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Satan

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Satan (Begriffsklärung).
Die Prüfung des Hiob: Satan schüttet die Plagen über Hiob aus (William Blake)
Die Prüfung des Hiob: Satan schüttet die Plagen über Hiob aus (William Blake)

Satan aus dem Hebräischen für "Ankläger" (Standard Hebräisch: שָׂטָן, Satan; Masoretisches Hebräisch: Śāṭān; Koiné Griechisch: Σατανάς, Satanás; Aramäisch: צטנא, Ṣaṭänä; Arabisch: شيطان, Šayṭän) ist ein Begriff, der einen oder mehrere Engel bezeichnet. Er hat seine Ursprünge in der monotheistischen hebräischen religiösen Tradition des Judentums und beinhaltet antike persische religiöse Einflüsse, besonders des Zoroastrismus. Ha-Satan (= der-Satan) ist vor allem der Ankläger im göttlichen Gerichtshof, der die religiöse Integrität von Menschen testet und Sünden anklagt, wie es z. B. aus den biblischen Büchern Hiob und Sacharja bekannt ist. Andere religiöse Glaubenssysteme belegen den Begriff Satan mit Bedeutungen wie Dämon, dem gegen Gott rebellierenden gefallenen Engel, Verkörperung des Bösen und Teufel oder Götzen (=kleiner Gott).

Inhaltsverzeichnis

Bedeutungen

Satan werden in Tanach bzw. Tora, im Neuen Testament und im Koran verschiedene Rollen zugewiesen:

Satanskonzept der hebräischen Bibel (Tanach/Tora)

In der hebräischen Bibel, dem Tanach, ist "Ha-Satan" (=der Satan) ein Name, der verschiedenen Engeln gegeben wird, die Gott benutzt um Menschen in verschiedener Hinsicht auf die Probe zu stellen, vor allem in Hinsicht ihrer religiösen Rechtschaffenheit und Integrität. Im normativen Judentum ist Satan der Hauptankläger, Staatsanwalt, Gegner, Feind im Kampf und die spirituelle Kraft, die im Judentum die Neigung zum Bösen (jezer ha-rah) genannt wird. Satan ist dabei jedoch wie alle Engel unter vollkommener Kontrolle und Befehl von Gott, er ist keinesfalls ein Wesen von freiem Willen, das gegen Gott rebellieren könnte. Freien Willen schreibt das normative Judentum nur den Menschen zu. In diesem Sinne ist "Ha-Satan" eher ein Titel, eine "Berufsbezeichnung", denn ein Eigenname eines bestimmten Engelwesens. Diese hebräische Begriffsbestimmung bezüglich שָׂטָן, "Satan" wird von den christlichen Glaubensrichtungen nicht anerkannt, weil die spätere Kirchengeschichte feststellte, dass Satan gegen Gott rebelliert habe, obwohl dieser Glaube nicht durch die heilige Schrift gestützt wird. Der Titel Satan wird sowohl übernatürlichen Wesen wie auch für Menschen verwendet. Im 4. Buch Mose, auch Numeri, ist Satan nicht negativ handelnd, sondern wird von Gott gesandt, um Schlimmeres für Balaam zu verhindern:

"Aber Gott war erzürnt über seinen Weg; deshalb stellte sich ein Engel Adonais in seinen Weg als ein Gegner (Hebräisch: Satan).", (Numeri 22:22). [1]

  • Im Talmud und einigen Quellen der Kabbala, dem mystischen Judentum, wird der Engel Samael, oder andere Engelsnamen, manchmal mit dem Titel Satan belegt. In der Angelologie, der Lehre von den Engeln, bezeichnen diese verschiedenen Namen verschiedene Engel. Und es gibt erheblichen Widerstand im Judentum gegen die Vorstellung, dass diese wirklich böse seien. Die Lehren des Judentums geben an, dass Engel nicht böse Werke tun können, weil Gott nicht Böse ist und die Engel total von Göttlichkeit durchdrungen sind und nur auf göttlichen Befehl hin handeln. Gott wird im Judentum jedoch als Quelle oder Schöpfer alles von Menschen als böse Erlebtem, "Bösen" angesehen. Warum Gott so handelt, können Menschen nur nicht verstehen, es wird jedoch als im Ende gut für die Menschen und die Schöpfung beschrieben angesehen.
    • Der numerische Wert des hebräischen Wortes שָׂטָן, Satan, der Ankläger, ergibt 364. Es wird gelehrt, dass Satan deshalb an allen Tagen des Sonnenjahres gegen Israel und die Menschen Anklage erheben muss, nur nicht an einem Tag, dem 365ten. Am Jom Kippur, dem hohen jährlichen jüdischen Feiertag der Versöhnung, hat Satan keine juristische Gewalt, da alles Böse an diesem Tage von der Menschheit genommen ist.

Im normativen rabbinischen Judentum sind Engel göttliche Boten oder Ausführgehilfen göttlichen Willens. Bekannt ist der Satan der hebräischen Bibel vor allem aus dem Buch Hiob, in dem Gott Satan, als den Hauptankläger des göttlichen Gerichtshofes, beauftragt, die religiöse jüdische Rechtschaffenheit des als perfekt gottesgehorsamen und religiös ergebenen Hiob auf die Probe zu stellen, indem Satan Hiob nacheinander seine reichen Güter, Kinder und seine Gesundheit nimmt. Hiob bleibt gottergeben, klagt jedoch Gott an.

Das normative Judentum hat kein religiöses Konzept einer 'unheiligen Dunkelheit' in Opposition zu Gott, dem heiligen Licht. Es lehrt nicht die Vorstellung einer Verkörperung des Bösen als Gegenspieler bzw. Gegenkraft von Gott. Wie Ha-Schem (=Gott) als heiliges Licht bezeichnet wird, so gibt es in jüdischer Tradition und Glauben keine Dunkelheit daneben, da es keinen Ort oder Raum gibt, der nicht von Gott erfüllt bzw. durchdrungen, man sagt transzendiert, ist.

Satanskonzept des Christentums

siehe auch Teufel

Altes Testament

Nach christlichen Vorstellungen ist der Teufel des Alten Testament (AT) der Versucher der Menschen. Die hebräische Bezeichnung „Satan" (שטן, Sin-Teth-Nun) bedeutet soviel wie „Widersacher" oder „Gegner". Treffend von Goethe in Faust beschrieben: „Ich bin der Geist der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.." Die Bezeichnung „Satan", wird im AT auch für Menschen verwendet (Numeri 22,22.32; 1. Samuel 29,4; 1. Könige 5,18; 11,14.23.25; Psalm 109,6; als Verben im Sinne von „Anfeindungen" in Psalm 38,21; 71,13; 109,4.20.29)

Neues Testament

In den apokryphen Schriften des Alten Tesataments und dem christlichen Neuen Testament bezeichnet der Begriff Satan eine übernatürliche Wesenheit, das Böse, den rebellierenden gefallenen Engel, benannt als Luzifer, als Dämon, als Teufel. Satan wird hier der Feind Gottes und die zentrale Verkörperung des Bösen, des Hasses schlechthin, wohingegen Jesus die Verkörperung des Guten, der Liebe gesehen wird. Gott oder Jesus oder der Heilige Geist kontrolliert den Teufel nicht, der hier als eine bestimmte willensfreie Wesensheit mit dem Namen Satan, verstanden wird. Diese Glaubenslehren stehen in totalem Kontrast zum Judentum, welches das Konzept des Satan in die christliche Kultur eingebracht hatte, jedoch etwas völlig gegensätzliches lehrt. Satan ist im christlichen Kulturkreis auch als Teufel, "der Herr der Finsternis", "der Herr der Hölle", "Höllenfürst", Beelzebub, Beliar, Luzifer und Mephistopheles bekannt. Satan wird in den verschiedenen christlichen Glaubenssystemen auch als Feind des Jesus von Nazareth bezeichnet, wie Dunkelheit dem Licht, Hölle dem Himmel, Hass der Liebe gegenübersteht. Das Christentum lehrt, dass Satan die Menschen hasst und alles unternimmt um ihre kirchengefälligen christlichen Glaubenspflichten zu verhindern. Das führt soweit, dass deshalb nicht selten Menschen anderen Glaubens, Häretiker, Apostaten oder Atheisten, insbesondere Juden und Muslime als Mächte des Satans, oder als Erscheinungsformen des Teufels bezeichnet, stigmatisiert werden.

Satanbegriff des Koran

Im Islam ist Iblīs (إبليس), der höchste Teufel oder höchste böse Dämon. Im Qur'an (القرآن) ist er gewöhnlich als Schaitan bezeichnet. Die Begriffsbestimmung bezüglich Satan hat im Islam sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zu denjenigen des Judentum oder Christentum.

Etymologie und alternative Namen

Der hebräische Nominativ שָׂטָן, Satan (Beutung: "Gegener" oder "Ankläger"), und der arabische Nominativ شيطان, Šayṭän, entstammt der nordwestlichen semitischen Wurzel šṭn, was "feindlich sein" oder "anklagen" bedeutet und ist ein Titel.[2]

Judentum

Satan als Ankläger

Der Hebräische Begriff "Satan" wird in der hebräischen Bibel mit der Bedeutung als "Ankläger" gebraucht:

  • Ein Ankläger vor dem Richtersitz [3]
  • Im Buch Hiob wird "Ha-Satan" als Staatsanwalt und Hauptankläger gegen die Menschheit im Himmel an Gottes Gerichtshof beschrieben. Außer Satan werden keine anderen Engel erwähnt, und er bezweifelt als Ankläger die Gottergebenheit und Gottesfürchtigkeit der Menschheit. Er behauptet, dass die Menschen nur gottesfürchtig seien, weil Gott ihnen Wohlstand und Entwicklung schenke. Er wird daraufhin von Gott beauftragt, Hiob mit Plagen zu belegen, um die Glaubensstärke Hiobs in Gottes Wort zu testen. Satan wird zum Gegner Hiobs(siehe unten). [4]

Where Satan does appear in the Bible as a member of God's court, he plays the role of the Accuser, much like a prosecuting attorney for God. The following information has been taken directly from the article on 'Satan' in the Jewish Encyclopaedia:

Satan als Gegner

Der Hebräische Begriff "Satan" wird in der hebräischen Bibel mit der generellen [Connotation]] als "Gegner" oder "als Gegner handelnd" gebraucht:

  • Ein Feind in Krieg und Frieden [5]
  • Ein Antagonist, der Widerstände in den Weg legt.[6]

Im Buch Hiob wird "Ha-Satan" von Gott beauftragt, Hiob mit Plagen zu belegen, um die Glaubensstärke Hiobs in Gottes Wort zu testen. Satan folgt dem Auftrag, fügt Hiob Schaden zu und wird so zu dessen Gegner.

Im 1. Buch der Chronik 21:1 wird König David von Satan angestachelt, einen Zensus des Volkes Israel zu veranlassen. Diese Bibelstelle führt auf eine 500 Jahre ältere Bibelstelle zurück in der Adonai selber David anstachelt einen Zensus über sein Volk Israel zu veranlassen (2. Buch Samuel 24:1). Die jüngere Stelle wurde zur Zeit des Babylonischem Exil von den Hebräern aufgeschrieben, als sie unter dem persischen Einfluss des Zoroastrismus standen, in dem es den ausgesprochenen Dualismus zwischen Gut und Böse bzw. Licht und Dunkelheit als ewigem göttlichem Kampf gibt.

Christentum

Altes Testament

Nach dem christlichen Verständnis, der Auslegung und der Übersetzung der heiligen hebräischen Schriften Tora und Tanachs wird derjenige mit dem Namen Satan als ein bestimmter Engel angesehen, der eigenwillig gegen Gott rebellierte und als gefallener Engel aus dem Himmel verstoßen wurde. Satan habe nach christlicher Auffassung durch die Schlange im Garten in Eden gesprochen und Eva zur Sünde verführt.

Neues Testament

Das bekannteste Synonym für Satan ist Teufel.

Satan ist im Neuen Testament ein Eigenname und bezeichnet eine übernatürliche Wesenheit mit gottähnlichen dämonischen Kräften, die nicht von Gott kontrolliert wird und frei handelt. Die Verkörperung alles Bösen, die Ursache alles Bösen, der Dämon und Teufel "Satan" hasst die Menschen und wirkt als Feind der Menschheit und Gottes auf der Erde. Satan versucht nach dem Neuen Testament die Menschen von der Liebe Gottes, das ist der Glaube an Jesus, abzubringen. Satan ist der Versucher in den verschiedenen Evangelien. Von Satan wird erzählt er sei zu Stolz gewesen sich vor Gott zu verneigen wie alle anderen Engel und wird als der höchste der Engel beschrieben mit 12 anstatt der 6 Flügel gewöhnlicher Engel. Luzifer ist im Christentum ein Synonym für Satan. Diese christliche Wortschöpfung, die einmal mehr auf einer Missinterpretation des hebräischen Textes der hebräischen Bibel und ihrer Falschübersetzung beruht, bezieht sich auf die biblischen Text in Jesaias 14:12-14. Jedoch hat in der jüdischen religiösen Tradition die Figur, die Helel bedeutet und im Christentum mit Luzifer übersetzt wird und auf einer Allegorie eines untergehenden Morgensterns (Venus) beruht, nichts mit dem christlichen gefallenen Engel Luzifer zu tun, sondern bezieht sich auf den Untergang des babylonischen Reiches und seines Königs Nebukadnetzer, der mit dem Morgenstern verglichen wird, der von der Sonne, die Israel darstellt, überstrahlt wird. Dies bedeutet, dass das babylonische Reich untergeht, während das Volk Israel noch strahlt, trotz der Macht und der Grausamkeit, die Nebukadnetzer dem Volk Israel angetan hatte, siehe Babylonisches Exil. Auf diese Untergangsgeschichte bezieht sich die Vorstellung der Luzifer sei der gefallene Engel Satan, der aus dem Himmel verbannt worden sei.

Beelzebub bedeutet "Herr der Fliegen" und bezieht sich in der hebräischen Bibel auf einen antiken Gott der Philister, wird jedoch im Neuen Testament als Synonym für Teufel benutzt.

Satan nach den hebräischen Quellen

Im normativen rabbinischen Judentum sind Engel göttliche Boten oder Ausführgehilfen göttlichen Willens. Bekannt ist der Satan der hebräischen Bibel vor allem aus dem Buch Hiob, in dem Gott Satan, als den Hauptankläger des göttlichen Gerichtshofes, beauftragt, die religiöse jüdische Rechtschaffenheit, des als perfekt gottesgehorsamen und religiös ergebenen Hiob auf die Probe zu stellen, indem Satan Hiob nacheinander seine reichen Güter, Kinder und seine Gesundheit nimmt. Hiob bleibt gottergeben, klagt jedoch Gott an.

Das normative Judentum hat kein religiöses Konzept einer 'unheiligen Dunkelheit' in Opposition zu Gott, dem heiligen Licht. Es lehrt nicht die Vorstellung einer Verkörperung des Bösen als Genenspieler bzw. Gegenkraft von Gott. Wie Ha-Schem (=Gott) als heiliges Licht bezeichnet wird, so gibt es in jüdischer Tradition und Glauben keine Dunkelheit daneben, da es keinen Ort oder Raum gibt, der nicht von Gott erfüllt bzw. durchdrungen, man sagt transzendiert, ist.

Frühe rabbinische jüdische Schriften der Mischna zeigen, dass Satan beinahe keine Rolle im Judentum spielte. Je jünger eine rabbinische Quelle datiert wird, desto höher ist die Rate an Vorkommen des Begriffs Satan und seiner Synonyme. [7] Im Laufe der Zeit drang also die Vorstellung des Satan immer mehr in das Judentum ein, vor allem sind Einflüsse aus dem Zoroastrismus der Zeit der Babylonischen Exils zu bemerken und im Babylonischen Talmud festgehalten. Der Palästinische Talmud, fertiggestellt etwa um 400, ist in der selben Gegend wie das Neue Testament hergestellt worden und ist bedeutend zurückhaltender im Gebrauch des Begriffs Satan und seiner Synonyme. Leider sind große Teile diese Teils des Talmud nicht im Original erhalten.

Als Beispiel kann die Besprechung der Erzählung der Vertreibung Adams und Evas aus dem Garten in Eden in diesen Literaturen gelten. Die klassischen jüdischen Bibelkommentatoren verstehen die Schlange darin wörtlich als Schlange. Sie sind sich jedoch uneinig darin, für was diese symbolisch in der Erzählung steht: Die Neigung zum Bösen (jetzer ha-rah), Satan oder der Engel des Todes. Andere Bibelkommentatoren haben vermutet die Schlange sei ein [Phallus|phallisches]] Symbol. Nach der Mischna sei die Schlange vor ihrer Verfluchung aufrecht gestanden und habe ein Gabe zur Kommunikation mit Menschen gehabt.

Wie auch immer, die normative rabbinische klassische jüdische Lehre, dass Satan kein selbständiges Geistwesen sei, ist bis heute gültig und wichtig im Judentum. Es steht im Einklang mit den jüdischen Lehren, dass es keine Verkörperung des Bösen gibt und dass Gott als Schöpfer dessen bezeichnet wird, was Menschen als Böses beschreiben. Im Babylonischen Talmud [8] beteuert Rabbi Levi, dass "...alles was Satan tut, geschieht nach dem Willen des Himmels...". Als ein anderer Rabbi in seiner Stadt etwas ähnliches lehrte, sei Satan selbst gekommen und habe seine Knie geküsst.

Im Midrasch[9] wird Samael, der Höchste der Satane, eine bestimmte Ordnung von Engeln und keine Anspielung auf Dämonen, als ein mächtiger Prinz der Engel im Himmel beschrieben. Samael kam durch eine Frau in die Welt[10] und ist daher gezeugt und nicht ewig. Wie alle himmlischen Wesen kann er durch die Luft fliegen[11], und jede Form annehmen, z. B. die eines Vogels[12], eines Hirsches[13], einer Frau[14], eines Bettlers oder jungen Mannes[15] und von ihm wird gesagt er hüpfe bzw. tänzele, in einer Anspielung seiner Erscheinung als Ziege[16].

In vereinzelten Werken behaupten einzelne Rabbinen, dass Satan der Inbegriff alles Bösen ist und seine Gedanken auf die Zerstörung der Menschheit gerichtet sind. Nach dieser Auffassung ist die Neigung zum Bösen, Satan und der Engel des Todes ein und dasselbe in einer engelhaften Verkörperung. Obwohl Satan Macht über alle Werke der Menschen hat, könne er nicht[17] über zwei Menschen unterschiedlicher Nationalität zur gleichen Zeit wirken. Daher sei Samuel, ein anerkannter Astronom, Arzt und Toragelehrter (er starb in Nehardea um 247) immer nur mit einem Fremden zusammen eine Reise angetreten[18].

Satans Wissen bleibt nicht erhalten, weil das Blasen des Schofar, des Horns eines Widders, am Rosch ha-Schanah, dem jüdischen Neujahrstag[19], den Satan total verwirrt und durcheinander bringt. Am Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag hat Satan keine Macht. Der numerische Wert der Buchstaben seines Namens ist 364, am 365ten Tag, Jom Kippur werden alle Sünden von der Menschheit genommen[20].

Ein einziger Rabbi notiert, dass Satan aktiv in die Verführung Evas im Garten Eden eingegriffen habe[21] und der Vater von Kain sei[22], während er auch hilfreich bei der Opferung Isaaks [23], in der Freilassung Esaus Tieres, dass für seinen Vater bestimmt war[24], in der Theophanie, der Erscheinung Gottes Gegenwart am Berg Sinai, beim Tode Moses[25], bei Davids Sünde in Bath-Scheba[26] und beim Tode der Königin Vaschti[27] war. Der Befehl zur Tötung aller jüdischen Untertanen, den Haman erteilte, sei auf Pergament geschrieben worden, dass Satan brachte[28]. Und als Alexander der Grosse die jüdischen Weisen wegen ihrer Rebellion tadelte, baten sie um Gnade, da Satan zu mächtig für sie gewesen sei[29].

Nicht alle rabbinischen Kommentatoren stimmten mit den Vorstellung über die spirituelle Natur des Satan überein. Der berühmte Rabbi Saadia Gaon, ein jüdischer Gelehrter, Torameister und Philosoph des 11. Jahrhunderts, schrieb in seinem Kommentar zum Buch Hiob, dass Satan lediglich ein menschliches Wesen gewesen sei, dass die spirituelle gottergebenheit Hiobs bezweifelte und Gott anrief Hiob zu testen. Diese Vorstellung des Gaon erwächst aus einer Lesart des hebräischen Wortes שטן oder "Ankläger", wovon Rabbi Saadia meinte es werde nur gegen die Intentionen der fraglichen Person gerichtet und stehe nicht grundsätzlich als Titel für natürliche oder übernatürliche Wesen zur Verwendung.

Satan in den hebräischen Apokryphen

Im Buch der Weisheit, II.24 ist Satan mit Verweis auf Genesis 3 als der Vater aller Lügen beschrieben, der den Tod auf die Welt brachte (eine weitere Stelle findet sich in Ekklesiastes (Jesus Sirach) 21:27). Allegorisch wurde Satan als Verführer und Nebenliebhaber Evas im Garten in Eden geschrieben, der aus dem Himmel wegen seiner Frefel gemeinsam mit anderen Engeln geschleudert wurde[30]. Seit dieser Zeit sei er Satan genannt worden, vorher habe er Satanael gehiessen[31].

Die Doktrin des Gefallenen Satan und der Gefallenen Engel findet sich in überkommenen Schriften aus dem antiken Babylon: Satan regiert über einen Staat von Engeln [32]. Mastema, der Gott veranlasste Abraham durch die Opferung Isaaks zu testen, ist mit Satan identisch. Azazel aus der Apokalypse Abrahams und Asmodis aus dem Buch Tobit wird genauso mit Satan identifiziert, besonders hinsichtlich seiner Liederlichkeit. Als Herr der Satane (einer Ordnung von Engeln) wird er auch Samael genannt.

Es ist schwierig andere Stellen in den Apokryphen zu zeigen, die Verweise auf Satan liefern. Dies hat einen Grund darin, dass die Originale nicht erhalten sind und die Übersetzungen der erhaltenen Sekundärliteratur der Apokryphen bemühen verschiedenste Vergleiche. Daraus ergibt sich, das aufgrund des Fehlens wichtiger Quellen, nicht im Sinne eines "argumentuma silentio" gemüht werden um zu behaupten, dass ein Konzept des Satan nicht weitverbreitet war. Es muss eher angenommen werden, dass eine enge Bindung von Verweise auf "üble Geister" mit dem Satan aus den Apokryphen wahrscheinlich ist.

Satan nach den Lehren des Islam

Siehe auch Iblis

Schaitan, شيطان, ist die formale Entsprechung für Satan im Islam. "Wenn Du im Koran liesst, suche Zuflucht in Gott vor dem verstossenen Satan" [33]. Während Schaitan, von der arabischen Wurzel šṭn شطن, ein Adjektiv ist, das sowohl auf Menschen ("al-ins", الإنس) als auch auf Dschinn, جني/جن/جان, (=Dämon”, „Geist”) gebraucht werden kann, ist Iblis (gesprochen /'ib.liːs/) der persönliche Name des Schaitans, der im Koranverweis auf die hebräische Bibel, Genesis vorkommt, dessen Herkunft unbekannt ist.

Immer wenn der Koran sich auf die himmlische Kreatur bezieht, die sich weigerte, wie die anderen Engel vor Adam und Eva zu verneigen, als diese geschaffen waren, wird von Iblis gesprochen. Iblis wird im christlich-westlichen Bereich als Luzifer bezeichnet und hat verschiedene Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den christlichen und jüdischen Vorstellungen bezüglich Satan.

Satan, Adam und Eva

Nach dem Koran erschuf Gott zunächst Engel (ohne freien Willen) und Dschinn (aus rauchlosem Feuer erschaffen) noch bevor er den Menschen schuf. Nachdem Adam erschaffen war, sollten alle Engel und Dschinn sich vor ihm verbeugen. Alle Engel und die meisten Dschinn taten dies. Nur ein Dschinn namens Iblis, der der Herr aller Dschinn war, weigerte sich, vor dem Menschen niederzuknien, denn er war stolz und hielt sich für höherwertig. Daher verbannte Gott Iblis für immer in die Hölle, gab ihm nach seiner Bitte jedoch Bedenkzeit bis zum Jüngsten Gericht. Daraufhin schwor er noch vor Gott, seine Zeit des Aufschubes zu benutzen um alle Menschen vom rechten Wege abzubringen, auf dass sie ebenfalls in der Hölle brennen. Gott antwortete, dass es stets gottesfürchtige Menschen geben werde und dass für diese die Himmelspforten offenstünden. Für diejenigen Menschen jedoch, die Iblis folgen würden, sollte die Hölle offenstehen, in der sie mit Iblis dann leben müssten[34].

Als Adam und Eva geschaffen waren, lebten sie im Paradies Eden. Gott verbot ihnen in die Nähe des verwunschenen Baumes zu gehen. "Al-Schaitan" (=der Schaitan) überlistete Eva und Adam, so dass sie von den Früchten des Baumes aßen. Gott vertrieb sie daraufhin auf die Erde. Gott tat dies nicht zur Bestrafung, sondern als Umsiedlung. Nach dem Koran schuf Gott die Erde als eigentlichen Lebensraum für die Menschen und der Aufenthalt im Paradiese diente nur dazu, zu erproben, wie lange die ersten Menschen den Himmel bzw. das Paradies ertragen können.

Adam strebte danach, sich bei Gott zu entschuldigen. Dieser lehrte ihm die Worte, durch die er bereuen konnte. Er vergab Adam und Eva und lehrte sie: "Bringt euch fort von hier; dafür, das sei sicher, kommt Hilfe von mir, für jeden, der meiner Leitung folgt, bei diesen sei keine Furcht noch sollen sie trauern[35]." Iblis versucht seitdem, so viele ihrer menschlichen Nachkommen wie möglich zu verführen, damit sie ihm folgen und mit ihm sein ewiges Schicksal in der Hölle teilen müssen.

Adam verbrachte weinend noch 40 Tage der Reue. Als er endete, belohnte Gott ihn mit der Kaaba und lehrte ihm das Hajj.

Siehe auch: Schaitan.

Satanismus

Satanismus ist vor allem durch die christlichen Vorstellungen von Teufel und bösen Kräften und der Erbsünde beeinflusst. Vor allem der göttliche Kampf zwischen Gut und Böse ist wesentlich und stammt aus der Tradition des Christentums. Siehe auch: Teufel.

Siehe auch

  • Lilith
  • Weitere Bedeutungen: Die Verkörperung des Bösen im Christentum, siehe Teufel; die Verkörperung des Bösen im Islam, siehe Iblis; allgemeines zur Verkörperung des Bösen in synoptischer Sicht und zur Etymologie, siehe Teufel

Anmerkungen

  1. Baruchi, Amatzia, Amen: an Essay, Trafford Publishing, 2003, ISBN 1-55395-429-7, Google Books, p. 23
  2. American Heritage® Dictionary: Semitic roots: sn. Gefunden am 2006-05-31.
  3. Psalm 109:6
  4. Jewish Encyclopaedia
  5. 1 Kings 5:4; 11:14, 23, 25
  6. Numbers 22:22
  7. Satan in relation to different religions.
  8. Baba Bathra 16a
  9. Genesis Rabbah 19
  10. Midrash Yalkut, Genesis 1:23
  11. Genesis Rabbah 19
  12. Talmud, Sanhedrin 107a
  13. ibid, 95a
  14. ibid, 81a
  15. Midrash Tanchuma, Wayera, end
  16. Talmud Pesachim 112b and Megilla. 11b
  17. Talmud Berachot 46b
  18. Talmud, Shabbat 32a
  19. Rosh Hashana 16b, Targum Yerushalmi to Numbers 10:10
  20. Yoma 20a
  21. Midrash Pirke de-Rabbi Eliezer 13, beginning
  22. ibid, 21
  23. Midrash Tanchuma, Wayera, 22 [ed. Stettin, p. 39a]
  24. ibid, Toledot, 11
  25. Deuteronomy Rabbah 13:9
  26. Sanhedrin 95a
  27. Megilla 11a
  28. Esther Rabba 3:9
  29. (Tamid 32a)
  30. Slavonic Book of Enoch, 29:4 et seq.
  31. ib. 31:3 et seq.
  32. Martyrdom of Isaiah, 2:2; Vita Adæ et Evæ, 16)
  33. [An-Nahl:98]
  34. Iblis swears an oath
  35. Qur'an 2:38
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