Ferdinand von Miller
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Ferdinand Miller, ab 1851 von Miller (* 18. Oktober 1813 in Fürstenfeldbruck; † 11. Februar 1887 in München) war ein deutscher Erzgießer und schuf als Inspektor der Königlichen Erzgießerei in München die Bavaria-Statue. Er war Mitbegründer des Bayerischen Kunstgewerbevereins, ab 1869 Mitglied des Bayerischen Landtags und ab 1874 Abgeordneter des Deutschen Reichstags.
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[Bearbeiten] Familie
Miller entstammte einer oberbayerischen Familie aus Aichach. Seine Eltern waren Joseph Anton Miller und Julie Stiglmeier, die Schwester von Johann Baptist Stiglmaier, dem ersten Inspektor der Königlichen Erzgießerei in München.
1840 heiratete er Anna Pösl (1815-1890), die Tochter des Landshuter Regierungskanzlers, die ihm 14 Kinder gebar. Von seinen Kindern sind der Direktor der Akademie der Bildenden Künste München, Ferdinand Freiherr von Miller (1842-1929), und der Elektroingenieur und Gründer des Deutschen Museums, Oskar von Miller, hervorzuheben.
In Anerkennung seiner Verdienste wurde Miller nach Fertigstellung der „Bavaria“ am 1. Januar 1851 in den bayerischen persönlichen Ritterstand erhoben; erst am 12. Oktober 1875 wurde er in den bayerischen erblichen Adelsstand erhoben und am 30. Dezember 1875 im Königreich Bayern bei der Adelsklasse immatrikuliert.
[Bearbeiten] Leben
Miller arbeitete in der Königlichen Erzgießerei anfangs unter seinem Onkel als Hilfsarbeiter. Schnell erkannte Stiglmaier das Talent seines Neffen und ermöglichte dem begabten Jungen Besuche der Kunstakademie in München und Paris, wo er Bekanntschaft mit Alexander von Humboldt machte. Dieser erzählte ihm von einem neuen Projekt König Ludwigs I., bei dem eine überlebensgroße Figur, die „Bavaria“ gegossen werden sollte. Miller kehrte nach München zurück, übernahm die Königliche Erzgießerei in Nachfolge seines Onkels als Erster Inspektor und arbeitete von nun an am Projekt „Bavaria“. Ganze acht Jahre brauchte er für den 15 Meter hohen Kopf der Figur und verarbeitete 87.360 kg Erz. Das gigantische Werk wurde schließlich 1850 feierlich enthüllt. 1878 erwarb er die Erzgießerei vom bayerischen Staat.
[Bearbeiten] Öffentliche Denkmäler
- Berlin: Reiterstandbild Kaiser Friedrich III., Museumsinsel, vor dem Kaiser-Friedrich-Museum
- Breslau: Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I., neben der Corpus-Christi-Kirche
- Dortmund: Kriegerdenkmal 1870/71, am Hiltropwall
- Dresden: Krieger- und Siegesdenkmal 1871, auf dem Altmarkt
- Ehingen: Kaiser Wilhelm I.-Büste im Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisturm, auf dem Wolfert
- Elbing: Kreis-Kriegerdenkmal 1870/71
- Frankfurt am Main: Goethe-Standbild auf dem Goetheplatz
- Friedrichshafen: Büste zum Kaiser Wilhelm I.-Denkmal, im Stadtpark
- Landau: Reiterstandbild des Prinzregenten Luitpold, auf dem Paradeplatz
- St. Louis/ USA: Alexander von Humboldt-Standbild, im Botanischen Garten
- Mannheim: August Wilhelm Iffland-Standbild, auf dem Schillerplatz
- Metz: Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I., auf der Esplanade
- Rheydt-Geneiken: Kaiser Wilhelm I.-Büstendenkmal auf dem Kaiserplatz
- München: Kriegerdenkmal 1870/71 in der Feldherrnhalle, Odeonsplatz
- Neunkirchen (Saar): Kaiser Wilhelm I.-Standbild, auf dem Marktplatz
- Neustadt an der Weinstraße: Germania-Denkmal, Karolinenstraße
- Nürnberg: Prinzregent Luitpold-Reiterstandbild, vor dem Bahnhofsgebäude
- Rüdesheim: Germania-Standbild auf dem Niederwalddenkmal
- Stuttgart-Bad Cannstatt: Reiterstandbild König Wilhelm I. von Württemberg
- Trier: Kaiser Wilhelm I.-Standbild, auf der Domfreihof
- Weimar: Johann Gottfried von Herder-Standbild, auf dem Herderplatz
[Bearbeiten] Andere Arbeiten
Die Arbeiten Millers erreichten bald Weltruhm. Auch in Amerika waren seine Werke bekannt und es dauerte nicht lange, bis der Bildhauer Thomas Crawford seine Entwürfe nach München sandte. Miller fertigte zum Beispiel ein 22 Fuß hohes Reitermodell George Washingtons.
Zu Millers weiteren Arbeiten gehören auch Tore für das Kapitol in Washington (D.C.), eine Reiterstatue für die Regierung in Venezuela und das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar.
[Bearbeiten] Burgenliebhaber
Miller war ein großer Liebhaber romantischer Burgen. Die Burg Karneid erwarb er und richtete sie standesgemäß wieder her.
[Bearbeiten] Orden und Ehrenzeichen
- Verdienstorden der bayerischen Krone (1851)
[Bearbeiten] Schulen
In Fürstenfeldbruck (Oberbayern) gibt es eine Ferdinand-von-Miller Realschule.
[Bearbeiten] Literatur
- Literatur von und über Ferdinand von Miller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ADB
- NDB Bd. 17, S. 516 f.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISSN 0435-2408.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Miller, Ferdinand von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Erzgießer, Erbauer der Bavaria |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1813 |
GEBURTSORT | Fürstenfeldbruck |
STERBEDATUM | 11. Februar 1887 |
STERBEORT | München |