Erzdiözese Wien
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Karte der Erzdiözese | |
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Basisdaten | |
Erzbischof: | Christoph Kardinal Schönborn OP |
Generalvikar: | Franz Schuster |
Weihbischöfe: | Helmut Krätzl Franz Scharl |
Vikariate: | 3 |
Dekanate: | 54 |
Pfarreien: | 660 |
Katholiken: | 1.347.579 (2004) |
Anschrift: | Wollzeile 2 1010 Wien |
Website: | stephanscom.at/ |
Karte der Kirchenprovinz | |
Die römisch-katholische Erzdiözese Wien (lat. Archidioecesis Viennensis o Vindobonensis) liegt im Nordosten Österreichs. Seit dem 14. September 1995 wird sie von Erzbischof Christoph Schönborn geleitet, der seit 1998 auch Kardinal ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich unterstand das Territorium der heutigen Erzdiözese dem 739 gegründeten Bistum Passau, einige Pfarren im Süden Niederösterreichs gehörten zur Erzdiözese Salzburg. Die Bestrebungen von Leopold VI., Anfang des 13. Jahrhunderts eine eigene Diözese in Wien zu errichten, scheiterten an der Intervention des Passauer Bischofs.
Herzog Rudolf IV. begann die Wiener Stephanskirche zu einem gotischen Dom auszubauen und machte ihn 1365 zum Sitz eines Domkapitels, das von Passau unabhängig war.
Erst den Habsburgern unter Kaiser Friedrich III. gelang es 1469, von Papst Paul II. die Bulle In supramae dignitatis specula zu erwirken, die in Österreich die Bistümer Wien und Wr. Neustadt errichtete. In dieser Bulle wurde auch dem römisch-deutschen Kaiser und seinen Nachfolgern das Recht gegeben, Bischöfe einzusetzen, ein Recht, das der österreichische Kaiser bis 1918 ausübte.
Das Bistum umfasste nur das Stadtgebiet von Wien und reichte im Süden bis Mödling. Der erste Bischof Leo von Spaur hat sein Amt wahrscheinlich nie ausgeübt. Weil die Diözese als arm galt, wurde sie bis 1513 nur von Administratoren verwaltet. Erst Georg Slatkonia residierte tatsächlich in Wien.
In der Folgezeit wurde das kirchliche Leben durch die Erste Wiener Türkenbelagerung 1529 und die Ausbreitung des Protestantismus geschwächt. Vor allem der hl. Petrus Canisius (Administrator von 1554-1555) und Kardinal Melchior Klesl (Bischof von 1598-1630) förderten die Gegenreformation.
1631 verlieh Ferdinand II. an Bischof Anton Wolfradt und alle Nachfolger den Reichsfürstentitel, den sie bis 1918 führten.
Unter dem Episkopat von Sigismund Graf von Kollonitz wurde Wien am 1. Juni 1722 durch Papst Innozenz XIII. mit der Bulle Suprema dispositione in den Rang einer Erzdiözese erhoben. Aber erst am 14. Februar 1723 wurde die Bulle nach Wien gebracht. Das Bistum Wiener Neustadt wurde als Suffraganbistum dem Erzbistum Wien unterstellt. Vom Bistum Passau kamen 1729 der Distrikt Unter dem Wienerwald (mit den Pfarren zwischen Wien und Wr. Neustadt) zur neuen Erzdiözese.
Kaiser Joseph II. zwang die Diözese Passau mit einem Vertrag vom 4. August 1784 zum Verzicht auf ihre Pfarren in Niederösterreich. Dadurch kamen unter Bischof Christoph Anton Graf Migazzi der Distrikt Unter dem Manhartsberg (mit den Pfarren nördlich von Wien), 5 Pfarren der Diözese Raab (Győr) in Ungarn und das 1785 aufgelöste Bistum Wiener Neustadt zum Diözesangebiet. Die neu gegründeten Diözesen Linz und St. Pölten wurden Wien als Suffraganbistümer unterstellt.
Am 2. September 1937 kamen die in der Tschechoslowakei liegenden Pfarren um Feldsberg (tschechisch Valtice) zur Diözese Brünn.
Von 1922 bis 1949 waren die Erzbischöfe von Wien auch Apostolische Administratoren des Burgenlandes. Die im Jahr 1960 errichtete Diözese Eisenstadt wurde ebenfalls Suffraganbistum von Wien.
Metopolitankirche ist der Wiener Stephansdom, der dem Hl. Stephanus geweiht ist.
[Bearbeiten] Ehemalige Bischöfe
- Kardinal Theodor Innitzer (1932 - 1955)
- Kardinal Franz König (1956 - 1986)
- Kardinal Hans Hermann Groër (1986 - 1995)
Siehe auch: Bischöfe und Erzbischöfe von Wien
[Bearbeiten] Gliederung
Sie ist in drei Vikariate unterteilt:
- Vikariat Wien Stadt umfasst den Großstadtbezirk von Wien (Bischofsvikar Karl Rühringer)
- Vikariat Unter dem Manhartsberg den nördlichen Teil der Erzdiözese (Bischofsvikar Matthias Roch)
- Vikariat Unter dem Wienerwald den südlichen Teil (Bischofsvikar P. Amadeus Hörschläger OCist).
Als Suffraganbistümer unterstehen der Erzdiözese:
[Bearbeiten] Domkapitel
Das Metropolitan- und Domkapitel zum Hl. Stephan besteht derzeit aus folgenden Priestern:
Dompropst Rudolf Trpin, Domdekan Dr. Josef Tóth, Domkustos Dr. Josef Weismayer, Dompfarrer Mag. Anton Faber, die Weihbischöfe DDr. Helmut Krätzl und Franz Scharl, Franz Merschl, Kanzler Dr. Walter Mick, Dr. Ernst Pucher, Dr. Matthias Roch, Karl Rühringer und Mag. Franz Schuster.
Weihbischof Dr. Ludwig Schwarz war bis seinen Amtsantritt als Linzer Diözesanbischof Mitglied des Domkapitels.
Ehrenmitglieder des Domkapitels sind u.a.:
Monsignore Josef Gassler, Prälat Wolfgang Flasch und Dompropst Prälat Wilhelm Müller
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Hl. Severin (* um 410; † 8. Januar 482) Apostel Noricums
- Hl. Leopold (* 1073; † 15. November 1136) Markgraf, Landespatron von Niederösterreich, Oberösterreich und Wien
- Hl. Johannes Capistranus (* 24. Juni 1386; † 23. Oktober 1456) Prediger
- Seliger Marco d'Aviano (* 1631; † 1699) Prediger, Kapuziner, Retter Wiens
- Abraham a Sancta Clara (* 2. Juli 1644; † 1. Dezember 1709 in Wien) Prediger und Schriftsteller
- Hl. Klemens Maria Hofbauer (* 26. Dezember 1751; † 15. März 1820 in Wien) Prediger, Redemptorist und Stadtpatron von Wien
[Bearbeiten] Literatur
- Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
- Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
- Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959
[Bearbeiten] Siehe auch
- Österreichisches Hospiz in Jerusalem - von der Erzdiözese Wien geführtes Pilgerhaus
[Bearbeiten] Weblinks
- Erzdiözese Wien
- Eintrag über Erzdiözese Wien im Österreich-Lexikon von aeiou
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