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Hostel (Film)

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Filmdaten
Deutscher Titel: Hostel
Originaltitel: Hostel
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Länge (PAL-DVD): ca. 90 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
alternativ: SPIO/JK geprüft
Stab
Regie: Eli Roth
Drehbuch: Eli Roth
Produktion: Chris Briggs
Mike Fleiss
Eli Roth
Quentin Tarantino
Musik: Nathan Barr
Kamera: Milan Chadima
Shane Daily
Schnitt: George Folsey Jr.
Besetzung
  • Jay Hernandez: Paxton
  • Derek Richardson: Josh
  • Eythor Gudjonsson: Oli
  • Barbara Nedeljáková: Natalya
  • Jan Vlasák: Niederländischer Geschäftsmann
  • Jana Kaderabková: Svetlana
  • Jennifer Lim: Kana
  • Lubomír Bukový: Alex
  • Jana Havličková: Vala
  • Josef Bradna: Butcher

Hostel ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Eli Roth. Produzent ist unter anderem der amerikanische Regisseur Quentin Tarantino. In den USA startete der Film am 6. Januar 2006 und spielte bei einer Finanzierung von ca. 4,8 Millionen US-Dollar allein am ersten Wochenende 20 Millionen US-Dollar ein, was ihn auf Platz 1 der US-amerikanischen Kinorangliste brachte. Ursprünglich sollte der Film nicht nach Deutschland kommen. Nach seinen Erfolgen in den USA entschied sich Sony Pictures Germany jedoch, den Film auch in die deutschen Kinos zu bringen. Offizieller Kinostart in Deutschland war der 27. April 2006. In der deutschsprachigen Schweiz wird der Film dagegen nicht aufgeführt, weil man sich nach dem unerwarteten Erfolg von Underworld: Evolution in den deutschen Kinos nun doch zur Ausstrahlung von Underworld 2 anstelle von Hostel entschieden hat.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Der Film handelt von den zwei amerikanischen Rucksacktouristen Paxton und Josh, die mit dem Isländer Oli auf der Suche nach sexuellen Abenteuern durch Europa reisen. In Holland bekommen die drei einen Hinweis von einer Herberge (im Original „Hostel“) in der Slowakei, in der einheimische Frauen ausländischen Touristen entsprechende Wünsche erfüllen. Also begeben sie sich auf den Weg dorthin und stellen fest, dass ihnen nicht zu viel versprochen wurde. Nach der ersten wilden Nacht ist Oli jedoch verschwunden. Als Paxton und Josh versuchen Ihn zu finden, bekommen sie eine SMS von Oli. In der SMS steht kurz und knapp, dass er abgereist ist. Josh und Paxton kommt das ein wenig merkwürdig vor, werden aber von den zwei hübschen Mädchen abgelenkt. Nach einiger Zeit vergessen sie den Vorfall. Als sie in der darauffolgenden Nacht wieder Party machen, wird Josh etwas in den Drink gemischt. Nach einiger Zeit wird Josh schlecht und er geht zur Herberge zurück. Am darauffolgenden Morgen ist Josh verschwunden.

Auf der Suche nach ihm wird Paxton in eine nahegelegene, heruntergekommene Fabrik gelockt und erfährt erst jetzt, worin er verwickelt wurde: In den Kellern dieser ehemaligen Fabrik können entführte Touristen von reichen Geschäftsleuten gegen Geld gequält, gefoltert und getötet werden. Auch Paxton gerät in diese Situation und muss feststellen, dass Oli und Josh bereits getötet wurden. Seinem Peiniger entkommt er nur, weil Paxton anfängt, spanisch (der Folterer ist Spanier) zu sprechen (Anmerkung: Im englischsprachigen Original spricht Paxton Deutsch). Diesem war ein Amerikaner versprochen worden, wofür der Folterer US$25.000 bezahlt hatte. Daraufhin wird Paxton ein Knebel eingesetzt. Als er sich aufgrund des Stresses anfängt zu erbrechen, möchte sein Folterer ihn vor dem Ersticken zu bewahren, indem er ihm den Knebel wieder abnimmt und versucht, Erbrochenes aus seinem Mund zu entfernen. Als Paxton nach den Fingern seines Peinigers schnappt, ist dieser darüber so verärgert, dass er Paxton mit einer Motorsäge zwei Finger und einen Teil seiner linken Hand abschneidet, woraufhin Paxton seine verletzte Hand aus der Handschelle ziehen kann, die ihn an einen Stuhl fesselte. Bei einem zweiten Angriff rutscht der Folterknecht auf den abgetrennten Fingern und dem Blut aus, fällt zu Boden und trennt sich so mit der Kettensäge sein rechtes Bein ab. Paxton erschießt ihn mit einer Pistole, mit der er vorher bedroht wurde. Insgesamt tötet er im Laufe des Films sieben Menschen. Sein Freund hat ein ebenfalls sehr schlimmes Schicksal erwischt. Dieser bekommt die Chance zu gehen, jedoch wurden ihm vorher die Achillessehnen durchgeschnitten, was dieses Angebot unmöglich umzusetzen macht.

Paxton flüchtet und kann eine ebenfalls dort gefangene japanische Touristin retten, welche durch die Folter ein Auge einbüßte. Bei der Flucht im Auto überfährt er die zwei Mädchen und den holländischen Tippgeber, die ihn in die Falle lockten, und flieht zum Bahnhof. Dort stürzt sich die Japanerin, entsetzt von ihrer Entstellung, vor einen vorbeifahrenden Zug, worauf Paxton seine Flucht alleine fortsetzt. Im Zug erkennt er den holländischen „Chirurgen“, der Josh ermordete und folgt ihm auf dem Bahnhof zur Toilette. Dort schneidet er ihm mit einem Messer zwei Finger ab, wie sie ihm selbst abgetrennt wurden. Anschließend hält Paxton den Kopf des Niederländers in eine Kloschüssel und schneidet ihm dann die Kehle durch, danach steigt er wieder in den Zug.

[Bearbeiten] Altersfreigabe

In der ursprünglich gedrehten Fassung mussten einige wenige Einzelbilder (so genannte Gewaltspitzen) entfernt werden, um in den USA von der MPAA die Altersfreigabe R zu bekommen. Ganze Szenen wurden jedoch nicht entfernt. In Deutschland erhielt der Film von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft die Altersfreigabe Keine Jugendfreigabe. Die deutsche Kinofassung ist identisch mit der R-Rated-Version aus den USA. Die DVD ist allerdings auch als ca. 90-minütige Extended Version – ungekürzte Fassung erschienen, mit der Bewertung SPIO/JK geprüft, ist jedoch nur um etwa 9 Sekunden länger als die FSK-KJ-Version und darf ebenfalls einzig an Erwachsene abgegeben werden.

[Bearbeiten] Filmvorlage

In der deutschen Vorschau erscheint die Einblendung „Inspiriert von wahren Ereignissen“. Dabei handelt es sich um eine angeblich von Eli Roths Freund Harry Knowles entdeckte thailändische Internetseite, auf der „Mordferien“ angepriesen würden. Knowles schickte seinem Freund den Link zu dieser Website. Für die Summe von 10.000 Dollar wurden Interessierte in einen Raum gebracht, bekamen eine geladene Pistole in die Hand gedrückt und konnten einen anderen Menschen töten. Nachdem Roth Tarantino von der Internetseite erzählte, entwickelten beide gemeinsam die Handlung zu Hostel.

Bei dieser offiziellen Darstellung könnte es sich jedoch auch um einen PR-Gag handeln.

[Bearbeiten] Kritik

Slowakische Politiker und weitere Kritiker bemängelten, dass der Film die Slowakei in einem schlechten Licht darstelle. So werde das Land als heruntergekommen, korrupt und brutal dargestellt.

Die Außenszenen des Films wurden nicht in der Slowakei, sondern im tschechischen Böhmisch Krumau realisiert, die Personen im Film sprechen tschechisch anstatt slowakisch, die „lokalen“ Schauspieler sind fast alle Tschechen. Weiterhin sind fast sämtliche Aufschriften auf Tschechisch oder Deutsch (nicht auf Slowakisch) geschrieben. Die im Film gezeigten PKWs und Fernsehgeräte sind veraltet, die angeblich „lokale“ Musik besteht aus älteren Pop-Liedern der kommunistischen Tschechoslowakei, was sicher einer gewissen Dramaturgie entspringt. Die Region um das „geheimnisvolle“ Bratislava (Pressburg) ist in Wirklichkeit die zweitreichste Region in den osteuropäischen Ländern. Die Anmerkung im Film, in der Slowakei hätte es Krieg gegeben, ist ebenso inkorrekt, aber vom Regisseur absichtlich in den Film aufgenommen.

Eine Reisegesellschaft des Landes lud Regisseur Eli Roth ein, das Land wirklich kennenzulernen, was von ihm aber abgelehnt wurde.

[Bearbeiten] Mediales Echo und Wirkung

Die Hostel-Crew bei der tschechischen Premiere
Die Hostel-Crew bei der tschechischen Premiere

Roth wollte seinen Film absichtlich schockierend und „wirklichkeitsnah“ halten. Er selber möge die Saw-Filme, halte aber einen krebskranken Mann, der anderen durch nahezu auswegslose Situationen die Freude am Leben zeigen will, für nicht sehr realistisch. Mit „Hostel“ hingegen wolle er ein realitätsnahes Bild unserer Gesellschaft entwerfen, da es durchaus vorstellbar sei, dass reiche (gelangweilte) Geschäftsleute, die sonst alles haben, andere Menschen (zu Tode) foltern, und dafür Geld bezahlen.

Tatsächlich löste „Hostel“ wegen seiner äußerst expliziten Gewaltdarstellung einiges Aufsehen aus. Beispielsweise muss Paxton in einer Szene der jungen Japanerin, die er aus ihrem Folterverlies retten will, ein heraushängendes Auge abschneiden. Diese Szene wurde bei der Verleihung des Scream Awards in der Kategorie The „Holy Sh%it“/„Jump-From-Your-Seat“ Award mit einem Preis ausgezeichnet.

Der Kultur SPIEGEL, (Kultur SPIEGEL (4/2006) - 27.03.2006) veröffentlichte einen mehrseitigen Artikel zum Film, in dem dieser am Ende als gut befunden wird, und zwar aufgrund der absolut kontroversen Wirkung auf die Zuschauer. So wie der Film einerseits ein Bild der Jugendlichen zeichnet, das sich beim Zuschauer entweder in Sympathie oder aber -- aufgrund des sexuell orientierten Verhaltens der Protagonisten -- Antipathie äußert, so wird er in der zweiten Hälfte des Films eine Umkehr seiner Gefühle erleben.

Sein Film sei gelungen, so Roth, wenn er sähe, dass Kinobesucher während oder nach der Vorstellung auf die Toilette rennen, um sich dort zu übergeben.

Die Finale Szene des Films, in der Paxton sich an einem der Peiniger rächt, sorgt ihrerseits für eine verstörende Wirkung. So weiß der Zuschauer nicht, ob er ein Gefühl der Genugtuung oder aber des Ekels empfinden soll, da hier prinzipiell nur die Rolle des Folterers getauscht wurde.

[Bearbeiten] Randnotizen

  • Roth engagierte echte Straßenkinder, um die Straßengang zu spielen.
  • Eli Roth ist am Anfang des Films in einem Coffee-Shop zu sehen.
  • Der japanische Kultregisseur Takashi Miike hat einen Cameo-Auftritt.
  • Die auf der Visitenkarte des Folterklubs enthaltene E-Mail-Adresse endet mit @gang.rus. Im Internet existiert jedoch keine Top-Level-Domain mit dem Namen .rus. Russland verwendet .ru. Die Endung .rus wurde deshalb benutzt, um eine gewisse Neutralität zu gewährleisten; ähnliches wird auch bei US-Filmen gemacht, wenn es um Telefonvorwahlen von Städten geht – fiktive Vorwahl.
  • Als Paxton dem holländischen Geschäftsmann am Wiener Bahnhof auf die Toilette folgt, ist ein Werbeplakat mit der Aufschrift „Jetz auch am DVD“ zu sehen. In korrektem Deutsch müsste es „Jetzt auch auf DVD“ heißen.

[Bearbeiten] Fortsetzung

Die Fortsetzung Hostel: Part II läuft in den US-Kinos am 8. Juni 2007 an. In Deutschland kommt der Film unter dem Titel Hostel 2 am 14. Juni in die Kinos.

Dort wird neben drei Mädchen in den Hauptrollen auch Paxton wieder mit von der Partie sein. Der Film wird in einem italienischen Hotel spielen, das ebenso wie jenes aus dem ersten Teil nur ein Teil einer ganzen Kette derartiger Hotels ist. Der amerikanische Trailer wird von einer deutschen Stimme (mit englischen Untertiteln) gesprochen.

[Bearbeiten] Weblinks

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