt: | {{{SE}}} |
Geschäftsführer: | Andreas Bartl |
Intendant: | {{{IN}}} |
Sendebeginn: | 1. Januar 1989 |
Rechtsform: | Privatrechtlich |
Programmtyp: | Vollprogramm |
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Liste der Fernsehsender |
ProSieben ist ein Privatsender aus Deutschland.
ProSieben sendet ein TV-Vollprogramm rund um die Uhr, das vor allem durch die Ausstrahlung erfolgreicher Spielfilme und Fernsehserien bekannt wurde. Der Sender ging aus dem Programm Eureka TV hervor. Der Name leitet sich hierbei von dem lateinischen Pro im deutschen für und steht damit für "positiv". Die Zahl 7 gilt in vielen Kulturen als Glückszahl. Oft wird behauptet, es wäre eine Abkürzung für „Programm 7“, welches hinter den öffentlich-rechtlichen, RTL, Sat.1 und RTL 2 auf der Fernbedienung den siebten Platz einnimmt.
Der Sender bildet seit 2000 zusammen mit den Sendern Sat.1, kabel eins und N24, sowie zahlreichen weiteren Tochterfirmen die ProSiebenSat.1 Media AG, welche seit 2003 mehrheitlich von einer Investorengruppe um Haim Saban kontrolliert wurde. 2005 sollte die ProSiebenSat.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag für rund 2,2 Milliarden Euro übernommen werden. Dabei wäre der drittgrößte Medienkonzern Europas entstanden. Dieser Kauf wurde jedoch Ende 2005/Anfang 2006 vom Bundeskartellamt und der KEK nicht genehmigt. Am 31. Januar 2006 schließlich gab Springer die Absage der Übernahme bekannt. Saban hält aber weiterhin an einem Verkauf des Senders fest. Am 14. Dezember 2006 schloß die Lavena Holding 4 GmbH einen Anteilskaufvertrag über den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung der German Media Partners L.P. (50,5%) am Grundkapital der ProSiebenSat.1 Media AG ab. Nun ist die Lavena Holding 4 GmbH neuer Hauptgesellschafter.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Gründungsjahre
Am 13. Oktober 1988 wurde die ProSieben Television GmbH als Nachfolgerin von Eureka TV gegründet. Gründungsgesellschafter waren Gerhard Ackermans (51%) und Thomas Kirch (49%), der Sohn Leo Kirchs. Man darf annehmen, dass Thomas Kirch dabei aus kartellrechtlichen Gründen als Strohmann für seinen Vater handelte, da dieser damals Anteile am Konkurrenzprogramm Sat.1 hielt. Thomas Kirch übernahm den Sender schon bald vollständig.
Am 8. Dezember 1988 kam es zur Aufschaltung des Senders auf den Satelliten Astra 1a und am 1. Januar 1989 nahm ProSieben mit täglich neun Stunden Programm seinen Sendebetrieb aus München auf. Gründungsgeschäftsführer war der Südtiroler Georg Kofler. Nach einer Pressemeldung vom 16. März 1989 beschäftigte ProSieben damals 70 Mitarbeiter und hatte eine Reichweite von 2,44 Millionen Zuschauern.
Mit der Aufschaltung des Senders auf den Satelliten DFS Kopernikus im Juli 1989 wurde die Reichweite des Senders ausgebaut. Nach und nach wurde die Sendezeit auf 17 Stunden täglich erhöht, ProSieben erhielt außerdem in München die erste terrestrische Frequenz für einen Privatsender.
Am 1. März 1990 zog der Fernsehsender von München-Schwabing nach Unterföhring bei München um. Zu diesem Zeitpunkt hatte ProSieben 120 Mitarbeiter, seit dem 1. Januar 2007 mit neuem Management, was nun Hartmut Böttcher aus Winsen (Luhe) übertragen wurde. Zwei Monate später kam es zur Fertigstellung der ProSieben-Studios in Unterföhring. Seit dem 1. Oktober 1990 strahlt ProSieben sein Programm rund um die Uhr aus.
Marktanteile
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Seinen höchsten Marktanteil erzielte ProSieben 1995. Am stärksten ist ProSieben im Bereich der 14 bis 29-Jährigen Zuschauer, mit durchschnittlichen Marktanteilen von bis zu 18 %.
Bildung des Konzerns
Der Kabelkanal
Im Jahre 1991 wurde die 100-prozentige Tochterfirma Teledirekt GmbH gegründet, die die Verbreitung modernster Satellitentechnik in Deutschland förderte. Obwohl sich ProSieben zu diesem Zeitpunkt noch in der Verlustzone befand, gründet es 1992 zusammen mit der Deutschen Telekom den Spartensender Der Kabelkanal, an dem ProSieben zunächst mit 45 Prozent beteiligt war. Der Sender konnte anfangs nur über einen Kabelanschluss empfangen werden; er sollte dadurch mithelfen, neue Kunden für das Fernsehkabelnetz der Telekom zu gewinnen. 1995 übernahm ProSieben sämtliche Anteile am Kabelkanal. Unmittelbar daraufhin wurde der Sender in Kabel 1 umbenannt, und die unverschlüsselte Ausstrahlung über den Satelliten SES Astra begann.
SendeZentrum München
1992 kam es im Juli auch zur Gründung der MGM MediaGruppe München (heute SevenOne Media), die für die Vermarktung von Werbezeiten der ProSieben-Senderfamilie zuständig war. Ein Jahr später, im Jahre 1993, wurden am 24. September die SZM Studios (SZM steht für SendeZentrum München, seit Juni 2004: ProSiebenSat.1 Produktion GmbH) eingeweiht, die heute eine der modernsten Produktionsfirmen Europas darstellen. Zum Jahresende schrieb ProSieben erstmals schwarze Zahlen.
Formierung als Aktiengesellschaft
Im Jahr 1994 startete ProSieben sein Teletext-Angebot und bekam ein neues Senderlogo. Der Umsatz betrug im genannten Jahr 1,192 Milliarden DM und der Gewinn vor Steuern 144 Millionen Deutsche Mark. Am 19. Dezember 1995 wurde die ProSieben Television GmbH in die Aktiengesellschaft ProSieben Television AG (ab 1996 ProSieben Media AG, seit 2000 ProSiebenSat.1 Media AG) überführt und die Leo Kirch nahestehende Rewe-Handelsgruppe wurde mit 41,6 % Mit-Gesellschafter (Thomas Kirch blieb Hauptgesellschafter). Die Kirch Media AG hielt 1998 58,4 % der Anteile an der ProSieben Media AG. Den Vorstandsvorsitz übernahm Georg Kofler.
1996 erhielt ProSieben eine bundesweite Sendegenehmigung und das Internet-Angebot des Senders wurde gestartet. Im selben Jahr wurden die Firmen AT&TV Merchandising Concepts GmbH und Merchandising München KG aufgekauft; der Umsatz wuchs auf 1,69 Milliarden Deutsche Mark.
Tochtergesellschaften der Pro Sieben Media AG 1998 (Auswahl):
- 100 % Asta Vista, Fernseh-/Filmproduktionsgesellschaft
- 100 % Starwatch Navigator, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
- 100 % MGM Mediagruppe, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
- 100 % Agentur für Urhebernebenrechte, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
- 100 % Pro Sieben Business Communication, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
- 100 % Pro Sieben Home Entertainment, Mediendienstleistungs-/Medienverwaltungsgesellschaft
- 100 % Nachrichtenagentur ddp/ADN
Programmfenster für Österreich und die Schweiz
In den Jahren 1997 und 1998 wurden die Werbefenster für die Schweiz (1997) und Österreich (1998) gestartet. Das österreichische ProSieben Austria bekam auch seine eigene Nachrichtensendung (ProSieben AustriaNews, vormals ProSieben Austria TopNews). Zusammen mit RTL betrieb ProSieben in der Schweiz ein gemeinsames Programmfenster, das jedoch nach nur sieben Monaten on-air im Frühjahr 2000 über Nacht geschlossen wurde. Langlebiger sind hingegen die Programmfenster in Österreich auf ProSieben Austria, Sat.1 Österreich und kabel eins austria. Das österreichische Programm wird kontinuierlich ausgeweitet. In Zusammenarbeit mit dem Wiener Stadtsender Puls TV wird auf den drei Sendern u.a. das dreistündige Frühstücksfernsehen Café Puls angeboten.
Börsengang
Im Juli 1998 ging ProSieben an die Wertpapierbörse (bei 50-facher Überzeichnung der Aktie), allerdings wurden ausschließlich stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben. Ein Jahr später erfolgte schon der Aufstieg in den MDAX. 1998 wurde außerdem in Berlin das zwölf Millionen Deutsche Mark teure ProSieben-Haus eingeweiht.
Gründung von N24
1999 kam es zur Gründung des Nachrichtensenders N24, der Anfang 2000 auf Sendung ging. ProSieben, das bis dahin nicht gerade durch Nachrichtenkompetenz aufgefallen war, wollte damit dem damaligen Monopolisten im Nachrichten- und Wirtschaftsfernsehbereich n-tv (der vor allem wegen des damaligen Börsenbooms sehr populär war) Konkurrenz machen und die Senderfamilie vergrößern. Mittlerweile hat N24 einen größeren Zuschaueranteil als n-tv. 1998 übernahm ProSieben die Nachrichtenagentur ddp.
weitere Ereignisse bis 2000
Am 19. September 1999 begann ProSieben mit der Ausstrahlung von digitalem Mehrkanalton im Dolby-Digital-Format. Empfangbar ist der Dolby-Digital-Stream über das Satelliten-System Astra im DVB-Format. Das komplette Programm wird seitdem im Dolby-Digital-2.0-Format ausgestrahlt. Spezielle Spielfilme werden in Dolby Digital 5.1 ausgestrahlt. Der erste Spielfilm im 5.1-Format auf ProSieben war Mut zur Wahrheit.
Im März des Jahres 2000 wurde die ProSieben-Tochter SevenSenses gegründet, die inzwischen zu den erfolgreichsten Kreativ-Agenturen zählt. Im Juni 2004 fusionierte sie mit den SZM Studios zur ProSiebenSat.1 Produktion GmbH.
Fusion mit Sat.1
Ende des Jahres 1999 brachte Thomas Kirch seine Anteile in die KirchMedia GmbH&Co KGaA seines Vaters ein, die dadurch zum Mehrheitsaktionär sowohl bei Sat.1 als auch bei der ProSieben-Gruppe wurde. Zum 1. Februar 2000 wurde der Schweizer Wirtschaftsjurist Urs Rohner zum Vorstandsvorsitzenden von ProSieben ernannt; Georg Kofler, der ProSieben seit seiner Gründung vorangestanden war, schied – vermutlich nicht ganz freiwillig – aus dem Unternehmen aus. Urs Rohner hatte keine Erfahrung im Fernsehgeschäft; seine Berufung hatte den Hintergrund, dass sich Leo Kirch einen Wirtschaftsanwalt als Vorstandsvorsitzenden gewünscht hatte, der die Gesellschaften von Sat.1 und ProSieben rechtlich sicher zusammenführen sollte.
Am 13. Oktober 2000, 12 Jahre nach der Gründung von ProSieben, wurden erstmals Aktien der ProSiebenSat.1 Media AG an der Frankfurter Börse gehandelt. Bereits im Folgemonat November kommt es zur Fusion der beiden Vermarktungsgesellschaften Mediagruppe München (ProSieben) und MEDIA 1 zur SevenOne Media.
ProSieben Television GmbH
Im Zuge der Fusion wird eine ProSieben Television GmbH (neu) gegründet, diese hat allerdings nur den Betrieb des Fernsehsenders ProSieben selbst zum Zweck.
Geschäftsführer der neuen ProSieben Television GmbH war seit 2000 Nicolas Paalzow. Auf ihn folgte im Mai 2004 Dejan Jocic, der im Dezember 2005 von Andreas Bartl abgelöst wurde - wobei letzterer zuvor bei kabel eins als solcher tätig war.
Geschichte seit 2000
Für die Geschichte des vereinigten Konzerns seit 2000 siehe ProSiebenSat.1 Media AG.
Programm
Seit einigen Jahren versucht sich ProSieben von seinem Spielfilmsender-Image zu befreien, es wurden seit dieser Zeit zahlreiche Serien und Infotainment-Formate gestartet. Am 14. Oktober 2004 wurde erstmals eine hochauflösende (HDTV-)Simultanübertragung (Simulcast) der ProSieben-BBC-Coproduktion PRIDE – Das Gesetz der Savanne zusätzlich zur Standardauflösung in PAL durchgeführt. Dieser Test sollte die High-Definition-Fähigkeit und Zukunftssicherheit für weitere Übertragungen unter Beweis stellen.
- siehe auch Liste der ProSieben-Sendungen
Siehe auch
Weblinks
Free TV-Deutschland: ProSieben (HD) | Sat.1 (HD) | kabel eins | N24 | 9Live
Free TV-Österreich: ProSieben Austria | Sat.1 Österreich | kabel eins austria | Puls TV
Pay TV: Sat.1 Comedy | kabel eins classics | ProSiebenSat.1 Welt