Hans-Joachim Jentsch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans-Joachim Jentsch (* 20. September 1937 in Fürstenwalde/Spree) ist ein deutscher Politiker der CDU und war von 1996 bis 2005 Richter des Bundesverfassungsgerichts. Das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband erhielt er im September 2005.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben und Beruf
Nach dem 2. Staatsexamen im Jahre 1966 wurde Jentsch in Marburg mit einer Arbeit über Die Beurteilung summarischer Exekutionen durch das Völkerrecht promoviert. Im selben Jahr wurde er als Rechtsanwalt zugelassen, in dieser Eigenschaft wurde er in Wiesbaden tätig. 1977 erfolgte zudem die Bestellung zum Notar. Beide Zulassungen ruhten während seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister, Minister und Verfassungsrichter. Hans-Joachim Jentsch ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Im Juli 2002 verlieh ihm die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Ehrendoktorwürde. Im September 2004 bestellte ihn der Thüringer Kultusminister zum Honorarprofessor. Lebt in Wiesbaden.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Von 1976 bis 1982 war Jentsch Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Von 1987 bis 1990 war er Landtagsabgeordneter in Hessen.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
1982 wurde Jentsch zum Oberbürgermeister von Wiesbaden gewählt und übte dieses Amt bis 1985 aus.
Nach der Wiedervereinigung diente er dem Freistaat Thüringen von 1990 bis 1994 als Justizminister und von 1995 bis 1996 nebenamtlich als Mitglied des Thüringischen Verfassungsgerichtshofs.
Vom 3. Mai 1996 bis zum altersbedingten Ausscheiden am 30. September 2005 war er Mitglied des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts und zuletzt Berichterstatter u. a. bei Parteiverbots- und Wahlprüfungsverfahren sowie in Verfahren des Parteien- und Wahlrechts. Sein Nachfolger im Amt ist Herbert Landau.
In der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 25. August 2005 zur Auflösung des 15. Deutschen Bundestags vertrat er nicht die Auffassung der Senatsmehrheit. Die Entscheidung fiel mit sieben zu eins Stimmen.
[Bearbeiten] Weblinks
Hans-Joachim Jentsch | Otto Kretschmer | Andreas Birkmann | Karl Heinz Gasser | Harald Schliemann
Heinrich Fischer (1849–1868) | Wilhelm Lanz (1868–1882) | Christian Schlichter (1882–1883) | Carl Bernhard von Ibell (1883–1913) | Karl Glässing (1913–1919) | Fritz Travers (1919–1929) | Georg Krücke (1930–1933) | Alfred Schulte (1933–1937) | Erich Mix (1937–1945) | Georg Krücke (1945–1946) | Hans Heinrich Redlhammer (1946–1953) | Erich Mix (1954–1960) | Georg Buch (1960–1968) | Rudi Schmitt (1968–1980) | Georg-Berndt Oschatz (1980–1982) | Hans-Joachim Jentsch (1982–1985) | Achim Exner (1985–1997) | Hildebrand Diehl (seit 1997) | Helmut Müller (ab Juli 2007)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jentsch, Hans-Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | Richter des Bundesverfassungsgerichts und Mitglied der CDU |
GEBURTSDATUM | 20. September 1937 |
GEBURTSORT | Fürstenwalde/Spree |