Franz Klammer
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Franz Klammer (* 3. Dezember 1953 in Mooswald/Kärnten) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer.
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[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Franz Klammer stand schon in frühester Kindheit auf Skiern. Da es in seinem Heimatort Mooswald keinen Lift gab, musste er die Hänge immer zu Fuß hinaufstapfen oder mit dem Bus ins nächste, 30 Kilometer entfernte Skigebiet fahren.
Daher begann er erst als 14-Jähriger so richtig mit dem Rennsport, nachdem sich gezeigt hatte, dass er bei Rennen mit Freunden immer die Nase vorne hatte. Mit 17 Jahren schaffte Klammer den Sprung vom Kärntner Landeskader in den C-Kader des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV). Der erste große Erfolg gelang dem 18-Jährigen im März 1972, als er die Europacup-Abfahrt in Bad Kleinkirchheim gewann.
[Bearbeiten] Karriere
Dieser Sieg in Bad Kleinkirchheim machte den neuen ÖSV-Abfahrtstrainer Karl Kahr auf Franz Klammer aufmerksam. Obwohl der talentierte Kärntner damals auch in den technischen Disziplinen über ein beachtliches Potenzial verfügte, wurde er in der Folge durch Kahrs Unterstützung mehr und mehr zum Abfahrer.
Seinen ersten Abfahrtssieg im Weltcup holte er auf der Planai im Dezember 1973. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,251 km/h war es bis zum 14. März 1993 (Armin Assinger - Sierra Nevada) das schnellste Rennen.
Er gewann bei den olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck die Goldmedaille im Abfahrtslauf, nachdem er bereits zuvor bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1974 in St. Moritz in dieser Disziplin die Silbermedaille und in der Kombination die Goldmedaille errungen hatte.
Die Gefährlichkeit des Sportes zeigt sich in einem schweren Unfall seines damals 17-jährigen Bruders Klaus Klammer im Winter 1977. Bei einer FIS-Abfahrt im Osttiroler Lienz beendet ein verheerender Sturz mit der Folge eines Querschnittsyndroms abrupt dessen Karriere.
Franz Klammer feierte 26 Siege in Weltcuprennen und 5 Erfolge in der Abfahrtsweltcupwertung (1975-78, 1983). Mit 25 Abfahrtssiegen ist Franz Klammer der erfolgreichste Abfahrer der Weltcupgeschichte vor Peter Müller mit 19 Siegen.
Er gewann alle klassischen Abfahrten, wobei er den Hahnenkamm (Kitzbühel) viermal, das Lauberhorn (Wengen) dreimal und Val Gardena (Gröden) viermal gewann.
Ein schwerer Sturz in Megeve im Skiwinter 1974/1975, wo sich nach einem weiten Sprung die Bindung geöffnet hatte, kostete den Kärntner wohl auch den Sieg im Gesamtweltcup, denn beim abschließenden Parallelslalom in St. Ulrich, zu dem er als knapp Führender anreiste, war er gegenüber den Technikern von Beginn an chancenlos, und so reichte es schließlich nur zu Rang drei hinter Thöni und Stenmark.
[Bearbeiten] Olympiasieg 1976
1976 bei den Olympischen Spielen in Innsbruck gewinnt er Gold in der Abfahrt am Patscherkofel.
Angesichts seiner Überlegenheit in der Abfahrt galt Franz Klammer 1976 als großer Favorit auf den Olympiasieg am Patscherkofel. Tatsächlich kam es am 5. Februar vor sechzigtausend Zusehern zum großen Zweikampf mit Bernhard Russi, dem Olympiasieger von 1972.
Zunächst stellte der Schweizer eine tolle Bestzeit auf. Klammer startete mit Startnummer 15, lag bei der Zwischenzeit nach einem schweren Fehler im oberen Teil 0,19s Rückstand nur auf Rang 3, holte im unteren Teil auf und siegte mit einem Vorsprung von 33 Hundertstel-Sekunden.
[Bearbeiten] Nach der Weltcupkarriere
Nach dem Rücktritt vom Skirennsport 1985 war er als Autorennfahrer aktiv: Er wurde österreichischer Tourenwagenmeister, verbuchte mehrere Siege bei der Tourenwagen-Europameisterschaft (Nürburgring) und in 1000-km-Bewerben (Bathurst, Australien).
Seit Mitte der 80-er Jahre ist er aktiver Golfspieler und übt diesen Sport begeistert aus.
[Bearbeiten] Profischirennen in den USA
Von 1988 bis 1998 fährt er Profiskirennen in den USA, gewinnt das Tournament of Champions zweimal und 7 Titel in der Abfahrt und im Parallelslalom.
[Bearbeiten] Der Privatmann Klammer
Als Konsulent und Spokesperson ist Franz Klammer für einige Firmen und Institutionen tätig und noch immer sehr stark im Sport, besonders im Skisport involviert. Neben Engagement in der Olympischen Bewegung, ist er Botschafter der Vereinten Nationen und Mitglied des Boards des World Sports Award in Monte Carlo.
Franz Klammer ist seit 1979 verheiratet, hat zwei Töchter (Sophie geboren 1988 und Stephanie geboren 1993) und lebt in Wien.
[Bearbeiten] Klammer Foundation - Hilfe für junge Sportler
Für junge verletzte Sportler hat Klammer 1998 eine eigene Foundation gegründet. Der Anlass dafür war traurig: Sein Bruder - ein Skinachwuchstalent - hatte einen schweren Sturz und ist seitdem querschnittgelähmt. Damals hatte sein Bruder nur auf Kulanzbasis der Versicherung seines Vaters eine Reha machen können.
Die Klammer-Foundation hilft mit dem Geld vor allem jungen Sportlern mit Verletzungen. Geld dafür wird unter anderem bei Golf-Turnieren gesammelt.
[Bearbeiten] Sportliche Erfolge
[Bearbeiten] Olympische Spiele
Olympische Winterspiele 1976 in Innsbruck (wurde auch als Weltmeisterschaft gewertet)
- Gold in der Abfahrt
[Bearbeiten] Weltmeisterschaften
Alpine Skiweltmeisterschaft 1974 in St. Moritz
- Gold in der Kombination (bestand aus Abfahrt, Riesenslalom und Slalom)
- Silber in der Abfahrt
[Bearbeiten] Weltcup
- 1. Platz im Abfahrtsweltcup: 1975, 1976, 1977, 1978, 1983
- 2. Platz im Abfahrtsweltcup: 1974
- 3. Platz im Gesamtweltcup: 1975, 1977
[Bearbeiten] Einzelweltcupsiege
Insgesamt: 26 Weltcupsiege (25 x Abfahrt, 1 x Kombination)
Datum | Ort | Land | Disziplin |
---|---|---|---|
22. Dezember 1973 | Schladming | Österreich | Abfahrt |
8. Dezember 1974 | Val-d'Isère | Frankreich | Abfahrt |
15. Dezember 1974 | St. Moritz | Schweiz | Abfahrt |
5. Jänner 1975 | Garmisch-Partenkirchen | Deutschland | Abfahrt |
11. Jänner 1975 | Wengen | Schweiz | Abfahrt |
18. Jänner 1975 | Kitzbühel | Österreich | Abfahrt |
26. Jänner 1975 | Innsbruck | Österreich | Abfahrt |
9. März 1975 | Jackson Hole | USA | Abfahrt |
21. März 1975 | Val Gardena | Italien | Abfahrt |
12. Dezember 1975 | Madonna di Campiglio | Italien | Abfahrt |
10. Jänner 1976 | Wengen | Schweiz | Abfahrt |
11. Jänner 1976 | Wengen | Schweiz | Kombination |
17. Jänner 1976 | Morzine | Frankreich | Abfahrt |
25. Jänner 1976 | Kitzbühel | Österreich | Abfahrt |
12. März 1976 | Aspen | USA | Abfahrt |
17. Dezember 1976 | Val Gardena | Italien | Abfahrt |
18. Dezember 1976 | Val Gardena | Italien | Abfahrt |
8. Jänner 1977 | Garmisch-Partenkirchen | Deutschland | Abfahrt |
15. Jänner 1977 | Kitzbühel | Österreich | Abfahrt |
22. Jänner 1977 | Wengen | Schweiz | Abfahrt |
18. Februar 1977 | Laax | Schweiz | Abfahrt |
11. Dezember 1977 | Val-d'Isère | Frankreich | Abfahrt |
11. März 1978 | Laax | Schweiz | Abfahrt |
6. Dezember 1981 | Val-d'Isère | Frankreich | Abfahrt |
20. Dezember 1982 | Val Gardena | Italien | Abfahrt |
21. Jänner 1984 | Kitzbühel | Österreich | Abfahrt |
[Bearbeiten] Sonstige
- Österreichs Sportler des Jahres 1975, 1976 und 1983
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Franz Klammer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Klammer Foundation
- Statistik auf der FIS-Website
1948: Henri Oreiller | 1952: Zeno Colò | 1956: Toni Sailer | 1960: Jean Vuarnet | 1964: Egon Zimmermann | 1968: Jean-Claude Killy | 1972: Bernhard Russi | 1976: Franz Klammer | 1980: Leonhard Stock | 1984: Bill Johnson | 1988: Pirmin Zurbriggen | 1992: Patrick Ortlieb | 1994: Tommy Moe | 1998: Jean-Luc Crétier | 2002: Fritz Strobl | 2006: Antoine Dénériaz
1931: Walter Prager | 1932: Gustav Lantschner | 1933: Walter Prager | 1934: David Zogg | 1935: Franz Zingerle | 1936: Rudolf Rominger | 1937: Émile Allais | 1938: James Couttet | 1939: Hellmut Lantschner | 1948: Henri Oreiller | 1950: Zeno Colò | 1952: Zeno Colò | 1954: Christian Pravda | 1956: Anton Sailer | 1958: Anton Sailer | 1960: Jean Vuarnet | 1962: Karl Schranz | 1964: Egon Zimmermann | 1966: Jean-Claude Killy | 1968: Jean-Claude Killy | 1970: Bernhard Russi | 1972: Bernhard Russi | 1974: David Zwilling | 1976: Franz Klammer | 1978: Josef Walcher | 1980: Leonhard Stock | 1982: Harti Weirather | 1985: Pirmin Zurbriggen | 1987: Peter Müller | 1989: Hans-Jörg Tauscher | 1991: Franz Heinzer | 1993: Urs Lehmann | 1996: Patrick Ortlieb | 1997: Bruno Kernen | 1999: Hermann Maier | 2001: Hannes Trinkl | 2003: Michael Walchhofer | 2005: Bode Miller | 2007: Aksel Lund Svindal
1932: Otto Furrer | 1933: Anton Seelos | 1934: David Zogg | 1935: Anton Seelos | 1936: Rudolf Rominger | 1937: Émile Allais | 1938: Émile Allais | 1939: Josef Jennewein | 1948: Henri Oreiller | 1954: Stein Eriksen | 1956: Anton Sailer | 1958: Anton Sailer | 1960: Guy Périllat | 1962: Karl Schranz | 1964: Ludwig Leitner | 1966: Jean-Claude Killy | 1968: Jean-Claude Killy | 1970: Bill Kidd | 1972: Gustav Thöni | 1974: Franz Klammer | 1976: Gustav Thöni | 1978: Andreas Wenzel | 1980: Phil Mahre | 1982: Michel Vion | 1985: Pirmin Zurbriggen | 1987: Marc Girardelli | 1989: Marc Girardelli | 1991: Stephan Eberharter | 1993: Lasse Kjus | 1996: Marc Girardelli | 1997: Kjetil André Aamodt | 1999: Kjetil André Aamodt | 2001: Kjetil André Aamodt | 2003: Bode Miller | 2005: Benjamin Raich | 2007: Daniel Albrecht
Personendaten | |
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NAME | Klammer, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Skirennläufer |
GEBURTSDATUM | 3. Dezember 1953 |
GEBURTSORT | Mooswald,Kärnten |