Hans Katzer
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Hans Katzer (* 31. Januar 1919 in Köln; † 18. Juli 1996 ebenda) war ein deutscher Politiker (CDU).
Er war von 1965 bis 1969 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Nach dem Besuch des Reform-Realgymnasiums in Köln und der Höheren Fachschule für die Textilindustrie absolvierte Katzer, der römisch-katholischen Glaubens war, eine kaufmännische Ausbildung, die er mit der Kaufmannsgehilfenprüfung abschloss. Bereits seit 1929 gehörte dem katholischen Jugendbund "Neudeutschland" an. Von 1939 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Katzer bis 1949 beim Arbeitsamt Köln beschäftigt. Anfang 1950 wurde er hauptamtlicher Bundesgeschäftsführer der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (bis 1963) und Mitarbeiter der Zeitschriften Soziale Ordnung und Betriebsräte-Briefe. Er war Mitglied der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV).
Katzer war mit Elisabeth, einer Tochter Jakob Kaisers, verheiratet und hatte ein Kind.
[Bearbeiten] Partei
1945 gehörte Katzer zu den Mitbegründern der CDU. Hier engagierte er sich vor allem in den Sozialausschüssen der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), deren Vorsitzender er von 1963 bis 1977 war. Von 1969 bis 1980 war er außerdem stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU. In den Bundestagswahlkämpfen 1972 und 1976 war er von den CDU-Kanzlerkandidaten Rainer Barzel bzw. Helmut Kohl in deren Kern- bzw. Regierungsmannschaft aufgenommen worden und hätte im Erfolgsfall das Arbeits- und Sozialministerium übernehmen sollen.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Am 9.11.1952 wurde Katzer in den Rat der Stadt Köln gewählt. Nach seiner Wahl in den Bundestag 1957 gab er sein Mandat als Stadtverordneter am 16.1.1958 auf.
Von 1957 bis 1980 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, wo er den Wahlkreis Köln III vertrat. Von 1961 bis 1965 war er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für den wirtschaftlichen Besitz des Bundes. Hier war er von 1969 bis 1979 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 1979 bis 1984 gehörte er dann dem ersten direkt gewählten Europäischen Parlament an und amtierte von 1979 bis 1982 als dessen Vizepräsident.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Nach der Bundestagswahl 1965 wurde er am 26. Oktober 1965 als Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung in die von Bundeskanzler Ludwig Erhard geführte Bundesregierung berufen. Dieses Amt übte er auch in dem von Kurt Georg Kiesinger geleiteten Kabinett der Großen Koalition aus. Nach der Bundestagswahl 1969 schied Katzer am 21. Oktober 1969 aus der Bundesregierung aus.
Die Schaffung der Volksaktien, das 312-Mark-Gesetz (Mini-Jobs) und das Leistungsförderungsgesetz wurden von ihm entscheidend mitgestaltet
[Bearbeiten] Ehrungen
Nach Katzer ist das Hans-Katzer-Haus der CDU-Marl benannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Ulf Fink (Hrsg.); Hans Katzer - Partnerschaft statt Klassenkampf, Köln, 1989.
- Birgit Frese: Anstöße zur sozialen Reform. Hans Katzer, die Sozialausschüsse und ihre Vorschläge zur Schaffung einer partnerschaftlichen Wirtschaftsordnung, Diss. Düsseldorf 2000.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans Katzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Siehe auch Kabinett Erhard II, Kabinett Kiesinger
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siehe auch: Amtsinhaber seit 1918
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Personendaten | |
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NAME | Katzer, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker (CDU) |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1919 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 18. Juli 1996 |
STERBEORT | Köln |