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Günther Jauch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Günther Johannes Jauch (* 13. Juli 1956 in Münster, Westfalen) ist ein deutscher TV-Showmaster, Fernsehjournalist und Fernsehproduzent.

Inhaltsverzeichnis

Familiärer Hintergrund

Günther Jauch entstammt der hamburgischen Kaufmannsfamilie Jauch. Er ist das älteste von drei Kindern des Journalisten Dr. Ernst-Alfred Jauch (1920–1991), sein Großvater war Hans Jauch (1883–1965).

Jauch wuchs in dem Berliner Villenviertel Lichterfelde auf. Mit seiner Frau Dorothea (Thea) Sihler (einer Diplompädagogin) und den 4 Kindern lebt er seit den 1990ern in einer Villa am Heiligen See in Potsdam. Das Paar hat zwei leibliche Kinder und zwei adoptierte Waisenkinder aus Sibirien. Jauch vertritt, wie er verschiedentlich in Interviews erläuterte, konservative Erziehungsprinzipien.

Jauch und Sihler haben, nach 18 Jahren „wilder Ehe“, am 7. Juli 2006 im Belvedere auf dem Pfingstberg (Potsdam) unter freiem Himmel standesamtlich geheiratet. Jauch legt auf den Schutz seiner Privatsphäre großen Wert. Er wollte jedwede Berichterstattung über seine Hochzeit verbieten lassen, musste aber vor Gericht teilweise eine Niederlage einstecken. Wegen seiner „überragenden Prominenz“ (so die Richter) dürfe über Termin und Ort der Hochzeit sehr wohl berichtet werden. Gegen Jauchs rigides Vorgehen gab es zudem Proteste von Medien-Experten und Verlegerverband.

Ausbildung

Jauch besuchte die katholische Grundschule St. Ursula in Zehlendorf. Später war er in der katholischen Kirche auch als Ministrant aktiv. Nach dem altsprachlichen Gymnasium Steglitz in Berlin und einer Abiturnote von 3,1 besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München. 1975 war Jauch mit 19 Jahren dort der damals jüngste Absolvent. Nach seinem Abschluss studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Politik und Neuere Geschichte. Er verließ die Universität jedoch vorzeitig, als er ein Angebot als Hörfunkmitarbeiter bekam.

Tätigkeit beim Hörfunk

Er arbeitete zunächst als freier Mitarbeiter beim Rundfunk, so beim RIAS Berlin als Sportmoderator. 1977 verließ er Berlin und wechselte zum Bayerischen Rundfunk nach München (zunächst zur Sportredaktion), wo er seinen Durchbruch erlebte. 1979 konnte er einem berühmten Oktoberfestwirt nachweisen, dass er aus einem 200-Liter-Fass stolze 289 Maß zapft.

Von 1985 bis 1989 moderierte Jauch gemeinsam mit Thomas Gottschalk die B3-Radioshow (Gottschalk von 14–16 Uhr, Jauch von 16–17:30 Uhr). Bekannt wurde das Duo dabei durch die gegenseitigen Sticheleien, die immer kurz vor 16 Uhr stattfanden, als Jauch gerade schon ins Studio kam. So unterhielten sie sich darüber, wer nun die „besseren“ (hochkarätigeren) Gäste habe. Dabei kamen die Gäste Gottschalks eher aus dem Showbusiness, die Gäste Jauchs eher aus der Politik.

Fernsehkarriere

Mit 29 Jahren wechselte er ins TV-Geschäft und moderierte Sendungen wie Rätselflug oder Live aus dem Alabama sowie 1986 für das ZDF die Sendung So ein Zoff. 1988 moderierte er zum ersten Mal Das aktuelle Sportstudio. Bis 1996 präsentierte er auch die ZDF-Show Menschen und moderierte gemeinsam mit Thomas Gottschalk die Große Show der achtziger Jahre. 1989 unterzeichnete er einen Vertrag beim Kölner Sender RTL. Seit 1990 leitet und moderiert er hier die Sendung Stern TV. Aufsehen erregte die Sendung damals unter Anderem wegen der Ausstrahlung gefälschter Beiträge des Journalisten Michael Born.[1] Jauch ist alleiniger Inhaber der Produktionsfirma i&u Information und Unterhaltung TV mit Sitz in Köln (Produktionen u. a.: Stern TV, Hape trifft!, Die 70er Show, Die ultimative Chartshow). Seit 1999 ist er beim gleichen Sender vor allem mit der Quizshow Wer wird Millionär? sehr erfolgreich. Durch Wer wird Millionär? schob sich Jauch zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der Publikumsgunst an die Spitze der deutschen Prominenz (Wahl zum beliebtesten Deutschen bei einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos unter mehr als 2100 Personen im Januar 2005).

Ein Höhepunkt seiner Karriere ist die Moderation des Champions-League-Spiels Real Madrid gegen Borussia Dortmund am 1. April 1998. Der Spielbeginn verzögerte sich um 76 Minuten, da durch Zuschauer in den ersten Reihen ein Tor zum Einsturz gebracht wurde und ersetzt werden musste. Diese Zeit wurde von Jauch und Marcel Reif so überbrückt – Zitat Jauch: „Für alle Zuschauer, die erst jetzt eingeschaltet haben, das erste Tor ist schon gefallen.“ –, dass die Einschaltquoten höher blieben als beim nachfolgenden Spiel.

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 moderierte er mit Rudi Völler die Sonntagsspiele auf RTL.

Die für September 2007 geplante Nachfolge von Sabine Christiansen als Moderator der sonntäglichen politischen Talkshow im Ersten Deutschen Fernsehen sagte Günther Jauch nach Verhandlungen mit der ARD am 11. Januar 2007 ab. Er wolle nicht "politischer Farbenlehre" geopfert werden.

Für das Wer wird Millionär? Prominenten Special WM 2006 (RTL) mit Hape Kerkeling alias Horst Schlämmer bekam Jauch den deutschen Fernsehpreis 2006 in der Kategorie "Beste Unterhaltungssendung".

Produzent

Im Sommer 2000 gründete Günther Jauch eine eigene Produktionsfirma. i&u TV steht für Information und Unterhaltung. Beides miteinander zu verbinden war und ist die Idee, die hinter diesem Namen steckt. Jauch ist heute Alleingesellschafter, nachdem sich der Verlag Gruner und Jahr aus dem Unternehmen zurückgezogen hat. Andreas Zaik leitet die Produktionsgesellschaft und ist gleichzeitig Geschäftsführer und Chefredakteur.

Gemeinnütziges Wirken

Jauch kennzeichnet ein zurückgezogener Lebensstil. So äußerte er in Interviews, er nehme sich die Freiheit, ein Leben zu führen, das nicht seinen angenommenen wirtschaftlichen Möglichkeiten entspreche. Er verwendet nach eigenen Angaben schon seit seinen frühen Berufsjahren maßgebliche Teile seines Einkommens für wohltätige Zwecke, u. a. reiche er sämtliche Gewinne aus seiner Werbetätigkeit weiter. So beteiligte er sich maßgeblich an der Finanzierung des Wiederaufbaus des Fortunaportals am zukünftigen Stadtschloss Potsdam.

Auszeichnungen und Ehrungen

Quellen

  1. Thomas Pritzl: Der Fake-Faktor. Spurensuche im größten Betrugsfall des deutschen Fernsehens. kopäd, 2006, ISBN 3-938028-69-6

Literatur

  • Iris Hammelmann: Günther Jauch. Sein Leben, seine Erfolge, seine Neider. Europa Verlag, 2002, ISBN 3203850877

Weblinks

n:
WikiNews
Wikinews: Günther Jauch – Nachrichten
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