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Fahrradbeleuchtung - Wikipedia

Fahrradbeleuchtung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel gehört zu Fahrradtechnik und wurde der Übersichtlichkeit wegen dort ausgelagert

Die Fahrradbeleuchtung ist eine Fahrzeugbeleuchtung am Fahrrad. Die dient dazu, während der Fahrt dem Fahrer Sicht auf den Fahrweg zu verschaffen und es anderen Verkehrsteilnehmern erleichtert, das Fahrrad schnell wahrzunehmen.

Die Beleuchtung umfasst aktive und passive Elemente, eine Stromquelle und die Verkabelung. Aktive und passive Elemente unterscheiden sich in ihrer Funktion dadurch, dass aktive Elemente Licht ausstrahlen - Batterie oder Dynamobetrieben- und passive Elemente lediglich fremdes Licht reflektieren. Passive Elemente arbeiten ohne Stromzufuhr.

In Deutschland ist für den Betrieb eines Fahrrads im öffentlichen Straßenverkehr der Aufbau der Fahrradbeleuchtung gesetzlich geregelt. Alle benutzten Komponenten müssen das deutsche Prüfzeichen tragen. Diese Zulassung wird vom Kraftfahrt-Bundesamt vergeben und ist erkennbar an einer Zulassungsnummer mit einer Wellenlinie, dem Großbuchstaben K und einer Nummer.

In Österreich benötigt die Fahrradbeleuchtung - sowohl aktiv wie auch passiv - keine der oben erwähnten Prüfzeichen, also weder Wellenlinie noch K-Nummer. Auch gibt es keine Beschränkung wieviel Licht am Fahrrad leuchten darf und durch welche Stromquelle die Lichtanlage betrieben wird. In den Detailabsätzen unten ist darauf Bedacht zu nehmen, dass bei rechtlichen Hinweisen die Situation im deutschen Straßenverkehr beschrieben ist. In Österreich gilt für die aktive und passive Beleuchtung, sowie für weitere Fahrradkomponenten wie Glocke / Hupe, Bremsen, etc., die österreichische Fahrradverordnung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aktive Beleuchtungselemente

[Bearbeiten] Frontscheinwerfer

Der Frontscheinwerfer strahlt weißes Licht aus. Das Licht wird dabei gesammelt und strahlt gezielt vor das Fahrrad. Lichtquelle ist entweder eine herkömmliche Glühlampe, eine Halogenlampe oder auch eine oder mehrere LED. Die in von einem Dynamo gespeisten Frontscheinwerfern zulässigen Glühlampen haben eine Leistungsaufnahme von 2,4 Watt bei 6 V Betriebsspannung. Sie können zusätzlich mit einer weißen Standlicht-LED ausgestattet sein, die über einen in die Lampe integrierten Kondensator mit Strom versorgt wird.

[Bearbeiten] Rückleuchte

Batteriebeleuchtung hinten
Batteriebeleuchtung hinten

Die Rückleuchte strahlt rotes Licht aus. Das Licht strahlt durch eine Streuscheibe diffus nach hinten. Lichtquelle ist entweder eine Glühlampe oder eine oder mehrere LEDs. Die Rückleuchte wird entweder durch den Dynamo oder durch Batterien gespeist. Die Glühlampe in einem dynamobetriebenen Rücklicht hat eine Leistungsaufnahme von 0,6 Watt bei 6 V. Die meisten moderneren Rückleuchten verfügen über eine Standlichtfunktion. Besonders batteriebetriebene Rückleuchten verfügen neben dem Dauerleuchten auch noch über eine Blink-Funktion, die im deutschen Straßenverkehr jedoch nicht zugelassen ist, im österreichischen hingegen schon. Sinn bzw. Unsinn der Blinkleuchten im Straßenverkehr ist umstritten.

[Bearbeiten] Passive Beleuchtungselemente

[Bearbeiten] Retro-Reflektoren

Retro-Reflektoren strahlen das Licht von fremden Lichtquellen (z.B. aus Fahrzeugscheinwerfern) direkt zu diesen zurück. Das charakteristische Bild, das die "Katzenaugen" eines Fahrrades abgeben, wird von anderen Verkehrsteilnehmern schnell erkannt. Sie sind daher ein wichtiger Teil der Fahrradbeleuchtung.

Folgende Reflektoren werden durch die deutsche Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung StVZO vorgeschrieben:

Reflektoren in Laufrädern
Reflektoren in Laufrädern
  • ein weißer Reflektor nach vorne, der im Frontscheinwerfer intergriert sein darf
  • ein roter Reflektor nach hinten, der höchstens 60 cm über dem Boden angebracht sein darf
  • ein roter Großflächenreflektor (Z-Reflektor); einer der beiden nach hinten weisenden Reflektoren darf in der Rückleuchte integriert sein
  • vier gelbe Reflektoren an den Pedalen
  • vier (zwei Bauteile zu je zwei Reflektoren) gelbe Reflektoren im Vorderrad
  • vier (zwei Bauteile zu je zwei Reflektoren) gelbe Reflektoren im Hinterrad

Die Reflektoren in den Laufrädern können auch durch Reifen mit weiß reflektierenden Seitenwänden ersetzt werden.

Weitere passive Beleuchtungseinrichtungen sind an Fahrrädern in Deutschland nicht zulässig.

[Bearbeiten] Stromquellen am Fahrrad

Die aktive Beleuchtung wird an einem Fahrrad entweder per Dynamo oder per Batterie betrieben.

[Bearbeiten] Dynamobetrieb

Der Dynamo erzeugt eine Wechselspannung von 6 V (neuerdings auch 12 V). Um den Strom zu erzeugen, muss dass Fahrrad allerdings in Bewegung sein, wobei die Dynamoleistung von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängt. Bei einer Geschwindigkeit von 15 km/h liefert er seine maximale Leistung von 3 W (bzw. 6 W bei der 12 V-Ausführung), wie sie in der StVO festgelegt ist. Die meisten Dynamos sind als Konstantstromquelle ausgelegt. Das heist, dass sie ab einer gewissen Drehzahl einen maximal verfügbaren Strom liefern (ca. 500mA), der sich auch durch eine weitere Erhöhung der Geschwindigkeit nicht mehr steigern lässt. Die Spannung stellt sich dabei entsprechend dem Widerstand der angeschlossenen Verbraucher ein. Da bei Kontaktproblemen recht hohe Spannungen entstehen können, sind einfache Dynamos mit einer sogenannten Zenerdiode begrenzt. Steigt die Spannung über einen festgelegten Wert (ca. 8-10V), wird ein Kurzschluss erzeugt. Die Energie wird dabei in Wärme umgewandelt. Daher verringern die meisten Dynamos bei höheren Geschwindigkeiten ihren Wirkungsgrad und erhöhen damit den Tretwiderstand des Radfahrers. Der Vorteil des Dynamos ist die ständige Verfügbarkeit.

Ein Dynamo kann direkt eine Leuchtdiode treiben. Damit durch beide Halbwellen Licht erzeugt wird, können zwei Dioden verwendet werden. Dann muss die Leuchtdiode für die Ströme bei maximaler Dynamo-Drehzahl ausgelegt sein; sie leuchtet dann sehr hell. Bei niedrigen Drehzahlen leuchtet sie dunkeler, ist aber noch effizienter. Nun sind aber Leuchtdioden deutlich teurer als andere Dioden, die Leuchtstärke soll eigentlich unabhängig von der Drehzahl des Dynamos sein, der Dynamo soll auszuschalten sein, Standlicht wäre gut und elektrische Bauteile sind sehr effizient. Deshalb lohnt es sich, den Schaltungsaufwand zu erhöhen. Ein Mosfet erlaubt es, den Dynamo elektrisch abzuschalten. Dies kann am Tag geschehen, oder im Phasenanschnitt, um die Leuchtstärke bei hohen Drehzahlen zu begrenzen. Ein Gleichrichter oder Spannungsverdoppler aus Schottkydioden (wegen der Effizienz, aber am besten bei 12 Volt einsetzen) mit Kondensator erlaubt es, Energie für das Standlicht vorzuhalten und die Leuchtdiode mit Gleichstrom zu versorgen, so dass man eine kleinere, also billigere Leuchtdiode verwenden kann. Mosfet und Gleichrichter können in Serie geschaltet werden.

[Bearbeiten] Batterie-/Akkubetrieb

Batteriebeleuchtung arbeitet üblicherweise mit 3 bis 6 V Gleichspannung. Per Stecksystem können die Lampen schnell am Fahrrad montiert werden.
Vorteilhaft sind die einfache Montage und dass im Gegensatz zu Dynamobetrieb der Tretwiderstand des Fahrers nicht erhöht wird. Ein Nachteil ist, dass die Beleuchtung nicht beliebig lange betrieben werden kann. Sie versagt, sobald die Batterien oder Akkus entladen sind. Auch kann die Beleuchtung nicht am Fahrrad verbleiben, wenn es abgestellt wird, da sie durch das Stecksystem leicht gestohlen werden kann.
Batteriebeleuchtung ist in Deutschland als alleinige Beleuchtung nur bei Rennrädern (unter 11 kg) zulässig. Eine geplante Änderung, diese Ausnahmeregelung auf Mountainbikes (unter 13 kg) auszuweiten, ist bis heute (Stand Juni 2006) nicht verabschiedet worden.
In Deutschland zulässig ist es, eine funktionierende, auf Dynamoversorgung basierende Beleuchtung mit einem Akku zu betreiben. Damit lassen sich die meisten Nachteile der unterschiedlichen Systeme Dynamo- und Akkubeleuchtung aufheben.

[Bearbeiten] Standlicht

Im Handel erhältlich sind auch Front- und Rücklichter mit Standlichtfunktion. Derartige Lampen leuchten beispielsweise auch im Stand noch ein bis fünf Minuten nach. Die erforderliche elektrische Energie wird während der Fahrt vom Dynamo abgenommen und in einem speziellen Kondensator (Gold Cap) gespeichert.

[Bearbeiten] Verkabelung

Verkabelung ist bei dynamobetriebener Beleuchtung notwendig, um den Dynamo mit den beiden Lampen zu verbinden. Man unterscheidet einadrige und zweiadrige Verkabelung.

[Bearbeiten] Einadrige Verkabelung

Diese Verkabelung leitet den Strom über ein Kabel zur Lampe und benutzt den Rahmen als Rückleitung. Dies sieht man vor allem bei älteren Fahrrädern. Nachteil dieser Verkabelung ist, dass durch Kunststoffbauteile (Bsp. Schutzbleche, Carbonrahmen) oder Korrosion am metallischen Rahmen oder im Steuersatz die Stromführung unterbrochen wird. Außerdem wird durch den elektrischen Strom der Verschleiß aller Lager erhöht, die von ihm durchflossen werden.

[Bearbeiten] Zweiadrige Verkabelung

Diese Verkabelung leitet den Strom über ein Kabel zur Lampe und über ein zweites zum Dynamo zurück. Dies bietet höhere Zuverlässigkeit gegenüber der einadrigen Verkabelung.

[Bearbeiten] Weblinks

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