Judas Priest
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Judas Priest | |
---|---|
Gründung: | 1969 |
Genre: | Heavy Metal |
Website (eng): | http://www.judaspriest.com |
Gründungsmitglieder | |
Gesang: | Alan Atkins (bis 1973) |
E-Gitarre: | K. K. Downing |
E-Bass: | Ian Hill |
Schlagzeug: | John Ellis (bis 1971) |
Ehemalige Mitglieder | |
Schlagzeug: | Alan Moore (1971, 1975-1976, 1977) |
Schlagzeug: | Chris Campell (1971-1973) |
Schlagzeug: | John Hinch (1973-1974) |
Schlagzeug: | Simon Phillips (1977) |
Schlagzeug: | Les Binks (1978-1979) |
Schlagzeug: | Dave Holland (1980-1989) |
Gesang: | Tim Owens (1997-2003) |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang: | Rob Halford (1973-1992, seit 2004) |
E-Gitarre: | Glenn Tipton (seit 1974) |
E-Gitarre: | K. K. Downing |
E-Bass: | Ian Hill |
Schlagzeug: | Scott Travis (seit 1990) |
Judas Priest ist eine britische Heavy-Metal-Band aus Birmingham, die seit den 70er Jahren als eine der einflussreichsten Heavy-Metal-Bands gilt. Ihre Leder- und Nietenkluft setzte Akzente und Songs wie „Breaking The Law“, „United“ oder „Living After Midnight“ bescherten der Band über die Metal-Szene hinaus kommerzielle Erfolge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung (1969 - 1976)
Judas Priest wurde 1969 vom Gitarristen K. K. Downing und dem Bassisten Ian Hill gegründet. Der Name entstammt Bob Dylans Lied The Ballad of Frankie Lee and Judas Priest vom Album John Wesley Harding. Zusammen mit dem Schlagzeuger John Ellis und dem Sänger Alan Atkins tourten sie von 1969 bis 1973 ohne Album durch Großbritannien. Die Freundin von Ian Hill brachte 1973 ihren Bruder Rob Halford als Sänger zur Band, 1974 stieß Glenn Tipton als Gitarrist zu Judas Priest. Diese Besetzung mit den Gitarristen K. K. Downing und Glenn Tipton, dem Bassist Ian Hill und dem Sänger Rob Halford hat das Bild von Judas Priest maßgeblich geprägt.
Das erste Album Rocka Rolla erschien 1974. Judas Priest spielte zu dieser Zeit Blues und Rock. Zwei Jahre später erschien das Album Sad Wings Of Destiny und die Band unterschrieb einen Plattenvertrag mit CBS/Columbia, nachdem sich das vorherige Label Gull Records nicht kooperativ zeigte.
[Bearbeiten] Hinwendung zum Heavy Metal (1977 - 1980)
1977 wurde Sin After Sin veröffentlicht. Mit diesem Album wendete sich Judas Priest dem Heavy Metal zu. Im gleichen Jahr spielte die Band eine erste Tour durch Amerika im Vorprogramm von Led Zeppelin. Nach dem großen Erfolg der Tour erschienen die Alben Stained Class und Killing Machine (in Amerika unter dem Namen Hell Bent For Leather). 1978 spielte Judas Priest eine erfolgreiche Welttournee; vor allem in Japan fand Judas Priest großen Anklang. 1979 wurde das in Japan aufgenommene Live-Album Unleashed in the East, produziert von Tom Allom, veröffentlicht.
[Bearbeiten] Höhepunkt (1980 - 1992)
Das Album British Steel löste 1980 die Bewegung New Wave of British Heavy Metal mit aus. Mit Breaking the law, Living after midnight und United enthält das Album einige der bekanntesten Songs von Judas Priest. Erstmals nahm die Band Musikvideos auf. Außerdem erhalten sie eine Goldene Schallplatte für dieses Album. Ein Jahr später erschien das relativ erfolglose Album Point Of Entry. Das Album Screaming for Vengeance von 1982 markierte wiederum einen Höhepunkt für Judas Priest und erhielt Platin in Amerika, Europa und Japan. Im Dezember 1983 traten Judas Priest zusammen mit Iron Maiden, den Scorpions, Ozzy Osbourne und anderen Vertretern des Hard Rock und Heavy Metal beim Festival „Rockpop In Concert – The Heavy Metal“ in der Dortmunder Westfalenhalle auf. Das Zweite Deutsche Fernsehen zeichnete die Konzerte auf und sendete im Februar 1984 in einer mehrstündigen Sendung Ausschnitte. Defenders Of The Faith erschien 1984.
1986 beschritt die Band musikalisch neue Wege mit Turbo, wo erstmals Gitarrensynthesizer verwendet wurden. Es löste aufgrund einer behaupteten „kommerziellen Ausrichtung“ Enttäuschung bei vielen alten Fans aus, war aber dennoch erfolgreich. 1987 erschien das zweite Live-Album priest...live!.
Im Jahr 1988 erschien das Album Ram It Down, mit dem Judas Priest zum Stil der erfolgreichen Alben vom Anfang der 80er Jahre zurückkehrte.
1990 erschien das Album Painkiller, auf dem der neue Schlagzeuger Scott Travis mit härterem Sound und Doublebass eine deutliche Veränderung bewirkte. Das erste Konzert in der neuen Besetzung spielten Judas Priest als „Special Guest“ beim Foundation Forum in den USA.
[Bearbeiten] Trennung und Wiedervereinigung (ab 1992)
1992 kündigte Sänger Rob Halford seinen Austritt der Band an. 1993 erschien das von der Band zusammengestellte Best-Of-Doppelalbum Metal Works, dass die erfolgreichsten und besten Songs von Judas Priest zwischen 1977 und 1990 enthielt.
Erst 1997 wurde mit Tim Owens versucht, die Band wiederzubeleben. Die Alben Jugulator und Demolition sowie das Livealbum Live Meltdown 98 waren kommerziell recht erfolgreich, überzeugten jedoch viele alte Fans nicht. Um eine Wiedervereinigung der Band mit Rob Halford, der mit seinen Soloprojekten wenig Erfolg hatte, zu ermöglichen, verließ Tim Owens die Band 2003 und wechselte zu Iced Earth. 2004 spielte die wiedervereinigte Band auf dem Ozzfest.
Am 28. Februar 2005 wurde das neue Studioalbum Angel of Retribution veröffentlicht. Eine Live-DVD, die Material der Angel of Retribution Tour enthält, folgte Anfang 2006 unter dem Titel Rising in the East, in Anlehnung an ihr erstes Livealbum.
Ein Album über die Lehren und Voraussagen von Nostradamus wird gerade geschrieben und soll dann als Musical aufgeführt werden. Anfang des Jahres 2007 zog sich die Band zur Aufnahme des „epischen Musicals“ ins Studio zurück.
[Bearbeiten] Rezeption
Der große Einfluss Judas Priests auf die Metalszene zeigt sich unter anderem durch eine große Anzahl von Bands, die sich nach Songnamen ihrer Vorbilder benannten, darunter Exciter, Running Wild, Sinner, Rage und Steeler.
[Bearbeiten] James Vance
1985 planten zwei US-amerikanische Jugendliche, James Vance (damals 20) und Raymond Belknap (19), gemeinsam mit einem Gewehr Selbstmord zu begehen. Am 23. Dezember 1985 trafen sie sich auf einem Spielplatz in Reno (Nevada) und setzten sich unter Drogen. Belknap hielt sich als erstes das Gewehr unter das Kinn und erschoss sich. Vance wollte ihm folgen, überlebte aber mit einem von da an grausam entstellten Gesicht. Seine Eltern klagten daraufhin gegen Judas Priest. Ihre Argumentation: Ihr Sohn sei ein zufriedener Junge in einer glücklichen Familie gewesen. Nur die satanische Musik von Judas Priest könne ihn zu einer solchen Tat getrieben haben. Konkret behaupteten sie, in dem Song Better By You, Better Than Me sei die Botschaft "do it" rückwärts eingespielt, und die habe die Jungs willenlos in den Selbstmord getrieben.
1990 kam es zum Verfahren gegen Judas Priest. Im Gerichtssaal in Nevada (wo die gesamte Band auf der Anklagebank saß) wurde daraufhin Heavy Metal vorwärts und rückwärts angehört. Der Richter entschied, dass die "Botschaften" zufällig waren, die Band wurde freigesprochen. James Vance starb 1988 wohl aufgrund der vielen Medikamente, die er nehmen musste.
1991 wurde über diesen Fall die Dokumentation Dream Deceivers: The Story Behind James Vance Vs. Judas Priest gedreht.
[Bearbeiten] Dave Holland
2004 wurde der ehemalige Schlagzeuger Dave Holland des sexuellen Missbrauchs angeklagt, nachdem er einen Schüler bedrängte, der bei ihm Schlagzeugunterricht genommen hatte. Während des Verfahrens outete er sich als bisexuell. Er wurde zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt. Auf der offiziellen Judas Priest Website versicherte die Band, nach dem Austritt Hollands keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt zu haben:
„We are as shocked and stunned as everyone else by this news - however, we would like to point out that Scott Travis is Judas Priest's drummer and has been since 1989. We have not see or heard from or had any contact with Dave Holland at all since we parted company with him over 15 years ago.“
– Judas Priest, 23. Januar 2004
[Bearbeiten] Diskografie
Chartplatzierungen |
Alben (Staatenlegende)
- Sin After Sin
- UK: 23 | S: 49
- Stained Class
- UK: 27 | USA: 173
- Killing Machine / Hell Bent For Leather
- UK: 32 | USA: 128
- Unleashed In The East
- UK: 10 | USA: 70
- British Steel
- UK: 4 | S: 20 | USA: 34
- Point Of Entry
- UK: 14 | S: 14 | D: 19 | N: 32 | USA: 39
- Screaming For Vengeance
- UK: 11 | USA: 17 | D: 23 | N: 26
- Defenders Of The Faith
- S: 2 | CH: 12 | USA: 18 | UK: 19 | D: 21
- Turbo
- S: 10 | USA: 17 | CH: 26 | D: 28 | UK: 33
- Priest... Live
- CH: 18 | A: 22 | D: 23 | USA: 38 | UK: 47
- Ram It Down
- S: 8 | CH: 8 | D: 9 | A: 14 | UK: 24 | USA: 31
- Painkiller
- D: 7 | CH: 14 | S: 19 | A: 22 | UK: 24 | USA: 26 | NZ: 27
- Jugulator
- D: 9 | J: 12 | S: 33 | CH: 43 | UK: 47 | USA: 82
- 98 Live Meltdown
- D: 63 | UK: 74
- Demolition
- D: 16 | A: 50 | S: 55 | F: 72 | CH: 72 | USA: 165
- Live In London
- D: 54
- Angel Of Retribution
- GR: 1 | S: 3 | J: 4 | D: 5 | E: 6 | N: 6 | FIN: 6 | A: 10 | CDN: 12 | USA: 13 | CZ: 13 | H: 14 | CH: 19 | DK: 19 | PL: 23 | I: 26 | B: 37 | UK: 39 | IRL: 40 | F: 43 | NL: 46
[Bearbeiten] Studioalben
- 1974: Rocka Rolla
- 1976: Sad Wings Of Destiny
- 1977: Sin After Sin
- 1978: Stained Class
- 1978: Hell Bent For Leather / Killing Machine
- 1980: British Steel
- 1981: Point Of Entry
- 1982: Screaming For Vengeance
- 1984: Defenders Of The Faith
- 1986: Turbo
- 1988: Ram It Down
- 1990: Painkiller
- 1997: Jugulator
- 2001: Demolition
- 2005: Angel Of Retribution
[Bearbeiten] Livealben
- 1979: Unleashed In The East
- 1987: Priest...Live!
- 1998: '98 Live Meltdown
- 2003: Live in London
[Bearbeiten] Compilations & Box Sets
- 1978: Best Of Judas Priest (Compilation)
- 1981: Hero Hero (Compilation)
- 1989: The Collection (Compilation)
- 1993: Metal Works (Best Of)
- 1997: Living After Midnight (Best Of)
- 1998: Priest, Live & Rare (Compilation)
- 1999: Simply The Best (Compilation)
- 2001: Breaking The Law (Compilation)
- 2004: Metalogy (Box Set)
- 2006: The Essential (Best of)
[Bearbeiten] Videos & DVDs
- 1983: Judas Priest Live (VHS)
- 1986: Fuel For Life (VHS)
- 1987: Priest... Live (VHS)
- 1991: Painkiller (VHS)
- 1993: Metal Works 73-93 (VHS)
- 2001: British Steel (DVD)
- 2001: Live In London (DVD)
- 2003: Electric Eye (DVD)
- 2005: Rising In The East (DVD)
- 2006: Live vengeance '82 (DVD)
[Bearbeiten] Singles & EPs
- 1974: Rocka Rolla
- 1976: Deceiver
- 1976: The Ripper
- 1977: Dissident Aggressor (Japan)
- 1977: Diamonds And Rust (Spanien)
- 1978: Exciter
- 1978: The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)
- 1978: Hell Bent For Leather
- 1978: Better By You Better Than Me
- 1978: Evening Star
- 1978: Before The Dawn
- 1979: Take On The World
- 1979: Diamonds And Rust (Live)
- 1979: Rock Forever
- 1980: United
- 1980: Living After Midnight
- 1980: Breaking The Law
- 1981: Heading Out To The Highway
- 1981: Don't Go
- 1981: Hot Rockin'
- 1982: You've Got Another Thing Comin'
- 1982: (Take These) Chains
- 1983: Tyrant
- 1983: Sinner
- 1984: Some Heads Are Gonna Roll
- 1984: Freewheel Burning
- 1984: Love Bites
- 1986: Turbo Lover
- 1986: Locked In
- 1986: Parental Guidance
- 1988: Ram It Down
- 1988: Johnny B Goode
- 1990: Painkiller
- 1991: Night Crawler
- 1991: A Touch Of Evil
- 1997: Bullet Train
- 2001: Machine Man
- 2005: Revolution
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Band
- Konzertberichte und Reviews bei www.heavyhardes.de
- Judas Priest bei MusicBrainz