Das 1. Evangelium – Matthäus
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Das 1. Evangelium - Matthäus |
Originaltitel: | Il Vangelo secondo Matteo |
Produktionsland: | Italien, Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 1964 |
Länge (PAL-DVD): | 131 Minuten |
Originalsprache: | Italienisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Pier Paolo Pasolini |
Drehbuch: | Pier Paolo Pasolini |
Produktion: | Alfredo Bini |
Musik: | Luis E. Bacalov |
Kamera: | Tonino Delli Colli |
Schnitt: | Nino Baragli |
Besetzung | |
Enrique Irazoqui: Jesus Christus |
Das 1. Evangelium - Matthäus (orig.: Il Vangelo secondo Matteo) ist ein Spielfilm des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini aus dem Jahr 1964.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
In dem in Schwarz-Weiß gedrehten Film zeichnet Pasolini das Leben des Jesus von Nazaret nach und bemüht sich dabei, anders als vergleichbare Werke, um eine realistische und menschliche Darstellung der Figur. Ein harter und unversöhnlicher Christus, sanft zu den Kindern, aber zornig auf die Händler und Pharisäer. In einer Notiz schrieb Pasolini: "Nichts scheint mir gegensätzlicher zur modernen Welt als jene Christusfigur: sanft im Herzen, aber nie im Denken".
[Bearbeiten] Hintergrund
Pasolini, der die Bibel als Drehbuch benutzte und nur wörtliche Zitate von Matthäus verwendete, verzichtete vollständig auf professionelle Darsteller, alle Mitwirkenden sind Laiendarsteller gewesen. Pasolinis Mutter Susanna spielt die alte Maria.
Die Filmmusik wirkt expressionistisch. Sie reicht von der Feierlichkeit der Freimaurer-Messe Mozarts (für die Erscheinung Christi am Jordan) über russische Volkslieder (für die Szenen der Bergpredigt) bis zu den afrikanischen Rhythmen der Liuba-Messe, die Pasolini während einer Reise in den Kongo aufgenommen hat (für die Wunder-Szenen und den Kreuzweg).
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film nahm 1964 beim Filmfestival in Venedig am Wettbewerb um den Goldenen Löwen teil. Für seine Regieleistung wurde Pasolini mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.
Eine besondere Auszeichnung für den bekennenden Atheisten Pasolini war auch ein etwa 40 Minuten anhaltender Applaus des vornehmlich aus Bischöfen und anderen katholischen Würdenträgern bestehenden Publikums bei einer Aufführung im Vatikan 1964.
Bei der Oscar-Verleihung 1967 war der Film in drei Kategorien nominiert, ging jedoch leer aus.
- Beste Ausstattung
- Bestes Kostümdesign
- Beste Musik
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi in dem berühmten Film von Pasolini. Dem Matthäus-Evangelium folgend, entwirft er ein individuell getöntes Bild der Heilsgeschichte, in dem besonders der soziale Aspekt der Botschaft Jesu herausgearbeitet wird.