Daliah Lavi
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Daliah Lavi (* 12. Oktober 1942 in Shavei Zion, heute Israel; eigentlich Daliah Levenbuch) ist eine israelische Filmschauspielerin und Sängerin.
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[Bearbeiten] Biografie
Daliah Lavi wurde als Tochter einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters in einem Kibbutz nahe der Hafenstadt Haifa im damaligen Palästina geboren.
Der jüdische amerikanische Schauspieler Kirk Douglas drehte Anfang der 50er Jahre einen Film in ihrem Heimatdorf Shavei Zion in Israel und vermittelte Daliah Lavi ein Stipendium zur Ausbildung als Tänzerin an der Königlichen Oper in Stockholm. Wegen zu niedrigen Blutdrucks und des Todes des Vaters musste sie diese Ausbildung allerdings nach nur 4 Jahren abbrechen.
Nach einigen kleineren Filmrollen in Schweden (Hemsöborna, 1955) absolvierte sie Ende der 50er-Jahre ihren Wehrdienst in der israelischen Armee. Später arbeitet sie in Israel eine Zeit lang erfolgreich als Mannequin, was ihr 1960 zur ersten Hauptrolle in dem deutsch-israelischen Film Brennender Sand verhalf.
Ihre erste Ehe mit einem französischen Kaufhausbesitzer führte die junge Frau nach Paris, wo sie mit einigem Erfolg in mehreren französischen Kinofilmen spielte. Ihr Sprachtalent (sie spricht neben ihrer Muttersprache Hebräisch auch Englisch, Schwedisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Russisch) und ihre "exotische" Schönheit ermöglichten ihr als Schauspielerin über 10 Jahre lang in zahlreichen internationalen Filmproduktionen in Europa und Hollywood mitzuwirken.
Obwohl sie für die Rolle der Veronica in dem US-Melodram Zwei Wochen in einer anderen Stadt schon 1962 eine Nominierung für den Golden Globe erhielt, mit Dean Martin (The Silencers, 1966), Christopher Lee (La Frusta e il Corpo, 1963), Lex Barker (Old Shatterhand, 1964) sowie als "Geheimwaffe James Bond" (Casino Royale, 1967) auftrat, schaffte sie als Schauspielerin nicht den Durchbruch zum Star. Ihr letzter Film war 1971 der US Western Catlow mit Yul Brynner.
Daliah Lavi selber meinte resümierend über ihre Filmkarriere in einem Interview in den 70ern, dass sie nur einen guten Film gedreht hat. Es handelt sich um die in Deutschland nicht veröffentliche italienisch/französische Co-Produktion "Il demonio/Le demon dans le chair" (dt. Der Teufel) aus dem Jahr 1963. Unter der Regie von Brunello Rondi, der vorher als Drehbuchautor für Federico Fellini gearbeitet hat, verkörperte sie in der Hauptrolle eine vom Teufel besessene junge Frau, die von den Bewohnern eines kleinen italienischen Dorfes gejagt wird.
Rechtzeitig gegen Ende ihrer Filmkarriere wurde ihre rauchig-markante Stimme von einem englischen Schallplattenproduzenten entdeckt. 1969 war Daliah Lavi Gast in der BBC-Fernsehshow des israelischen Musicalstars Topol (Anatevka) und sang einige hebräische Lieder. Daraufhin bekam sie ihren ersten Schallplattenvertrag bei dem englischen Label "Festival Records International Ltd.".
Doch erst als der Hamburger Produzent Jimmy Bowien sie bei der deutschen Polydor unter Vertrag nahm, begann ihre außerordentlich erfolgreiche Karriere als Sängerin. Bereits ihre erste veröffentlichte Single im Jahr 1970 (Liebeslied jener Sommernacht) wurde ein Hit. Mit der französischen Version (Prends l'amour) belegte sie noch im selben Jahr beim International Song Festival in Tokio den 13. Platz für Belgien, das Lied wurde auch ins Englische übertragen (Love's song). Daliah Lavi sang fortan auf Deutsch, Französisch, Englisch, Hebräisch, Italienisch und Spanisch. Sie überzeugte besonders das Publikum im deutschsprachigen Raum mit ihrer eigenwilligen und gut vorbereiteten Interpretation anspruchsvoller Popsongs, die sich vom damaligen Schlagereinerlei deutlich absetzten. Ihr Titel Oh, wann kommst Du schaffte es bis auf Platz 1 der deutschen Single-Charts, weitere Erfolgstitel waren Jerusalem, Wär ich ein Buch (die deutsche Version von "If you could read my mind") und Wer hat mein Lied so zerstört? (von Melanie Safka: "What have they done to my song?").
Daliah Lavi erhielt während ihrer Karriere als Pop- und Chansonsängerin zahlreiche Preise und Auszeichnungen und wirkte in zwei eigenen Personality-Shows im deutschen Fernsehen mit. In den 70er-Jahren war die Israelin sehr populär. Sie absolvierte mehrere erfolgreiche Konzert-Tourneen durch Deutschland, Österreich, England und die Schweiz.
Nach einem letzten Hit im Duett mit Karel Gott im Jahr 1994 ("Ich bin da um dich zu lieben") beendete Daliah Lavi ihre Gesangskarriere und lebt seitdem zurückgezogen mit ihrem 4. Ehemann, dem US-Industriellen Charles Gans, in Asheville, North Carolina, USA.
[Bearbeiten] Diskografie
Alben (Auswahl):
- 1970
- Liebeslied jener Sommernacht
- 1971
- Daliah Lavi
- Willst du mit mir geh'n
- Would you follow me
- Sympathy
- 1972
- Meine Art, Liebe zu zeigen
- Jerusalem
- Ich bin dein Freund
- 1973
- Let the love grow
- 1974
- I'm Israeli - I'm a Sabra
- 1975
- Café Decadence
- Für große und kleine Kinder
- 1976
- Neuer Wind
- 1978
- Bei dir bin ich immer noch zuhaus
- 1983
- ... wenn schon, dann intensiv
- 1985
- Herzblut
- 1990
- Lieder des Lebens
[Bearbeiten] Lieder (Auswahl)
- Akkordeon
- Die erste Nacht der Ewigkeit
- Es geht auch so
- Ich wollt' nur mal mit dir reden (I just called to say I love you)
- Jerusalem
- Lieben Sie Parties?
- Meine Art, Liebe zu zeigen
- Mut (Words)
- Nichts haut mich um - aber du
- Oh, wann kommst du?
- Schalt dein Radio ein
- Von dir krieg' ich nie genug
- Weißt du, was du für mich bist?
- Wer hat mein Lied so zerstört, Ma?
- Willst du mit mir geh'n?
- Worte wie Pfeile
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- Bronzener Löwe von Radio Luxemburg 1970 für "Oh, wann kommst du?"
- Silbener Löwe von Radio Luxemburg 1971 für "Willst du mit mir geh'n?"
- Bravo-Otto Siegerin (Silber) 1971
- Bravo-Otto Siegerin (Gold) 1972
- Bravo-Otto Siegerin (Bronze) Winter 1972
- Bravo-Otto Siegerin (Bronze) 1973
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1960
- Brennender Sand. - Regie: Raphael Nussbaum. - Mit G. Günter Hoffmann... u.a.mit einem Gastauftritt von Esther & Abi Ofarim
- Bevor der Mensch zum Teufel geht (La fête espagnole). - Regie: Jean-Jacques Vierne
- Candide oder: der Optimismus im 20. Jahrhundert (Candide ou l'optimisme au XXème siècle). - Regie: Norbert Carbonnaux. - Mit Louis de Funès u.a.
- Eines Abends am Strand (Un soir sur la plage). - Regie: Michel Boisrond
- 1961
- Im Stahlnetz des Dr. Mabuse. - Regie: Harald Reinl. - Mit Gert Fröbe, Lex Barker u.a.
- Mitternachtsparty (Le jeu de la vérité). - Regie: Robert Hossein. - Mit Robert Hossein, Jean-Louis Trintignant, Paul Meurisse u.a.
- 1962
- Zwei Wochen in einer anderen Stadt (Two weeks in another town). - Regie: Vincente Minnelli. - Mit Kirk Douglas, Edward G. Robinson, Cyd Charisse, George Hamilton u.a.
- Cyrano und d'Artagnan (Cyrano et d'Artagnan). - Regie: Abel Gance. - Mit José Ferrer, Jean-Pierre Cassel, ... Philippe Noiret u.a.
- Das schwarz-weiß-rote Himmelbett. - Regie: Rolf Thiele. - Mit Martin Held, Marie Versini, ... Elisabeth Flickenschildt u.a.
- 1963
- Der Dämon und die Jungfrau (La frusta e il corpo/The whip and the body/What!). - Regie: Mario Bava. - Mit Christopher Lee u.a.
- Der Teufel (Il demonio) - Regie: Brunello Rondi. - Mit Frank Wolff u.a.
- Das große Liebesspiel. - Regie: Alfred Weidenmann. - Mit Hildegard Knef, Thomas Fritsch, Peter van Eyck, Paul Hubschmid, Lilli Palmer u.a.
- Old Shatterhand. - Regie: Hugo Fregonese. - Mit Lex Barker, Pierre Brice u.a.
- 1964
- DM-Killer. - Regie: Rolf Thiele. - Mit Curd Jürgens, Walter Giller u.a.
- 1965
- Lord Jim. - Regie: Richard Brooks. - Mit Peter O'Toole, James Mason, Curd Jürgens, Eli Wallach u.a.
- Schüsse im 3/4 Takt. - Regie: Alfred Weidenmann. - Mit Pierre Brice, Heinz Drache, Terence Hill, ... Senta Berger u.a.
- Geheimnis im blauen Schloß (Ten little Indians). - Regie: George Pollock. - Mit Hugh O'Brien, Shirley Eaton, ... Mario Adorf u.a.
- Leise flüstern die Pistolen (The silencers). - Regie: Phil Karlson. - Mit Dean Martin, Stella Stevens, ... Cyd Charisse u.a.
- 1966
- Tolldreiste Kerle in rasselnden Raketen (Rocket to the moon). - Regie: Don Sharp. - Mit Burl Ives, Gert Fröbe, ... Terry-Thomas u.a.
- Der Spion mit der kalten Nase (The spy with a cold nose). - Regie: Daniel Petrie. - Mit Laurence Harvey
- 1967
- Casino Royale. - Regie: John Huston, Ken Hughes, Val Guest, Robert Parrish u.a. - Mit Peter Sellers, David Niven, Ursula Andress, Orson Welles u.a.
- 1968
- Der Haftbefehl (Nobody runs forever/The high commissioner). - Regie: Ralph Thomas. - Mit Rod Taylor, Christopher Plummer, Lilli Palmer u.a.
- 1969
- Some girls do. - Regie: Ralph Thomas. - Mit Richard Johnson, ... Robert Morley, Sydne Rome u.a.
- 1971
- Catlow - Leben ums Verrecken (Catlow). - Regie: Sam Wanamaker. - Mit Yul Brynner u.a.
TV-Produktionen
- 1991
- Mrs. Harris und der Heiratsschwindler. - Regie: Franz Josef Gottlieb. Mit Inge Meysel, Ivan Desny, Ferdy Mayne
- 1995
- Duell zu dritt. - 15 Folgen à 45 Minuten (EA: ZDF 1997). - Regie: Peter Sämann
[Bearbeiten] Weblinks
- Daliah Lavi in der Internet Movie Database
- Kurzbiografie (engl.)
- Kurzbiografie (engl.)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Lavi, Daliah |
| ALTERNATIVNAMEN | Daliah Levenbuch |
| KURZBESCHREIBUNG | israelische Filmschauspielerin und Sängerin |
| GEBURTSDATUM | 12. Oktober 1942 |
| GEBURTSORT | Schawei Tzion, heute Israel |
