Maria (Mutter Jesu)
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Maria hieß die Mutter des Jesus von Nazaret. Die Frau jüdischen Glaubens lebte nach dem Neuen Testament mit ihrem Mann Josef und weiteren Angehörigen wahrscheinlich in der Kleinstadt Nazaret in Galiläa (Mk 1,9; 6,1). Als „Mutter Gottes“ spielt sie eine herausragende Rolle im Katholizismus und mit Einschränkungen auch in der Orthodoxie. Die sehr unterschiedlichen Auffassungen über Maria in den Konfessionen gelten bis heute als ein Haupthindernis für die Ökumene.
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[Bearbeiten] Name
„Maria“ ist die griechisch-lateinische Form des hebräischen Vornamens „Miriam“. Dieser kommt in der Hebräischen Bibel häufiger vor: Seine erste prominente Trägerin ist die Prophetin und Schwester des Mose, deren Lobgesang (Ex 15,1-21) zu den ältesten Bestandteilen der Tora gezählt wird.
Auch im NT heißen noch weitere Frauen unter Jesu Nachfolgern 'Maria' (Mk 15,40), darunter:
- Maria von Magdala (Maria Magdalena)
- Maria, Mutter des Jakobus des Jüngeren.
Im griechischen Urtext des NT heißt Jesu Mutter meist Mariam; die Form Maria wurde erst später im lateinischen Sprachraum üblich.
Im Islam ist Maria analog als Maryam bekannt.
[Bearbeiten] Maria nach Darstellung der Evangelien
Alle Informationen über Maria stammen aus den Evangelien. Das Bild, das sie von Jesu Mutter zeichnen, ist jedoch nicht als Biografie anzusehen, sondern von der Absicht der Verkündigung Jesu Christi geprägt. Daher ist die historische Auswertung der Angaben im NT umstritten. Apopkryphe Evangelien nennen Anna als Mutter der Maria.
[Bearbeiten] Leben
Im Neuen Testament finden sich nur relativ wenige Angaben, die meisten im ersten Kapitel des Lukasevangeliums. Dort wird sie als jung verlobte Frau geschildert. Sie wird von einem Engel Gottes besucht (Lk 1,28). Dieser begrüßt sie als Begnadete (κεχαριτωμενη =Partizip perfekt passiv von χαριτω= angenehm machen) und kündigt ihr an, dass sie, ohne mit ihrem Mann zusammenzukommen (s. Jungfräuliche Geburt), den von Israel erwarteten Messias und Gottessohn zur Welt bringen wird.
Mariae Demut und Furcht sowie ihre vertrauensvolle Zustimmung, mit der sie sich in Gottes Plan fügt, sind das Grundmotiv der späteren Verehrung, die durch Elisabeth (Lk 1,42) und von Maria selbst (Lk 1,48) bereits angedeutet wird.
Bei der Darstellung im Tempel kündigt Simeon ihr das Leiden um und mit ihrem Sohn an (Lk 2,35). Dieses Leiden zeichnet sich in der Zurückweisung durch den zwölfjährigen Jesus (Lk 2,48f) ab, setzt sich fort in der Distanz des Sohnes während seines öffentlichen Wirkens (Lk 8,19-21) und vollendet sich angesichts seiner Kreuzigung (als deren Zeugin sie nur das Johannesevangelium ausdrücklich nennt). Zum letzten Mal wird Maria in der Apostelgeschichte erwähnt als eine der Frauen, die mit den Jüngern betend auf die Sendung des heiligen Geistes warten (Apg 1,14).
Die Namen von Marias Eltern, Anna und Joachim, sind in nicht in der Bibel, sondern nur in apokryphen Schriften wie zum Beispiel dem Protevangelium des Jakobus überliefert.
Siehe auch Marienleben, Mariä Heimsuchung
[Bearbeiten] Marias Beziehung zu Jesus
Das Johannesevangelium fügt dem Marienbild in der Szene vom Hochzeitsfest in Kana („Was er euch sagt, das tut“ Joh 2,5) und im Kreuzeswort Jesu („Siehe, dein Sohn – siehe, deine Mutter“ Joh 19,25ff) entscheidende Aspekte hinzu. Interessant ist die distanzierte Haltung, die Jesus in den überlieferten Szenen zu seiner Mutter einnimmt; so spricht er Maria niemals mit „Mutter“ an, sondern mit „Frau“ („Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?“ Joh 2,4; vgl. Joh 19,26). Als seine eigentliche Mutter bezeichnet Jesus nach Mk 3,31-35 solche, „die den Willen Gottes erfüllen“. Auch in Lk 11, 27 tritt Jesus einer Seligpreisung seiner Mutter aufgrund der körperlichen Mutterschaft entgegen und nennt vielmehr diejenigen selig, „die Gottes Wort hören und danach handeln.“ Nach katholischem und orthodoxem Verständnis trifft gerade dies aber auf Maria in besonderem Maße zu, weshalb dieser oberflächlich „marienkritische“ Abschnitt in der orthodoxen Kirche an allen Marienfesten eine vorgeschriebene Lesung ist.
[Bearbeiten] Marias Nachkommen
Dass Jesus der Sohn Marias ist, wird in den Evangelien auf unterschiedliche Weise bezeugt. Ob sie außer Jesus später noch weitere Kinder gebar, gehört auf Grund mehrerer Bibelverse, die von seinen „Brüdern und Schwestern“ berichten, zu den zwischen den Konfessionen strittigen Fragen. Die Namen der Brüder Jesu sind in Mk 6,3 aufgezeichnet (Jakobus, Joses, Judas und Simon).
In der orthodoxen und der katholischen Kirche fasst man die Geschwister Jesu (ausführlicher Artikel dort) als Vettern und Basen Jesu oder - seltener - als Kinder Josephs aus einer früheren Ehe (nach apokryphen Quellen), auf. Das griechische Wort für „Brüder“, „adelphoi“, lässt diese Deutung auch zu, andere behaupten aber, dass sie unwahrscheinlich erscheine, da es im Griechischen ein eigenes Wort für Vettern („anepsios“, auch biblisch verwendet in Kol 4,10) gibt; außerdem sei diese Verwendung von „adelphoi“ lediglich möglich, aber keinesfalls zwingend und auch nicht allgemein üblich gewesen. Sie verweisen auch auf die Bibelstelle Lk 2,7, wo Jesus erstgeborener Sohn Marias heißt, was für den uninformierten Leser nahe legt, dass Jesus noch Geschwister hatte; in der Antike waren jedoch mit der (männl.) Erstgeburt bestimmte Rituale, Verantwortlichkeiten und erbrechtliche Sonderstellungen verbunden, egal ob das Kind danach Einzelkind blieb oder nicht, wobei Einzelkinder jedoch im damaligen Israel sehr selten waren.
Der biblische Bericht in Mt 1,18-25 beschreibt außerdem, dass Josef Maria als seine Frau zu sich nahm und dass beide (so wörtlich) „bis zur Geburt Jesu“ keinen Geschlechtsverkehr hatten. Da Josef zudem in Mt 1,20-24 aufgefordert wird, "Maria als deine Frau zu dir zu nehmen" - wobei nach damaligem wie in der Regel heutigem Eheverständnis dies ausdrücklich den Geschlechtsakt mit beinhaltet - erscheint es jedoch als äußerst wahrscheinlich, dass es zum Vollzug der Ehe zwischen den beiden kam.
In den Evangelien werden Jesu „Mutter und seine Brüder“ mehrmals zusammen genannt. In keinem Bibeltext wird explizit erwähnt, dass es sich bei den Brüdern und Schwestern Jesu nur um entferntere Verwandte handele (über die auch sonst keine Details genannt werden). Aus dem Kontext der Berichte über Geschwister Jesu schließen einige, dass es sich um den engeren Familienverband handele. Zur „Menschwerdung“ des Sohnes Gottes gehört nach neuerer protestantischer Auffassung auch dass Jesus mit Vater, Mutter und Geschwistern aufwuchs, obwohl die Reformatoren selbst dies noch anders gesehen hatten.
Da Jesu ältester Bruder Jakobus der Gerechte in der Jerusalemer Urgemeinde später eine Führungsrolle übernahm (Gal 1,19; 2,9), können auch seine Mutter Maria und weitere Verwandte Jesu dazu gehört haben.
[Bearbeiten] Maria in der kirchlichen Lehre und Kirchengeschichte
Die religiöse Bedeutung Marias ist einer der großen Unterschiede zwischen den Konfessionen. Die Marienverehrung hat ihre Wurzeln zu Beginn des 5 Jahrhunderts. Hintergrund waren jedoch stets christologische Kontroversen. Dabei führte insbesondere die Bezeichnung Mariens als Gottesmutter resp. Gottesgebärerin zu Auseinandersetzungen innerhalb des Christentums, vor allem von Seiten des Bischofs Nestorius, der sich gegen Cyrill gegen die Bezeichnung Mariens als „Gottesgebärerin“ und für den Titel „Christusgebärerin“ aussprach, da der Titel „Christus“ Gottheit und Menschheit Jesu umfasse. 431 n. Chr. fand zur Beilegung dieser Frage das Konzil von Ephesos statt. Dieses bestätigte die alexandrinische Position Cyrills und bestimmte Christus als eine Person in zwei Naturen, wobei zwischen den beiden Personen Idiomenkommunikation herrsche. Entsprechend wurde Maria als „theotokos“, Gottesgebärerin definiert, was zur Abspaltung der Nestorianischen Kirche führte.
Die katholische Kirche beruft sich bei ihrem Marienbild weniger auf biblische Aussagen als auf das „Zeugnis des Heiligen Geistes“. Die Rolle Marias im Heilsgeschehen (der Menschwerdung Gottes) wird in der katholischen Kirche von der Mariologie untersucht.
So wird Maria in der katholischen Kirche wegen der Jungfräulichen Geburt Jesu oft auch kurz „die heilige Jungfrau“ genannt. Andere häufige Titel sind „Mutter Gottes“, „Unsere Liebe Frau“ und im ostkirchlichen Bereich „Theotokos“ (Gottesgebärerin).
Der Marienkult gelangte nach Ansicht einiger Religionswissenschaftler über heidnische Kulte ins Christentum. Mutter-Gottes-Verehrungen gab es bereits lange vor dem Christentum in verschiedenen Religionen (siehe z. B. Isis).
Katholische und orthodoxe Theologen legen eine Stelle im Lukasevangelium (Lk 1,42/Lk 1,48) als Hinweis auf eine Art Marienverehrung aus. Diese stellt jedoch - wie die Heiligenverehrung insgesamt - nach protestantischer Ansicht einen Widerspruch zum ersten Gebot dar, wonach es nur einen einzigen Gott gibt und demzufolge nur zu einem einzigen Gott gebetet werden kann. Katholische Dogmatiker unterscheiden aus demselben Grund Ehrerweisung (die auch Menschen erwiesen werden kann, z. B. Maria und anderen Heiligen) und Anbetung (die nur Gott zukommt) und weisen eine von der Gottesverehrung losgelöste Marienverehrung zurück.
Evangelische und Alt-Katholische Christen betrachten Maria mit Respekt als ein Vorbild des christlichen Glaubens unter vielen. Eine Verehrung als Gnadenmittlerin sowie eine weit über die biblischen Aussagen hinausgehende Mariologie, wie sie in den Dogmen von der Unbefleckten Empfängnis oder der Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel zum Ausdruck kommt, betrachten sie als Irrlehre (Häresie).
Zwischen Orthodoxen und Katholiken sind die Unterschiede in diesem Punkt geringer, allerdings werden die Mariendogmen von 1854 (Unbefleckte Empfängnis) und 1950 (leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel) – nach mancher Ansicht im zweiten Fall nur aus kirchenrechtlichen Gründen, im ersten wegen der unterschiedlichen Erbsündenlehre der beiden Kirchen, jedoch nicht aus mariologischen Gründen – von der Orthodoxie abgelehnt.
[Bearbeiten] Marienfeiertage der katholischen Kirche
Unbewegliche Marienfeiertage
- 1. Januar: Mutterschaft Mariens; Hochfest der Gottesmutter Maria
- 2. Juli: Mariä Heimsuchung
- 15. August: Hochfest Mariä Himmelfahrt
- 22. August: Maria Königin
- 8. September: Mariä Geburt
- 12. September: Mariä Namen
- 15. September (d. h. Tag nach Kreuzerhöhung): Gedächtnis der Schmerzen Mariens
- 8. Dezember: Mariä Empfängnis; Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
Beweglicher Marienfeiertag:
- Tag nach dem Herz-Jesu-Fest (welches immer auf einen Freitag fällt): Unbeflecktes Herz Mariä
Weitere Marien-Gedenktage:
- 23. Januar: Verlobung der Maria mit Joseph
- 2. Februar: Mariä Lichtmess (gilt heute hauptsächlich als Christus-Gedenktag)
- 11. Februar: Erscheinung Mariens in Lourdes
- 25. März: Verkündigung des Herrn an Maria (gilt heute hauptsächlich als Christus-Gedenktag)
- 26. April: Consuleo, „Unsere Liebe Frau vom Guten Rat“
- 17. Mai: Regina Militiae, „Unsere Liebe Frau der Ritter“
- 24. Mai, ostkirchlich 1. Oktober: Auxilium, „Maria, Hilfe der Christen“, „Schutzmantelfest“.
- 5. August: Maria Schnee
- 21. November: Eintritt Mariä in den Tempel.
- 18. Dezember: Mariä Erwartung
Marianische Jahre
- Es wurden folgende Marianische Jahre gefeiert: 1953/54, 1987/88, 2002/03 (auch „Rosenkranzjahr“)
[Bearbeiten] Marientage der evangelischen Kirche
Auch in der evangelischen Kirche werden drei Marientage gottesdienstlich begangen. In der protestantischen Bekenntnisschrift Confessio Augustana von 1530 heißt es in Artikel XXI: „Vom Heiligendienst wird von den Unseren so gelehrt, dass man der Heiligen gedenken soll, damit wir unseren Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren ist“, jedoch soll man nicht „die Heiligen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen“.
Nach evangelischem Verständnis sind die Marientage Christusfeste. Sie haben deswegen die liturgische Farbe weiß, die für Christus steht. Nach Luthers Regel werden nur solche Heiligen- und Marienfeste gefeiert, deren Grundlage eine biblische Geschichte ist (die kath. und orthodoxen Feste beruhen z.T. auf nachbiblischen oder apokryphen Traditionen).
Unbewegliche Festtage
- 2. Februar: Tag der Darstellung des Herrn - Lichtmess (früher auch Mariä Reinigung genannt)
- 25. März: Tag der Ankündigung der Geburt des Herrn
- 2. Juli: Tag der Heimsuchung Mariä
[Bearbeiten] Maria im Islam
Im Islam wird Maryam, die Mutter des Propheten Isa (= Jesus) mit der christlichen Maria gleichgesetzt und als Heilige hoch verehrt. Der Begriff der „Gottesmutter“ und ein übertriebener Marienkult (das Anbeten Marias) wird jedoch abgelehnt (Koran 5:116).
Maria ist die einzige Frau, die im Koran namentlich genannt wird. Die 19. Sure Maryam ist nach ihr benannt. Dort wird auch die jungfräuliche Empfängnis Jesu erzählt. Demnach glauben Muslime auch an die Jungfrau Maria und an Jesus Christus, der im Koran Titel wie „Messias“ und das „Wort Gottes“ (4:172) trägt. Der Unterschied ist jedoch, dass Jesus nicht im wörtlichen Sinne als Sohn Gottes anerkannt wird. Jesus wird im Koran ohne Vater geboren. Vielmehr erscheint Maria der Erzengel Gabriel in Menschengestalt und verkündet ihr die Geburt Christi als „Zeichen an die Menschen“ (19:21). In Koran 21:91 findet sich der Hinweis auf den Heiligen Geist im Zusammenhang mit der jungfräulichen Empfängnis. Jesus, Sohn der Maria, ist dem Koran zufolge ein Gesandter und Prophet Gottes (19:30), der nicht am Kreuz gestorben ist, sondern zu Gott lebendig erhöht wurde. Im Islam wird Jesus in der Endzeit am Tage des jüngsten Gerichts mit Mohammed auf die Erde zurückkehren und Mohammed als höheren Propheten anerkennen und Christen und Juden richten aufgrund Ihrer angeblichen Irrlehre.
Nach dem Glauben vieler Muslime ist auch Maria in den Himmel aufgefahren. Sie gilt allgemein als eine der vier hervorragendsten Frauen der Menschheitsgeschichte neben Fatima bint Muhammad, Chadidscha bint Chuwailid und Aischa bint Abi Bakr.
[Bearbeiten] Maria in der Kunst
Die frühesten Marienbilder stammen aus dem 2. bis 3. Jahrhundert. Bereits in den Katakomben sieht man Maria mit dem Kind auf dem Schoß in Anlehnung an heidnische Bilder der Isis mit dem Horusknaben gestaltet. Seit dem Konzil von Ephesos, das im Jahre 431 die Gottesmutterschaft dogmatisierte, nahmen die Darstellungen an Häufigkeit zu.
Auf griechischen Ikonen erscheint Maria in streng festgelegten Typologien, wogegen in der westlichen Kunst die Bildfindung im Lauf der Jahrhunderte sich zunehmend freier gestaltet. Trotzdem haben sich auch hier bestimmte Typen wie die Schutzmantelmadonna oder die Schwarze Madonna entwickelt.
Die Bilder sind oft von Marianischen Symbolen begleitet, wie etwa dem Hortus conclusus, dem verschlossenen Garten aus dem Hohen Lied als Bild der Jungfräulichkeit.
Viele Szenen sind nicht der Bibel entnommen, sondern den Apokryphen oder der Legenda aurea.
Bildhauerisch wurde Maria vor allem mit Jesus im Arm dargestellt. Seit der Gegenreformation sind Marienstatuen nahezu ausschließlich entweder als Himmelskönigin oder - ohne Kind - als Immaculata gestaltet. Darstellungen, die Maria auf eine Schlange tretend darstellen, beziehen sich auf Gen 3,15 im Alten Testament, wo die "Feindschaft" zwischen der Frau und der Schlange vorausgesagt wird.
Seit den Marienerscheinungen des 19. und 20. Jahrhunderts (insb. Lourdes und Fatima) nahm die Anzahl von Marienstatuen zu, die sich auf diese Ereignisse beziehen ("Lourdesgrotten").
In der Musik gehören marianische Hymnen zu den ältesten Marienliedern. Vertonungen des Ave Maria, Litaneien und zahlreiche andere Lieder entstanden für den täglichen Gebrauch, zu Wallfahrten und für Marienfeiertage. Das Motiv der Stella Maris - lateinisch für Meerstern, erfreute sich seit dem Spätmittelalter besonderer Beliebtheit.
[Bearbeiten] Psychologische Bewertung
Der Analytischen Psychologie in der Tradition Carl Gustav Jungs gilt Maria als Gottesmutter und Schutzfrau der Menschheit als besonders deutliche Ausprägung des sog. Mutterarchetyps.
[Bearbeiten] Marias Grabstätte
In der Bibel findet sich die letzte Erwähnung Marias zu Beginn der Apostelgeschichte (Kapitel 1 Vers 14), wo sie mit den übrigen Aposteln und den Brüdern Jesu betet. Weiter ist nichts über den restlichen Lebenslauf Marias angegeben. Infolgedessen ist auch die Begräbnisstätte Marias unbekannt.
Der älteren Tradition nach ist Maria in Jerusalem (Mariengrab) gestorben, doch wurde auch immer wieder ihr Tod in Ephesus behauptet. Hier soll sie zusammen mit dem Apostel Johannes gelebt haben. Die deutsche Mystikerin Anna Katharina Emmerick gab im 19. Jahrhundert aufgrund Ihrer Visionen das Haus Mariens und ihre Grabstätte als auf einem Hügel in der Nähe von Ephesus gelegen an. Nachdem in der Gegend sehr alte Ruinen gefunden wurden, baute man diese wieder auf. Dieses Haus wurde von drei Päpsten besucht: 1967 von Paul VI., 1979 von Johannes Paul II. sowie 2006 von Benedikt XVI.
Nach der im Jahr 1950 durch Pius XII. gegebenen Apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus ist Maria nach dem Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden (lat. Immaculatam Deiparam semper Virginem Mariam, expleto terestris vitae cursu, fuisse corpore et anima ad caelestem gloriam assumptam.), wonach das Grab leer sein müsste. Auch die ostkirchliche Tradition kennt die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel, betont allerdings in ihren Darstellungen bis heute den Tod Mariens (dormitio/Mariä Entschlafung), während die katholische Kirche seit dem Barock Himmelfahrtsdarstellungen bevorzugte.
[Bearbeiten] Maria in der Literatur
- Schalom Ben-Chorin: Mutter Mirjam. Maria in jüdischer Sicht. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-05344-2 (Maria aus jüdischer Sicht)
- Schalom Asch: Maria, die Mutter des Erlösers. Romanbiographie. Knaur, München 1990, ISBN 3-426-02866-2
- Elvira Maria Slade: Maria - Die unbekannten Seiten der "Mutter Gottes". Verlag für Reformatorische Erneuerung, Wuppertal 2003, ISBN 3-87857-318-9
- Johannes Stöhr, German Rovira (Hrsg.): Maria, unsere Mutter. Mariologische Studien. Luthe, Köln 1991, ISBN 3922727573
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Jungfrau Maria – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Maria mit Kind – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Maria (Mutter Jesu) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon
- Aktuelle Literatur zur Mariologie
- Die Jungfrau Maria und ihr Haus bei Ephesus
- Maria und die Geburt Jesu im mystischen Korankommentar
- Das Priestertum Mariens von John Wijngaards
- [1]MARY'S HOUSE The extraordinary story behind the discovery of the house where the Virgin Mary lived and died
- [2] Maria im Judentum
- [3] Marienverehrung aus jüdischer Sicht Interview mit Yuval Lapide
- [4] Maria im Islam
- Maria und der Islam
Personendaten | |
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NAME | Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Mutter Gottes |
KURZBESCHREIBUNG | Mutter des Jesus von Nazaret |
Kategorien: Heiliger | Maria | Jesus | Frau