Frankfurter Lokalbahn
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Die Frankfurter Lokalbahn AG (FLAG) war die Betreiberin mehrerer Straßenbahn- und Kleinbahnlinien im Gebiet der heutigen Städte Frankfurt am Main, Bad Homburg vor der Höhe und Oberursel.
Die FLAG wurde am 5. April 1888 in Frankfurt gegründet, zunächst als Beteiligungsgesellschaft für Nahverkehrsbetriebe im Frankfurter Raum. Alleinige Aktionärin war ab 1912 die Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co.
Die Frankfurter Lokalbahn AG ist nicht zu verwechseln mit der 1847 bis 1955 bestehenden Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn.
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[Bearbeiten] Die Eschersheimer Lokalbahn
Am 12. Mai 1888 eröffnete man die erste Linie der FLAG. Sie begann in der Frankfurter Innenstadt am Eschenheimer Tor und führte 5 km nordwärts entlang der Eschersheimer Landstraße bis in das 1910 eingemeindete Eschersheim. Die eingleisige Strecke endete am damaligen Bahnübergang der Main-Weser-Bahn.
Die Strecke wurde zunächst als Pferdebahn betrieben, bereits im Herbst desselben Jahres stellte man als erste Frankfurter Trambahn auf Dampfstraßenbahnbetrieb um. Wenige Monate später eröffneten in Frankfurt noch weitere Dampfstraßenbahnlinien eines anderes Betreibers, der Frankfurter Waldbahn. Das Depot der Eschersheimer Linie stand in der Straße Im Wörth nahe der nördlichen Endstation.
1901 verkaufte die FLAG die Anlagen der Eschersheimer Strecke an die Stadt Frankfurt, die sie in ihren eigenen Straßenbahnbetrieb übernahm, zweigleisig ausbaute und bis 1908 elektrifizierte (Linie 23).
[Bearbeiten] Die Gebirgsbahn Oberursel–Hohemark
Inzwischen waren als weitere Teilstücke der geplanten Verbindung von Frankfurt in den Taunus im Juli 1899 die elektrische Straßenbahn in Homburg v.d.Höhe und im Oktober 1899 eine dampfbetriebene Kleinbahn innerhalb von Oberursel eröffnet worden. Diese begann am Bahnhof der Homburger Bahn, dem heutigen S-Bahnhof Oberursel, wo Gleisverbindungen für den Güterverkehr bestanden, und verlief über 4,5 km bis zur Endstation Hohemark im Taunus. Für den Oberurseler Betrieb kaufte man zwei Dampflokomotiven, die nach der Elektrifizierung für den Güterverkehr weiterverwendet wurden und von denen eine bis heute erhalten ist (im Straßenbahnmuseum in Frankfurt-Schwanheim). Später kam noch ein elektrischer Gütertriebwagen hinzu.
[Bearbeiten] Die Strecken nach Bad Homburg und Oberursel
Der von Beginn an geplante Lückenschluss zwischen der Frankfurter Straßenbahn, die über Eschersheim hinaus nun bis Heddernheim fuhr, und der Gebirgsbahn in Oberursel, ließ über zehn Jahre lang auf sich warten. Auch die 1899 eröffnete Homburger Straßenbahn erhielt dann Anschluss an das Frankfurter Netz. Die beiden Überlandbahnen wurden von Heddernheim ausgehend am 4. Mai 1910 nach Bad Homburg (Linie 25) und am 31. Mai 1910 nach Oberursel (Linie 24) eröffnet. Sie waren nicht als Straßenbahn, sondern als nebenbahnähnliche Kleinbahn konzessioniert, aber mit elektrischen Straßenbahnfahrzeugen betrieben worden.
Die FLAG fuhr von den beiden Taunusstädten aus auf eigenem Gleis bis Heddernheim und ab dort auf der nun städtischen Strecke der ehemaligen Eschersheimer Lokalbahn bis in die Innenstadt. Nach einem weiteren Kilometer städtischem Straßenbahngleis erreichten die Züge die Endstation am Schauspielhaus am heutigen Willy-Brandt-Platz. Auch in Bad Homburg nutzte die FLAG die Gleise der dortigen Straßenbahn bis zur Endhaltestelle am Marktplatz. Die Straßenbahn der Stadt Frankfurt setzte auf beiden Linien auch eigene Züge ein, die in Heddernheim stationiert waren. .
In Bommersheim bei Oberursel errichtete die FLAG 1910 ein Depot, das noch heute von der VGF als Wagenhalle für Stadtbahnfahrzeuge genutzt wird. In Bad Homburg erweiterte man das Depot der Homburger Straßenbahn in der Höhestraße zur gemeinsamen Nutzung.
Die Strecken dienten dem Pendler-, Ausflugs- sowie (bis in die 1980er Jahre) dem Güterverkehr. Hauptkunden waren die Motorenfabrik Motorenfabrik (Rolls Royce) und die Heddernheimer Kupferwerke (Vereinigte Deutsche Metallwerke), die vor allem während der Kriegsjahre als Kupfer- und Aluminiumwerk mit einer angegliederten Produktion von Flugzeugmotoren bedeutende Frachtmengen erbrachten.
[Bearbeiten] Das Ende der Frankfurter Lokalbahn
Am 31. Juli 1935 wurde die Bad Homburger Straßenbahn stillgelegt. Die im Marktplatz an die FLAG anschließende Linie zur Saalburg wurde durch einen Bus ersetzt. Die verbleibenden zwei Kilometer in der Louisenstraße und das Depot wurden von der Lokalbahn übernommen. Bereits seit 1925 betrieb die FLAG eine Buslinie im Hochtaunus von der Hohemark nach Schmitten. Von 1950 bis 1954 betrieb die FLAG auch einen Schnellbus Frankfurt - Bad Homburg über die Autobahn.
Am 1. Januar 1955 übernahm die Straßenbahn Frankfurt am Main den Betrieb der FLAG. Die Aktiengesellschaft wurde 1956 aufgelöst. Die nunmehr Taunusbahnen der Stadt Frankfurt genannten Linien von Heddernheim nach Oberursel-Hohemark und Bad Homburg (seit 1971 nur noch bis in den Stadtteil Gonzenheim) wurden zu rein kommunalen Straßenbahnlinien und sind heute als Linien U2 und U3 Teil des Frankfurter Stadtbahnsystems.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Straßenbahn Frankfurt am Main, Geschichte der Straßenbahn Frankfurt am Main
- U-Bahn Frankfurt
- Straßenbahn Bad Homburg vor der Höhe
[Bearbeiten] Literatur
- Söhnlein/Leindecker: Die Frankfurter Lokalbahn und ihre Elektrischen Taunus-Bahnen. GeraMond München 2000.
- Dieter Höltge, Günter Köhler: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. 2. Auflage. 1: Hessen, EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-335-9.
- Michelke/Jeanmaire: Hundert Jahre Frankfurter Strassenbahnen 1872-1899-1972. Verlag Eisenbahn, Villingen 1972.
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