Horst Ehmke
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Horst Paul August Ehmke (* 4. Februar 1927 in Danzig) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Er war 1969 Bundesminister der Justiz, von 1969 bis 1972 Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes sowie von 1972 bis 1974 Bundesminister für Forschung und Technologie und Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Ehmke besuchte zunächst das Gymnasium in Danzig und bestand – nach der Flucht in den Westen – 1946 das Abitur in Flensburg. Er studierte Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Göttingen, sowie von 1949 bis 1950 Politologie und Geschichte in Princeton (USA). Sein Studium beendete Ehmke 1951 mit dem ersten und und das Referendariat 1956 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen. 1952 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. Von 1952 bis 1956 war er wissenschaftlicher Assistent des Bundestagsabgeordneten Adolf Arndt (SPD). Danach war er bis 1960 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ford Foundation in Köln und Berkeley (USA). Nach seiner Habilitation 1960 wurde er 1961 zum außerordentlichen Professor an der Universität Freiburg im Breisgau berufen. Ab 1963 war er ordentlicher Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an dieser Universität. Seit 1974 ist er als Rechtsanwalt zugelassen.
Ehmke widmet sich nach seinem Ausstieg aus der aktiven Politik dem Schreiben von Kriminalromanen, die im politischen Umfeld spielen.
Horst Ehmke ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder.
[Bearbeiten] Partei
Seit 1947 gehört Ehmke der SPD an. Von 1973 bis 1991 war er Mitglied im SPD-Parteivorstand.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Von 1969 bis 1994 war Ehmke Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1977 bis 1990 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Horst Ehmke war zuletzt (12. Wahlperiode 1990) über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Deutschen Bundestag eingezogen.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Vom 2. Januar 1967 bis 26. März 1969 war Ehmke Staatssekretär im von Gustav Heinemann geführten Bundesministerium der Justiz. Nach dem Rücktritt von Heinemann wegen dessen Kandidatur zum Amt des Bundespräsidenten wurde Ehmke am 26. März 1969 als Bundesminister der Justiz in die von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geführte Bundesregierung der Großen Koalition berufen.
Nach der Bundestagswahl 1969 wurde er in der nun von Bundeskanzler Willy Brandt geführten Regierung am 22. Oktober 1969 Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes. Nach der Bundestagswahl 1972 übernahm er am 15. Dezember 1972 die Leitung des Bundesministeriums für Forschung und Technologie sowie des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen. Nach dem Rücktritt Willy Brandts im Zuge der Guillaume-Affaire schied auch Ehmke am 7. Mai 1974 aus der Bundesregierung aus.
[Bearbeiten] Schriften
[Bearbeiten] Sachbücher zur Politik
- Grenzen der Verfassungsänderung. Duncker & Humblot, 1953
- Politik der praktischen Vernunft – Aufsätze und Referate. S. Fischer, Frankfurt/Main 1969
- Politik als Herausforderung. Reden – Vorträge – Aufsätze 1968–1974. Müller, Karlsruhe 1974
- Politik als Herausforderung. Reden – Vorträge – Aufsätze 1975–1979. Müller, Karlsruhe 1979
- Beiträge zur Verfassungstheorie und Verfassungspolitik. Athenäum, Königstein 1981, ISBN 3761063156
- Mittendrin – Von der Großen Koalition zur Deutschen Einheit. Rowohlt, Berlin 1994, ISBN 3871340898
[Bearbeiten] Politthriller
- Global Players. Eichborn, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3821805781
- Der Euro-Coup. Eichborn, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3821805390
- Himmelsfackeln. Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3821808764
- Privatsache. Eichborn, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3821809329
- Im Schatten der Gewalt. edition q im Bebra Verlag, Berlin 2006, ISBN 386124599X
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Horst Ehmke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Spiegel Online: Horst Ehmke wird 80 Von Franz Walter, 4. Februar 2007
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Personendaten | |
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NAME | Ehmke, Horst Paul August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Danzig |
Kategorien: Mann | Deutscher | Staatssekretär (Deutschland) | Justizminister (Deutschland) | Kanzleramtsminister (Deutschland) | Postminister (Deutschland) | Forschungsminister (Deutschland) | Bundestagsabgeordneter | SPD-Mitglied | Hochschullehrer (Freiburg) | Autor | Literatur (Deutsch) | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (21. Jahrhundert) | Sachliteratur | Politische Literatur | Roman, Epik | Thriller (Literatur) | Kriminalliteratur | Geboren 1927